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Was ist Licht?

Thema erstellt von Henry 
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat:
Claus Beitrag-Nr. 1860-152
03.02.2012 21:09 Wir müssen im Rahmen unserer Diskussion allerdings beachten, dass Boltzmanns nachfolgende Beurteilung:"daß ... bei einer großen Anzahl von Molekülen alle übrigen Zustände damit verglichen d.h. verglichen mit dem Maxwellschen Gesetz der Geschwindigkeitsverteilung so unwahrscheinlich [sind], daß sie praktisch nicht in Betracht kommen." im Rahmen des uns normalerweise zugänglichen Zeitrahmens sicherlich zutrifft - dass diese aber in kosmischen zeitlichen Größenordnungen, insbesondere sofern das Weltall a) ein endliches Volumen aufweist und b) unendliche Zeitreserven zur Verfügung stehen, sicherlich nicht mehr zutrifft.

Claus,

die Annahme Boltzmanns GEHT von einem endlichen Volumen aus UND von (wenn auch nicht unendlichen so doch äußerst) großen Zeiträumen aus. Der springende Punkt ist, dass ein ideales Gas unter keiner anderen Wirkenden Kraft als die thermische Bewegung angenommen wird. Das trifft aber für das All insgesamt nicht zu. Das All in fernster Zukunft hat keine Ähnlichkeit - was die Ordnung angeht - mit dem Zustand am Beginn. Das ist eine Aussage der ART (unter Berücksichtigung der angewandten Tensoren), die Anfangsbedingungen sind danach niedrieg-entropisch, der Endzustand ist hoch-entropisch.

Henry

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 06.02.2012 um 11:09 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1860-153:
P.S. Hier ist eine interessante Präsentation über Symmetrien
http://www.hephy.at/fileadmin/user_upload/Vortraege...

Hallo Thomas, ein sehr schöner Link, da bringt mich wieder einiges zum Grübeln.

Muss erst mal einen Überblick über die letzten Beiträge bekommen.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1860-145:
Wenn beim Urknall die meisten dieser Spiegelungen stattfinden, dann liegen die Antiteilchen in der Vergangenheit des Urknalls und natürlich sehen wir nichts davon.

Hallo Thomas,
für ein Anfangsszenario eine verlockende Annahme. Ich möchte jedoch noch einmal auf ein Gegenwartsszenario wie in Beitrag-Nr. 1860-137 hinweisen.
Solange Positron und Elektron unterschiedliche Geschichten haben können, fällt es mir schwer, in jedem Fall an Spiegelungen zu glauben.
Man mag Positronen so betrachten können, jedoch sehe ich hier nur eine mathematische Grundlage, und auch nur für ein einzeln betrachtetes Positron.
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-157:
vielleicht lassen sich unsere Vorstellungen hier finden oder anhand einer der dortigen Grafiken erläutern?

http://www.desy.de/~martillu/master3-1.pdf

s. Abb 6.3 und 6.4 auf S. 123f: Meine Vorstellung entspricht ursprünglich Abb. 6.3, drittes und viertes Bild -
Anscheinend ist das so aber nicht möglich (wie aus dem Text hervorgeht). Stattdessen muss es wohl wie in Abb. 6.4 c) sein, weil man sonst Energie und Impuls nicht gleichzeitig erhalten kann.

Hallo Claus,
ich muss zugeben, dass ich mich ein wenig kirre machen lassen habe. Meine ursprüngliche Vorstellung entsprach Abb. 6.4 c), so hatte ich dieses Diagramm in (blasser) Erinnerung. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich in meinen Überlegungen davon abgewichen bin. Übrigens auch ein super Link, auch wenn die Mathematik dahinter wieder für mich unverständlich ist. Aber dank Feynman verstehe ich wenigstens grundlegende Konsequenzen. Genialer Mann!

Ich verfolge gedanklich gerade einen anderen Ansatz. Ich hatte ja bereits vorher spekuliert, dass sich Elektron und Positron nicht nur spiegelbildlich, sondern auch elementar unterscheiden. Da ist Thomas´ Link genau das, was ich für meine Überlegungen brauche. Ich zerpflücke also gerade unsere Spiegelpartner z.B. in ihre Quantenzahlen. Thomas´ Link bringt mich auf die Idee, dass Eigenschaften wie Spin oder auch Flavour die "wahren und grundlegenden raumzeitlichen Elemente" unserer Welt sind. So wären Elementarteilchen nach dem "Baukasten-Prinzip" zusammengesetzt. Ein einfaches, jedoch m.E. sehr starkes Indiz für meine Annahme: solange sich ein Photon bei passender Energie spontan (!) in ein Elektron/Positron-Paar umwandeln kann, können diese Teilchen meinem Verständnis nach nicht wirklich elementar sein.

Nebenbei bemerke ich gerade etwas: Aus einem Photon können bei entsprechender Energie ein Elektron und ein Positron entstehen.
Bei der Paarvernichtung jedoch (wir betrachten immer noch das Elektron und das zugehörige Positron) entstehen zwei Photonen, (wie es ja aus deinem Link hervorgeht).
Hier unterscheiden sich also auch die zugehörigen Feynman-Diagramme, oder? Wenn ja, dann kann man meinem Verständnis nach Paarentstehung und Paarvernichtung nicht als spiegelbildlich vertauschte Prozesse betrachten, oder? M.E. unterscheiden sie sich dann auch grundlegend. Oder nicht? Bin verunsichert...

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 06.02.2012 um 12:31 Uhr.
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Hi, Stueps, dein Beitrag-Nr. 1860-136
31.01.2012 22:13


wenn auch spät so doch nun eine Antwort. Wenn es denn tatsächlich um die Identität von Stueps und Anti-Stueps gehen soll – also nur um eine rein zeitliche Spiegelung – halte ich es schon für entscheidend, ob auch alle Atome der beiden identisch sind; sind sie es nicht, sind die beiden Personen nicht identisch, denn wo soll die Identität aufhören: Bei einhunderttausend Atomen oder erst bei einigen Millionen oder doch schon bei zehn?

Das wäre vielleicht nur eine philosophische Frage, nur geht es nicht um irgendwelche exotischen Teilchen, die da der schwachen Wechselwirkung unterliegen, nimm nur C 14, ein Kohlenstoffisotop. Auch wenn von diesem Isotop nur ein Anteil von ein zu einer Milliarde in der Atmosphäre vorkommt (im Verhältnis zum „normalen“ Kohlenstoff), so hätte es meines Erachtens unabsehbare Folgen für die Prozesse im Körper, wenn sich dieser Anteil verändern würde, und das würde er für unsere Überlegung, denn da C 14 zerfällt und dieser Prozess nicht zeitinvariant ist, würde sich schon allein die Umwelt dramatisch verändern. Was wäre mit den Zerfallsprodukten von C 14? C 14 kann aus ihnen nicht entstehen! Ein hochenergetisches Teilchen aus einem Gammaray-Burst hat vielleicht eine Information in der Erbsubstanz verändert, dadurch ist erst die Linie zu Stueps entstanden – ein paradoxes Beispiel? Ich halte die gesamte Überlegung für paradox.

Henry

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 06.02.2012 um 12:53 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-165:
Hi, Stueps, dein Beitrag-Nr. 1860-136

wenn auch spät so doch nun eine Antwort. Wenn es denn tatsächlich um die Identität von Stueps und Anti-Stueps gehen soll – also nur um eine rein zeitliche Spiegelung – halte ich es schon für entscheidend, ob auch alle Atome der beiden identisch sind; sind sie es nicht, sind die beiden Personen nicht identisch, denn wo soll die Identität aufhören: Bei einhunderttausend Atomen oder erst bei einigen Millionen oder doch schon bei zehn?

Hallo Henry,
auch der Stüps verändert sich in jedem einzelnen Moment, trotzdem bleibt er der Stüps.

Zitat:
Das wäre vielleicht nur eine philosophische Frage,...
Ja.

Zitat:
nur geht es nicht um irgendwelche exotischen Teilchen, die da der schwachen Wechselwirkung unterliegen, nimm nur C 14, ein Kohlenstoffisotop. Auch wenn von diesem Isotop nur ein Anteil von ein zu einer Milliarde in der Atmosphäre vorkommt (im Verhältnis zum „normalen“ Kohlenstoff), so hätte es meines Erachtens unabsehbare Folgen für die Prozesse im Körper, wenn sich dieser Anteil verändern würde, und das würde er für unsere Überlegung, denn da C 14 zerfällt und dieser Prozess nicht zeitinvariant ist, würde sich schon allein die Umwelt dramatisch verändern.

Nein, würde sie m.E. in der Lebensspanne des Stüpses nicht. Das Fehlen von C14 würde der Körper kaum bemerken:
Das Verhältnis beträgt 1 Billion zu 1.
Die Halbwertzeit beträgt ca 5700 Jahre.
Wenn ich einmal gepinkelt habe, hat sich mein Körper dramatischer verändert, als er es durch Zerfall von C 14 Atomen in Tausenden von Jahren tun würde.
Auch in der Umwelt würde der Stüps im Laufe seines Lebens nur ein leichtes Schwanken der Stickstoff-Anteile in der Atmosphäre bemerken - wenn überhaupt.

Zitat:
Was wäre mit den Zerfallsprodukten von C 14? C 14 kann aus ihnen nicht entstehen!
Doch!
14C wird auf der Erde stetig neu gebildet - aus Stickstoff 14N - dem Hauptzerfallsprodukt! Hier schubst ein freies Neutron einfach ein Proton aus dem Stickstoffkern hinaus, um es sich selber dort gemütlich zu machen. Und schwupp haben wir statt 14N 14C. (Das Proton sieht nun zu, wo es bleibt, ich jedoch brauche es später wieder für unser Anti-Stüps Szenario.)
Beim Beta-Zerfall von 14C entstehen Stickstoff 14N, ein Elektrönchen und ein für den Körper niemals wahrnehmbares "Geisterteilchen" - ein Antineutrino. Das verkraftet ein Stüps.
Genauso beim Antistüps: Das Verhältnis wäre auch hier 1 Billion 12C zu 1 14C - solange er lebt:
Ich habe geprüft, ob beim genannten Beta-Zerfall von 14C (in unserer Welt) ein eventuell verbotenes linkshändiges Antineutrino entstehen müsste (wenn dem so wäre, entstünde stattdessen ein rechtshändiges Neutrino - welches keine Antimaterie wäre und die Symmetrie verletzen würde).
Ich glaube es nicht, denn es ist eindeutig beim Beta-Zerfall von 14C von einem Antineutrino die Rede. Dann ist es entweder rechtshändig, oder der Spin des Antineutrinos spielt hier keine Rolle (wie ich am ehesten vermute).

Dann wäre dieser Prozess m.E. sehr wohl zeitinvariant - dieser spezielle Beta-Zerfall verletzt keine Symmetrien!
Und dann lassen die Gesetze zu, dass aus den (in unserer Welt entstandenen) Produkten des Beta-Zerfalls von 14C in Zeitumkehr (also in der Antiwelt) auch wieder 14C entsteht!

Falls dein speziell geschilderter Prozess aber doch eine Symmetrie verletzt (was ich ganz und gar nicht glaube, aber ruhig mal durchgespielt werden kann):
Dann wäre kurz nach Spiegelung das Verhältnis der Kohlenstoffisotope wie oben genannt (das ist wichtig!)*. Da nun der Entstehungsprozess umgekehrt abläuft (C14 wird zu N14, ein Neutron wird abgespalten und ein Proton wird eingefügt), der beta-Zerfall jedoch nicht umgekehrt ablaufen kann (aus einem N-Atom, einem Elektron und einem Antineutrino wird kein C14), hätte dies zur Folge, dass aus dem Antistüps das C14 im Laufe seines "Anti-Lebens" nun ganz und gar verschwindet. Und das wäre für den Antistüps kein Problem, der Billionstel Anteil in seinem Körper hatte auch vorher keine Rolle gespielt.
*Bitte beachte, dass wir nur den Stüps gespiegelt haben! Auf erdgeschichtliche "Anti"-Zeitskalen hätte dein Szenario (so es Symmetrien verletzt) m.E. sehr wohl Auswirkungen.
Bitte beachte auch, dass ich die schwache Wechselwirkung und ihre die Zeitsymmetrie verletzenden Konsequenzen schon vor dir als eventuelles Problem erkannt habe!
Und bitte beachte schlussendlich, dass dies ein Gedankenspiel ist. Ernst wies schon darauf hin, dass ein Antistüps in unserer Welt im ersten Moment nach der Spiegelung ein spektakuläres "Feuerwerk" abgeben würde.
Zitat:
Ein hochenergetisches Teilchen aus einem Gammaray-Burst hat vielleicht eine Information in der Erbsubstanz verändert, dadurch ist erst die Linie zu Stueps entstanden – ein paradoxes Beispiel? Ich halte die gesamte Überlegung für paradox.

Paradox finde ich dieses Beispiel nicht, aber extrem unwahrscheinlich. Denn du machst mit deinem Beispiel m.E. einen Denkfehler: Indem du die extrem unwahrscheinliche Möglichkeit vorzeichnest, implizierst du, dass es auch so kommen muss. Und das ist bei extrem geringen Wahrscheinlichkeiten m.E. unzulässig. Du hast dich doch noch vor kurzem gegen extrem unwahrscheinliche Möglichkeiten gewehrt - siehe deine Diskussion mit Claus über Boltzmann.

Die gesamte Überlegung für paradox zu halten, halte ich für legitim. Wir versuchen hier jedoch mal eine andere Haltung.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 07.02.2012 um 06:01 Uhr.
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Zitat:
Paradox finde ich dieses Beispiel nicht, aber extrem unwahrscheinlich. Denn du machst mit deinem Beispiel m.E. einen Denkfehler: Indem du die extrem unwahrscheinliche Möglichkeit vorzeichnest, implizierst du, dass es auch so kommen muss. Und das ist bei extrem geringen Wahrscheinlichkeiten m.E. unzulässig. Du hast dich doch noch vor kurzem gegen extrem unwahrscheinliche Möglichkeiten gewehrt - siehe deine Diskussion mit Claus über Boltzmann.

Die gesamte Überlegung für paradox zu halten, halte ich für legitim. Wir versuchen hier jedoch mal eine andere Haltung.

[Nachricht zuletzt bearbeitet von Stueps am 07.02.2012 um 06:01 Uhr]


Hi, Stueps,

das alles bedarf natürlich einer ausführlichen Antwort, deshalb - schon mal zur Einstimmung -:
http://de.wikipedia.org/wiki/CPT-Theorem, dort besonders bzgl. der schwachen Wechelwirkung.

Die Beispiele Gammaray-Burst und C 14 waren nur das, Beispiele. Es gibt eine ungeheure Anzahl von Prozessen, die eine Rolle spielen.

Bis dann

Henry
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-159:
Meines Erachtens sagt Feyman, dass man die Darstellung der Prozesse anhand seines Diagrams so AUFFASSEN KANN, als ob eine Anti-Teilchen in der Zeit zurückliefe. Es ist ein mathematisches Modell, und nicht die Wirklichkeit.

Hallo Henry,

in diesem Sinne sind die Dinge für mich auch vorstellbar.
In einer mathematischen/geometrischen/vektoriellen Darstellung von Bewegungsvorgängen mag der Zeitpfeil seine Richtung ändern. Ich bin der Meinung, dass man dies nicht mit einer Zeitumkehr in dem Sinne gleichsetzen kann, dass die Kausalverläufe ihre Richtung ändern.
Wenn ich einen Film rückwärts laufen lasse, vergeht auf meiner Uhr dieselbe Zeit, wie wenn ich ihn vorwärts laufen lasse. Zeit im Sinne der reinen Dauer hat keine Richtung. Entsprechend kann man sich möglicherweise den Zeitverlauf für Teilchen und Antiteilchen vorstellen.

MfG
Harti
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-167:
Stueps,

das alles bedarf natürlich einer ausführlichen Antwort, deshalb - schon mal zur Einstimmung -:
http://de.wikipedia.org/wiki/CPT-Theorem, dort besonders bzgl. der schwachen Wechelwirkung.

Hallo Henry, ja! Was meinst du, warum ich diesen 14C Zerfallsprozess so ausführlich beschrieben habe. Anscheinend bist auch und gerade du noch nicht fit, was die s.W. betrifft, wie dein Beitrag-Nr. 1860-165 m.E. deutlich zeigt. Du gehst anscheinend davon aus, dass die s.W. automatisch und jedesmal Symmetrien verletzt (Wie bei deinem angeführten 14C-Beispiel). Dies ist meiner Meinung aber nur in sehr speziellen und seltenen Fällen so!
Aber auch ich bin noch nicht wirklich sicher auf den Beinen, was die s.W. betrifft. Dein CPT-Theorem ist mir allerdings wohlbekannt, deshalb sprach ich ja schon vor dir eventuelle Probleme an. Naja, ich warte erst mal auf deine Antwort bezüglich Beitrag-Nr. 1860-166, insbesondere bezüglich des 14C-Zerfalls.

Hallo Harti,

ich habe deinen Einwand bezüglich der Gravitation und der Entropie in einer uns gegenläufigen Zeit nicht vergessen, ich würde das auch noch gern mit dir diskutieren wollen. Im Moment möchte ich dir zustimmen. Falls dein Einwand nicht entkräftet werden kann (wie ich momentan vermute) haben wir m.E. ein echtes Problem für unsere Antistüps-Welt.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 07.02.2012 um 12:08 Uhr.
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Zitat:
Hallo Henry, ja! Was meinst du, warum ich diesen 14C Zerfallsprozess so ausführlich beschrieben habe. Anscheinend bist auch und gerade du noch nicht fit, was die s.W. betrifft, wie dein Beitrag-Nr. 1860-165 m.E. deutlich zeigt. Du gehst anscheinend davon aus, dass die s.W. automatisch und jedesmal Symmetrien verletzt (Wie bei deinem angeführten 14C-Beispiel). Dies ist meiner Meinung aber nur in sehr speziellen und seltenen Fällen so!
Aber auch ich bin noch nicht wirklich sicher auf den Beinen, was die s.W. betrifft. Dein CPT-Theorem ist mir allerdings wohlbekannt, deshalb sprach ich ja schon vor dir eventuelle Probleme an. Naja, ich warte erst mal auf deine Antwort bezüglich Beitrag-Nr. 1860-166, insbesondere bezüglich des 14C-Zerfalls.

Stueps,

das ist ein Zitat aus dem Artikel bzgl. meines Wikipedia-Links:

"Die schwache Wechselwirkung verletzt ferner die Symmetrie bezüglich einer Ladungsspiegelung und die Symmetrie bezüglich einer Zeitumkehr."

Wir reden hier nicht von "speziellen und seltenen Fällen", die schwache Wechselwirkung ist unabdingbar für den Zerfall von z. B. C14 Atomen. Es gibt keinen (Beta-)Zerfall ohne die schwache Wechselwirkung.

Henry

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 07.02.2012 um 12:54 Uhr.
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Oh mann,

beschäftige dich einfach damit.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1860-171:
Oh mann,

beschäftige dich einfach damit.

Stueps,

ich nehme deinen Rüffel zur Kenntnis und muss zu meiner nicht geringen Scham eingestehen, dass ich die falschen Zeugen für meine Ansicht aufgerufen habe (siehe meinen Link zu Wikipedia). Mit weniger Nachlässigkeit hätte ich schnell merken müssen, dass hier etwas daneben geht, du beschreibst so eingehend den Zerfall eines diskreten Teilchens, ich ziele aber auf die Gesamtheit der Zerfallsprozesse ab. Dies jetzt nur kurz, ich werde mich mit der von dir zu Recht geforderten Aufmerksamkeit später wieder melden.

Henry
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Hallo Henry,

das Gleiche gilt auch für mich. Ich habe feststellen müssen, dass eventuell symmetrieverletzende Zerfälle (hervorgerufen durch die s.W.) doch häufiger vorkommen, als ich bisher annahm. Inbesondere diese Antineutrinos spielen eine Hauptrolle, ich richte gerade meine Aufmerksamkeit auf die W- und Z-Bosonen. Fakt ist, dass nicht jeder Zerfall durch die s.W. symmetrieverletzend ist. Aber so selten, wie ich annahm, scheinen diese Verletzungen auch wieder nicht zu sein. Kompliziert das Ganze.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 07.02.2012 um 16:39 Uhr.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Thomas der Große,
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1860-158:
[Zitat aus dem Skript des Instituts für Experimentalphysik der Uni Hamburg:"Ein Elektron, das mit negativer Energie rückwärts in der Zeit vom Punkt 2 zum Punkt 1 bewegt wird (Abb. 6.1a), entspricht physikalisch einem Positron, das mit positiver Energie vorwärts in der Zeit vom Punkt 1 zu Punkt 2 fliegt (Abb. 6.1b).] Da ist meine erste Hürde. Mit physikalisch ist wohl energetisch gemeint, weil physikalisch sollte das alles sein.
Und so ein Positron hat auf einmal negative Energie?
Das mit der "negativen Energie" verstehe ich so, wie wenn sich das Elektron in Abb. 6.1 in einem Potenzial bewegt. In 6.1a bewegt sich das Teilchen im Potenzial abwärts, d.h. es gibt Energie ab. Da es diese Energie aber rückwärts in der Zeit abgibt, ist das äquivalent einem Teilchen (6.1b), welches sich vorwärts in der Zeit in demselben Potenzial aufwärts bewegt und daher Energie aufnimmt.

Sicher, "physikalisch" ist alles... aber andererseits ist es wohl aber auch nicht ausschließlich im Sinne von "energetisch" gemeint (es geht ja auch um Zeitumkehrung, Spinumkehrung, Ladungsumkehrung etc.). Ich denke, es soll heißen, dass man beide Zustände als physikalisch äquivalent betrachten muss - und wenn das tatsächlich so ist, dann erübrigt sich m.E. die Diskussion (vgl. Beitrag-Nr. 1860-159, Beitrag-Nr. 1860-168) darüber, ob wir hier nur einen mathematischen Formalismus oder die Wirklichkeit betrachten. Es sei denn, wir diskutieren auf metaphysischer Ebene weiter...
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Beiträge: 1.728, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Claus,

das ist alles nicht wirklich schwierig, eben CPT-Symmetrie am Beispiel Energie-Potential und Zeit.

Wesentlich: Wenn ich ein Positron habe, dann ist das kein Elektron und umgekehrt.

Den Prozeß Photon --> Elektron + Positron habe ich betrachet, um die Frage zu beantworten:
"Ist die kausale Zeitachse bei einem Positron umgekehrt, so dass es eine Folge eines Umwandlungsprozesses
in der Zukunft ist?".

Dazu werde ich nochmal Deine Referenz durchstöbern. Oder Du weißt die Antwort schon, dann kannst Du's auch sagen.

Thomas
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage. Entspricht die (geometrische) Spiegelung eines Bewegungsvorgangs in der Wirklichkeit einer Beobachtung aus einer um 180° versetzten Position (also aus der Gegenrichtung) ?

MfG
Harti
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Harti,

nein. Eine Spiegelung und eine Drehung sind verschiedene Symmetrieoperationen.

In der Chemie gibt es bspw. Moleküle, die wie Bild und zugehöriges Spiegelbild aufgebaut sind. Dieses sind grundsätzlich verschiedene Substanzen. Man kann sie nicht durch Drehung oder Translation ineinander überführen. Daher sind auch die Eigenschaften dieser sogenannten "Enantiomere" einander nur ähnlich, aber nicht gleich.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Thomas der Große,
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1860-175:
Wesentlich: Wenn ich ein Positron habe, dann ist das kein Elektron und umgekehrt.
Klar. Man kann beide voneinander unterscheiden. Meine weitergehende Frage wäre aber:

Kann man unter Voraussetzung gegenläufigen Spins beider Teilchen und unter weiterer Annahme der Möglichkeit einer Zeitumkehr feststellen, welches von beiden Teilchen das Positron und welches das Elektron ist?

Zitat:
Oder Du weißt die Antwort schon, dann kannst Du's auch sagen.
Nein, weiß ich nicht. Insbesondere die mathematischen Ableitungen nachzuvollziehen würde mir mangels entsprechender Kenntnisse sehr schwer fallen. Was mir aus der 'Kurzen Geschichte der Zeit' (Steven Hawking) und aus dem 'Quantenuniversum' (Spektrum Verlag) bekannt ist, ist das, was auch in den Folien des Links aus deinem Beitrag-Nr. 1860-153 von Herrn Widhalm beschrieben wird:

Zunächst zeigten die chinesischen Physiker Lee und Yang im Jahr 1956, dass Teilchen und Antiteilchen im Rahmen der schwachen Wechselwirkung nicht äquivalent sind (die Symmetrie P wird verletzt). Die Physikerin Chien-Shiung Wu zeigte ein Jahr später, dass die beim 60Co-Zerfall entstehenden Antineutrinos nur eine Spinrichtung besitzen können. Bild und Spiegelbild der Neutrinos sind also nicht äquivalent. Hierdurch wurde gezeigt, dass auch die Symmetrie C verletzt ist. 1964 stellten die Amerikaner Cronin und Fitch dann anhand des Kaonenzerfalls fest, dass offensichtlich auch die Kombination beider Symmetrien CP verletzt wird. Allerdings scheint das Paulische CPT-Theorem bestätigt, wonach physikalische Prozesse bei Kombination aller drei Symmetrien (CPT) invariant bleiben.

Daraus hatte ich meine bisherige These abgeleitet, dass ein (in entsprechender Umgebung) gespiegelter Stueps aus Antimaterie, der sich in der Zeit rückwärts bewegt, nicht von einem Stueps zu unterscheiden sein sollte. Ob das nun so richtig ist, weiß ich wirklich nicht.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-177:
nein. Eine Spiegelung und eine Drehung sind verschiedene Symmetrieoperationen.

Hallo Claus,
mir ging es um etwas Anderes.
Beispiel: Wenn ich den Zeiger einer Uhr betrachte, dreht er sich im Uhrzeigersinn. Wenn ich sodann meine Position um 180° verändere und den Zeiger aus der entgegen gesetzten Position betrachte, dreht sich der identische Uhrzeiger im Gegenuhrzeigersinn.
Entspricht dieser Wechsel der Betrachtungsposition (des Bezugssystems) in der geometrischen (mathematischen) Beschreibung einer Spiegelung ?

Und weitergehend: Kommt durch diesen Richtungswechsel bei einer Spiegelung eventuell der Eindruck zustande, die Zeit läuft in die entgegen gesetzte Richtung und damit rückwärts.

MfG
Harti
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Hallo Harti,

habe gerade zufällig etwas gefunden:

Zitat:
Es zeigt sich, dass auch die Gravitationsgesetze invariant gegenüber Zeitumkehr sind.

Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitumkehr_(Physik)

(Letzter Satz im Abschnitt "Mikroskopische Phänomene: Zeitumkehrinvarianz".)

Ich weiß noch nicht genau, was das für unser diskutiertes Beispiel bedeutet, leider wird auf diesen Satz auch nicht weiter begründend eingegangen. Ich schlage vor, dass wir diesen Satz als (ersten) Hinweis nehmen könnten, dass wir evtl. mit unserer Annahme "die Gravitation kehrt sich nicht um" nicht ganz richtig liegen könnten.
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