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Es gibt keine Zeit !

Thema erstellt von Skywalker 9 
Beiträge: 2.425, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Henry,
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1849-328:
Die Aussage, ein Punkt sei absolut ist eine ebenso sinnlose Aussage wie die Aussage, er sei relativ
Ich verstehe, was du meinst und stimme dir zu.

Bedenke aber, dass auch du bereits häufiger etwas sprachlich nicht so genau ausgedrückt hast, wie du es eigentlich gemeint hast.

Wenn du über meine (ggf. auch Waldkauzens?) ungenaue Ausdrucksweise (gemeint waren - zumindest was mich anbelangt - nicht die Raum- oder Zeitpunkte selbst, sondern die Beziehungen zwischen den Raum- oder Zeitpunkten) nicht hinwegsehen kannst oder willst, dann solltest du zumindest meine Beiträge besser einfach überlesen, als dass dir weiter davon übel wird.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1849-330:
Hallo Henry, Henry schrieb in Beitrag Nr. 1849-328:Die Aussage, ein Punkt sei absolut ist eine ebenso sinnlose Aussage wie die Aussage, er sei relativ Ich verstehe, was du meinst und stimme dir zu.

Bedenke aber, dass auch du bereits häufiger etwas sprachlich nicht so genau ausgedrückt hast, wie du es eigentlich gemeint hast.

Wenn du über meine (ggf. auch Waldkauzens?) ungenaue Ausdrucksweise (gemeint waren - zumindest was mich anbelangt - nicht die Raum- oder Zeitpunkte selbst, sondern die Beziehungen zwischen den Raum- oder Zeitpunkten) nicht hinwegsehen kannst oder willst, dann solltest du zumindest meine Beiträge besser einfach überlesen, als dass dir weiter davon übel wird.

Ich soll mich ungenau ausgedrückt haben? Wo das denn? ;-)

Ich spielte nicht auf eure Beiträge an, sondern darauf, dass der Begriff "relativ" zu ständig wiederholten und falsch angewendeten Floskel geworden ist. Sorry für meine ungenaue Ausdrucksweise! ;-)

Henry
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1849-329:
Ich finde es mittlerweile auch intuitiv nicht unglaubwürdiger - sondern eher spannend, wenn "das Absolute" mindestens die Raumzeit, wenn nicht sogar eine höhere Mannigfaligkeit wäre.
Lieber Claus,

bei "höhere Mannigfaltigkeit" denke ich an Gödel, dessen berühmter Satz lautet:
"Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig."

Ich habe den Eindruck, dass man bei den Überlegungen zu dem, was Zeit ist, bei der Betrachtung der Relativitätstheorie immer wieder auf die Unvollständigkeit der Sache stösst. Ich werde zu gegebener Zeit auf sämtliche Beiträge und Fragen an mich in diesem Forum eingehen. Vorab stelle ich einen Link zur Verfügung, der die neuesten Überlegungen in der Physik zum Thema Raumzeit aufzeigt: http://www.wissenschaft-online.de/spektrum/leseprob...

Ich wünsche allen viel Spaß und gute Unterhaltung bei der Lektüre dieses verlinkten Textes. Man wird sehr zum Nachdenken angeregt.

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1849-321:
was wäre denn dann der Unterschied zwischen den RT's und der klassischen Bewegungslehre? Wie erklärst du dir das alles? (wenn du jetzt von Betrug und Verschwörung aller Wissenschaftler redest, brauchen wir uns nicht mehr darüber zu unterhalten.)
Lieber Okotombrok,

grundsätzlich gibt es keinen Unterschied zwischen RT und klassischer Bewegungslehre. Letztere ist nur ein Grenzfall der RT. Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Die Relativitätstheorie als solche lehne ich nicht ab. Sie erklärt die Bewegungsabläufe korrekt. Das einzige, was mich stört, ist, dass nicht aufgezeigt wird, dass die erklärte Relativität das Absolute zur Grundlage hat. Das Relative sind immer Bewegungen, die aufeinander bezogen werden. Das Absolute sind immer Orte im Raum. Ich halte es für falsch, aus aufeinander bezogenen Bewegungen, die mathematisch als Krümmung ausgelegt werden können, dem Raum eine Krümmung zuzuschreiben.

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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Waldkauz schrieb in Beitrag Nr. 1849-332:
(...)
Vorab stelle ich einen Link zur Verfügung, der die neuesten Überlegungen in der Physik zum Thema Raumzeit aufzeigt: http://www.wissenschaft-online.de/spektrum/leseprob...
(...)
Hallo Waldkauz, sei gegrüßt und bedankt für Deine Mühe.
Die "neuesten" Überlegungen aus dem von Dir verlinkten Dossier stammen aus 5/2005.
Dabei regen Ted Jacobson, Lee Smolin und ihre Mitstreiter mit der Schleifen-Quantengravitation schon seit über 20 Jahren zum nachdenken an.
Martin Bojowald fast dazu zusammen in "Zurück vor den Urknall" ISBN 3-10-003910-6
Seite 110
Zitat:
Stringtheorie und Schleifen-Quantengravitation befinden sich in einer unheiligen Allianz, mit gleichem Ziel, aber verschiedenen Ambitionen und Glaubensgrundlagen. Sie sind zwar wissenschaftliche Theorien, aber Glaube spielt für sie durchaus eine Rolle in Form von Prinzipien. Die Stringtheorie basiert auf den geschätzten Konzepten, die sich in vielen Jahrzehnten der Forschung zur Teilchenphysik materialisiert haben, vor allem dasjenige abstrakter Symetrien als versteckte Beziehungen zwischen unterschiedlichen Arten von Teilchen und Kräften.
(...)
Die Schleifen-Quantengravitation, auf der anderen Seite, leitet ihre Prinzipien aus der hehren Ahnenfolge der Raumgeomatrie her, deren Struktur als essentieller für ein Verständnis des Universums als Ganzen, statt der Materie darin angesehen wird.
(...)
Lass uns abwarten wann eine dieser Theorien die vier Grundkräfte, den Raum, die Zeit und die Materie zusammenführt.
Vielleicht gelingt das auch einer neuen, jetzt noch gar nicht angedachten Theorie... man wird sehen.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2, Mitglied seit 12 Jahren
Hallo alle miteinander,
da wir gerade von Quantenmechanik sprechen wollte ich noch anmerken, dass es mir schwer erscheint die Quantenwelt mit der Relativitätstheorie zu verbinden, da erst durch Dekohärenz (also der Übergang von Quantenmechanik in klassische Physik) Einsteins Postulate gelten, oder täusche ich mich da?
Außerdem wollte ich einen Gedankenanstoß geben:
Ich habe nämlich 3 Entstehungsmöglichkeiten für die Zeit (da alle Vorgänge der Welt eine unumkehrbare Richtung geben):
1. Die Dekohärenz
2. Die Entropie
3. Die Ausdehnung des Universums

Ich bin gerade dabei eine Facharbeit über Zeit zu machen und freue mich auf eure Anmerkungen und Kritik.
Danke für eure Mithilfe
Timetraveller
Signatur:
Zeitreisen sind immer eine Option.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1849-334:
Die "neuesten" Überlegungen aus dem von Dir verlinkten Dossier stammen aus 5/2005.
Lass uns abwarten wann eine dieser Theorien die vier Grundkräfte, den Raum, die Zeit und die Materie zusammenführt. Vielleicht gelingt das auch einer neuen, jetzt noch gar nicht angedachten Theorie... man wird sehen.
Lieber Ernst,

bezogen auf die Entstehungszeit der Theorien für Relativität und Quanten betrachte ich das Dossier immer noch als "neu". Allerdings wußte ich nicht, dass das Dossier aus 5/2005 stammt. Aber egal, wesentlich Neues ist ja seit 2005 nicht mehr dazu gekommen.

Warum willst Du abwarten, bis eine dieser Theorien die Grundkräfte, den Raum, die Zeit und die Materie zusammenführt? Ich halte das für unnötig. Warum ringen wir uns nicht dazu durch, die Vielfalt in einer Einheit zu erkennen? Die Suche nach der Weltformel scheint mir auch unnötig. Auch sie ist in der "Einheit" zu suchen. Einheit ist für mich nicht "einf"-fach, sondern Grundlage für Vielheit.

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1849-311:
ich frage mich ebenso wie ihr, was eigentlich genau Veränderung ist.
... ist Veränderung eine der grundlegendsten Erfahrungen unserer Existenz.
Ich frage mich deshalb, ob ggf. das Vergehen der Zeit an unser Bewusstsein gekoppelt ist...
..., kann ich nicht mehr richtig an eine freie (d.h. noch völlig unbestimmte) Zukunft glauben.
... gibt es da aber nun die Bewegung, Veränderung
..., dass wir uns immer in der Summe aus Raum und Zeit bewegen...
... könnte es vielleicht sein, dass es letztlich unser "Bewusstsein" ist, was sich da bewegt?
Ich vermute, dass Veränderung immer eine qualitative oder quantitative Zustandsänderung ist gekoppelt an Zeit im Sinne des "Nacheinander". Mit "qualitativ" sind die Eigenschaften eines Feldes im Raum gemeint, mit "quantitativ" sind natürlich immer Mengen gemeint, Mengen von Objekten (z. B. Feldern), wozu auch Strecken zählen, die durch Ortsveränderungen entstehen.

Das "Vergehen" von Zeit ist nie an unser Bewusstsein gekoppelt. Das Bewusstsein erlangt lediglich eine Kenntnis von den objektiven Dingen und Vorgängen in der Welt, wobei das Bewusstsein selbst ein Feld mit Eigenschaften darstellt, das sich quantitativ und qualitativ entwickelt.

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1849-313:
Dann wäre es ja nun hoch an der Zeit, die Bündel zu packen, mit Erde, Feuer, Wasser und Luft, als den Elementen, um an der Strecke der Bewegung und den dazugehörigen Zahlen entlang die Antike aufzusuchen damit wir dort nach der Wahrheit der Pyhysik suchen können.
Deine Ironie ist amüsant, aber ich möchte darauf bezugnehmend doch an dieser Stelle nochmals betonen, dass mir das Denken der Denker im alten Griechenland sehr wichtig geworden ist und dass ich es für aktueller denn je halte. Auch wenn dieses Denken auf den "Denkrahmen" der Zeit der Antike beschränkt ist, enthält es wertvolle Wahrheiten, die auch heute noch uneingeschränkt gültig sind.

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1849-322:
Ich interpretiere Zeit anders und sehe nicht, wie "Zahl" etwas physisch reales sein könnte. Lassen wir´s dabei.
Lieber Henry,

warum sollen wir's dabei belassen? Wir sind noch nicht am Ende aller Tage angelangt. Erlaube mir, Dir zu antworten. Bitte sei so lieb, und nimm meine Antwort zur Kenntnis und denk drüber nach.

Natürlich ist "Zahl" nichts physisch Reales. "Zahl" ist ein Objekt unseres Geistes und somit in unserem Bewusstsein ein Abbild der Beobachtung von Streckenlängen in der physischen Welt. Kannst Du mir zustimmen? Wenn nein, bitte erkläre mir Deine Sichtweise!

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1849-323:
Es geht eben nicht nur um "Bewegung", wie ständig aufgeführt wird, sondern es geht ebenso um die Veränderung am Objekt selbst. Mir ist schleierhaft, wie das ohne Zeit zu erklären wäre.
Lieber Henry,

Du hast sehr wohl recht: es geht nicht nur um Bewegung, sondern letzten Endes immer "nur" um Entwicklung. Bitte lies meinen Beitrag-Nr. 1849-337. Ohne Zeit kann das nicht erklärt werden. Auch hierzu habe ich in dem angeführten Beitrag Stellung genommen.

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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Waldkauz schrieb in Beitrag Nr. 1849-340:
Du hast sehr wohl recht: es geht nicht nur um Bewegung, sondern letzten Endes immer "nur" um Entwicklung. Bitte lies meinen Beitrag-Nr. 1849-337. Ohne Zeit kann das nicht erklärt werden. Auch hierzu habe ich in dem angeführten Beitrag Stellung genommen.
(Unterstrichen von mir)
Ich werfe hier mal kurz ein:
Zitat aus der Feynman-Stückelberg-Interpretation
Zitat:
Die Frage nach der Bedeutung der Zustände mit negativen Energien wird dabei durch Elektronen negativer Energie erklärt, die sich rückwärts in der Zeit bewegen. Mathematisch sind diese äquivalent zu Positronen mit positiver Energie, die sich vorwärts in der Zeit bewegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Feynman-St%C3%BCckelbe...

Auch dies kann ohne Zeit nicht geklärt werden.
Wenn es keine Zeit gäbe, so wären auch Vorgänge, die sich in der Zeit rückwärts ereignen, nicht möglich.
Ich denke, das ist nur eines von vielen physikalischen Ereignissen die einem "Rückwärtslauf" der Zeit unterliegen.
Für mich ist es jedenfalls ein Indiz, dass es Zeit wirklich gibt.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1849-328:
... die Raumzeit von Einsteins Relativitätstheorien ist ein absoluter Bezugsrahmen...
..., denn Punkte sind weder absolut noch relativ.
Wenn ich einen Punkt bestimme, bestimme ich ihn in seiner Lage in einem System, und diese Bestimmung ist immer relativ. Weder in der SRT noch in der ART geht es um die Bestimmung von Punkten, sonder es geht darum, ob es für Bewegung einen absoluten Bezugsrahmen gibt, und der ist - siehe oben - durch die Raumzeit gegeben.
Lieber Henry,

ich kann Dir leider nicht in allen Punkten zustimmen. Da wir Menschen als beobachtende Objekte in der physischen Welt den Bedingungen der Raumzeit unterliegen, ist tatsächlich alles für uns relativ. Man beachte jedoch, dass wir "begnadete" Menschen in der Freiheit des Geistes die Gebundenheit an den Denkrahmen, der sich aus dieser Relativität ergibt, verlassen können, um einen übergeordneten Standpunkt einzunehmen. Hierbei denke ich an das, was ich in meinem Beitrag-Nr. 1849-332 geschrieben habe. Gödel sagte: "Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig." Die Unvollständigkeit, die uns als in der Welt der Relativität der Raumzeit Lebenden vorgegeben ist, kann nun von uns theoretisch aufgehoben werden, indem wir im Denken einen übergeordneten Standpunkt einnehmen.

Hierbei denke ich zunächst an einen absoluten Raum, in dem somit absolute Punkte bzw. Orte möglich oder vorgegeben sind, an denen Ereignisse stattfinden, bei denen Felder aufgebaut werden, die bestimmte Eigenschaften haben, wobei eine Eigenschaft auch eine Abhängigkeit zu den Eigenschaften in anderen Feldern sein kann. Das hier auftretende "Nacheinander" von Ereignissen wäre somit die theoretische Grundlage von Zeit. Neuere Überlegungen in der Physik gehen dahin, diese Eigenschaften "lediglich" als Informationen zu betrachten, was als Abkehr vom materiellen Denken ausgelegt werden kann.

Nun entsteht allerdings die Frage, welche Instanz diese Informationen hervorbringt oder erzeugt oder generiert, womit wir nun schon dabei sind, die Physik zu verlassen und uns in den Bereich der Metaphysik zu begeben. Doch wo liegt der Unterschied von Physik und Metaphysik? Ich möchte noch weiter gehen. Gibt es überhaupt einen Unterschied? Diese Frage mag komisch oder verrückt klingen, aber ich bin überzeugt davon, dass es nicht so ist, weil ich in dieser Richtung mir schon einiges erarbeitet habe. Wer näheres wissen will, kann mich gerne danach fragen.

Beim Suchen eines solchen übergeordneten Standpunktes denke ich an das, was manche Menschen mit den Begriffen "Gott" oder "Einheit" oder "Ursprung" oder "Universale Wahrheit" ausdrücken wollen. Ich bin aufgrund logischer Überlegungen davon überzeugt, dass alles, was existiert oder in seiner Existenz möglich ist, auf etwas Grundlegendes zurückgeführt werden kann und muss, das ohne Anfang ist und somit immer schon da "war". Und diese Instanz kann, wenn man so will, (mit viel Phantasie) als Urheber der Weltformel bezeichnet werden. Auch darf diese Instanz als Ursache der Vielheit in der Einheit betrachtet werden.

Zitat:
Henry Drummond, Das Natugesetz in der Geisteswelt

Ein Gott, Gesetz und Element, ein fernerschautes göttlich End ist aller Welten Wanderziel.

http://www.ccel.org/ccel/drummond/natural_law.toc.html
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Waldkauz am 06.01.2012 um 17:44 Uhr.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1849-341:
Wenn es keine Zeit gäbe, so wären auch Vorgänge, die sich in der Zeit rückwärts ereignen, nicht möglich.
Für mich ist es jedenfalls ein Indiz, dass es Zeit wirklich gibt.
Lieber Hans,

die Zeit verläuft nie rückwärts, weil dies ein Paradoxon darstellen würde, das nur durch ein "Nacheinander" vermeidbar ist. Es bleibt mir ein Rätsel, wie Zeit rückwärts laufen können sollte. Wenn Zeit Zahl an der Bewegung ist, was nur zu logisch ist, wird ein Objekt, das sich von Punkt A nach B bewegt, dabei zum Zeitpunkt 1 startet und zum Zeitpunkt 2 bei B ankommt, nur zum Zeitpunkt 3 wieder bei A sein können. Eine Rücwärtsbewegung ist also nur durch eine Erhöhung der Zahl an der Bewegung in der Folge 1, 2, 3 der Zeitpunkte möglich. Dabei läuft die Zeit niemals rückwärts, wie die aufsteigende Zahlenfolge 1, 2, 3 beweist.

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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Waldkauz schrieb in Beitrag Nr. 1849-342:
(...)
Nun entsteht allerdings die Frage, welche Instanz diese Informationen hervorbringt oder erzeugt oder generiert, womit wir nun schon dabei sind, die Physik zu verlassen und uns in den Bereich der Metaphysik zu begeben. Doch wo liegt der Unterschied von Physik und Metaphysik? Ich möchte noch weiter gehen. Gibt es überhaupt einen Unterschied?
(...)
Hallo Waldkauz sei gegrüßt.
Wenn Du hier von "wir" sprichst trifft es den Vorgang nicht richtig.
Der einzige der hier dauernd von Göttern und Metaphysik schwärmt bist Du!
Einen gravierenden Unterschied hat dabei unser Gastgeber festgelegt.
Physik gehört nach "Zeit und Raum" und Metaphysik gehört nach "Allgemeines".
So schwer kann das doch gar nicht sein.
Dann ordnet sich Deine "Zahl an der Bewegung" schon ganz von selbst in der allgemeinen Abteilung ein.
Ein schönes Wochende noch.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1849-344:
Der einzige der hier dauernd von Göttern und Metaphysik schwärmt bist Du!
Ach Du meine Güte, hier schwärmt einer dauernd von Göttern und Metaphysik, der nicht mal weiß, dass unser Gastgeber festgelegt hat, dass Physik in "Zeit und Raum" gehört und Metaphysik in "Allgemeines". Und dieser Irrende, für den diese Unterscheidung doch nicht gar so schwer sein kann, bin auch noch ich. Upps - das muss ich erst noch verdauen.

Aber wie tröstlich: wenn ich's kapiert habe, ordnet sich meine "Zahl an der Bewegung" schon ganz von selbst in der allgemeinen Abteilung ein. Aber . . . - es ist nicht meine Zahl, sondern die des Aristoteles. Wie tröstlich. . . . . . .

Lieber Ernst,

obiges war Spaß, jetzt wird es ernst im doppelten Sinne. Ich schreibe nun sehr ernst an und für Ernst, also für Dich! Und natürlich für alle anderen Lesenden auch!

Unser Unvermögen, die Natur der Dinge unmittelbar zu erkennen, zwingt uns, den durch sinnliche Empfindungen hervorgerufenen Bewusstseinsinhalten einen dem Bewusstsein spezifischen Abstraktionsgrad zuzuweisen. Wir wissen von den Dingen also nur das, was sich in unserem Bewusstsein abbildet, und erkennen mit Hilfe des Denkens durch die Verknüpfung von Wissen. Wenn man das menschliche Denken genauer durchleuchtet, stellt man fest, dass wir uns beim Denken an unsere Vorstellungen, Irrtümer und unser begrenztes Wissen binden müssen, weil wir keinen unmittelbaren Zugang zu den Objekten haben. Deshalb müssen wir dem Modus, mit dem wir Kenntnis über die Existenz von Objekten erhalten, vertrauen. Dieses Vertrauen setzt den Glauben an die Ursache von Objekten und deren Objektivität voraus. Auf dieser Grundlage erkennen wir die Begrenztheit unserer Erkenntnis und hierin die Vernünftigkeit und Notwendigkeit des Glaubens an eine Ursache für alle beobachtbaren Phänomene. Erklärungen für Theorien und Phänomene beruhen letzten Endes immer auf Glaube, weil das zu Grunde liegende nicht direkt erkennbar ist und ein unmittelbarer Zugang zu den Dingen fehlt. Man kann deshalb von einem Menschen nicht mehr erwarten als ein Glaubensbekenntnis, wenn er zu seinen Überzeugungen Stellung nimmt. Somit erweist sich der Glaube als Grundlage unseres mentalen Seins. Ohne diese Grundlage scheint ein menschliches Dasein schlicht unmöglich zu sein.

Hier tut sich also die Grenze auf zwischen der Physik, die mit Hilfe der Empirie Informationen sammelt, und der Metaphysik, zu der wir geführt werden wegen der Nicht-Erkennbarkeit der Ursache aller Dinge. Somit sind wir bei dem uralten Gegensatz von Natur und Geist angekommen, auf dessen Überbrückung ich in meinem Beitrag-Nr. 1849-342 hingewiesen habe.

Aufgrund Deines Beitrag-Nr. 1782-88, lieber Ernst, weiß ich sehr wohl, dass Du für solche Gedanken schwer zugänglich bist. Aber ich mute sie Dir trotzdem zu und würde mich freuen, wenn Du darüber nachdenkst.

Die Nicht-Erkennbarkeit der Ursache aller Dinge erfordert also einen Glauben an diese Ursache. Die Physik kann nur Antworten liefern für das "Was" und "Wie", also für die beobachtbaren Phänomene und ihre Wirkungsweise, aber für die letztendliche Ursache von allem hat auch sie keine Antworten. Hier bleibt tatsächlich nur der Glaube übrig, was viele Menschen nur schwer akzeptieren mögen, dass auch die so sehr geliebte Wissenschaft, die uns so weit gebracht hat, letztendlich auf Glaube angewiesen ist an eine letzte Ursache aller Dinge.

Und genau aus diesem Grund habe ich mir erlaubt, die Religion in einem wissenschaftlichen Forum ins Feld zu führen. Es sieht ganz so aus, dass auch Religion (lat: religio "die Rückbindung", religere "immer wieder lesen" oder religare "zurückbinden") in der Physik notwendig ist. Gehe ich zu weit, wenn ich annehme, dass in der Wissenschaft Religion sich als letzte Grundlage des Denkens erweist, weil die Struktur der Schöpfung auf Glaube hin angelegt ist? Es liegt mir fern, in diesem Forum religiöse Propaganda zu machen. Bezugnehmend auf die Betrachtungen in der Wissenschaft meine ich, das gesagt haben zu dürfen.

Zitat:
Werner Heisenberg: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Waldkauz,

Waldkauz schrieb in Beitrag Nr. 1849-345:
Gehe ich zu weit, wenn ich annehme, dass in der Wissenschaft Religion sich als letzte Grundlage des Denkens erweist, weil die Struktur der Schöpfung auf Glaube hin angelegt ist?

Ich meine: Ja.

Ich persönlich unterscheide zwischen Religion und einem Glauben an eine willentliche Schöpfung.
M.E. haben beide vielleicht nicht viel mehr miteinander gemein, als dass Religion unmittelbar auf Glaube angewiesen ist. Sonst haben sie m.E. nichts miteinander zu tun.
Ich persönlich halte eine Vermischung von Religion und Glaube sogar für sehr gefährlich.

Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 06.01.2012 um 22:47 Uhr.
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Beiträge: 47, Mitglied seit 12 Jahren
Hallo zusammen und nachträglich noch ein frohes neues Jahr !

Ich muß weiterhin feststellen, das die meisten hier sich standhaft an der Illusion " Zeit" festhalten, die Argumentation für das scheinbare Vorhandensein und Vergehen von " Zeit " ist in ihrer Vielfalt hier schon enorm, doch je mehr Informationen und Meinungen, auch aus verschiedenen anderen Quellen, ich zu der Thematik mir zu Bewußtsein führe, desto überzeugter werde ich von meiner These. Die Illusion oder das Vorhandensein der " Zeit " ist nicht, wie Waldkauz schreibt, von unserem Bewußtsein getrennt, sondern nur in unserem Bewußtsein. Wo könnte sie sonst sein, wir haben nur einzig auf unser Bewußtsein Zugriff, d.h. jeder hat und lebt in seiner eigenen subjektiven Welt. Wir glauben, durch das was wir bisher erlebt, erfahren und gelernt haben, objektive Zusammenhänge und Erkenntnisse zu besitzen, aber was ist, wenn einiges eben nicht so ist, wie wir glauben und annehmen. Wie oft hat sich durch neue falsche oder richtige Erkenntnisse, die von Wissenschaft und Allgemeinheit anerkannt und übernommen wurden, allein in den letzten 500 Jahren unser Weltbild gewandelt ? Und, da sind wir uns doch wohl einig, was sind schon 500 Jahre ? Nach meiner These nichts, aber ich lasse es zum einfacheren Verständnis mal so stehen. Zur weiteren Belebung der Diskussion stelle ich folgende Frage in den Raum : Womit läßt sich besser und einfacher leben, mit der Vorstellung und Konsequenzen von " Zeit " oder ohne ?

Gruß Skywalker
Signatur:
Die Zeit als Begriff ist ein Unwort, weil es sie nicht gibt.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Skywalker 9 schrieb in Beitrag Nr. 1849-347:
. . . , allein in den letzten 500 Jahren unser Weltbild gewandelt ? Und, da sind wir uns doch wohl einig, was sind schon 500 Jahre ?
Hallo Skywalker,

Du widersprichst Dir selbst. Wenn es keine Zeit gibt, gibt es auch die letzten 500 Jahre nicht.

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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1849-346:
Ich persönlich halte eine Vermischung von Religion und Glaube sogar für sehr gefährlich.

Lieber Stueps,

ich halte eine Vermischung von Religion und Glaube nicht für gefährlich, weil Religion die Bindung an den Glauben an einen Gott ist. Gefährlich sind nur Fanatiker, die meinen, im Namen Gottes das Recht zu haben, Menschen zu töten. Und die Wissenschaft, wenn ich es mal so ausdrücken darf, macht die Ursache von (physikalischen) Phänomenen zu ihrem Gott, weil diese Ursache eben nicht erkennbar ist. Sie bleibt im Verborgenen. Also ist ein Glaube an sie unablässig.

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