Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-128
07.02.2021 04:27
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2358-127:Nach Einschieben des 45° Filters sieht man hinten wieder Licht, weil durch den Filter eine "Information gelöscht" wird.
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Beitrag Nr. 2358-129
07.02.2021 06:36
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2358-127:Ich würde Irena gern zustimmen.
Eine Information ohne den "Schlüssel" zur Deutung ist keine Information.
Nun aber in Bezug auf Okotombroks Experiment:
Nach Einschieben des 45° Filters sieht man hinten wieder Licht, weil durch den Filter eine "Information gelöscht" wird.
Würde man hinten auch dann wieder Licht sehen, wenn nicht die Information selbst, sondern nur die Möglichkeit zu deren Deutung gelöscht würde?
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-130
07.02.2021 11:28
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-129:Eine Analogie zum Quantenradierer kann ich leider im Augenblick nicht erkennen.
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-107:Was macht nun aber ein um 45° gedrehtes Polfilter?
Er lässt 50% des vertikal polarisierten Lichts und ebenso 50% des horizontal polarisierten Lichts durch.
Die Information über die Art der Polarisation, ob vertikal oder horizontal, ist also hinter dem 45° gedrehtem Polfilter ausradiert,
da er in beiden Fällen das gleiche Ergebnis zeigt, und kann auch im Nachhinein nicht wieder hervorgeholt werden.
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Beitrag Nr. 2358-131
07.02.2021 13:00
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2358-130:Okotombrok hatte quantenmechanisch begründet (50% Wahrscheinlichkeit des Durchlasses), du hingegen klassisch (I = I0·cos²α). Ist da ein Unterschied? Sofern der um 45° gedrehte Filter, der zwischen die beiden anderen eingefügt wird, aus dem - nach Passage des 1. Filters - linear polarisierten Licht zirkular polarisiertes Licht macht, ist die Information über die vorher vorhandene Polarisationsebene doch ebenfalls gelöscht, oder?
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Beitrag Nr. 2358-132
07.02.2021 13:28
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-129:Alle folgenden Polfilter können in diesem Fall natürlich keine Information mehr auswerten, wenn die Intensität "I" des Lichtstrahls durch diese Messung zu Null wird.
Das liegt doch aber nur an der Art der Messung (an der Art der Deutung).
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2358-130:Sofern der um 45° gedrehte Filter, der zwischen die beiden anderen eingefügt wird, aus dem - nach Passage des 1. Filters - linear polarisiereten Licht zirkular polarisiertes Licht macht, . . .
Zitat von okotombrok:Linear polarisiertes Licht kann als Überlagerung von zwei zirkular (drehend) polarisierten Zuständen (rechts- und linksdrehend) verstanden werden.
Das Magnetfeld bewirkt eine Differenz der Laufzeiten von rechts- und linksdrehender Polarisation.
Das führt zu einer Drehung der Polarisationsebene.
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-129:Die Intensität des Lichts zwischen zwei Polfiltern, die um den Winkel α verdreht sind, ist I = I0·cos²α .
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Beitrag Nr. 2358-133
07.02.2021 13:33
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-131:Aus dem Wert I = 0,5I0 kann man ablesen, dass die beiden Polfilter um 45° gedreht sind und somit auf die ursprüngliche Polarisationsrichtung von Polfilter 1 schließen.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-134
07.02.2021 14:44
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-131:Ein Polfilter 2, der um 45° gegenüber einem vorderen Polfilter 1 gedreht ist, erzeugt nur Licht mit der linearen Schwingungsrichtung des Filters 2.
Die 50% betrifft allein den Wert der Intensität nach Passieren des Filters 2.
Aus dem Wert I = 0,5I0 kann man ablesen, dass die beiden Polfilter um 45° gedreht sind und somit auf die ursprüngliche Polarisationsrichtung von Polfilter 1 schließen.
Die Information über die Polarisationsrichtung geht also in diesem Falle nicht verloren.
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Beitrag Nr. 2358-135
07.02.2021 15:25
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Die Intensität ist proportional zum Quadrat der Amplitude der Lichtwelle.Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-132:Die Formulierung "Intensität des Lichts" kann ich hier nur im Sinne von Anzahl der Photonen verstehen, nicht seine Energie.
Gute Frage. Die ursprüngliche Ausrichtung, horizontal oder vertikal, lässt sich aus I = 0.5I0 nicht ermitteln, weil eine positive oder negative Verdrehung des Polarisators durch das Quadrat des Cosinus immer einen positiven Betrag ergibt.Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-133:Welche ursprüngliche Ausrichtung hat denn das Licht gehabt bei dem Wert I = 0,5I0 ?
Horizontal oder vertikal?
Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-136
07.02.2021 15:38
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Zitat:Eine Analogie zum einfacheren Verständnis: [...]
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Beitrag Nr. 2358-137
07.02.2021 18:15
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Die Frage allgemein: kann man eine Information, die man durch Messung erhalten habe (und dadurch „die Information“ = Quantenmaterie zerstört) als ausradiert betrachten? Die Information – in der eigentlichen Deutung - bleibt doch durch den Beobachter/Empfänger erhalten.Zitat:Beim Stern-Gerlach-Versuch mit mehreren aufeinanderfolgenden Spinmessungen und Mischgeräten kann tatsächlich doch eine einmal ausradierte Information wieder hervorgeholt werden.
Total verrückte Welt, lässt man den gesunden Menschenverstand walten.
Warum? Wenn das Licht nicht polarisiert war, kommt durch ersten Filter IMMER ein Teil des Lichtes durch, der Teil, der die Ausrichtung des Filters hat. Wenn Licht war vorher polarisiert nach die Filterausrichtung – kommt er ebenfalls durch. In dem fall können wir nicht feststellen, ob Licht unpolarisiert war oder eben gerade so polarisiert war. Vielleicht durch Lichtmenge kann man es bestimmen?! Nur quer der Filterordnung polarisierte Licht wird gesperrt. Nur in dem letztem Fall erkennen wir zweifelsfrei ob das Licht polarisiert und wie war.Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-107:Der Laser trägt zunächst die latente Information wie und ob er polarisiert ist.
Mit einem Polfilter können wir diese Information abfragen.
Lässt sich der Laser nicht sperren, ist er nicht polarisiert.
Wie ich o. beschrieben habe. Mit einem Filter können wir nur einen Polarisierungswinkel feststellen. Wenn vertikal polarisierter Licht den vertikalen Filter durchgeht, dient der Filter für ihn überhaupt nicht als Filter.Zitat:Lässt er sich sperren, können wir am Polfilter den Winkel der Polarisation ablesen.
Wir beschränken uns hier wieder auf vertikal und horizontal.
Sprichst Du hier über die Zeichnung 5 aus dem Beitrag #107 (45° Filter ZWISCHEN den beiden ersten Filtern) oder meinst Anordnung dieses Filters als ERSTEN? Deine Erklärung deutet auf letzteren Fall. Da mit dem Anordnung des 45° Filters ZWISCHEN, kann nur 50% vorher horizontal polarisierten Lichts durch. Wir haben doch hinter dem ersten Filter keinen vertikal polarisioertes Licht!Zitat:Was macht nun aber ein um 45° gedrehtes Polfilter?
Er lässt 50% des vertikal polarisierten Lichts und ebenso 50% des horizontal polarisierten Lichts durch.
??? siehe oben.Zitat:Die Information über die Art der Polarisation, ob vertikal oder horizontal, ist also hinter dem 45° gedrehtem Polfilter ausradiert,
???Zitat:da er in beiden Fällen das gleiche Ergebnis zeigt, und kann auch im Nachhinein nicht wieder hervorgeholt werden.
Genau das habe ich zu dem ersten Filter geschrieben.Zitat:Wir können zwar mit dem 3. Polfilter, auf -45° gedreht das Licht wieder sperren, aber nicht feststellen,
wie das Licht zwischen Polfilter 1 und Polfilter 2 polarisiert ist und ob überhaupt.
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Beitrag Nr. 2358-138
07.02.2021 19:58
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Beitrag Nr. 2358-139
08.02.2021 05:21
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Während der Messung entstehen zwei Daten: Die Drehrichtung des Polfilters und der Wert des Drehwinkels, messbar als Intensität.Otto schrieb in Beitrag Nr. 2358-135:Gute Frage. Die ursprüngliche Ausrichtung, horizontal oder vertikal, lässt sich aus I = 0.5I0 nicht ermitteln, weil eine positive oder negative Verdrehung des Polarisators durch das Quadrat des Cosinus immer einen positiven Betrag ergibt.
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Beitrag Nr. 2358-140
08.02.2021 10:30
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Beitrag Nr. 2358-141
08.02.2021 10:59
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Zitat von Leifphysik:
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Beitrag Nr. 2358-142
08.02.2021 13:32
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Die Positionierung ist eine Störung und keine Messung.Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-140:.. Polfilter +45° positioniert.
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Beitrag Nr. 2358-143
09.02.2021 14:11
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Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-144
09.02.2021 16:25
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-143:Man kann nicht sagen, dass ein registriertes Photon oder auch Elektron sich auch an dem Ort befunden hätte, wenn es nicht gemessen worden wäre.
Auch die Frage danach, auf welchem Weg es dorthin gekommen ist, ist falsch.
Es entsteht an Ort und Stelle.
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Beitrag Nr. 2358-145
09.02.2021 22:06
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2358-144:Aber auf jeden Fall halte ich es für aussichtsreich, wenn wir unsere gängigen Vorstellungen von Raum und Zeit überdenken.
Dann gibt es m.E. auch einen Weg, die Natur grundsätzlich zu verstehen.
Beste Grüße
Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2358-146
09.02.2021 23:22
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Zitat:Helau! Das ist ja ein vollkommen neuer Ansatz.
Zitat:Paß auf, daß dich da die Physiker nicht in Grund und Boden verdammen, ich weiß wie sowas ist.
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Beitrag Nr. 2358-147
10.02.2021 01:54
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Eine sehr schöne Zusammenfassung der anstehenden Probleme mit Deinem Beitrag Nr. 2358-143!Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-143:Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen,
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2358-143:Worum es mir am Beispiel mit polarisiertem Licht letztendlich ging war, dass eine Vorrichtung die lichtundurchlässig ist durch hinzufügen von Etwas, und nicht durch Wegnehmen wieder lichtdurchlässig wird.
Das steht im krassen Widerspruch zu unserer Alltagserfahrung.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.