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Basics spezielle Relativitätstheorie

Thema erstellt von Henry 
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-40:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1985-39:
... sondern ein Zitat und bezieht sich zweitens auf das Verständnis des Sachverhaltes VOR der SRT. "Beschleunigung proportional zur anliegenden Kraft...". Nur Systeme, die durch andere Kräfte beschleunigt werden, sind nach dieser Definition keine Inertialsysteme, z.B. Karusselle, Autos, die gebremst werden, Autos, deren Beschleunigung nicht gleichmäßig erfolgt.

Hallo Henry,

das hat überhaupt nichts mit dem Verständnis des Sachverhaltes VOR der SRT zu tun. Bitte verlasse dich nicht zu sehr auf Wikipedia, sondern mehr auf die Lehrbücher der theoretischen Physik. Eckhard Rebhan schreibt zum Thema Inertialsysteme auf Seite 24 seines Buches [2] folgendes:

Zitat:
Ein System, in dem sich jeder kräftefreie Körper gleichförmig geradlinig bewegt, wird als Inertialsystem bezeichnet.

[...]

Das Zusammentreffen von Kräftefreiheit und gleichförmiger Geradlinigkeit sämtlicher Bewegungen gibt es nur in Inertialsystemen.

Daraus geht m.E. hervor, dass beschleunigte [1] Systeme nicht zu den Inertialsystemen zählen. Einverstanden?

M.f.G. Eugen Bauhof

[1] Völlig gleichgültig, ob die Beschleunigung gleichmäßig oder ungleichmäßiabg erfolgt.
H
[2] Rebhan, Eckhard
Theoretische Physik.
Band 1: Mechanik, Elektrodynamik, Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie.
Heidelberg 1999. ISBN=3-8274-0246-8

Ja, ich bin einverstanden. Mir ist der Beitrag im Wiki nicht ganz geheuer, ich war dummerweise aber etwas verärgert, weil das, was dort steht, einfach ignoriert wurde, während andere Wiki-Beitraege aber liebend gern zitiert werden. Wir müssen vorsichtig sein und versuchen, nicht nur das zu sehen, was wir sehen wollen.
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Hallo Eugen

Absolute Ruhe
Die Physik kennt keine absolute Ruhe. Die Gesetze der Physik lauten in allen Inertialsystemen gleich und zeichnen keines aus (Relativitätsprinzip). Es gibt nur relative Ruhe, Ruhe in bezug auf ein spezielles Inertialsystem, das momentane Ruhsystem.

Absolutgeschwindigkeit
Mit keinem Experiment kann eine Absolutgeschwindigkeit eines Inertialsystems bestimmt werden; kein Experiment lässt die Unterscheidung von Ruhe und gleichförmiger Bewegung zu. Damit war auch das vor Einstein der als absolut ruhendes Lichtwellen-Trägermedium angesehene “Lichtäther" gegenstandslos, den “Lichtäther" gibt es nicht.

Begriff des Beobachtens
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

Inertialsysteme
1. Verschiedene Inertialsysteme bewegen sich gegeneinander geradlinig und gleichförmig. Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

2. Sich drehende oder anderweitig beschleunigte Bezugssysteme sind keine Inertialsysteme.

3. Auch gleichförmig beschleunigte Systeme sind keine Inertialsysteme. Eine gleichförmige Beschleunigung ist keine gleichförmige Bewegung und somit nicht der Ruhe äquivalent.

4. Ein Teilchen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, hat keine Ruhemasse. Deshalb gibt es kein Inertialsystem, in dem Photonen in Ruhe wären.

Lichtgeschwindigkeit
1. Die Lichtgeschwindigkeit ist eine physikalische Konstante und hat eine festgelegten, exakten Wert.

2. Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit c elektromagnetischer Wellen aus zwei experimentell herausgefundenen Konstanten:
c = 1/sqrt(µ0 • ε0)
µ0 = magnetische Feldkonstante.
ε0 = elektrische Feldkonstante.

Relativitätsprinzip
1. Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.

2. Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren. Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.



Für grundlegend halte ich die Definition des Inertialsystems und des Relativitätsprinzips. Beide sollten prominent an erster Stelle stehen. Zuerst die Definition des Inertialsystems.
Daraus sollte man alles andere - außer dem Wert der Lichtgeschwindigkeit- ableiten können. So ist was du unter "Absolute Ruhe" und "Absolutgeschwindigkeit" schriebst ja direkte Folgen des Relativitätsprinzips

Die Maxwellschen Gleichungen sind früher als die SRT unabhängig von der SRT entstanden. An ihrem Beispiel könnten wir sehen was eine kovariante Formulierung ist. So wie Maxwell seine Gleichungen formulierte waren sie nämlich nicht kovariant. Man kann ihnen aber eine kovariante Form verpassen.

"Begriff des Beobachtens " würde ich gerne erst noch diskutieren. Ist von zentraler Wichtigkeit um das Denken und die Arbeitsweise Einsteins zu verstehen.

Hallo Hans-m,

Diskussionen zum Thema bitte hier in diesem Thread führen.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-43:
Hallo Eugen

Zitat von Bauhof:
Absolute Ruhe
Die Physik kennt keine absolute Ruhe. Die Gesetze der Physik lauten in allen Inertialsystemen gleich und zeichnen keines aus (Relativitätsprinzip). Es gibt nur relative Ruhe, Ruhe in bezug auf ein spezielles Inertialsystem, das momentane Ruhsystem.

Absolutgeschwindigkeit
Mit keinem Experiment kann eine Absolutgeschwindigkeit eines Inertialsystems bestimmt werden; kein Experiment lässt die Unterscheidung von Ruhe und gleichförmiger Bewegung zu. Damit war auch das vor Einstein der als absolut ruhendes Lichtwellen-Trägermedium angesehene “Lichtäther" gegenstandslos, den “Lichtäther" gibt es nicht.

Begriff des Beobachtens
Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

Inertialsysteme
1. Verschiedene Inertialsysteme bewegen sich gegeneinander geradlinig und gleichförmig. Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

2. Sich drehende oder anderweitig beschleunigte Bezugssysteme sind keine Inertialsysteme.

3. Auch gleichförmig beschleunigte Systeme sind keine Inertialsysteme. Eine gleichförmige Beschleunigung ist keine gleichförmige Bewegung und somit nicht der Ruhe äquivalent.

4. Ein Teilchen, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, hat keine Ruhemasse. Deshalb gibt es kein Inertialsystem, in dem Photonen in Ruhe wären.

Lichtgeschwindigkeit
1. Die Lichtgeschwindigkeit ist eine physikalische Konstante und hat eine festgelegten, exakten Wert.

2. Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit c elektromagnetischer Wellen aus zwei experimentell herausgefundenen Konstanten:
c = 1/sqrt(µ0 • ε0)
µ0 = magnetische Feldkonstante.
ε0 = elektrische Feldkonstante.

Relativitätsprinzip
1. Die Gesetze, nach denen sich die Zustände der physikalischen Systeme ändern, sind unabhängig davon, auf welches von zwei relativ zueinander in gleichförmiger Translationsbewegung befindlichen Koordinatensystemen diese Zustandsänderungen bezogen werden.

2. Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt, wenn es gilt Naturgesetze zu formulieren. Naturgesetze müssen kovariant formuliert werden können.



Für grundlegend halte ich die Definition des Inertialsystems und des Relativitätsprinzips. Beide sollten prominent an erster Stelle stehen. Zuerst die Definition des Inertialsystems.
Daraus sollte man alles andere - außer dem Wert der Lichtgeschwindigkeit- ableiten können. So ist was du unter "Absolute Ruhe" und "Absolutgeschwindigkeit" schriebst ja direkte Folge des Relativitätsprinzips

Die Maxwellschen Gleichungen sind früher als die SRT unabhängig von der SRT entstanden. An ihrem Beispiel könnten wir zeigen, was eine kovariante Formulierung ist. So wie Maxwell seine Gleichungen formulierte, waren sie nämlich noch nicht kovariant. Man kann ihnen aber eine kovariante Form verpassen.

"Begriff des Beobachtens " würde ich gerne erst noch diskutieren. Ist von zentraler Wichtigkeit um das Denken und die Arbeitsweise Einsteins zu verstehen.

Hallo Hans-m,

Diskussionen zum Thema bitte hier in diesem Thread führen.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 22.01.2013 um 10:14 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-44:
Für grundlegend halte ich die Definition des Inertialsystems und des Relativitätsprinzips. Beide sollten prominent an erster Stelle stehen. Zuerst die Definition des Inertialsystems. Daraus sollte man alles andere - außer dem Wert der Lichtgeschwindigkeit- ableiten können. So ist was du unter "Absolute Ruhe" und "Absolutgeschwindigkeit" schriebst ja direkte Folge des Relativitätsprinzips

Die Maxwellschen Gleichungen sind früher als die SRT unabhängig von der SRT entstanden. An ihrem Beispiel könnten wir zeigen, was eine kovariante Formulierung ist. So wie Maxwell seine Gleichungen formulierte, waren sie nämlich noch nicht kovariant. Man kann ihnen aber eine kovariante Form verpassen.

"Begriff des Beobachtens " würde ich gerne erst noch diskutieren. Ist von zentraler Wichtigkeit um das Denken und die Arbeitsweise Einsteins zu verstehen.

Hallo Zara.t.,

in der Arbeitsplattform SRT habe ich soeben deine Vorschläge eingebracht.

Den "Begriff des Beobachtens" habe ich dort mal vorläufig herausgenommen, ich werde den Begriff hier zur Diskussion stellen.

Zu der kovarianten Formulierung der Maxwellschen Gleichungen kann ich leider nichts beitragen, das muss ich dir (oder anderen) überlassen. Aber auch das werde ich hier zur Diskussion stellen.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Hallo zusammen,

der Begriff des Beobachtens soll diskutiert werden. Hier meine vorläufige Version:

Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

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Hallo zusammen,

die kovariante Form der Maxwellschen Gleichungen soll gefunden werden. Der bisherige Eintrag in der Arbeitsplattform SRT lautet:

Zitat:
Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit c elektromagnetischer Wellen aus zwei experimentell herausgefundenen Konstanten:
c = 1/sqrt(µ0 • ε0)
µ0 = magnetische Feldkonstante.
ε0 = elektrische Feldkonstante.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Zitat von Hans-m:
Nehmen wir an, ich wäre ein Photon, dass sich von der Sonne auf den Weg macht.
Wenn ich dann, nach 8 Minuten, auf der Erde aufschlage, wie kann ich dann behaupten, dass ich mich bewegt habe? Ich könnte doch genau so behaupten, dass ich mich in Ruhe befand und mir die Erde entgegen kam.

Geht nicht Hans, du bist zu schwer. Um Dich Hans auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen bräuchte man unendlich viel Energie. Das gilt aber schon für jedes Elementarteilchen mit Ruhemasse > 0 . Auf lichtartigen Weltlinien können sich nur Objekte mit Ruhemasse Null bewegen. Die Länge jeder beliebigen lichtartigen Weltlinie ist Null. Das heißt: wer oder was sich auf lichtartigen Weltlinien bewegt für den vergeht keine Zeit, seine Eigenzeit ist immer Null - egal wohin er fliegt. Deshalb kann das System eines Photons auch kein Inertialsystem sein.
Die Eigenzeit einer Uhr entspricht immer der Länge ihrer Weltlinie.
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-46:
Hallo zusammen,

der Begriff des Beobachtens soll diskutiert werden. Hier meine vorläufige Version:

Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Ich finde diesen Hinweis wichtig und gut formuliert. Man sollte ihn nicht streichen.

grtgrt
 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-49:
 
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1985-46:
Hallo zusammen,

der Begriff des Beobachtens soll diskutiert werden. Hier meine vorläufige Version:

Man versteht darunter die Feststellung der Koordinaten von Ereignissen in einem Inertialsystem. Wenn man das wirkliche Beobachten meint, muss man die endliche Laufzeit des Lichtsignals vom Gegenstand zum Betrachter berücksichtigen.

M.f.G. Eugen Bauhof

Ich finde diesen Hinweis wichtig und gut formuliert. Man sollte ihn nicht streichen.

grtgrt
 

Hallo GrtGrt,

er wird nicht gestrichen. Die Streichung war nur vorläufig, weil Zara.t. noch darüber diskutieren möchte und er danach möglicherweise eine neue Formulierung vorschlägt.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1991-4:
Es wurde doch überhaupt nicht behauptet, dass es keine zwei Inertialsystme gäbe, die sich relativ zueinander mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.

Doch: Genau das wurde behauptet, denn in Beitrag 1991-1 steht:

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1991-1:
Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
 
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-51:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1991-4:
Es wurde doch überhaupt nicht behauptet, dass es keine zwei Inertialsystme gäbe, die sich relativ zueinander mit Lichtgeschwindigkeit bewegen.

Doch: Genau das wurde behauptet, denn in Beitrag 1991-1 steht:

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1991-1:
Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.
 

Stimmt, steht dort! Die Frage ist: Spricht etwas dagegen, die Formulierung v < = c zu verwenden?
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Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

v<c muss stehen bleiben. Es kann kein Inertialsystem geben, das sich relativ zu einem zweiten Inertialsystem mit c bewegt.
Grund: alle lichtartigen Weltlinien haben die Länge Null. Daraus folgt, dass es keine bijektive Abbildung (zB Lorentztransformation) zwischen den beiden Koordinatensystemen geben kann. daraus folgt, dass sich Naturgesetze nicht kovariant bezüglich beider Systeme formulieren lassen. Somit würde v = c das Relativitätsprinzip verletzen.

Vielleicht könnte man auch sagen : in einem System, das gegenüber einem Inertialsystem mit c bewegt ist, gibt es keine Zeit.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 22.01.2013 um 15:08 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-53:
Alle Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit v<c.

v<c muss stehen bleiben. Es kann kein Inertialsystem geben, das sich relativ zu einem zweiten Inertialsystem mit c bewegt.
Grund: alle lichtartigen Weltlinien haben die Länge Null. Daraus folgt, dass es keine bijektive Abbildung (zB Lorentztransformation) zwischen den beiden Koordinatensystemen geben kann. daraus folgt, dass sich Naturgesetze nicht kovariant bezüglich beider Systeme formulieren lassen. Somit würde v = c das Relativitätsprinzip verletzen.

Vielleicht könnte man auch sagen : in einem System, das gegenüber einem Inertialsystem mit c bewegt ist, gibt es keine Zeit.

Ja, ok.. Es sind nicht die Photonen, also Teilchen, die sich mit c bewegen, weil Photonen nur am Ort der Wechslwirkung "existieren", sie scheiden also als Inertialsystem auch deshalb aus.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1985-53:
Es kann kein Inertialsystem geben, das sich relativ zu einem zweiten Inertialsystem mit c bewegt.
Grund: alle lichtartigen Weltlinien haben die Länge Null. Daraus folgt, dass es keine bijektive Abbildung (zB Lorentztransformation) zwischen den beiden Koordinatensystemen geben kann. daraus folgt, dass sich Naturgesetze nicht kovariant bezüglich beider Systeme formulieren lassen. Somit würde v = c das Relativitätsprinzip verletzen.

Vielleicht könnte man auch sagen : in einem System, das gegenüber einem Inertialsystem mit c bewegt ist, gibt es keine Zeit.

Hi Zara,

soweit ich weiß, gibt es den Begriff der Weltlinie in der SRT gar nicht (sondern nur in der ART).
Wie also willst du begründen, dass so eine Linie dann die Länge Null hat?

Gruß, grtgrt

Sorry: Eben finde ich diesen Artikel zum Begriff der Weltlinie in der SRT.

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 22.01.2013 um 16:14 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hi Gebhard,

doch, der Begriff Weltlinie ist in der SRT genauso gebräuchlich wie in der ART. Die Länge einer im allgemeinen krummlinigen Weltlinie berechnet man ganz allgemein indem man das Wegintegral über diese Weltlinie bildet.
Im Falle der SRT und einer geraden, lichtartigen Weltlinie ist das sehr einfach:

ich gehe der Einfachheit halber davon aus, dass der Lichtstrahl im Koordinatenursprung O(0,0,0) startet. dann gilt:

S² = ct² - x² - y² - z² ; für Licht gilt: x² + y² + z² = ct² ==> S² = ct² - ct² = 0; S = 0

Wichtig: S ist für alle (also auch für die nicht lichtartigen) Weltlinien invariant unter Lorentztransformationen. Das heißt: die Eigenzeit eines Systems ist eine absolute Größe, sie ist die Zeit, die eine mit diesem System fest verbundene Borduhr anzeigt.
Das ist ja auch aus der Praxis heraus ganz selbstverständlich. Wenn wir in einem Raumschiff eine Stoppuhr starten und mit diesem Raumschiff auf einer beliebigen Bahn irgendwo hin fliegen und wenn wir dort angekommen die Uhr stoppen, dann haben wir die Eigenzeit gemessen. Beobachter von überallher können nun zu uns kommen und einen Blick auf unsere abgestoppte Stoppuhr werfen. Für alle Beobachter zeigt diese Uhr selbstverständlich dieselbe Zeit.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 22.01.2013 um 16:06 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1985-55:
... soweit ich weiß, gibt es den Begriff der Weltlinie in der SRT gar nicht (sondern nur in der ART).

Hallo Grtgrt,

doch.
In der SRT ist die Weltlinie bei gleichförmiger und geradliniger Bewegung eine Gerade im Minkowski-Diagramm.

Bei ungleichförmiger Bewegung ist die Weltlinie eine krummlinige Weltlinie im Minkowski-Diagramm. Und die Länge dieser krummlinige Weltlinie entspricht ebenfalls der Eigenzeit. Nur ist die Berechnung schwieriger (Integral).

Und wenn es auch manche vielleicht immer noch nicht glauben wollen: Mit Hilfe der SRT ist auch diese Bewegungsart darstellbar und berechenbar. Die ART ist dazu nicht unbedingt nötig.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 22.01.2013 um 16:05 Uhr.
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1985-35:
Hallo Harti,

Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-31:
[ . . .] der natürliche Wert der Lichtgeschwindigkeit konstant 1 ist.

ich weiß nicht, wieso das natürlich sein soll? Ich kann doch alles Mögliche als 1 deklarieren, z.B. die Zahl Pi und alles andere als ein Vielfaches davon beschreiben.
Die Konvention, die LG auf 1 zu setzen, hat m.E. nur den Sinn, bestimmte Berechnungen zu vereinfachen.
Oder irre ich?

Hallo Okotombrok,

in Ergänzung meines Beitrags 1985-41 versuche ich meine Sicht der Dinge mit Hilfe von Diagrammen deutlich zu machen:




Im 1. Diagramm ist die Lichtgeschwindigkeit in einem Koordinatensystem auf der Grundlage der herkömmlichen Einheiten von Sekunde und Kilometer eingezeichnet. Die Beziehung von Raum und Zeit bei elektromegnetischen Wellen ( = die Lichtgeschwindigkeit) ist "verzerrt" durch die Wahl der Einheiten. Das Modell ist zur Beschreibung der SRT ungeeignet, weil sich daraus nicht ergibt, dass die Lichtgeschwindigkeit eine Grenzgeschwindigkeit ist, die nicht überschritten werden kann.

Im 2. Diagramm ist die Lichtgeschwindigkeit mit der Steigung 1 eingezeichnet. Dies ist darin begründet, dass bei elektromagnetischen Wellen die elektrische Wirkung und die magnetische Wirkung raumzeitlich nicht unterschieden werden können. Beide repräsentieren Zeit (Frequenz) und Raum (Wellenlänge). Zähler und Nenner dieser Beziehung sind gleich und haben damit den Wert 1.
Ein ruhend vorgestelltes Objekt bewegt sich nur auf der Zeitachse, ein bewegt vorgestelltes Objekt bewegt sich zwischen Zeitachse und Lichtgeschwindigkeit, und zwar in Richtung Lichtgeschwindigkeit, wenn höhere Geschwindigkeiten vorgestellt werden. Beim Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit ändern die Achsen ihre Bedeutung, es gilt die in Klammern gesetzte Orientierung. Ein Objekt, das die Lichtgeschwindigkeit "überschreitet" ( dies ist die aus dem ersten Diagramm folgende, eigentlich falsche Interpretation) verlangsamt sich in Richtung neuer Zeitachse bis zur Ruhe.
In diesen zweiten Diagramm ist die Lichtgeschwindigkeit absolut und Raum und Zeit sind relativ.

Man kann es auch so ausdrücken, dass unsere Vorstellung von Raum und Zeit an elektromagnetischen Wellen gespiegelt wird.

Ich hoffe ich habe mich verständlich machen können.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Hallo Harti,

ganz kurz: Diagramm 2 ist sehr schön, aber nur eine Abwandlung und Verallgemeinerung von Diagramm 1.

Es ist zweifellos anschaulicher (weil du c in 1 wirklich bekloppt reingezeichnet hast), und vermittelt wirklich anschaulich die Grenzgeschwindigkeit c, aber:

Wieso reitest du so verbissen darauf rum?
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1985-59:
ganz kurz: Diagramm 2 ist sehr schön, aber nur eine Abwandlung und Verallgemeinerung von Diagramm 1.

Hallo Stueps,

das sehe ich anders. Das 1. Diagramm kann nicht erklären, warum c eine Grenzgeschwindigkeit ist.


Zitat:
Es ist zweifellos anschaulicher (weil du c in 1 wirklich bekloppt reingezeichnet hast),

Ich hätte c im ersten Diagramm in Deiner Ausdrucksweise eigentlich noch viel "bekloppter" reinzeichnen müssen, weil 300000 zu 1 bei gleichen Abständen für die Einheiten auf den Achsen zu einer Geraden für c führt, die von der X-Achse kaum zu unterscheiden ist.

Zitat:
Wieso reitest du so verbissen darauf rum?

Also ich finde es schon für die Grundlagen der SRT sehr interessant, ob man sich die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit als Postulat aus den Fingern saugt, oder ob man die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aus der Natur elektromagnetischer Wellen erklären kann. Ein sachliches Argument gegen meine Auffassung, die ich ja schon mehrfach geäußert habe, habe ich bisher nicht gelesen.

MfG
Harti
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1985-60:
Ein sachliches Argument gegen meine Auffassung, die ich ja schon mehrfach geäußert habe, habe ich bisher nicht gelesen.
Ich kann kein Gegenargument bringen, weil ich deine Argumentation gar nicht verstehe.
Verstehe ich dich richtig, dann beträgt die Lichtgeschwindigkeit -warum auch immer- 1. Bitte rechne diese Lichtgeschwindigkeit um in km und sekunden.
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