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Beitrag Nr. 1342-200
31.07.2009 19:40
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Wohl wahr. Beide Ereignisse stehen schließlich in keinerlei (direktem) kausalen Zusammenhang, da sie raumartig entfernt liegen. Daran ändert auch ein Bezugssystem-Wechsel nichts, solange die Relativgeschwindigkeit nicht den Wert c überschreitet.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-195:Er könnte im Jahr 3010 seiner Zeitrechnung auch sonst keine Methode finden, zu erfahren, ob der Flugzwilling den Umkehrpunkt erreicht hat.
Ja. Aber m.E. nur zum Zeitpunkt 3010. Später existiert diese Möglichkeit im Jahre 3018 nach Erdzeit. Strenggenommen müsste man dann vermutlich auch sagen, die Behauptung wäre im Jahre 3019 nach Erdzeit ebenfalls wieder eine metaphysische.Zitat:Mal rein philosophisch (obwohl ich da nur Laie bin...) : Wenn es keine Möglichkeit gibt, ein behauptetes Ereignis festzustellen, dann ist die entsprechende Behauptung doch eine metaphysische, oder?
Zitat:Bei deinem Beitrag-Nr. 1342-194 bin ich ab der Stelle mit den 33,33 und 27,33 Jahren ehrlich gesagt nicht mehr ganz mitgekommen. Habe auch den Überblick verloren, welches Bezugssystem du wann wo meinst...
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Beitrag Nr. 1342-201
31.07.2009 20:23
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So ist es. Ich finde es an der Stelle auch unsauber formuliert. Entweder reden wir über Zeitdilatation und zeitgleiche Ereignisse - oder aber wir reden über die optische Betrachtung. Beides zusammen führt in die Irre.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-195:"Während des Fluges sieht er die Erde sich entfernen und die Ereignisse auf der Erde langsamer vergehen. Als er am Planeten {Anm.: bei uns Vega] ankommt, findet auf der Erde gerade Ereignis R statt. Dieses Ereignis kann er noch nicht sehen, weil das Licht von dort noch lange braucht bis es ihn erreicht hat, aber er nimmt die Zeitdilatation der zu ihm bewegten Erde wahr und kann daraus berechnen, dass Ereignis R gleichzeitig mit seiner Ankunft (Ereignis L) stattfindet."
finde ich schwer verständlich. Aus der Sicht des Flugzwillings entfernt sich die Erde doch optisch kontinuierlich. Falls mit R das Ereignis gemeint ist, was aus seiner Sicht zeitgleich mit seiner Ankunft passiert, wenn man ausschließlich die Zeitdilatation berücksichtigt, so müsste es das Ereignis aus dem Erdjahr 3003,6 sein. Dieses kann er in seinem Jahr 3006 in der Tat noch nicht sehen, denn er sieht auf der Erde erst 3002. Ok. Dann aber: "... er nimmt die Zeitdilatation der zu ihm bewegten Erde wahr..." das stimmt doch so nicht. Er nimmt nicht die Zeitdilatation, sondern die Kombination aus Zeitdilatation und Dopplereffekt wahr. Und inwieweit sollter er daraus berechnen können, dass R gleichzeitig mit seiner Ankunft stattfindet? M.E. kann er das nicht aus dem Gesehenen ableiten, sondern ausschließlich theoretisch berechnen - indem er nämlich annimmt, dass die Zeitdilatation auch in seinem Bezugssystem auf den Erdzwilling mit dem Faktor 0,6 anzuwenden ist.
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Beitrag Nr. 1342-202
31.07.2009 20:29
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Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1342-194:Du kannst es auch aus Sicht von B beschreiben - dazu brauchst Du aber auch ein Minkowski-Diagramm für B. Bisher hast Du nur eins für A. Wenn Du ein Minkowski-Diagramm für B hast, wirst Du feststellen, dass für B weniger Zeit vergeht als für A. Auch in diesem Diagramm wird deutlich, dass aus Sicht von B nicht B, sondern A älter geworden ist.
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Beitrag Nr. 1342-203
31.07.2009 20:50
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Für A vergeht aus der Perspektive von B nur in den beiden inertialen Phasen die Zeit langsamer (Zeitdilatation). Im Moment der Umkehr wechselt B sein Bezugssystem und somit seine Perspektive gegenüber A. Was bei der Ankunft im Umkehrpunkt noch in der Zukunft lag, liegt beim Abflug am Umkehrpunkt bereits in der Vergangenheit. Allein durch die instantane Richtungsänderung verschiebt sich das, was B als gleichzeitig betrachtet. Man kann salopp sagen, A altert während des Richtungswechsels allein durch diesen aus der Sicht von B um 12,8 Jahre. Die Zeitdilatation ist am Richtungs- bzw. Inertialsystemwechsel nicht beteiligt.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1342-202:Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1342-194:
Du kannst es auch aus Sicht von B beschreiben - dazu brauchst Du aber auch ein Minkowski-Diagramm für B. [...]
Dies ist doch die Alternative, in der B ruht und A sich bewegt, also geht die Uhr von B schneller und die des bewegten A langsamer (Zeitdilatation). Wie kann B dann jünger sein als A ???
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Beitrag Nr. 1342-204
31.07.2009 22:22
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Beitrag Nr. 1342-205
31.07.2009 23:37
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Du meinst: Der Flugzwilling berechnet zum Zeitpunkt seiner Umkehr, also in seinem Jahr 3006, dass wegen der Zeitdilatation der (aus seiner Perspektive) fliegenden Erde dort "jetzt" das Jahr 3003,6 ist. - richtig?Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1342-201:Seine Ankunft findet aus seiner Perspektive (um das Wort "Sicht" zu vermeiden) im Jahre 3003,6 auf der Erde statt.
Wann sieht der Flugzwilling nun das Jahr 3003,6 auf der Erde? Wir hatten festgestellt: In seinem Jahr 3006 sieht der Flugzwilling auf der Erde das Jahr 3002. Das Jahr 3003,6 sieht er also gut 1/2 Jahr nach seiner Umkehr, nämlich in seinem Jahr 3006,53 (denn die Erduhr läuft für den Flugzwilling nach seiner Umkehr ja dreimal schneller als seine eigene).Zitat:Dieses Ereignis kann er aber erst entsprechend später beobachten. Allerdings nicht so spät wie zu erwarten - sondern schon früher (da er sich ab 3006 bereits wieder auf die optische Information zubewegt).
Ich meine, das ist gar nicht so kompliziert: Er muss den (einfachen) Dopplereffekt ja nicht erst ab der Sichtbarkeit des Erdjahrs 3003,6 herausrechnen, sondern bereits früher am Umkehrpunkt. Denn ab seinem Jahr 3006 (optisches Erdjahr 3002) kommt ihm die Erde ja bereits optisch wieder entgegen. Wenn er also den Faktor drei, um den die Erduhr während der Rückreise für ihn schneller geht, durch den Faktor 5 (also den einfachen Dopplereffekt für + 0,8c) teilt, verbleibt die Zeitdilatation, also der Faktor 0,6.Zitat:Es stimmt natürlich, dass die Zeitdilatation im relativistischen Doppler-Effekt bereits enthalten ist. Er kann aus dem Gesehenen den (einfachen) Doppler-Effekt rausrechnen und übrig bleibt die Zeitdilatation. Das wird für ihn aber zml. kompliziert, wenn er dann, wenn das Jahr 3003,6 bei ihm optisch sichtbar wird, sowohl den Faktor 0,55 für die Zeit bis 3006 als auch den Faktor 5 seitdem berücksichtigen muss. Aber unmöglich wäre es sicherlich nicht, nehm ich an.
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Beitrag Nr. 1342-206
01.08.2009 02:45
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Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-205:Du meinst: Der Flugzwilling berechnet zum Zeitpunkt seiner Umkehr, also in seinem Jahr 3006, dass wegen der Zeitdilatation der (aus seiner Perspektive) fliegenden Erde dort "jetzt" das Jahr 3003,6 ist. - richtig?
Genau. Er beobachtet im Jahre 3006,53 seiner Zeit, dass die Uhr des Erdzwillings das Jahr 3003,6 anzeigt. Und wie Du bereits gesagt hast, ist der Zeitpunkt der Beobachtung durch den Flugzwilling sehr einfach zu berechnen. Wäre er nicht gewendet, würde er das Ereignis allerdings erst im Jahre 3010,8 seiner Zeit beobachten.Zitat:Wann sieht der Flugzwilling nun das Jahr 3003,6 auf der Erde? Wir hatten festgestellt: In seinem Jahr 3006 sieht der Flugzwilling auf der Erde das Jahr 3002. Das Jahr 3003,6 sieht er also gut 1/2 Jahr nach seiner Umkehr, nämlich in seinem Jahr 3006,53 (denn die Erduhr läuft für den Flugzwilling nach seiner Umkehr ja dreimal schneller als seine eigene).
Stimmt. Und nun wäre die Preisfrage, ob und was das zu bedeuten hat? Da werd ich heut nacht mal drüber nachdenken. :-)Zitat:Er muss den (einfachen) Dopplereffekt ja nicht erst ab der Sichtbarkeit des Erdjahrs 3003,6 herausrechnen, sondern bereits früher am Umkehrpunkt. Denn ab seinem Jahr 3006 (optisches Erdjahr 3002) kommt ihm die Erde ja bereits optisch wieder entgegen. Wenn er also den Faktor drei, um den die Erduhr während der Rückreise für ihn schneller geht, durch den Faktor 5 (also den einfachen Dopplereffekt für + 0,8c) teilt, verbleibt die Zeitdilatation, also der Faktor 0,6.
Danke für das Lob. Ich bin ein klein wenig durch den Wikipedia-Artikel zum Zwillingsparadoxon inspiriert worden. Dort ist es aber nur sehr grob angeschnitten worden und nicht zuende ausgeführt. Die Idee fand ich aber sehr interessant, weil sie in anschaulicher Weise den Perspektiv-Wechsel deutlich macht. Auch wenn jeder Vergleich natürlich ein wenig hinkt.Zitat:Übrigens: Dein Beispiel mit der Kuh finde ich genial. Hast du dir das ausgedacht oder wo stammt das her?
Werde ich morgen machen. Zumal man diese gedankliche Anschauung auch noch fortführen kann, um sich die hyperbolische Drehung ebenfalls zu verdeutlichen.Zitat:vielleicht kann Parad0x ja noch ein Bildchen dazu in loaditup.de stellen?)
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Beitrag Nr. 1342-207
01.08.2009 04:39
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Beitrag Nr. 1342-208
01.08.2009 10:03
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Beitrag Nr. 1342-209
01.08.2009 14:45
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Es ist nicht egal, ob er seine Richtung wechselt oder nicht. Wenn er seine Richtung nicht wechselt, sind beide Bezugssysteme (Kuh und Auto) tatsächlich relativ und ununterscheidbar. Ohne Richtungswechsel behält er auch seine Perspektive (sein Bezugssystem) bei. Dann gilt das Relativitätsprinzip und beide sind wechselseitig jünger (falls es sich um reisende Zwillinge handelt). Es wird aber nie zum Wiedertreffen kommen.Zitat:Ob der Autofahrer dabei seine Richtung wechselt oder nicht, ist egal; der Autofahrer bliebe genauso jünger als die Kuh, wenn er an der Kreuzung geradeaus weiterfahren würde.
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Beitrag Nr. 1342-210
01.08.2009 15:55
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Beitrag Nr. 1342-211
01.08.2009 17:17
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Ich glaube, hier liegt ein sprachliches Mißverständnis vor, weil wir "Bezugssystem wechseln" in verschiedenem Kontext gebrauchen.Zitat:Um diesen rein theoretischen, aus dem unzulässigen Wechsel der Bezugssysteme begründeten Widerspruch aufzulösen, muss man sich, wie ihr es macht, darauf festlegen, dass die Kuh ruht und der Autofahrer sich bewegt. [...] In der Realität (also nicht auf der Grundlage des theoretisch möglichen Wechsels der Bezugssysteme) ruht die Kuh und der Autofahrer bewegt sich.
Schönes Beispiel :-) ...allerdings wird der Autofahrer auch mit Überlichtgeschwindigkeit niemals jünger werden. Seine Eigenzeit verläuft unabhängig von seiner Geschwindigkeit stets gleich und in Richtung seiner eigenen Zukunft. Der überlichtschnelle Autofahrer sieht nur die (g)rasende Kuh jünger werden, während die Kuh ihn jünger werden sieht. Beide altern trotzdem aus ihrer eigenen Sicht ganz normal und gemütlich vor sich hin.Zitat:(Nur zum Spaß: Sollte der Autofahrer mit Überlichtgeschwindigkeit fahren, läuft er Gefahr wieder jünger als 18 zu werden [...]
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Beitrag Nr. 1342-212
01.08.2009 20:02
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Beitrag Nr. 1342-213
01.08.2009 21:09
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Ich muss sagen, die synchronisierte Uhr ist schon ein gewichtiges Argument...Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1342-210:Wieso könnte man dann noch annehmen, dass die Umkehr nicht im Jahre 3010 im Bezugssystem der Erde erfolgt ist?
hast du natürlich recht. Aber die weitere FolgerungZitat:Später existiert diese Möglichkeit [des Nachweises der Ankunft] im Jahre 3018 nach Erdzeit.
ist m.E. nicht richtig, denn der Erdzwilling könnte 3018 ja ein Dokument (z.B. ein Video) über die Ankunft des Flugzwillings erstellt haben und damit die Geschichte des Flugzwillings für immer festgestellt haben. Faktizität bzw. Geschichte kann man m.E. nicht mehr als metaphysisch bezeichnen.Zitat:Strenggenommen müsste man dann vermutlich auch sagen, die Behauptung wäre im Jahre 3019 nach Erdzeit ebenfalls wieder eine metaphysische.
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Beitrag Nr. 1342-214
01.08.2009 21:09
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Beitrag Nr. 1342-215
01.08.2009 22:02
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Wenn ich mal ein wenig philosophisch werden darf: -> wenn wir ganz konsequent sind, sollten wir tatsächlich unsere althergebrachte Vorstellung von Zeit (und somit auch Gleichzeitigkeit und Gegenwart) über Bord werfen. Mir scheinen das alles Relikte aus der newtonschen Vorstellung zu sein, die unser heutiges physikalisches Weltbild letztendlich schwer begreifbar machen. Beispielsweise ist es unbegreiflich, warum ausgerechnet unsere Gegenwart (Gleichzeitigkeit im herkömmlichen Sinne) keinerlei kausale Wirkung auf uns haben soll.Claus schrieb in Beitrag Nr. 1342-213:Ich muss sagen, die synchronisierte Uhr ist schon ein gewichtiges Argument...
Aber dennoch: Ich meine, es ist eine Frage der Definition der Gleichzeitigkeit. Klar, ich sehe ein, dass man Gleichzeitigkeit so definieren kann, wie sie üblicherweise definiert ist, nämlich "Sehen des Ereignisses abzüglich Lichtlaufzeit". Die Frage ist aber, angesichts der weiter oben von mir aufgeführeten Argumente, ob das so sinnvoll ist. Ich könnte Gleichzeitigkeit doch auch z.B. als die Summe der Ereignisse definieren, die lichtartig von mir entfernt sind.
Nachdem ich es geschrieben hatte, kam mir das ebenfalls in den Sinn. Nun könnte man natürlich auch sagen, auch die Synchronisation der Uhren ist faktisch und nachprüfbar, da sie tatsächlich (von einem real existierenden Alien ;-)) bewirkt wurde - so dass man auch im Jahre 3010 weiß, dass die Vega ebenfalls das Jahr 3010 anzeigt. Nach der Synchronisation könnte man auch weitere 8 Jahre und länger warten, um das Eintreten der Synchronisation tatsächlich zu überprüfen. Aber ob diese Argumentation stichhaltig ist, wag ich mal zu bezweifeln. Unabhängig davon wollten wir uns ja eigentlich davon lösen.Zitat:Aber die weitere Folgerung "Strenggenommen müsste man dann vermutlich auch sagen, die Behauptung wäre im Jahre 3019 nach Erdzeit ebenfalls wieder eine metaphysische." ist m.E. nicht richtig, denn der Erdzwilling könnte 3018 ja ein Dokument (z.B. ein Video) über die Ankunft des Flugzwillings erstellt haben und damit die Geschichte des Flugzwillings für immer festgestellt haben. Faktizität bzw. Geschichte kann man m.E. nicht mehr als metaphysisch bezeichnen.
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Beitrag Nr. 1342-216
01.08.2009 22:17
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Zitat:Unser Gegenwartsraum (also unsere physikalische Wirklichkeit - von wirken, wirklich) wäre dann derjenige Raum, der durch alle lichtartig entfernten Ereignisse aufgespannt wird. Gegenwärtig (und im neuen Sinne gleichzeitig) sind dann alle Ereignisse, die einen (vierdimensionalen) Abstand von Null haben. Geometrisch gesehen auch recht "anschaulich" - da es sich dabei um eine (Doppel-)Kugel mit Radius 0 handelt (der Oberfläche des vierdimensionalen Lichtkegels). Diese Ereignisse befinden sich gewissermaßen alle am gleichen geometrischen Ort (der Menge aller Punkte mit Abstand 0) - allerdings ausschließlich auf einen Punkt (den Beobachter) bezogen. Wie sich leicht zeigen lässt, ist dieser "Unterraum" euklidisch. Gibt man allen Punkten dieses Raumes die gleiche Zeitkoordinate (unabhängig von ihren vier Raumkoordinaten), dann vergeht die Zeit dennoch entlang einer der vier räumlichen Achsen - nämlich der w-Achse aufgrund der Metrik des Raumes. Weshalb wir auch laufend geneigt sind, diese Achse als Zeitachse zu betrachten, obwohl die Zeit nicht-euklidisch dazu verläuft.
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Beitrag Nr. 1342-217
01.08.2009 23:29
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Ja, richtig. Aber eben nicht im Jahr 3010 der Erde... dabei kam mir gearde wieder mal folgender Gedanke, über den ich schon häufiger nachgedacht habe:Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1342-215:Nun könnte man natürlich auch sagen, auch die Synchronisation der Uhren ist faktisch und nachprüfbar ... Nach der Synchronisation könnte man auch weitere 8 Jahre und länger warten, um das Eintreten der Synchronisation tatsächlich zu überprüfen.
Dem stimme ich zu. Mich würde jedenfalls ein neuer Thread dazu interessieren. Vielleicht dürfte man in diesem Thread auch ein wenig über die oben angedachten Fragen hobby-philosophieren?Zitat:Real schrieb in Beitrag Nr. 1342-2156:... das liest sich gut.
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Beitrag Nr. 1342-218
02.08.2009 01:05
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Beitrag Nr. 1342-219
02.08.2009 09:21
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.