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Beitrag Nr. 2075-21
09.08.2013 11:59
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Zitat von Wikipedia:Transzendenz (von lateinisch transcendentia „das Übersteigen“) ist in der Philosophie und Theologie die Bezeichnung für die Eigenschaft, jenseits des Bereichs der sinnlichen Erfahrung und ihrer Gegenstände und von ihm unabhängig zu sein. Mit der in dem Begriff enthaltenen Vorstellung des „Übersteigens“ ist eine Überschreitung der endlichen Erfahrungswelt auf deren göttlichen Grund hin gemeint, seltener eine Selbstüberschreitung des Göttlichen auf die Weltschöpfung hin. Der komplementäre Begriff des „Immanenten“ bezeichnet das in den endlichen Dingen Vorhandene, sie nicht Überschreitende und daher ohne Rückgriff auf Transzendentes Erklärbare.
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Beitrag Nr. 2075-22
09.08.2013 13:13
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-19:wie schrieb Grtgrt in seinem Beitrag Nr. 2075-7:
"Unter Gott — dem einzigen, Allmächtigen, dem Schöpfer des Kosmos — verstehe man eine Instanz,
die als e i n z i g e jede Fähigkeit, die wir uns ausdenken können, auch tatsächlich hat."
Wenn es andem so sei, so hat er für mich eine wahrhaft einzigartige Fähigkeit, einfach nicht zu sein, in seiner Existenz.
Und du schaffst dir zugleich deinen eigenen Gott, mit all den Fähigkeiten, EIgenschaften, Möglichkeiten die DU ihm zudichtest.
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Beitrag Nr. 2075-23
09.08.2013 13:27
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Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
Mir kommt es insofern ein bisschen paradox vor, wenn Naturwissenschaftler (...) mit ihren hauseigenen Mitteln, die eben die Mittel der Erfahrungswelt sind, versuchen, Gott zu bestimmen (welche/n auch immer), obwohl es gerade um "das Andere" (das grundlegend aus der naturwissenschaftlichen Erfahrungswelt ausgeschlossene) geht.
Kurzum: Irgendwas stimmt hier nicht: Entweder lässt sich die Frage nach Gott naturwissenschaftlich grundsätzlich NICHT klären (weil die Methodologien der Erfahrung dazu nicht geeignet sind) oder die Naturwissenschaft muss konzedieren, dass sie mit ihrer Methodologie dort bricht, wo sie "Gott" einsetzt, um ihre eigenen Erklärungsgrenzen zu reflektieren (seien sie nun nur vorläufig oder eben prinzipiell).
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Beitrag Nr. 2075-24
09.08.2013 14:11
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Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:Wenn man annimmt, dass Gottesfragen - das zeichnet sie stets aus - immer dem Bereich des Transzendenten angehören, dann erübrigen sich "Definitionen" bereits, weil Definitionen eben der Welt des Immanenten angehören, die eine Welt der Erfahrung ist.
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:Mir kommt es insofern ein bisschen paradox vor, wenn Naturwissenschaftler (stimmt doch auch hier, oder?) mit ihren hauseigenen Mitteln, die eben die Mittel der Erfahrungswelt sind, versuchen, Gott zu bestimmen... .
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:Soviel vielleicht noch zur Erläuterung: Diese Art Überlegungen sind übrigens für einen Kontext typisch, der weder Naturwissenschaft, noch Philosophie oder Theologe heißt, aber doch zu den empirischen Wissenschaften zählt.
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Beitrag Nr. 2075-25
09.08.2013 14:50
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-21:
Wenn man annimmt, dass Gottesfragen - das zeichnet sie stets aus - immer dem Bereich des Transzendenten angehören, dann erübrigen sich "Definitionen" bereits, weil Definitionen eben der Welt des Immanenten angehören, die eine Welt der Erfahrung ist.
Hallo Emmins,
ja, wenn man das annimmt. Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören? Gibt es ein Entscheidungskriterium dafür? Ich spekuliere mal: Das entscheiden die Geistlichen, dass die Gottesfragen in den Bereich des Transzendenten gehören.
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Beitrag Nr. 2075-26
09.08.2013 15:11
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:
Mir ist bisher ... kein Physiker bekannt, der mit “hauseigenen Mitteln“ versucht, dass zu bestimmen, was man üblicherweise “Gott“ nennt.
Falls das ein Physiker doch (öffentlich) tun sollte, hat er seine Reputation als Physiker verloren. Und das ist auch gut so.
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Beitrag Nr. 2075-27
09.08.2013 19:40
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-16:Da man Gott nicht für einfältig halten sollte (und nicht davon abhängig machen, wie Menschen denken), ...
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Beitrag Nr. 2075-28
09.08.2013 21:42
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Da gäbe es zum Beispiel die Soziologie als empirische Gesellschaftswisschaft, in der es Leute geben soll, die sich empirisch mit Religion, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik usw. befassen.Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:Es erschließt sich mir nicht, dass man diese Art der Überlegungen dem Kontext der empirischen Wissenschaften zuordnen könnte. Allenfalls der Philosophie. Und die ist keine empirische Wissenschaft.
Ich gelobe, weder Philosoph zu sein, noch je Philosophie studiert zu haben, gelesen habe ich in Sachen Philosphie auch fast nichts. Ich halte sogar, weil ich es gern empirisch halte, nicht so richtig viel von Philosophie, zumal wo sie sich als Königswissenschaft versteht (das ist längst vorben, alter Kaffee!)Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:P.S. Gib es zu, du hast heimlich Philosophie studiert und dies uns bisher verschwiegen.:-)
Nun, schlecht formuliert war vermutlich, dass die Fragen dem Bereich des Transzendenten angehören. Gemeint hatte ich eher, dass sie jenem Bereich angehören, in dem die Unterscheidung transzendent / immanent bedeutsam ist. Womit ich meine, wo in Bezug auf diesen (sorry) „Code“ gesprochen oder gehandelt wird.Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören? Gibt es ein Entscheidungskriterium dafür? Ich spekuliere mal: Das entscheiden die Geistlichen, dass die Gottesfragen in den Bereich des Transzendenten gehören
Das steht nicht nur den Amtateuren in Sachen Naturwissenschaft frei, sondern jedem der Milliarden Individuen auf dem Globus. Aber soweit es Amateure in Sachen Naturwissenschaft sind, argumentieren sie eben möglichst wie Naturwissenschaftler. Nicht auf Profi oder Amateur kommt es an, sondern darauf, worauf man sich in seinem Argument bezieht.Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:Hier im Forum schreiben keine (oder fast keine) Naturwissenschaftler, sondern nur Amateure derselben. Und den Amateuren steht es frei, Gott mit allen möglichen Mitteln zu bestimmen.
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Beitrag Nr. 2075-29
10.08.2013 11:39
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2075-27:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-16:Da man Gott nicht für einfältig halten sollte (und nicht davon abhängig machen, wie Menschen denken), ...
Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild!
Genauso einfältig und wirr im Denken wie Gott selbst...
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Beitrag Nr. 2075-30
10.08.2013 13:25
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Emmins schrieb in Beitrag Nr. 2075-28:Ich gelobe, weder Philosoph zu sein, noch je Philosophie studiert zu haben, gelesen habe ich in Sachen Philosphie auch fast nichts. Ich halte sogar, weil ich es gern empirisch halte, nicht so richtig viel von Philosophie, zumal wo sie sich als Königswissenschaft versteht (das ist längst vorben, alter Kaffee!)
Zitat:Transzendenz und Immanenz.
Welt des Immanenten.
Methodologien der Erfahrung.
... die Naturwissenschaft muss konzedieren.
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Beitrag Nr. 2075-31
10.08.2013 13:54
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-30:aber was zum Teufel ist konzedieren? Gibt es denn dafür kein deutsches Wort?
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Beitrag Nr. 2075-32
10.08.2013 14:06
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Weiß ich.Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-29:Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.
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Beitrag Nr. 2075-33
10.08.2013 16:02
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2075-32:Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-29:
Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.
Weiß ich.
Aber kaum jemand glaubt es.
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Beitrag Nr. 2075-34
10.08.2013 20:35
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Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2075-2:Nun, ich halte das ganze Gerede , ob Gott existiert oder nicht, für so lange unsinnig, bis man den Terminus "Gott" definiert hat.
Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-24:Aber warum sollte man annehmen, dass “Gottesfragen“ dem Bereich des Transzendenten angehören?
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2075-33:Der Mensch schuf sich — so gut er eben konnte — V o r s t e l l u n g e n von Gott.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 995-221:1. Die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, ist objektiv ungeklärt.
2. Es könnte ihn somit geben.
3. Wenn es ihn gibt, könnte er sich einem Menschen offenbaren.
diesbezügliche Anmerkung zum Beitrag von Uwe2:
Jemand, der z.B. die Menge der reellen Zahlen überblickt, kann - andersherum - sehr wohl etwas zu den natürlichen Zahlen aussagen, da die natürlichen Zahlen Teilmenge der reellen Zahlen sind.
4. Obwohl so etwas nicht beweisbar wäre, halte ich es für verständlich, wenn ein Mensch, der meint, derart "erleuchtet" zu sein, diese Offenbarung mit anderen teilen möchte.
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Beitrag Nr. 2075-35
11.08.2013 03:39
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2075-34:Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.
Eine Behauptung ohne Grundlage. Woher willst du das wissen?
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Beitrag Nr. 2075-36
11.08.2013 10:19
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2075-35:Quante schrieb in Beitrag Nr. 2075-3:... die Existenz EINES Gottes ist einzig und ganz allein an den Glauben gebunden. Von daher ist er , lediglich im Glauben, existent.
Quante, so sehr, wie ich deine Meinung schätze und akzeptiere! Die dreiste Behauptung allein ist mir persönlich zu wenig.
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Beitrag Nr. 2075-37
11.08.2013 10:39
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Zitat von Emmin:Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-30:aber was zum Teufel ist konzedieren? Gibt es denn dafür kein deutsches Wort?
Laut Duden: (bildungssprachlich) einräumen, zugestehen; zugeben
Und dann auch noch:
Transzendenz
a. (bildungssprachlich) jenseits der Erfahrung, des Gegenständlichen Liegendes
b. (Philosophie) das Überschreiten der Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein, des Diesseits
Immanenz
a. (bildungssprachlich) das Innewohnen, Enthaltensein
b. (Philosophie) das Verbleiben in einem vorgegebenen Bereich (ohne Überschreitung der Grenzen)
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Beitrag Nr. 2075-38
11.08.2013 12:15
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:Hallo Stueps,
die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes ist allein Glaubenssache. Warum?
Weil die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes prinzipiell weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:Allerdings sollte den religiösen Fanatikern auf der ganzen Welt, die anderen ihren Glauben aufzwingen wollen, mit allen Mitteln ein Riegel vorgeschoben werden.
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Beitrag Nr. 2075-39
11.08.2013 12:42
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2075-37:
Es gibt eine Vorstellung, dass Gott der Welt immanent ist, im Pantheismus nämlich,
und nicht zu vergessen in der Vorstellung vieler Völker, die die Natur als (göttlich) belebt ansehen.
Zitat von Hans-Peter Dürr (2012):
Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Schöpfung selber kreative Eigenschaften hat, war es für mich stets einleuchtend, dass es wenig Sinn macht, einen Gott aus der Schöpfung herauszunehmen und ihn dieser gleichsam gegenüberzustellen.
Wenn man Gott und Schöpfung identifiziert, dann entgeht man vielen Problemen, welche der modernen Physik immer wieder Schwierigkeiten bereitet haben.
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Beitrag Nr. 2075-40
11.08.2013 13:09
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2075-38:Hallo Eugen,
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2075-36:Hallo Stueps,
die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes ist allein Glaubenssache. Warum?
Weil die Existenz oder die Nichtexistenz eines Gottes prinzipiell weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Vollkommen richtig. Dies gilt in letzter Konsequenz jedoch für alles. Die unabhängige Existenz eines Gottes von unserem Glauben kann eben nicht logisch zwingend ausgeschlossen werden. Deshalb halte ich die Aussage, dass Gott nur in unserem Glauben existieren kann, für logisch falsch.
Grüße
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.