Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-42
21.01.2013 22:46
|
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-40:Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-39:... sondern ein Zitat und bezieht sich zweitens auf das Verständnis des Sachverhaltes VOR der SRT. "Beschleunigung proportional zur anliegenden Kraft...". Nur Systeme, die durch andere Kräfte beschleunigt werden, sind nach dieser Definition keine Inertialsysteme, z.B. Karusselle, Autos, die gebremst werden, Autos, deren Beschleunigung nicht gleichmäßig erfolgt.
Hallo Henry,
das hat überhaupt nichts mit dem Verständnis des Sachverhaltes VOR der SRT zu tun. Bitte verlasse dich nicht zu sehr auf Wikipedia, sondern mehr auf die Lehrbücher der theoretischen Physik. Eckhard Rebhan schreibt zum Thema Inertialsysteme auf Seite 24 seines Buches [2] folgendes:
Zitat:Ein System, in dem sich jeder kräftefreie Körper gleichförmig geradlinig bewegt, wird als Inertialsystem bezeichnet.
[...]
Das Zusammentreffen von Kräftefreiheit und gleichförmiger Geradlinigkeit sämtlicher Bewegungen gibt es nur in Inertialsystemen.
Daraus geht m.E. hervor, dass beschleunigte [1] Systeme nicht zu den Inertialsystemen zählen. Einverstanden?
M.f.G. Eugen Bauhof
[1] Völlig gleichgültig, ob die Beschleunigung gleichmäßig oder ungleichmäßiabg erfolgt.
H
[2] Rebhan, Eckhard
Theoretische Physik.
Band 1: Mechanik, Elektrodynamik, Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie.
Heidelberg 1999. ISBN=3-8274-0246-8
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-43
22.01.2013 10:11
|
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-44
22.01.2013 10:13
|
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-43:Hallo Eugen
Zitat von Bauhof:Absolute Ruhe
Die Physik kennt keine absolute Ruhe. Die Gesetze der Physik lauten in allen Inertialsystemen gleich und zeichnen keines aus (Relativitätsprinzip). Es gibt nur relative Ruhe, Ruhe in bezug auf ein spezielles Inertialsystem, das momentane Ruhsystem.
Absolutgeschwindigkeit
Mit keinem Experiment kann eine Absolutgeschwindigkeit eines Inertialsystems bestimmt werden; kein Experiment lässt die Unterscheidung von Ruhe und gleichförmiger Bewegung zu. Damit war auch das vor Einstein der als absolut ruhendes Lichtwellen-Trägermedium angesehene “Lichtäther" gegenstandslos, den “Lichtäther" gibt es nicht.
Begriff des Beobachtens
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.
Inertialsysteme
1. Verschiedene Inertialsysteme bewegen sich gegeneinander geradlinig und gleichförmig. Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
2. Sich drehende oder anderweitig beschleunigte Bezugssysteme sind keine Inertialsysteme.
3. Auch gleichförmig beschleunigte Systeme sind keine Inertialsysteme. Eine gleichförmige Beschleunigung ist keine gleichförmige Bewegung und somit nicht der Ruhe äquivalent.
4. Ein Teilchen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, hat keine Ruhemasse. Deshalb gibt es kein Inertialsystem, in dem Photonen in Ruhe wären.
Lichtgeschwindigkeit
1. Die Lichtgeschwindigkeit ist eine physikalische Konstante und hat eine festgelegten, exakten Wert.
2. Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit c elektromagnetischer Wellen aus zwei experimentell herausgefundenen Konstanten:
c = 1/sqrt(µ0 • ε0)
µ0 = magnetische Feldkonstante.
ε0 = elektrische Feldkonstante.
Relativitätsprinzip
1. Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.
2. Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren. Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.
Für grundlegend halte ich die Definition des Inertialsystems und des Relativitätsprinzips. Beide sollten prominent an erster Stelle stehen. Zuerst die Definition des Inertialsystems.
Daraus sollte man alles andere - außer dem Wert der Lichtgeschwindigkeit- ableiten können. So ist was du unter "Absolute Ruhe" und "Absolutgeschwindigkeit" schriebst ja direkte Folge des Relativitätsprinzips
Die Maxwellschen Gleichungen sind früher als die SRT unabhängig von der SRT entstanden. An ihrem Beispiel könnten wir zeigen, was eine kovariante Formulierung ist. So wie Maxwell seine Gleichungen formulierte, waren sie nämlich noch nicht kovariant. Man kann ihnen aber eine kovariante Form verpassen.
"Begriff des Beobachtens " würde ich gerne erst noch diskutieren. Ist von zentraler Wichtigkeit um das Denken und die Arbeitsweise Einsteins zu verstehen.
Hallo Hans-m,
Diskussionen zum Thema bitte hier in diesem Thread führen.
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-45
22.01.2013 11:50
|
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-44:Für grundlegend halte ich die Definition des Inertialsystems und des Relativitätsprinzips. Beide sollten prominent an erster Stelle stehen. Zuerst die Definition des Inertialsystems. Daraus sollte man alles andere - außer dem Wert der Lichtgeschwindigkeit- ableiten können. So ist was du unter "Absolute Ruhe" und "Absolutgeschwindigkeit" schriebst ja direkte Folge des Relativitätsprinzips
Die Maxwellschen Gleichungen sind früher als die SRT unabhängig von der SRT entstanden. An ihrem Beispiel könnten wir zeigen, was eine kovariante Formulierung ist. So wie Maxwell seine Gleichungen formulierte, waren sie nämlich noch nicht kovariant. Man kann ihnen aber eine kovariante Form verpassen.
"Begriff des Beobachtens " würde ich gerne erst noch diskutieren. Ist von zentraler Wichtigkeit um das Denken und die Arbeitsweise Einsteins zu verstehen.
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-46
22.01.2013 11:54
|
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-47
22.01.2013 11:58
|
Zitat:Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit c elektromagnetischer Wellen aus zwei experimentell herausgefundenen Konstanten:
c = 1/sqrt(µ0 • ε0)
µ0 = magnetische Feldkonstante.
ε0 = elektrische Feldkonstante.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-48
22.01.2013 13:54
|
Zitat von Hans-m:Nehmen wir an, ich wäre ein Photon, dass sich von der Sonne auf den Weg macht.
Wenn ich dann, nach 8 Minuten, auf der Erde aufschlage, wie kann ich dann behaupten, dass ich mich bewegt habe? Ich könnte doch genau so behaupten, dass ich mich in Ruhe befand und mir die Erde entgegen kam.
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-49
22.01.2013 13:57
|
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-46:Hallo zusammen,
der Begriff des Beobachtens soll diskutiert werden. Hier meine vorläufige Version:
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.
M.f.G. Eugen Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-50
22.01.2013 14:06
|
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-49:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-46:Hallo zusammen,
der Begriff des Beobachtens soll diskutiert werden. Hier meine vorläufige Version:
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.
M.f.G. Eugen Bauhof
Ich finde diesen Hinweis wichtig und gut formuliert. Man sollte ihn nicht streichen.
grtgrt
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-51
22.01.2013 14:06
|
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1991-4:Es wurde doch überhaupt nicht behauptet, dass es keine zwei Inertialsystme gäbe, die sich relativ zueinander mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1991-1:Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-52
22.01.2013 14:51
|
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-51:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1991-4:Es wurde doch überhaupt nicht behauptet, dass es keine zwei Inertialsystme gäbe, die sich relativ zueinander mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.
Doch: Genau das wurde behauptet, denn in Beitrag 1991-1 steht:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1991-1:Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-53
22.01.2013 15:01
|
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-54
22.01.2013 15:15
|
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-53:Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
v<c muss stehen bleiben. Es kann kein Inertialsystem geben, das sich relativ zu einem zweiten Inertialsystem mit c bewegt.
Grund: alle lichtartigen Weltlinien haben die Länge Null. Daraus folgt, dass es keine bijektive Abbildung (zB Lorentztransformation) zwischen den beiden Koordinatensystemen geben kann. daraus folgt, dass sich Naturgesetze nicht kovariant bezüglich beider Systeme formulieren lassen. Somit würde v = c das Relativitätsprinzip verletzen.
Vielleicht könnte man auch sagen : in einem System, das gegenüber einem Inertialsystem mit c bewegt ist, gibt es keine Zeit.
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-55
22.01.2013 15:28
|
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-53:Es kann kein Inertialsystem geben, das sich relativ zu einem zweiten Inertialsystem mit c bewegt.
Grund: alle lichtartigen Weltlinien haben die Länge Null. Daraus folgt, dass es keine bijektive Abbildung (zB Lorentztransformation) zwischen den beiden Koordinatensystemen geben kann. daraus folgt, dass sich Naturgesetze nicht kovariant bezüglich beider Systeme formulieren lassen. Somit würde v = c das Relativitätsprinzip verletzen.
Vielleicht könnte man auch sagen : in einem System, das gegenüber einem Inertialsystem mit c bewegt ist, gibt es keine Zeit.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-56
22.01.2013 15:42
|
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-57
22.01.2013 16:03
|
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-55:... soweit ich weiß, gibt es den Begriff der Weltlinie in der SRT gar nicht (sondern nur in der ART).
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-58
22.01.2013 20:48
|
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1985-35:Hallo Harti,
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-31:[ . . .] der natürliche Wert der Lichtgeschwindigkeit konstant 1 ist.
ich weiß nicht, wieso das natürlich sein soll? Ich kann doch alles Mögliche als 1 deklarieren, z.B. die Zahl Pi und alles andere als ein Vielfaches davon beschreiben.
Die Konvention, die LG auf 1 zu setzen, hat m.E. nur den Sinn, bestimmte Berechnungen zu vereinfachen.
Oder irre ich?
Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-59
22.01.2013 23:11
|
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-60
23.01.2013 07:58
|
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1985-59:ganz kurz: Diagramm 2 ist sehr schön, aber nur eine Abwandlung und Verallgemeinerung von Diagramm 1.
Zitat:Es ist zweifellos anschaulicher (weil du c in 1 wirklich bekloppt reingezeichnet hast),
Zitat:Wieso reitest du so verbissen darauf rum?
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 1985-61
23.01.2013 08:35
|
Ich kann kein Gegenargument bringen, weil ich deine Argumentation gar nicht verstehe.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-60:Ein sachliches Argument gegen meine Auffassung, die ich ja schon mehrfach geäußert habe, habe ich bisher nicht gelesen.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.