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Ist die Zeit der Raum?

Thema erstellt von Kirsche 
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Kirsche,

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-361:
Forschungen an (kranken/beschädigten) Hirnen ergaben nämlich, dass die Entscheidung zu einer Handlung bereits vor dem (angeblich) Freien Willen erfolgte, dieser also nicht frei sein könne.

Das Libet-Experiment wurde soweit ich weiß mit gesunden Personen durchgeführt.

Der Zeitpunkt einer Entscheidung ist für mich nicht entscheidend bzgl. der Frage, ob sie frei erfolgt.

Ich finde entscheidend, ob sie mit Beteiligung des Handelnden erfolgt (vgl. mein Beitrag Nr. 117-604).


Zitat von Kirsche:
Hast Du Dir über Gednkenblitze, die Idee des Jahrhunderts u.ä, die es ja geben soll, schon Gedanken gemacht?

Noch nicht so richtig. Wenn mir Gedanken ohne mein Zutun "einfallen", werde ich dann gedacht?
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Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren
Hallo Claus,

es überrascht mich, wenn der Zeitpunkt einer Entscheidung nicht entscheidend bzgl. der Frage, ob sie frei erfolgt, sein soll. Deiner Meinung nach ist der Wille offenbar auch dann frei, wenn er durch eine bereits erfolgte Handlung bereits präjudiziert ist? Dies nenne ich aber ein klassisches Abhängigkeitsverhältnis.

Das kann also nicht richtig sein. Entweder ist der Wille frei, was ich auch meinen Grafiken entnehme, oder er ist es nicht!

Was ist deine Begründung?
Kirsche
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Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Kirsche,

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-363:
Deiner Meinung nach ist der Wille offenbar auch dann frei, wenn er durch eine bereits erfolgte Handlung bereits präjudiziert ist? ... Was ist deine Begründung?

Meiner Meinung nach ist jemand (oder etwas) dann frei, wenn er/es selbst Teil dieser Präjudizierung1) ist (d.h. wenn er/es die Handlung und deren Konsequenzen gewollt und selbst ausgeführt hat).

1)Vgl. auch Beitrag Nr. 117-608 und folgende, in welchen ich meine Auffassung gegenüber der Kritik von zara.t. (der im Übrigen deine Meinung teilt) begründet habe.
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Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren
Hallo Claus,

ich kann mich deiner Vorstellung dann annähern, wenn eine spontane Handlung als (Schutz-) Reflex ohne komplizierten Prozess der Abwägung von Handlungsoptionen erfolgt. Aber m.E. kann auch hier nicht von einem Freien Willen gesprochen werden, wenn es sich um Instinkt-gesteuerte Handlungen handelt. M.E. kann es ohne Freiheit zur Entscheidung auch keinen Freien Willen geben.

Gerade die Quantenmechanik beschreibt eine Freiheit durch Wahrscheinlichkeiten, die sich der exakten Vorherbestimmung zu jeder Zeit entziehen. Warum sollte ein Elektron eine größere Freiheit besitzen als ein Mensch, der denkt und handelt? Ich kann mir vorstellen, dass sich das noch unverstanden komplizierte Gehirn einer präzisen Analyse noch entzieht. Wer sagt denn, was die einer Handlung vorausseilende Hirnaktivität tatsächlich ausdrückt. Liegt dieser wirklich in der ersten Phase bereits eine Entscheidung zu Grunde oder ist hiermit lediglich die Vorbereitung dazu verbunden?

Nach meinen Zeitvorstellungen ist dem Menschen jedenfalls ein Freier Entscheidungswille, also auch für eine Schuld, gegeben. Sämtliche Optionen können bewusst sortiert, bewertet und ausgewählt werden. Die Folgen dieser Entscheidung sind allerdings eher nicht absehbar, sondern unterliegen mehr oder weniger unvorhersehbar dem Zufall. Freier Wille und Zufall sind zwei völlig verschieden zu betrachtende Phasen im Gesamtablauf der Zeit.

Neueste Forschungen scheinen den Freien Willen immerhin insoweit zu bestätigen, als die (angeblich) selbsttätig unbewusst vom Gehirn getroffene Entscheidung bis zu einem „point of no return“ rückgängig gemacht werden kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille).

Die plötzlich auftretende Idee ist mit meinen Zeitvorstellungen nur vereinbar, wenn durch sie Zeit zusätzlich zur Uhrzeit empfunden wird, die Uhr also einen Gegenwartsmoment wie angehalten erscheint. Denn diese Zeit widerspricht der völlig ungewissen, ungestalteten Zukunft, die wir erst in unserer Gegenwart mit Gegenwarts-Ereignissen und Elementen der Erinnerung aus der Vergangenheit verknüpfen. Sie kommt völlig ungebunden daher und aktiviert unser Denken in besonderer Weise. „Ich werde nicht gedacht“, sondern erlebe etwas, was Sheldrake wie eine für jedermann verfügbare Informationsquelle außerhalb unseres Hirns beschreibt. Manche, die den Freien Willen bestreiten, meinen, das Hirn sei lediglich eine Empfangsantenne für fremdbestimmte Hinweise. Letztere Vorstellung will ich für eine weltbewegende Spontan-Idee dann auch nicht völlig ausschließen.

Kirsche
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Kirsche, hallo Claus,
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-362:
Der Zeitpunkt einer Entscheidung ist für mich nicht entscheidend bzgl. der Frage, ob sie frei erfolgt.

Ich finde entscheidend, ob sie mit Beteiligung des Handelnden erfolgt

Nicht nur in der Physik sondern auch in der Begriffsbildung kann man in eine Unendlichkeitsfalle geraten. Wenn man den Begriff "Freier Wille" im Sinne von absolut frei definiert, gibt es keinen freien Willen, weil es in der Lebenswirklichkeit keine Absolutheiten gibt. Die Einschränkung , die Claus im obigen Zitat macht, ist unter diesem Gesichtspunkt realitätsgerecht.
MfG
Harti
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Hallo Harti,
es tut mir leid, ich habe nicht verstanden, was du meinst:

Wenn ich entscheide, meinen linken Arm anzuheben, bin ich absolut frei, dies zu tun oder zu unterlassen, es sei denn, mein Leben endet abrupt, bevor mein Befehl ausgeführt wurde, was gerade jetzt in dieser Sekunde aber doch eher unwahrscheinlich ist. Wenn ich aber entscheide, mich ab 1.7.2020 für einen Urlaub in Hotelaufenthalt in AIX en Provence anzumelden, bin ich frei es tun, ich bin mir aber nicht gewiss, ob dies klappen kann. Hier wird meine mittel- bzw. längerfristige Entscheidung mehr oder weniger von der Ungewissheit der Zukunft bzw. dem Zufall überlagert. Je weiter der Zeitpunkt hinausgeschoben ist, umso mehr muss ich damit rechnen, dass sich meine in meine Entscheidung gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Mir bleibt stets die Hoffnung, ein Glaube, da werde ich wohl schon eher eine Reiserücktrittsversicherung abschließen.

Beide Situationen ändern aber doch überhaupt nichts an der Freiheit meiner Entscheidung, die der Handlung vorausgeht (nach Interpretation meiner Zeitstruktur, aber wissenschaftlich noch umstritten ist).

Kirsche
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 12.12.2017 um 15:36 Uhr.
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Hallo Gerd

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-367:
es tut mir leid, ich habe nicht verstanden, was du meinst
Man kann sich nicht das Herz rausreissen wollen, wenn man am Leben bleiben will - das ist das Ende des absolut freien Willens.
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Ich versteh' zwar nicht, was du sagst, aber das kann nur daran liegen, dass du nicht verstehst, was es bedeutet.
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Hallo Hartmut,

wenn der Freie Wille ein Ende hat, was ich nicht bestreite, hat er auch einen Anfang, was ich behaupte, und dazwischen wird er sich frei entfalten, wovon ich nach Interpretation der Zeitstruktur meiner Vorstellung sogar fest überzeugt bin. Über das Ausmaß lässt sich streiten. Nach dem Selbstähnlichkeitsprinzip wird es hier zu Unterschieden kommen zwischen Materie, Pflanzen, Tieren oder den Menschen. Bei dem einen überwiegen die gesetzlich vorgegeben Abläufe, bei den anderen lebenserhaltende Instinkte und bei den übrigen kommt es zur intensiveren Ausprägung freien Gestaltungswillens in die Zukunft, vielleicht unter Vernachlässigung wichtiger, nur verdrängter Instinkte.

Gerd
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Hallo Kirsche,
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-367:
es tut mir leid, ich habe nicht verstanden, was du meinst:

Wenn ich entscheide, meinen linken Arm anzuheben, bin ich absolut frei, dies zu tun oder zu unterlassen.

Worauf ich hinaus wollte ist Folgendes: Normalerweise hebst Du Deinen linken Arm nur, wenn es dafür einen Grund gibt, z.B. um eine Tasse aus dem Schrank zu nehmen. Deinen linken Arm ohne jeden Grund zu heben, gibt keinen Sinn. Selbst wenn du jemanden zeigen willst, dass du in deiner Entscheidung, den Arm zu heben oder nicht zu heben frei bist, gibt es zumindest diesen Grund, dass du etwas beweisen willst. Man kann deshalb nie 100%-tig sicher wissen, ob ein Verhalten auf einer absolut freien, von jedem Einfluss unabhängigen Willensentscheidung beruht. Es handelt sich deshalb bei der Vorstellung eines absolut freien Willens um eine Glaubensfrage. Selbstverständlich kann die Willensentscheidungen eines Menschen weitestgehend unbeeinflusst erfolgen und damit zumindest nach außen hin vollkommen frei erscheinen. Eine graduell unterschiedliche Entscheidungsfreiheit ist auch eine Voraussetzung dafür, dass jemand für sein Verhalten verantwortlich gemacht werden kann.

MfG
Harti
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Zitat von Harti:
In Beitrag 2264-366 schreibst du:
Nicht nur in der Physik sondern auch in der Begriffsbildung kann man in eine Unendlichkeitsfalle geraten. Wenn man den Begriff "Freier Wille" im Sinne von absolut frei definiert, gibt es keinen freien Willen, weil es in der Lebenswirklichkeit keine Absolutheiten gibt. Die Einschränkung , die Claus im obigen Zitat macht, ist unter diesem Gesichtspunkt realitätsgerecht.

Hallo Harti,

Selbstverständlich habe ich einen Grund für eine Entscheidung, und wenn dieser die Entscheidung selbst ist. Aber dieser Grund, welcher das auch immer sein mag, hindert mich doch nicht, mich mit meiner Entscheidung an ihm zu orientieren oder es sein zu lassen. Ein Grund bindet mich in keiner Weise. Es ist der Beweis, dass das Ursache-Wirkungsprinzip nicht gilt, mit ihm das Blockuniversum und was weiß ich nicht alles. Die Natur lässt sich nicht block(ier)en. Sie folgt eher den Gesetzen der Quantenmechanik, die sich wahrscheinlich aber auch unmittelbar aus meiner Vorstellung ableiten ließe. Dieser meiner Auffassung steht nur noch die Wissenschaft entgegen, die bisher sagt /behauptet, zuerst komme die Handlung und dann die Entscheidung in Form eines Widerrufs der Entscheidung. Sie wird sich auch hier noch weiter nähern (müssen!).

Provokativ? Nein, es folgt meiner Zeitvorstellung, die offenbar über dem Block, den ich ja als solcher akzeptiere, angeordnet ist. Dies gilt auch für die Quantenmechanik. Und der Schlüssel für eine Verknüpfung ist ein verändertes Zeitverständnis (sagt auch Lee Smolin).

Kirsche
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"Der Streit hat leider schon einen religiösen Beigeschmack, fast wie einst beim Kampf um das geozentrische oder heliozentrische Universum. Das waren komplett unterschiedliche Ansätze. Zu beiden passten viele Beobachtungsdaten. Aber sie standen grundsätzlich im Widerspruch – und die Anhänger bekämpften sich. Zum Schluss wurden Abweichler sogar verbrannt." (Quelle: Deutschlandfunk 25.10.2015). So kann es gehen, wenn man seinen Kopf in den Wind hält. Ich halte ihn hiermit weiter in den Wind und möchte aber weder Feuer und Rauch, aber immerhin möglicherweise wieder für ein wenig Diskussionsstoff sorgen:

Tatsachen, die ich nicht bestreite, ihnen aber glaube, sind die beiden fundamentalen Theorien der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik. Tatsache ist aber auch, dass sie weiterhin nicht miteinander kompatibel sind, sie widersprechen sich jeweils im Kleinen oder auch im Großen. Einstein: Massen krümmen den Raum, ohne Massen keine Krümmung. Beides führt aber in die Irre: Riesige Massen krümmen den Raum zur Unendlichkeit, was dazu führt, dass sich Einstein an dieser Stelle bereits selbst ein Bein stellt, keine Massen sind aber auch nicht die Raumruhe selbst, vielmehr quirrlt es im Vakuum unvorhersehbar fürchterlich zeitweise wie beim Vulkanausbruch im Auf und ab. In der Quantenmechanik kommt man auf Punktteilchen, in der Relativitätstheorie wäre dies wohl so was wie vierdimensionaler Schaum. In der Relativitätstheorie kann man Singularitäten nicht beschreiben, in der Quantenmechanik nicht die Gravitation überhaupt nicht.

Gesucht wird also eine Theorie, die aus der Relativitätstheorie die Gravitation mit einbezieht und aus der Quantenmechanik die der Relativiätstheorie fehlenden anderen 3 der bisher insgesamt 4 Grundkräfte. Die daraus zunächst hoffnungsstimmende Stringtheorie scheitert an der Unendlichkeit der Lösungsmöglichkeiten, die Quantenloopgravitation verläuft lt. Smolin auch nicht auf das erhoffte Ziel, er sucht nach einem anderen Verständnis von Zeit als Lösung, hat aber noch keine vorgestellt.

Und da komme ich, der Hamburger Gerd Kirschenmann seit 1988 mit der sich 1989 weiterentwickelnden Behauptung, man könne aus dem dreidimensionalen Zeitempfinden des Menschen auf das Weltall und alles was drin ist, die gewünschten Schlüsse ziehen und beruft sich auf ein Naturgesetz der Selbstähnlichkeit für Alles. Diese neue, m.E. natürliche Zeit besteht aus 2 phasenverschobenen, deshalb asymmetrischen, zyklisch sich erneuernden (Sinus-?)Schwingungen mit einem artbestimmenden Radius (Amplitude), einer altersabhängigen Strukturvorgabe entlang eines ¼ Kreisbogens, die für das All ebenso gilt, wie für jede der Galaxien, jeden Stern, jeden Planeten und ebensolche Menschen, Tiere, Pflanzen oder Materieansammlungen, oder Materieformen und auch Photonen. Im All wimmelt es nur so von diesen Strukturen, die ein Funktionieren und Existieren durch harmonisches Zusammenwirken sicherstellen.

Es ist in dieser Vorstellung nicht ausgeschlossen, dass es zur Relativiätstheorie oder Quantenphysik Weiterentwicklungen gibt, so hält Lee Smolin die Relativitätstheorie für in seinem Sinne weiterentwickelbar, die Quantenmechanik hält er für völlig falsch. Das sehe ich anders. Beide Theorien stören mein Konzept nicht, sie werden quasi aufgesaugt:

Die Relativitätstheorie wird vereinfacht, in dem der Raum nicht mehr benötigt wird. Er wird durch die Zeitdimensionen definiert, die den Raum im Rahmen des sich öffnenden und schließen Zyklus dieser Zeit abbilden. Die von Einstein vorhergesagte Raumkrümmung ergibt sich einfach als Vorgabe dieser so gekrümmten Zeit. Beweis: Die Zeitdilatation wird Realität, weil jede Beschleunigung eine Bremswirkung gegen diese gekrümmte Zeit bewirkt, der Raum selbst ist nicht nachweisbar und lediglich theoretischer Formelnatur einer 4-D-Raumzeit, weil der Raum sich nur nach menschlichen Koordinatensystemen künstlich finden lässt.

Diese neue Zeit, ich nenne sie nun zwecks Abgrenzung zu bloßen Zeitmessungssystemen bisheriger Art „Natürliche Zeit“. Sie schließt eindeutig die Elemente der Quantenmechanik ein, weil diese Zeit zwar gesetzmäßige Grundaussagen im Durchschnitt treffen kann, diese aber durch Wahrscheinlichkeiten, wie durch den freien Willen gesteuerte Entscheidungen interner oder externer Art, man kann auch Zufall sagen, beeinflusst werden kann. Unendlichkeiten verschwinden völlig und werden ersetzt durch eine mögliche Endlichkeitskette der Zyklen. Wahrscheinlichkeiten steuern Werden und Vergehen und bedeuten Evolution.

Die Gravitation und die übrigen Grundkräfte werden aus dem äußeren Zusammenwirken aller dieser eigenen, nahen und fernen Schwingungen erwachsen und von außen nach innen wirken. Ihre Wirkung ist daher umgekehrt gepolt. Ist diese Behauptung richtig, würden sich Dunkle Materie und Dunkle Energie von selbst erledigen, ohne Investment in eine vergebliche Suche. Damit wären auch bis zu überlichtschnelle Inflationen, Multiversen, Schaum welcher Art, Super-Symmetrien ö.Ä. auch vom Tisch. Alles gehorcht nur den periodischen, selbstähnlich sich weiter entwickelnden Zyklen, die auch die Entropie steuern, vom Anwachsen bis zur Abnahme.

Ob es gelingen kann, evtl. fehlende Verbindungsstücke zu den beiden bisher maßgeblichen Theorien aufzuspüren oder die neue Vorstellung zu einer berechneten Theorie zu machen, steht noch irgendwo „in den Sternen“.

Kirsche
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Hallo Gerd

Im Prinzip sind es in der Relativitätstheorie ja zwei streitbare Theorien, nämlich die allgemeine und die spezielle Relativitätstheorie und btw... es sind und bleiben Theorien. Die Mathematik, die in diesen Theorien verwendet wird, bliebe ja auch noch schlüssig, wenn die Theorien selber kippen oder erweitert werden.
Letzteres wäre für die spezielle Relativitätstheorie recht simpel, wenn man zwischen Zeit und Zeitmaßstäben ebenso unterscheidet, wie man zwischen Strecken und Streckenmaßstäben unterscheidet. Und wenn man erstmal soweit ist, hätte man bei Strecken das selbe Problem (oder Lösung) wie bei der Zeit, wenn es um deren Definitionen geht. Eine Strecke ist z.B. der Abstand zwischen zwei bestimmten Punkten im Raum - Zeit könnte also als die Dauer definiert werden, die ein Objekt von Punkt A zu Punkt B benötigt. Der Betrag einer Strecke steht erst fest, wenn man einen Maßstab anlegt und da unterscheidet man z.B. zwischen metrischen und und angloamerikanischen Maßsystem. Ganz sicher kann man noch viele andere Streckenmaßsysteme erfinden, aber welchen Sinn würde dies machen? Die Dauer einer Bewegung kann man mit Stopuhren messen, aber was genau tut man, wenn man die Stopuhr auf dem System mit sich führt, dessen Geschwindigkeit gemessen werden soll? Eine viel wichtigere Frage wäre also, ob man nicht auch für Zeiten einen Maßstab festlegen kann, denn eigentlich weiß man ja, wie sich bewegte Uhren und solche, die einem Gravitationsfeld ausgesetzt sind verhalten, nämlich so, als würde man bewegte Strecken mit einem Zoll- statt einem Metermaß messen, nur ändern Uhren halt, abhängig von Bewegung und Schwerkraft, ihren Maßstab ganz automatisch.
Warum also sollte man aus Zeit unbedingt mehr machen wollen, als man es für eine Strecke täte bzw. tut? Wenn sich eine Strecke augenscheinlich nicht durch das Anlegen verschiedener Maßstäbe andert, würde Zeit dies nach dieser Theorie sicher auch nicht tun. Was sich aber ändert, ist der Betrag einer Zeitspanne, wenn sie in unterschiedlich bewegten Inertialsystemen gemessen wird.

Damit ließe sich auf jeden Fall schon mal die spezielle Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik und mit Newtons Relativitätsprinzip verbinden lassen. Ob dies dann auch für die allgemeine gelten könnte, steht noch in den Sternen, denn dazu wären noch ganz Andere Dinge nötig, z.B. die Frage, ob die Gravitationskonstante tatsächlich eine Konstante ist oder sich aus den Kehrwerten der Coulombkonstante und dem Basler-Problem entwickelt oder ob Gravitation die Folge von Raumzeitkrümmung und Elektromagnetismus die Folge von Strahlung ist oder ob Elektromagnetismus durch Interferenz aus Gravitation hervorgeht und Gravitation die Folge von Strahlung ist. Sicher aber ist, dass all die Differentialgleichungen der ART weiterverwendet werden können, nur halt ohne Einsteinsche Gravitationskonstante, die sich aus der Newtonschen Gravitationskonstanten errechnet.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 14.01.2018 um 00:53 Uhr.
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Hallo NvB,
für mich ist Deine Grundannahme, dass nämlich zwischen Raum und Zeit in der Hinsicht ein Unterschied besteht, das Raum absolut und Zeit relativ ist, nicht begründet.
Raum und Zeit werden durch anlegen von Maßstäben gemessen. Messen ist nichts anderes als das Vergleichen von z.B. Strecken mit einem Streckenmaßstab und Dauer mit einer Uhr. Indem man Einheiten geschaffen hat, wurden Raum und Zeit zählbar, mathematisch beschreibbar.
Durch das Messen eines räumlichen Objektes und das Messen eines zeitlichen Vorgangs (der Dauer) ändern sich weder an dem Objekt noch an der Dauer des Vorgangs etwas, solange Objekt sich in meinem Bezugssystem befindet und der Vorgang in meinem Bezugssystem stattfindet.
Dies ändert sich nicht nur für Uhren, wenn sie sich im Verhältnis zum Beobachter bewegen, sondern auch für bewegte Strecken. Ein bewegtes Weg-/Zeitdiagramm ist je nach Grad der Steigung (Geschwindigkeit) im Verhältnis zum ruhenden Bezugssystem verdreht. Eine Strecke im bewegten System erscheint, projeziert auf das Bezugssystem, verkürzt. Entsprechend verkürzt erscheint auch die Dauer (der Reisezwilling erscheint/ist weniger gealtert als der Erdzwilling.)
Vorsicht:Diese letztgenannte Ansicht steht im Gegensatz zur absolut herrschenden Meinung. Nach meiner Ansicht gehen bewegte Uhren langsamer, daraus folgt eine verkürzte Dauer (jüngerer Reisezwilling) . Mit Zeitdilatation im Sinne von Dehnung der Dauer (Zeit) wird das, was beobachtet wird, falsch beschrieben. Gedehnt erscheint lediglich der Maßstab und auf diese Weise eine verkürzte Dauer des Vorgangs.
MfG
Harti
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Hallo Harti

Das was du da schreibst, ist zumindest vorherrschende Meinung beim Urknall, Weltall und das Leben Team und sie löste eine wahre Diskussionswelle aus. Denn plötzlich geschah alles, was in der SRT noch als wechselseitiger Effekt definiert war, tatsächlich nur noch einseitig. Die Forderung, auch ein Minkowskidiagramm auch aus Sicht des reisenden Zwillings zu erstellen, wurde laut und das nicht nur von mir - mit dieser Forderung konnte besagtes Team aber nichts anfangen, weil ja bereits alle auftretenden Inertialsysteme in diesem einen Diagramm erfasst waren, mMn aber halt nur aus sicht der Erde, denn aus Sicht des reisenden Zwillings bewegt sich stets die Erde und dreht auf halber Strecke auch um.

Wenn du meinen Beitrag noch mal genau ließt, dann wird dir hoffentlich auffallen, dass wir beim Thema Zeit (Dauer) einer Meinung sind. Wie gesagt: Bei Zeit ändert sich nicht die Dauer selber, sondern nur der Betrag der Dauer durch "anlegen" bzw. verwenden unterschiedlich messender Meßinstrumente. Leider hat man bei Uhren keinerlei Einfluß darauf, mit welchem Maßstab sie lokal misst - bei Strecken aber schon. Man kann einen Urmeter entwickeln, der möglichst wenig von Umwelteinflüssen (Längenäderung durch Temperatur, Druck usw.) verändert werden kann und damit lokal Zeitspannen messen, z.B. wie lange benötigt Licht, um diese Strecke zu passieren? Licht bewegt sich im Vakuum (gegenüber einem Fixpunkt im Raum brw) mit 299792458 m/s. Kommt man durch Messen lokal nicht auf diese Geschwindigkeit, stimmt etwas mit der Definition der Zeit nicht und daraus würde folgen, dass auch besagte Dauer des Phasenübergangs zwischen zwei Hyperfeinstrukturniveaus beim Cs133-Atom bewegt und unbewegt unterschiedlich ist. Man käme (was heisst käme? Man kommt nicht darauf) nur leider nie drauf, wenn man diese Dauer als festen Zähltakt (SI-Sekunde) für Zeiten definiert. In Verbindung mit der Lichtgeschwindigkeit, welche lokal ja invariant sein soll, kommt man höchstens zu dem Schluß, dass unser Urmeter von oben kürzer geworden zu sein scheint, obgleich alle wissen, dass dies eigentlich nicht sein kann - Urmeter und Maßstab haben sich also gleichermaßen verkürzt. Faktisch wäre es also richtiger, einen SI-Meter statt einer SI-Sekunde fest zu definieren und H&K noch einmal stattfinden zu lassen. Diesmal aber wird die Flugzeuguhr nicht am Ende der Experimente mit den Erduhren verglichen, sonder stetig, während der Flüge mit der GPS-Uhr des Flugzeugs. Obendrein sollten die Flugzeuge auch schnurgerade fliegen und nicht einer Äquidistante der Erdkrümmung folgen. Ich weiß genau, was passieren würde: Die unabhängige Flugzeuguhr wird nachgehen und SRT-Befürworter können ja nun mal versuchen, dies mit der Relativität der Gleichzeitigkeit zu erklären.
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Scheinwerfer aus dem Fantasieland?

Die Illusion der Zeit besteht darin, Zeit würde in der Zukunft existieren und Zeit hätte in der Vergangenheit existiert.
Ein Irrtum, der die Realität nur in der Gegenwart real scheinen lässt.

Die Realität hat keine zeitliche Ausdehnung.

Eine Manifestation in situ, freigegeben zu keinerlei Einsicht – lediglich eine Ansicht.
In diesem Sinne ist die Zeit bereits der Raum und die Frage dieses Themas zu bejahen.

Harald
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Hallo Harald

Harald Denifle schrieb in Beitrag Nr. 2264-376:
In diesem Sinne ist die Zeit bereits der Raum und die Frage dieses Themas zu bejahen.
Einerseits vllt. schon. Aber andererseits existiert zwischen Raum und Zeit schon ein Unterschied. Im Raum kann man sich bewegen, in der Zeit nicht. Es gibt nichts, was sich durch die Zeit ändert, sondern nur Dinge, die sich mit der Zeit ändern und Fakt (also Realität) ist, dass sich Dinge im Raum verändern... mit der Zeit.
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+
Stimmt +
Der Raum verändert sich. +
Dinge sich lediglich Raumpotentiale. +
Möglichkeiten der Gegenwart. +
Realität +
+
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Zitat von Hartmut:
Im Raum kann man sich bewegen, in der Zeit nicht.

Durch Dick + Dünn – wir bewegen uns durch die stehende Zeit?

Versuchen wir mal den Gegenwartsraum gedanklich anzuhalten. Die Veränderung des Raumes – also die Zeit, als laufende Änderung der Vorstellung – ist gestoppt. Wir sehen nun sämtliche eingefrorenen Informationslinien und können diese von jedem beliebigen Punkt zum Entstehungsereignis zurückverfolgen. Alle diese Punkpotentiale sind gegenwärtig im Gegenwartsraum, geben aber Informationen weiter, welche nur Bildpunkte der Geschichte zeigen. Es zeigt sich, dass mit der Oberflächenformel Pi mal dem Durchmesser zum Quadrat für die einsehbare Kugel, das Einsehbare durch die möglichen Informationslinien stark begrenzt ist. Das allermeiste bei unserer Weltraumforschung ist schlicht nicht sichtbar. Die dunkle Materie könnte also durchaus hell sein, aber nicht im Blickfeld unserer Möglichkeiten.

lg Harald
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Harald Denifle am 01.02.2018 um 19:04 Uhr.
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Hallo Harald

Nein, man (oder etwas) bewegt sich und benötigt dafür Zeit. Wenn man oder etwas Muße hat, kann es auch eine Zeit lang an beliebigen Orten verweilen. Wenn man (oder etwas) sich zu einem vorangegangenen Ausgangspunkt zurückkehren will, wird auch dafür Zeit benötigt. Daraus folgen zwei Dinge:
1. Zeit vergeht und zwar - unabhängig davon, was eine Uhr anzeigt - nur in eine Richtung: Von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft.
2. Selbst wenn Uhren rückwärts laufen, wird für die Bewegungen der Zeiger Zeit benötigt. Fazit: Rückwärts laufende Uhren gehen definitiv falsch.

Man (oder etwas) bewegt oder ruht nicht in der Zeit sondern mit der Zeit.
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Hallo Hartmut

Zu keiner Zeit habe und werde ich deine Punkte 1. + 2. in Zweifel ziehen.

Als wissenschaftlich angehauchte Persona sind wir selbstverständlich in der Lage – gedanklich zwar nur - den meinerseits postulierten Gegenwartsraum anzuhalten.
Wie dick oder wie dünn nun dieser zu stoppende Bereich in zeitlicher Hinsicht sein mag sei dahingestellt.
Gedanklich können wir diesen Raum beliebig und zeitlich nicht tangierend wissenschaftlich Begutachten.

Schon von Bedeutung:

Erkennen, dass potentielle Informationslinien stets Zeitlinien darstellen. Zeitlich Formationen im Raum,
welche in radialer Form einsehbare Universen schaffen, die so nicht existieren, wie bildlich eingeprägt.
Und zudem ausgedünnt in der Darstellung bis zum es geht nicht mehr.

Harald
Zeit ist die Änderung des Raumes, eine gravitative Antwort der Gegenwart.
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ist die Antwort der Gegenwart auf die Einwirkung vergangener Wichtigkeiten.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harald Denifle am 01.02.2018 um 21:53 Uhr.
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