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Was ist Licht?

Thema erstellt von Henry 
Beiträge: 566, Mitglied seit 13 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-100:
Nein, dein Schluss ist falsch. Selbst, wenn es im Kosmos keinen "wirkfreien Raum" gibt, ist das kein Beleg dafür, dass Energie nicht Energie wäre, wenn sie nicht wirkt. E=m x c² ist richtig auch ohne irgendweine Wirkung, dieser Sachverhalt bedarf überhaupt keiner Wirkung.
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Energie wirkt ständig, deshalb aber bleibt sie doch Energie, denn es gibt im Universum nichts anderes als sie. Aber da es nun mal keinen wirkfreien Raum gibt, weil eben Raum aus Energie besteht, unterliegt Energie ständiger Veränderung. Energie = Impuls·Weg/Zeit und Weg/Zeit ist Geschwindigkeit, steht also für Ortsveränderung und jede Ortsveränderung ist verbunden mit Veränderung des jeweils betrachteten Objektes, es ändert sein Energieniveau.

Das Universum ist die physische Manifestation der Wirkungen eines metaphysischen Etwas, das kannst du benennen wie du möchtest. Und du bist eine dieser Manifestationen, die wie alle anderen auch der ständigen Veränderung unterliegen, deshalb müssen wir alle früher oder später den Schirm zumachen. Du kannst ja mal versuchen, einen "Ahnenkatalog" deiner dich gegenwärtig konstituierenden Atome aufzustellen, was meinst du, wo die alle schon mitgewirkt haben? Einige haben schon im alten Rom ihr Unwesen getrieben, andere sind vielleicht schon mal als Hexenbestandteile öffentlich abgefackelt worden, und dann zähl mal die vielen Hühnchen, Koteletts und Steaks, die sich in dir eingenistet haben, wo die vorher schon alle rumgelaufen sind. Das Universum ist ein Energiekreislaufsystem, 100% Recycling ohne Stillstand.
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Beiträge: 1.476, Mitglied seit 15 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-91:
Falls ich von okotombrok etwas lernen sollte, dann ganz gewiss nicht seine schulmeisterliche Art, mit der er hier teilweise die Leute abkanzelt.
Hallo Henry,
das klingt nach Verschwörung.
Solltest du etwa mit meiner Frau unter einer Decke stecken?

Nein, Spass bei Seite, dass ich eine oberlererhafte Art und Weise habe wird mir nicht nur hier im Forum nachgesagt, das wird mir auch außerhalb des Internets hin und wieder 'mal von meiner Frau gesteckt, scheint also was dran zu sein. Für einen Vorwurf in dieser Richtung muss sich keiner Entschuldigen.
Ich kenne meine Fehler, sollte man auch wenn man über 50 ist. In dem Alter ist es aber auch schwierig, seine Gewohnheiten abzulegen. Dabei bin ich eigentlich ein introvertierter eher schweigsamer Mensch. Sei dir nur gewiss, dass meine "schulmeisterliche" Art nichts, aber auch gar nichts mit dir zu tun hat, auch nicht mit meiner Einschätzung dir gegenüber. Ich bilde mir nicht ein mehr von der Welt zu verstehen als du. Die SRT, um nur ein Beispiel zu nennen, verstehst du sicher genauso gut (oder schlecht) wie ich.

Etwas anderes möchte ich aber auch noch klarstellen. Ich bin niemand der auf Formalien herumreitet. Ich arbeite seit 20 Jahren als Ausbilder und versuche sozial benachteiligten Jugendlichen die Elektrotechnik beizubringen und durch die Gesellenprüfung zu schieben. Dabei predige ich immer wieder, dass es weit wertvoller ist, eine Formel wirklich verstanden zu haben, als 20 Formeln aufsagen zu können.
Wenn man sich kein Bild von etwas machen kann, wenn man nicht dazu in der Lage ist, einen komplexeren physikalischen Zusammenhang in allgemeinverständliche Worte zu fassen, sondern darauf angewiesen ist, sich stets eines mathematischen Formalismusses zu bedienen, dann hat man es selber nicht wirklich verstanden.
Ich behaupte, dass es gerade auch meine Stärke ist, Zusammenhänge möglichst einfach verständlich zu vermitteln; zumindest wird mir von meinen Azubis immer wieder bestätigt, dass sie die Zusammenhänge der Elektrotechnik bei mir besser verstehen als in der Schule.
Trotz alledem denke ich, um Missverständnissen vorzubeugen, dass eine gewisse Einhaltung physikalischen Formalismusses notwendig ist. Der Begriff "Wirkungsgrad" z. B. bezeichnet das Verhältnis von abgegebener (Nutz)Leistung zu zugeführter Leistung, etwas eminent Wichtiges in der Technik und mit das erste, was in einer technischen Ausbildung gelehrt wird. Verwendet man das Wort im Sinne von "Grad einer Wirkung" so kann das sehr wohl zu Missverständnissen führen.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich sehr froh darüber war und bin, dass mit dir ein Forenteilnehmer gekommen ist, mit dem man angeregte Diskussionen führen kann, was man leider nicht von jedem Newbie behaupten kann.

Also nichts für ungut

mfg okotombrok

P.S.
Gruß auch an Bielefeld!
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 1.476, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Uwebus,

Uwebus schrieb in Beitrag Nr. 1860-99:
Energie wirkt IMMER, sonst wär´s keine Energie.
Vielleicht hast du recht.
Vielleicht sollten wir uns alle einen großen Stein aufs Dach legen (E=mgh) und den Strom abschalten und den Gashahn zudrehen.
Energiesparen par exellance :-)

mfg okotombrok
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Stueps,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1860-85:
Frage: Wäre das eventuell ein schönes Indiz für die Existenz eines Blockuniversums?
Frage: Sind dann alle Vorgänge in diesem vollständig determiniert?

Sind dann Zukunft und Vergangenheit Äußerungen und sich gegenseitig bedingende Partner einer übergeordneten Raumzeit?
Irgendwie glaube ich (aufgrund der Tatsache, dass sich die SRT als gültig erweist) an das Blockuniversum und die vollständige Determiniertheit.

Auf der anderen Seite bin ich kein Determinist - in dem Sinne, dass ich an eine Vorherbestimmung glaube. Wie passt das zusammen?

Im Skript meiner Homepage philosophiere ich darüber in Kap. 4.5 "Eigenbestimmung oder Vorsehung" sowie in den folgenden Kapiteln: "Kann ein allwissender Schöpfer Geschöpfe mit freiem Willen schaffen?" und "Die Willensbeteiligung des Menschen an der Schöpfung"
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,

ich glaube, die Diskussion verlagert sich wieder, schuld bin ich.
Was mir noch Kopfzerbrechen macht: du hast geschrieben, dass sich Licht (aus seiner "Sicht") nicht in der Zeit fortbewegt, sondern nur im Raum. Ich bezweifle dies. Entweder - oder. Es bewegt sich in Beidem oder in keinem von Beidem. (Vielleicht füllt Licht schon das gesamte Blockuniversum aus?)

Aus unserer Sicht bewegen wir uns in Richtung maximale Entropie. Dies macht für mich aus Sicht einer willentlichen Schöpfung keinen Sinn: Der Schöpfer schafft etwas, was strengen Regeln gehorcht, schafft uns Menschen, die das Universum aktiv mitgestalten, nur, damit es aus unserer Sicht im vollständigen "Chaos" endet.
Aus Sicht eines Positrons, welches dort erzeugt würde, dann es irgendwie schafft, die "Vergangenheit" vollständig zu durchqueren, sähe es genau anders herum aus. Es würde im "Chaos" geboren, um im "Schöpfungsakt" zu enden.
Kann es sein, dass wir uns, im Blockuniversum eingebettet, in die "falsche Richtung" bewegen?

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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 14.01.2012 um 10:54 Uhr.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Schönen Samstag, Stueps,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1860-105:
Was mir noch Kopfzerbrechen macht: du hast geschrieben, dass sich Licht (aus seiner "Sicht") nicht in der Zeit fortbewegt, sondern nur im Raum. Ich bezweifle dies. Entweder - oder. Es bewegt sich in Beidem oder in keinem von Beidem. (Vielleicht füllt Licht schon das gesamte Blockuniversum aus?)
Ich meinte das nicht "aus der Sicht des Photons" sondern aus unserer Sicht:
Licht bewegt sich mit aus unserer Sicht mit größtmöglicher Geschwindigkeit (v=c) im Raum. D.h. für eine eventuelle "Zeitkomponente" der Bewegung bleibt nichts mehr übrig.

Anders könnte dies evtl. aussehen, wenn sich Licht nicht im Vakuum, sondern in einem Medium bewegt, denn dort ist vLicht<c. Möglicherweise ist dies eine Analogie zu einem massebehafteten Körper, der sich ja - wieder aus unserer Sicht - hauptsächlich in der Zeit bewegt, sich aber in geringem Umfang auch im Raum bewegen kann. Wenn sich Licht in einem Medium also mit v<c im Raum bewegt, so könnte für das Licht dann auch "Zeit vergehen"...
Zitat:
Aus unserer Sicht bewegen wir uns in Richtung maximale Entropie. Dies macht für mich aus Sicht einer willentlichen Schöpfung keinen Sinn: Der Schöpfer schafft etwas, was strengen Regeln gehorcht, schafft uns Menschen, die das Universum aktiv mitgestalten, nur, damit es aus unserer Sicht im vollständigen "Chaos" endet.
Aus Sicht eines Positrons, welches dort erzeugt würde, dann es irgendwie schafft, die "Vergangenheit" vollständig zu durchqueren, sähe es genau anders herum aus. Es würde im "Chaos" geboren, um im "Schöpfungsakt" zu enden.
Wir hatten schonmal Ähnliches diskutiert (100 Lebensjahre gegen 13 Mrd. Jahre Weltall)... Ich sehe das nicht so eng: Selbst, wenn es gemessen an der Gesamtexistenz des Weltalls nur einen vergleichsweise kurzen Zeitraum gibt, in dem Leben überhaupt möglich ist, so ist es das "wert". Will sagen: Vielleicht dient der ganze Rest, d.h. die 13 Mrd. Jahre vorher und die x Mrd. Jahre nachher (inklusive der langweiligsten aller Entropien) nur dazu, die (vielleicht 10 000?) Jahre zu ermöglichen, in denen wir so höchinteressant leben können, wie wir es nunmal jetzt tun.
Zitat:
Kann es sein, dass wir uns, im Blockuniversum eingebettet, in die "falsche Richtung" bewegen?
Wie oben gesagt... ich denke nein. Mir ist es im Moment ganz sympathisch, dass meine Zeit vorwärts abläuft...

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 14.01.2012 um 13:31 Uhr.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Zitat:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-106:
Licht bewegt sich mit aus unserer Sicht größtmöglicher Geschwindigkeit (v=c) im Raum. D.h. für eine eventuelle "Zeitkomponente" der Bewegung bleibt nichts mehr übrig. Wenn sich Licht in einem Medium also mit v<c im Raum bewegt, so könnte für das Licht dann auch "Zeit vergehen"
Hallo Claus, jetzt verstehe ich, warum Du mit mir die Diskussion im Threat "Es gibt keine Zeit !" nicht mehr fortführst. Wenn Du davon ausgehst, dass für eine eventuelle "Zeitkomponente" der Bewegung nichts mehr übrig bleibt, wenn v=c, dann kannst Du vermutlich mit meiner Vorstellung von Zeit im Sinne von Zahl an der Bewegung nichts (mehr) anfangen. Es wird Dich dann vermutlich auch nicht wundern, wenn für mich c das höchste Maß an Bewegung, und somit an Zeit, ist.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Waldkauz,
Waldkauz schrieb in Beitrag Nr. 1860-107:
... jetzt verstehe ich, warum Du mit mir die Diskussion im Threat "Es gibt keine Zeit !" nicht mehr fortführst. Wenn Du davon ausgehst, dass für eine eventuelle "Zeitkomponente" der Bewegung nichts mehr übrig bleibt, wenn v=c, dann kannst Du vermutlich mit meiner Vorstellung von Zeit im Sinne von Zahl an der Bewegung nichts (mehr) anfangen. Es wird Dich dann vermutlich auch nicht wundern, wenn für mich c das höchste Maß an Bewegung, und somit an Zeit, ist.
Deine obigen Vermutungen erscheinen mir ziemlich zusammenhangslos. Mit Zeit als "Zahl an Bewegung" kann ich trotz meiner Auffassung, dass die Zeit verschiedene Richtungskomponenten beinhalten kann, sehr wohl etwas anfangen. Ich glaube, dass die Zeit eine Dimension ist, die für verschiedene Objekte - abhängig vom ihrem Bewegungszustand - grundsätzlich in verschiedene Richtungen weisen kann. Ich leite das aus der Tatsache ab, dass man allein mit dem Satz des Pythagoras das Verhältnis zuwischen Raum und Zeit für alle Inertialsysteme im Sinne der SRT vollständig beschreiben kann.

Du hast deine davon abweichende Auffassung dargelegt: für dich ist Zeit "Zahl an Bewegung", welche ausschließlich nach vorn (wo immer das ist) weisen kann. Du hast diese in deinem Beitrag-Nr. 1849-343 formulierte Auffassung m.E. nicht schlüssig begründet, denn du argumentiertest ausschließlich mit der Zahl des Aristoteles:
Zitat:
Eine Rückwärtsbewegung ist also nur durch eine Erhöhung der Zahl an der Bewegung in der Folge 1, 2, 3 der Zeitpunkte möglich. Dabei läuft die Zeit niemals rückwärts, wie die aufsteigende Zahlenfolge 1, 2, 3 beweist.
Zwar hast du in deinem späteren Beitrag-Nr. 1849-363 dann zugestanden, dass die Zeit auch nach deiner Auffassung eine Richtung besitzt - allerdings hast du, ohne zu begründen, an Folgendem festgehalten:
Zitat:
für mich ist sie [die Zeit] immer Maß für die Länge einer Strecke und so eine Strecke hat immer eine positive Richtung,
Daher gab es aus meiner Sicht nichts mehr, was sich weiter zu diskutieren gelohnt hätte.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-108:
Du hast deine davon abweichende Auffassung dargelegt: für dich ist Zeit "Zahl an Bewegung", welche ausschließlich nach vorn (wo immer das ist) weisen kann.
"vorn" kann an jedem beliebigen Punkt im Raum sein bezogen auf einen Ausgangspunkt im Raum.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-106:
Licht bewegt sich mit aus unserer Sicht mit größtmöglicher Geschwindigkeit (v=c) im Raum. D.h. für eine eventuelle "Zeitkomponente" der Bewegung bleibt nichts mehr übrig.

Hallo Claus,
gerätst Du mit dieser Auffassung nicht in Unendlichkeiten ?
Eine Geschwindigkeit, bei der der Nenner der Beziehung Strecke/Zeit Null ist, ist entweder nicht beschreibbar oder unendlich.
Geometrisch kann ich mir Deine Ansicht vorstellen, indem die (imaginäre) Zeitachse vollständig in eine Raumachse kippt. Ansonsten kann man m.E. das Problem nur beseitigen, indem man feststellt: In den Grenzbereichen von Bewegungen (Ruhe=keine räumliche, nur zeitliche Bewegung) und Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit (keine zeitliche Bewegung, nur räumliche Bewegung) ist eine Beschreibung auf herkömmliche Art mit einer Trennung von Raum und Zeit und damit in Form von Geschwindigkeit nicht mehr möglich, sondern nur noch in der vierdimensionalen raumzeitlichen Veränderung.

Für mich stellt sich allerdings die Frage, wie unsere konkrete Messung der Lichtgeschwindigkeit (ca. 300000 km/sec) zu interpretieren ist. Die Zahl 300000 hat keine grundsätzliche Bedeutung, da sie eine Folge der von uns gewählten Maßeinheiten ist. Wenn man Meter verwendet, beträgt die Lichtgeschwindigkeit z.B. ca. 3 Millionen m/sec.

Eine Geschwindigkeit stellt grundsätzlich eine konkrete Beziehung zwischen Raum (eindimensional als Strecke betrachtet) und Zeit dar.
Bei der Lichtgeschwindigkeit besteht die Besonderheit, dass sie als Naturkonstante nicht dem Relativitätsprinzip unterliegt. Ob ich mir einen Beobachter ruhend oder bewegt vorstelle ist egal, er misst immer die gleiche Lichtgeschwindigkeit.
Man kann deshalb m.E. sagen, die Bewegung des Lichts repräsentiert fundamental die Beziehung des von uns vorgestellten Raumes und der von uns vorgestellten Zeit.
Zu der Qualifizierung "vorgestellt" komme ich, weil nach meiner Auffassung das Gegensatzpaar Raum - Zeit in unserer Vorstellung dadurch gebildet wird, dass wir Bewegungen, die beiden zugrunde liegen, kastrieren.

Wenn ich eine Strecke (eindimensionaler Raum) messe, muss ich mich (vollständig betrachtet) eigentlich vom Beginn der Strecke zum Ende begeben. Die Dauer dieses Vorgangs (Zeit) lasse ich unter den Tisch fallen und komme auf diese Weise zu einer isolierten Raumvorstellung. Entsprechend verfahre ich bei der Bewegung des Taktgebers von Uhren (Pendel, Unruh, Quarz etc.) Den Weg der periodischen Bewegungen lasse ich unter den Tisch fallen und gelange zu einer Betrachtung der reinen Dauer des Bewegungsvorgangs, genannt Zeit.
Vollständig betrachtet, setze ich also bei der konkreten Betrachtung von Raum (Strecke) und Zeit (Uhr) zwei raumzeitliche Veränderungen zueinander in Beziehung. Wenn ich Identisches (zwei raumzeitliche Veränderungen) zueinander in Beziehung setze, erhalte ich ein abstraktes Zahlenergebnis (Raum und Zeit heben sich gegenseitig auf, erscheinen als Quotient mit dem Wert 1). Dies bedeutet nach meiner Meinung nichts anderes, als dass in einem Betrachtungssystem, das Raum und Zeit trennt, die Lichtgeschwindigkeit eine fundamentale Beziehung zwischen Raum und Zeit darstellt; in einem System, das Raum und Zeit nicht trennt (vierdimensionale Raumzeitliche Betrachtung) gibt die Bewegung des Lichts für das Verhältnis von Raum und Zeit, das es in diesem System ja auch nicht gibt, nichts her. In einem vierdimensional-raumzeitlichen Modell gibt es daher auch keinen Sinn von der Lichtgeschwindigkeit als höchstmögliche Grenzgeschwindigkeit zu sprechen.
Sie ist darin allein deshalb eine "Grenzgeschwindigkeit", weil bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit das vierdimensionale Modell in ein dreidimensionales Modell übergeht und deshalb keine "Geschwindigkeit", die ja Zeit als vierte Dimension erfordert, vorstellbar ist.

Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit folgt daraus, dass Raum (in Form von Wellenlänge) und Zeit umgekehrt proportional aneinander gekoppelt sind. Die umgekehrte Proportionalität folgt daraus, dass Raum und Zeit als Gegensätze konstruiert sind (siehe oben). Die Zeit muss wegen der umgekehrten Proportionalität mit der Anzahl der periodischen Bewegungen pro Zeiteinheit (Frequenz) bei der Ermittlung der Lichtgeschwindigkeit als Produkt (Frequenz mal Wellenlänge)eingesetzt werden. Dies ist auch bei anderen Wellenbewegungen im Verhältnis zu ihrem Medium (z.B. Schallwellen im Verhältnis zur Luft) der Fall.

Der unterschiedliche Energiegehalt von elektromagnetischen Wellen (z.B. von rotem und blauem Licht) folgt aus der unterschiedlichen Geschwindigkeit des periodischen Teils der Wellenbewegung. Eine höhere Geschwindigkeit der periodischen Bewegung bedeutet höhere kinetische Energie. Möglicherweise ist es diese periodische Bewegung, die uns das Licht als Photon (Korpuskel) erscheinen läßt.

Auch bei diesen Überlegungen wird für mich wieder deutlich, dass man viel klarer zwischen den verschiedenen Betrachtungsmodellen trennen muss, um die Dinge zu verstehen.

Ich hoffe mal, ich habe mich verständlich machen können und laufe nicht zuviel offene Türen ein. Für Korrekturen falscher Vorstellungen bin ich jederzeit offen.

MfG
Harti

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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harti am 15.01.2012 um 12:31 Uhr.
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Harti,
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1860-110:
gerätst Du mit dieser Auffassung nicht in Unendlichkeiten ?
Eine Geschwindigkeit, bei der der Nenner der Beziehung Strecke/Zeit Null ist, ist entweder nicht beschreibbar oder unendlich.
Das hieße ja, dass man eine gegebene Strecke in unendlich kurzer Zeit durchlaufen kann. Das ist nicht möglich und das habe ich so auch nicht formuliert bzw. gemeint.

Nein, ich meine es vielmehr so, wie du es später richtig wiedergegeben hast: Die Zeitachse "kippt" mit zunehmender Geschwindigkeit in den Raum (bzw. nähert sich der Raumachse an).

Du hast recht: die verschiedenen Sichtweisen a) 3-D-Raum mit darin vergehender Zeit und darin beobachtbaren Objekten in verschiedenen Bewegungszuständen und b) 4-D-Raumzeit ohne Begriffe wie "Zeit" oder "Geschwindigkeit" kann man in Diskussionen leicht durcheinanderwürfeln (ich tue es selbst auch manchmal), was zu Verständnisproblemen führen kann.

Man kann es eben auf zwei verschiedene Weisen betrachten. Zum einen so, wie die Natur uns erscheint - d.h. dreidimensional dynamisch (d.h. mit Bewegung und zugehöriger "Zahl an Bewegung"), wobei man das wahre "Sein" immer nur ausschnittsweise, aus verschiedenen Blickwinkeln bzw. Inertialsystemen und dabei immer anders aussehend erfährt - oder

theoretisch, aus einem der Vorstellung erwachsenden, "übergeordneten" Blick, vierdimensional, wobei man sich das gesamte "Sein" in einer Analogie zu einem unveränderlichen Körper vorstellen muss. Dieses ist dann eine statische Sichtweise, die das unveränderliche "Sein" beschreibt. Dies Sichweise ist das, was wir an anderer Stelle mit dem "Blockuniversum" beschrieben haben.
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Beiträge: 84, Mitglied seit 12 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-1:
Photonen sind die Überträger der elektromagnetischen Kraft.
Nein. Es sind Manifestationen der elektromagnetischen Kraft, also eine Wirkung.
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Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Ursprünglich ging ich wie alle von der annahme aus das Licht eine Energieform ist die im Raum verteilt wird.
Jetzt bin ich der meinung, Licht ist die Information, wo eine Energiekonzentration ist.
Du fragst sicher warum!
Weil ein Quantenvakuum an dem Rand aus gleich großen Quanten endet.
Und das Licht liefert den Impuls, von welcher Seite das Quantenvakuum ausgeglichen werden soll, oder wohin das Qv wandern soll.
Du darfst auch anderer Meinung sein!

Signatur:
1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 19.01.2012 um 07:40 Uhr.
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Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Wenn die Quanteneinheit aus Subquanten besteht gebunden an ein ein Zentrales Quantenvakuum, dann ist unbekannt bei gleich großen Subquanten von welcher seite aus der Ausgleichversuch starten soll.
Der Lichtimpuls begünstigt eine Seite.
Es bleibt ein ausgleichsversuch, weil im Vakuum nichts ist, was das Subquant in der Bewegung aufhalten könnte.
Der neue Ort des Quantenvakuum ist dort, wo das ausgleichende Subquant herkam.
Logisch, wenn man sich auf die Quantenwelt einlässt und verstehen versucht.
Signatur:
1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1860-1 :
Photonen sind die Überträger der elektromagnetischen Kraft.
Zitat:
Waldkautz Nein. Es sind Manifestationen der elektromagnetischen Kraft, also eine Wirkung.



http://de.wikipedia.org/wiki/Photon

Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 19.01.2012 um 15:06 Uhr.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-106:
Wir hatten schonmal Ähnliches diskutiert (100 Lebensjahre gegen 13 Mrd. Jahre Weltall)... Ich sehe das nicht so eng: Selbst, wenn es gemessen an der Gesamtexistenz des Weltalls nur einen vergleichsweise kurzen Zeitraum gibt, in dem Leben überhaupt möglich ist, so ist es das "wert". Will sagen: Vielleicht dient der ganze Rest, d.h. die 13 Mrd. Jahre vorher und die x Mrd. Jahre nachher (inklusive der langweiligsten aller Entropien) nur dazu, die (vielleicht 10 000?) Jahre zu ermöglichen, in denen wir so höchinteressant leben können, wie wir es nunmal jetzt tun.

Hallo Claus,

genau das finde ich so schön hier, dass immer wieder interessante Gedanken auftauchen - Perspektiven, die ich vorher so noch nicht in Betracht gezogen hatte. Ich möchte das Zitat oben gern mal so stehen lassen.

Was mich noch an der Betrachtungsweise des Positrons interessiert (welche besagt, dass es für uns rückwärts durch die Zeit laufen könnte): Wie könnte man so einen "Verdacht" (vielleicht auch experimentell) erhärten? Also wie könnte man herausfinden, in wie weit diese Betrachtungsweise der Realität entspricht?
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Hallo Stueps,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1860-116:
Was mich noch an der Betrachtungsweise des Positrons interessiert (welche besagt, dass es für uns rückwärts durch die Zeit laufen könnte): Wie könnte man so einen "Verdacht" (vielleicht auch experimentell) erhärten? Also wie könnte man herausfinden, in wie weit diese Betrachtungsweise der Realität entspricht?
Ich fürchte, dass man das nie herausfinden können wird. "Realität" ist ja immer nur, wie das Reale uns erscheint - und da scheint es in diesem Fall egal zu sein, ob es ein Teilchen gibt, welches reflektiert wird und anschließend gespiegelt in der Zeit zurück läuft, oder, ob es zwei Teilchen mit entgegengesetzter Ladung gibt, die, beide zeitlich vorwärts, aufeinander zu laufen.

Einerseits sind es grundverschiedene philosophische Annahmen - andererseits kommen beide Interpretationen zum selben objektiven Ergebnis. Es scheint also Geschmackssache1 zu sein, welcher der Interpretationen man die "Realität" zuschreibt...


Anmerkung1: Mir ist das gestern insbesondere beim Nachdenken über Thomas´ Beitrag-Nr. 1646-59 aufgefallen (siehe auch meine Rückfrage an ihn, die ich in Beitrag-Nr. 997-13 verschoben habe, weil es dort m.E. thematisch besser passt). Dennoch finde ich es nicht sinnlos, solche Gedankenexperimente zu wagen. Wenn man auf diese Weise zu einer anderen, gleichberechtigten Sichtweise gelangt, kann man diese Sichtweise vielleicht dafür nutzen, andere, bislang unverstandene Phänomene zu erklären.
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,
hatte ich doch glatt deinen Beitrag übersehen, verzeih!
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-117:
....Dennoch finde ich es nicht sinnlos, solche Gedankenexperimente zu wagen. Wenn man auf diese Weise zu einer anderen, gleichberechtigten Sichtweise gelangt, kann man diese Sichtweise vielleicht dafür nutzen, andere, bislang unverstandene Phänomene zu erklären.
Ja, ich bin sowieso ein großer Freund von Gedankenexperimenten.
Eine Frage bezüglich des Positrons hätte ich noch: Ist es das einzige Teilchen, das man zeittechnisch so behandeln kann? Mir fallen hier z.B. Mesonen ein (vielleicht besonders das Pion), die doch eine zeitlang aneinander gebunden sind, bevor sie zerstrahlen. Kann man hier also noch von einer zeitlichen Spiegelung in deinem Sinne sprechen?
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Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Stueps,
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1860-118:
Eine Frage bezüglich des Positrons hätte ich noch: Ist es das einzige Teilchen, das man zeittechnisch so behandeln kann?
Ich vermute, dass das allgemein für alle Teilchen und ihre zugehörigen Antiteilchen gelten müsste. Vielleicht auch für Fulleren-Moleküle und Anti-Fulleren-Moleküle.

Besonders spannend wird´s aber, wenn wir einen Stueps und einen Anti-Stueps aufeinander zulaufen lassen. Ob der Anti-Stueps dann jünger wird, seine Zukunft schon kennt, nicht aber seine Vergangenheit? Jedenfalls bräuchtest du bei der Begegnung mit deinem Doppelgänger keine Angst zu haben, zu zerstrahlen - denn du wirst ja einfach nur gespiegelt und lebst danach als Anti-Stueps (und das sogar mit eingebautem Jungbrunnen! Neid ) weiter... ;-)
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1860-119:
Ich vermute, dass das allgemein für alle Teilchen und ihre zugehörigen Antiteilchen gelten müsste.

Da habe ich folgendes Problem: Eine Quark-Antiquark-Bindung kann immerhin rund 10-8 Sekunden existieren, bevor sie zerstrahlt, in der Welt der Quanten eine "kleine Ewigkeit". Wie kann man diesen Zustand dann noch als "zeitliche Spiegelung" eines Teilchens betrachten; hier sind zwei Teilchen aneinander gebunden, die m.E. die gleiche Zeitlinie haben? Mir fällt es also schwer, ein Pion als ein Teilchen zu betrachten, welches zeitlich gespiegelt wurde. Verantwortlich für die Zerstrahlung sind die elektromagnetische oder die schwache Kraft. Wie können diese an einem eigentlich "nicht zu zerstörenden" Teilchen wirken (gehe ich davon aus, dass Quark und Antiquark ein und dasselbe Teilchen sind)?

Zitat:
Besonders spannend wird´s aber, wenn wir einen Stueps und einen Anti-Stueps aufeinander zulaufen lassen. Ob der Anti-Stueps dann jünger wird, seine Zukunft schon kennt, nicht aber seine Vergangenheit? Jedenfalls bräuchtest du bei der Begegnung mit deinem Doppelgänger keine Angst zu haben, zu zerstrahlen - denn du wirst ja einfach nur gespiegelt und lebst danach als Anti-Stueps (und das sogar mit eingebautem Jungbrunnen! Neid ) weiter... ;-)

Da wirds bei mir kompliziert. Wenn ich zerstrahle und als Anti-Stüps in der Zeit zurücklaufe, wie siehts dann mit meiner Handlungsfreiheit aus? Kann ich mit dem Wissen aus der Zukunft auf die Vergangenheit wirken (-auch wenn mein Wissen sekündlich weniger wird - einige Dinge weiß ich schon jahrelang, kann also auch Jahre auf es zugreifen, bevor es verschwindet-)?
Kann ich also als Anti-Stüps die Vergangenheit so weit ändern, dass ich als Stüps gar nicht zu dem Treffen mit dem Antistüps starte?
Wie krieg ich eigentlich jetzt gerade raus, was für ein Stüps ich bin? Bin ich ein Stüps oder ein Antistüps?
Ich bin ganz leicht verwirrt....
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