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Basics spezielle Relativitätstheorie

Thema erstellt von Henry 
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Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-291:
1. Auto A kann sich als ruhend annehmen. Dann misst A eine Relativgeschwindigkeit von B mit 150 km/h.

2. Auto B kann sich als ruhend annehmen. Dann misst B eine Relativgeschwindigkeit von A mit 150 km/h.

vollkommen unverständlich,

dass das irgendjemand in diesem Thread anders sieht. :rofl:

mfg okotombrok

P.S.: selbst Einstein wäre damit einverstanden, bei solchen Geschwindigkeiten die relativistische Geschwindigkeitsaddition einmal außen vor zu lassen.
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 08.05.2013 um 17:31 Uhr.
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Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-301:
Die Geschwindigkeiten lassen sich sehr wohl addieren. Und zwar mit dem Photon als Bezugssytem selbst.

es ist zwar schon ausdrücklich gesagt worden, aber um es noch einmal zu bekräftigen:
Das Photon kann nicht als Bezugssystem herhalten, da es sich nicht um eine Relativgeschwindigkeit handelt.
Tut man es doch, ernten wir nichts als Widersprüchlichkeiten. Zwei Objekte, die sich mit einer Relativgeschwindigkeit voneinander entfernen (auf gleicher Achse vom Photon aus betrachtet), würden sich aus Sicht des Photons gar nicht voneinander entfernen, da sie sich beide Vom Photon mit c entfernen würden.

Die Lichtgeschwindigkeit ist invariant gegenüber Inertialsystemen.

mfg okotombrok
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 07.05.2013 um 20:04 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1985-309:
Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-301:
Die Geschwindigkeiten lassen sich sehr wohl addieren. Und zwar mit dem Photon als Bezugssytem selbst.

es ist zwar schon ausdrücklich gesagt worden, aber um es noch einmal zu bekräftigen:
Das Photon kann nicht als Bezugssystem herhalten, da es sich nicht um eine Relativgeschwindigkeit handelt.
Tut man es doch, ernten wir nichts als Widersprüchlichkeiten. Zwei Objekte, die sich mit einer Relativgeschwindigkeit voneinander entfernen (auf gleicher Achse vom Photon aus betrachtet), würden sich aus Sicht des Photons gar nicht voneinander entfernen, da sie sich beide Vom Photon mit c entfernen würden.

Die Lichtgeschwindigkeit ist invariant gegenüber Inertialsystemen.

mfg okotombrok

HI, Oko!

Ich sehe da kein Problem, schließlich sehen wir uns aufgrund der Konsequenzen von c als Konstante ständig mit scheinbaren Widersprüchen konfrontiert. Eine Konsequenz ist, dass die Photonen - wenn sie denn beobachten könnten, was natürlich Unsinn ist - überhaupt keine Information über den Rest des Kosmos erfahren (von der Quelle, von der sie ausgesandt wurden abgesehen) , denn sie bewegen sich zu ALLEN Bezugssystemen mit Lichtgeschwindigkeit und nicht nur zueinander. Für das Licht steht die Zeit still! (Und diese Aussage ist nicht auf meinem Mist gewachsen.) Davon abgesehen können Photonen keine Informationen austauschen, weil dazu IRGENDETWAS physikalisches ausgetauscht werden müsste, und seien es eben Photonen. Es ist ein Gedankenexperiment, so wie auch das Experiment mit der Lichtuhr eins ist.
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 08.05.2013 um 09:37 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-310:
Davon abgesehen können Photonen keine Informationen austauschen, weil dazu IRGENDETWAS physikalisches ausgetauscht werden müsste, und seien es eben Photonen.

Hallo Henry,

so ist es.
Und darum ist die relativistische Geschwindigkeitsaddition zweier Photonen auch im Gedankenexperiment nicht sinnvoll, weil das mögliche Ergebnis prinzipiell nicht geprüft werden kann. Das mögliche Ergebnis könnte nur dann geprüft werden, wenn ein Photon dem anderen einen Radarstrahl zur Geschwindigkeitsmessung hinterherschicken könnte. So wie in meinem Beitrag Nr. 1985-285 mit den zwei Autos. Bei den Autos ist es möglich, weil sie sich mit v<c bewegen. Bei den Photonen ist es nicht möglich, weil sie sich v=c bewegen.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 08.05.2013 um 11:28 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-311:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-310:
Davon abgesehen können Photonen keine Informationen austauschen, weil dazu IRGENDETWAS physikalisches ausgetauscht werden müsste, und seien es eben Photonen.

Hallo Henry,

so ist es.
Und darum ist die relativistische Geschwindigkeitsaddition zweier Photonen auch im Gedankenexperiment nicht sinnvoll, weil das mögliche Ergebnis prinzipiell nicht geprüft werden kann. Das mögliche Ergebnis könnte nur dann geprüft werden, wenn ein Photon dem anderen einen Radarstrahl zur Geschwindigkeitsmessung hinterherschicken könnte. So wie in meinem Beitrag Nr. 1985-285 mit den zwei Autos. Bei den Autos ist es möglich, weil sie sich mit v<c bewegen. Bei den Photonen ist es nicht möglich, weil sie sich v=c bewegen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Hi, Eugen!

Du kannst mir glauben, dass ich die Probleme sehe! Aber ich weigere mich zu glauben, das es für physikalische Objekte - und Photonen SIND reale physikalische Objekte - Ausnahmen bzgl. der Additionen von Geschwindigkeiten gibt. Dass wir es nicht messen können, darf kein Grund sein, denn die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos dürfen nach meiner Ansicht nicht vom Beobachter abhängen.

Ich schlage vor, dass wir es vorläufig beim Status quo belassen. Denn wir sind allesamt vom Wissensstand und den mathematischen und den physikalischen Fähigkeiten her nicht in der Lage, die Sache wirklich zu klären.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 08.05.2013 um 13:46 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-312:
Du kannst mir glauben, dass ich die Probleme sehe! Aber ich weigere mich zu glauben, das es für physikalische Objekte - und Photonen SIND reale physikalische Objekte - Ausnahmen bzgl. der Additionen von Geschwindigkeiten gibt. Dass wir es nicht messen können, darf kein Grund sein, denn die Gesetzmäßigkeiten des Kosmos dürfen nach meiner Ansicht nicht vom Beobachter abhängen.

Ich schlage vor, dass wir es vorläufig beim Status quo belassen. Denn wir sind allesamt vom Wissensstand und den mathematischen und den physikalischen Fähigkeiten her nicht in der Lage, die Sache wirklich zu klären.

Hallo Henry,

ja, belassen wir es vorläufig dabei.
Aber ich werde demnächst dieses Problem im Thread Radarmessungen bei quanten.de den dortigen Experten vorlegen. Bei quanten.de existieren gleich mehrere Physik-Profis von Schlage des Zara.t.

Ich werde hier zu gegebener Zeit vom Ergebnis berichten.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Sokrates.
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Okotombrok (Moderator)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-312:
Ich schlage vor, dass wir es vorläufig beim Status quo belassen. Denn wir sind allesamt vom Wissensstand und den mathematischen und den physikalischen Fähigkeiten her nicht in der Lage, die Sache wirklich zu klären.

für mich ist die Sache geklärt.

mfg okotombrok
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1985-314:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-312:
Ich schlage vor, dass wir es vorläufig beim Status quo belassen. Denn wir sind allesamt vom Wissensstand und den mathematischen und den physikalischen Fähigkeiten her nicht in der Lage, die Sache wirklich zu klären.

für mich ist die Sache geklärt.

mfg okotombrok
Siehste, wusste doch, dass dur mir Recht gibst! ;.) Schönen Feiertag!
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-315:
Siehste, wusste doch, dass dur mir Recht gibst! ;.)

Hallo Henry,

raffinierte Rhetorik! :joker: Darin bist du gut.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1985-308:
Hallo zusammen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-291:
1. Auto A kann sich als ruhend annehmen. Dann misst A eine Relativgeschwindigkeit von B mit 150 km/h.

2. Auto B kann sich als ruhend annehmen. Dann misst B eine Relativgeschwindigkeit von A mit 150 km/h.

vollkommen unverständlich . . .

. . . wieso das irgendjemand in diesem Thread anders sieht.

Hallo Okotombrok,

ich versuche es trotzdem noch einmal.

Es wird davon ausgegangen, dass A mit 100 km/h und B mit 50 km/h fährt.

Wenn ich annehme, dass A ruht, dann fährt es nicht mehr. Dies bedeutet, ich ändere die Annahme. Anders ausgedrückt: Ich verbinde das vorgestellte Koordinatensystem, das mir die Geschwindigkeit liefert, mit A. Die Differenzgeschwindigkeit zu B ist dann 50 km/h.
Man muss sich hinsichtlich der Voraussetzungen entscheiden, ob beide Fahrzeuge fahren, oder eines von ihnen als ruhendes Bezugssystem aufgefasst wird.
Wenn man beide Objekte als bewegt ansieht, kann man mit Hilfe eines dritten Bezugssystem eine Differenzgeschwindigkeit errechnen. Dieser Differenzgeschwindigkeit entspricht keine konkrete Bewegung irgendeines Objektes. Es gibt kein Objekt, das sich mit dieser Geschwindigkeit bewegt.
Daran ändert sich auch nichts, wenn ich das Bezugssystem ändere, und das vorgestellte Koordinatensystem mit A oder B verbinde.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-317:
Man muss sich hinsichtlich der Voraussetzungen entscheiden, ob beide Fahrzeuge fahren, oder eines von ihnen als ruhendes Bezugssystem aufgefasst wird.

Hallo Harti,

nachdem Ruhe nicht von einer gleichförmigen, geradlinigen Bewegung unterscheidbar ist, kann jeder der beiden Autofahrer sagen, das er ruht und nur das andere Fahrzeug bewegt sich.

Du störst dich jetzt vielleicht daran, dass sie sich beide auch relativ zur Straße bewegen. Abstrahiere mal davon und stelle dir zwei Raumschiffe A und B vor, die von einer Raumstation in entgegengesetzte Richtungen fliegen. Raumschiff A entfernt sich mit v=50km/h von der Raumstation und Raumschiff A entfernt sich mit v=100Km/h von der Raumstation. Beide Raumsschiffe messen dann eine Relativgeschwindigkeit zum jeweils anderen Raumschiff zu 150km/h. Auch dann, wenn die Raumstation irgendwann nicht mehr existiert. In diesem Fall kann natürlich jedes Raumschiff seine ursprüngliche Geschwindigkeit nicht mehr feststellen. Beide können aber eines feststellen: Dass sich das jeweils andere Raumschiff mit der Geschwindigkeit v=150km/h entfernt.

Dein Kardinal-Irrtum ist, dass du annimmst, dass immer eines der inertial (gleichförmig und geradlinig) sich bewegenden Objekte als ruhend angenommen werden muss. Falsch, jedes sich inertial bewegendes Objekt kann sich als ruhend ansehen.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 09.05.2013 um 12:51 Uhr.
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Auch ohne Vergleichsobjekt hat der Mensch das Maß mit der Lichtgeschwindigkeit und dieser Vergleich muss wichtig sein, sonst stände er nicht zur Verfügung.
Unbeweglich im Raum ist ohne Hoffnung.
Signatur:
1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 09.05.2013 um 13:49 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-318:
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-317:
Man muss sich hinsichtlich der Voraussetzungen entscheiden, ob beide Fahrzeuge fahren, oder eines von ihnen als ruhendes Bezugssystem aufgefasst wird.

Hallo Harti,

nachdem Ruhe nicht von einer gleichförmigen, geradlinigen Bewegung unterscheidbar ist, kann jeder der beiden Autofahrer sagen, das er ruht und nur das andere Fahrzeug bewegt sich.

Du störst dich jetzt vielleicht daran, dass sie sich beide auch relativ zur Straße bewegen. Abstrahiere mal davon und stelle dir zwei Raumschiffe A und B vor, die von einer Raumstation in entgegengesetzte Richtungen fliegen. Raumschiff A entfernt sich mit v=50km/h von der Raumstation und Raumschiff A entfernt sich mit v=100Km/h von der Raumstation. Beide Raumsschiffe messen dann eine Relativgeschwindigkeit zum jeweils anderen Raumschiff zu 150km/h. Auch dann, wenn die Raumstation irgendwann nicht mehr existiert. In diesem Fall kann natürlich jedes Raumschiff seine ursprüngliche Geschwindigkeit nicht mehr feststellen. Beide können aber eines feststellen: Dass sich das jeweils andere Raumschiff mit der Geschwindigkeit v=150km/h entfernt.

Dein Kardinal-Irrtum ist, dass du annimmst, dass immer eines der inertial (gleichförmig und geradlinig) sich bewegenden Objekte als ruhend angenommen werden muss. Falsch, jedes sich inertial bewegendes Objekt kann sich als ruhend ansehen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Hi, Eugen!

Voll auf deiner Linie. Vielleicht als Ergänzung: Harti meint, einen dritten Beobachter einführen zu müssen, übersieht aber dabei, dass es diesen dritten Beobachter ja schon gibt - er selbst oder du oder ich, die wir uns über die beiden Autos / Raumschiffen unterhalten. Das Missverständnis könnte von da aus einen Ursprung haben. Am einfachsten und richtiger Weise sollte man sich selbst an das Steuer eines der beiden Autos / Raumschiffe setzen, so ist die Sichtweise ja auch gemeint. Ohne Landmarke auf einer völlig geraden Straße und bei völlig gleichmäßiger Geschwindigkeit wäre nicht zu entscheiden, welcher Wagen sich wie schnell bewegt. Wenn man noch annähme, keine Geräusche der Räder kämen in das Innere, hätten wir eine perfekte Situation.
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Herr Oberlehrer

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 09.05.2013 um 19:45 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-312:
Ich schlage vor, dass wir es vorläufig beim Status quo belassen. Denn wir sind allesamt vom Wissensstand und den mathematischen und den physikalischen Fähigkeiten her nicht in der Lage, die Sache wirklich zu klären.

Hallo Henry,

im Forum quanten.de wurde nun dieses Thema erörtert. Der dortige User “ICH“ hat als Experte seine Meinung zu diesem Thema geäußert. Ich habe seine Einlassungen dazu aus mehreren seiner Beiträge aus diesem Thread folgendermaßen zusammengefasst:

Zitat:
Bei den Autos bewegt sich die Erde relativ zu Auto A mit 50 km/h. Auto B bewegt sich relativ zur Erde mit 100 km/h. Das muss man relativistisch "addieren".

Und bei den Photonen geht es nicht, weil sich die Quelle nicht relativ zum Photon mit c bewegt, sondern vielmehr Geschwindigkeiten relativ zu Photonen sowie allgemein Inertialsysteme von Photonen nicht definiert sind. Die Lichtgeschwindigkeit ist nach Postulat in allen Bezugssystemen c. Dann kann es logischerweise kein Bezugssystem geben, in dem Licht ruht, weil das die Voraussetzungen der SRT verletzt.

Die Frage war nach der Relativgeschwindigkeit von Photonen zueinander. Dazu muss man erst ein System erfinden, in dem sich das eine Photon in Ruhe befindet. Das widerspricht oben genanntem Postulat. Was dann passiert ist auch genau das, was man erwartet, wenn man "unendlich" wie eine endliche Zahl behandelt, man kann allerlei Rechentricks veranstalten, die keinen Sinn ergeben.

Die Lichtgeschwindigkeit spielt in der SRT die Rolle der unendlichen Geschwindigkeit. Zwischen endlich und unendlich ist ein fundamentaler Unterschied, das kann man natürlich nicht gleich behandeln. Dazu könnte der Begriff "Rapidität" nützlich sein. Das ist eine etwas andere Definition, bei der sich Geschwindigkeiten einfach addieren lassen. Die Rapidität von Photonen ist unendlich.

Das sind Originaltexte vom User “ICH“ deshalb habe ich sie hier in Form eines Zitats zusammengestellt und wiedergegeben. Nun kannst du selbst befinden, ob du mit deinen Ansichten über dieses Thema in allen Punkten recht hattest oder nicht. Fragen dazu?


M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 10.05.2013 um 10:02 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-321:

Bei den Autos bewegt sich die Erde relativ zu Auto A mit 50 km/h. Auto B bewegt sich relativ zur Erde mit 100 km/h. Das muss man relativistisch "addieren".

Und bei den Photonen geht es nicht, weil sich die Quelle nicht relativ zum Photon mit c bewegt, sondern vielmehr Geschwindigkeiten relativ zu Photonen sowie allgemein Inertialsysteme von Photonen nicht definiert sind. Die Lichtgeschwindigkeit ist nach Postulat in allen Bezugssystemen c. Dann kann es logischerweise kein Bezugssystem geben, in dem Licht ruht, weil das die Voraussetzungen der SRT verletzt


Das sind Originaltexte vom User “ICH“ deshalb habe ich sie hier in Form eines Zitats zusammengestellt und wiedergegeben. Nun kannst du selbst befinden, ob du mit deinen Ansichten über dieses Thema in allen Punkten recht hattest oder nicht. Fragen dazu?


M.f.G. Eugen Bauhof

Hi, Eugen!

Nein, keine Fragen, damit kann ich leben. Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich die Probleme sehe. Zur Rapidität sei angemerkt, dass in dem Beitrag von Wikipedia auf das relativistische Addtionstheorem hingewiesen wird, und in dem steht impliziet, dass es auch für die Objekte Gültigkeit hat, die sich mit c bewegen, siehe die entsprechende Formel dort.

Gut, also schließen wir das ab?!

Als Nachtrag: Vielleicht kannst du dich ja dieser Sichtweise anschließen: Objekte bewegen sich stets mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit, für Objekte wie Photonen bedeutet das, dass sie sich nur auf der Lichtachse (das ist die Winkelhalbierende) im entsprechenden Koordinatensystem bewegen und für sie deshalb die Zeit still steht.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 10.05.2013 um 10:28 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-322:
Zur Rapidität sei angemerkt, dass in dem Beitrag von Wikipedia auf das relativistische Addtionstheorem hingewiesen wird, und in dem steht impliziet, dass es auch für die Objekte Gültigkeit hat, die sich mit c bewegen, siehe die entsprechende Formel dort.

Hallo Henry,

vermutlich meinst du diesen Satz in Wiki:

Zitat:
2. Beispiel: Ist die Geschwindigkeit u' für den Beobachter B’ gleich der Lichtgeschwindigkeit, dann ist sie es auch für den Beobachter B.

Nicht alles, was in Wikipedia steht, ist korrekt.
Ein Beobachter im Sinne der SRT bewegt sich stets mit v<c. Wenn die Lorentz-Transformation nur für v<c gilt, dann kann m.E. das relativistische Additionstheorem nicht für v=c gelten. Weil dieses Additionstheorem aus der Lorentz-Transformation hergeleitet wurde.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-322:
Als Nachtrag: Vielleicht kannst du dich ja dieser Sichtweise anschließen: Objekte bewegen sich stets mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit, für Objekte wie Photonen bedeutet das, dass sie sich nur auf der Lichtachse (das ist die Winkelhalbierende) im entsprechenden Koordinatensystem bewegen und für sie deshalb die Zeit still steht.

Dieser Sichtweise kann ich mich anschließen. Dass sich Objekte stets mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit bewegen, habe ich bereits hier in diesem Forum für eine alternative Herleitung der Lorentz-Transformationen verwendet.

M.f.G Eugen Bauhof
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Hallo Eugen Bauhof, Henry und Okotombrok

ich gebe nicht auf, weil ich von der Richtigkeit meiner Überlegungen überzeugt bin.

Um dies besser erklären zu können, ändere ich das Beispiel von Eugen Bauhof. Die Differenz zwischen einer positiven und einer negativen Bewegung (Geschwindigkeit) ist dasselbe wie die Addition von zwei positiven Bewegungen. Dies bedeutet, ich betrachte zwei PKW, die in die gleiche Richtung fahren.

Angenommen wird, dass der Pkw A mit 100 km/h und der Pkw B mit 50 km/h fährt. Eugen nimmt in seinem Beispiel nicht an, dass die Geschwindigkeitsangabe von B im Verhältnis zu A erfolgt. (Insoweit unterscheidet sich das Beispiel von dem historisch bekannten Beispiel, in dem Bahndamm, Zug und Fahrgast, der im Zug in Fahrtrichtung marschiert, betrachtet werden.) Die Geschwindigkeitsangaben für A und B, die sich beide bewegen, können nur auf der Grundlage eines dritten Bezugssystems gemacht werden. Ob man das vorgestellte Koordinatensystem, das die Einheiten km/h liefert, in der Realität mit dem Polizeibeamten, der am Fahrbahnrand steht, verbindet oder ob man dieses System nur im Kopf hat, ist egal. Weder in ihrem Verhältnis zueinander noch im Verhältnis zum dritten Bezugssystem bewegen sich A und B mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h. Im Verhältnis zu A bewegt sich B mit 50 km/h, im Verhältnis zu B bewegt sich A mit 100 km/h und im Verhältnis zum dritten Bezugssystem bewegen sich A und B ebenfalls mit diesen angenommenen Geschwindigkeiten.

Eine andere Betrachtung erfolgt, wenn man in dem erwähnten Zugbeispiel den Fahrgast mit z.B. 5 km/h im Verhältnis zum Zug in Fahrtrichtung des Zuges, der z.B. mit 60 km/h fährt, marschieren läßt. Im Verhältnis zum Bahndamm ist die Geschwindigkeit des Fahrgastes dann prinzipiell auf der Grundlage der relativistischen Geschwindigkeitsaddition zu ermitteln. Bei 65 km/h kann man dies noch vernachlässigen. Wenn Zug und Fahrgast sich beide mit 0,6 c bewegen würden, würde sich ergeben, dass die Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit auf 1,2 c nicht möglich ist.

Diese nach SRT nicht mögliche Geschwindigkeitsaddition auf 1,2 c werden von Eugen und mir etwas unterschiedlich begründet, führen aber zum selben Ergebnis.
Eugen sagt: 1,2 c ist keine Geschwindigkeit im Sinne der SRT, weil man die Geschwindigkeiten mit Hilfe der relativistischen Formel addieren muss.
Ich sage: Man darf Geschwindigkeiten, die im Verhältnis zu verschiedenen Bezugssystemen festgestellt werden (Zug zu Bahndamm; Fahrgast zu Zug) nicht einfach addieren, sondern muss dazu die relativistische Additionsformel anwenden.

Ich hoffe, meine Erklärungen tragen zum Verständnis bei.

MfG
Harti
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-324:
Hallo Eugen Bauhof, Henry und Okotombrok

ich gebe nicht auf, weil ich von der Richtigkeit meiner Überlegungen überzeugt bin.


Ich hoffe, meine Erklärungen tragen zum Verständnis bei.

MfG
Harti

Ja, Harti, sie tragen zum Verständnis bei - aber leider nur zu dem Verständnis, dass du par tour nicht verstehen willst / kannst.
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Okotombrok (Moderator)
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Hallo Harti,

seit Galilei wissen wir um die Äquivalenz von Ruhe und gleichförmiger Bewegung.
Beides ist nicht zu unterscheiden, das heißt, es ist das selbe.

Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-324:
Die Geschwindigkeitsangaben für A und B, die sich beide bewegen, . . .

ist also gleichbedeutend mit der Aussage, dass sich A bewegt und B ruht oder B sich bewegt und A ruht, oder, wenn A und B sich nicht voneinander entfernen, sie beide ruhen oder eben, wie bei dir, beide bewegen.

Zitat von Harti:
. . . können nur auf der Grundlage eines dritten Bezugssystems gemacht werden.

je nach gewähltem Bezugssystem stellen wir dann fest, dass sich A bewegt und B ruht oder B sich bewegt und A ruht, oder, wenn A und B sich in voneinander entfernen, sie beide ruhen oder beide bewegen.

Lass es jetzt 'mal gut sein Harti, das gehört eigentlich auch gar nicht hierher, da es um die klassische Bewegungslehre geht, mit der du auf Kriegsfuß stehst. Das alles hat uns Galilei schon gelehrt und ist die wichtigste Voraussetzung, die SRT zu verstehen. Diese Voraussetzung sollte man auch in diesem Thread mitbringen oder sein Anliegen an anderer Stelle im Forum einbringen.

mfg okotombrok
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-324:
Die Geschwindigkeitsangaben für A und B, die sich beide bewegen, können nur auf der Grundlage eines dritten Bezugssystems gemacht werden.

Hallo Harti,

meinst du die Straße als drittes Bezugssystem? In meinem ursprünglichen Beispiel im Beitrag Nr. 1985-285 beziehen sich die Geschwindigkeitsangaben auf die Straße. Natürlich benötigt man zunächst die Straße, um die Geschwindigkeit jedes Autos zu beziffern.

Aber wenn ein Auto die Geschwindigkeit messen will, wie schnell sich das andere Auto von ihm entfernt, muss er nur einen Radarstrahl hinterherschicken und auf das Echo warten. Das Bezugssystem Straße ist dazu nicht mehr nötig, um die fragliche Relativgeschwindigkeit zu messen. Die Relativgeschwindigkeit zwischen die beiden Autos war die Frage. Und dazu ist kein drittes Bezugssystem wie die Straße nötig.

M.f.G. Eugen Bauhof
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