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Beitrag Nr. 1495-1
05.10.2009 11:52
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Beitrag Nr. 1495-2
06.10.2009 12:28
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1495-1:(schwarz/weiße Katze wird durch Beobachtung weiß oder schwarz)
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Beitrag Nr. 1495-3
06.10.2009 18:35
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1495-2:Eine Katze ist schwarz, weiß oder schwarzweiß, und genau so sehe ich sie, wenn ich sie anschaue.
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren |
Beitrag Nr. 1495-4
07.10.2009 09:14
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Beitrag Nr. 1495-5
07.10.2009 18:13
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1495-4:Wenn ich Dich richtig verstanden habe, so willst Du sagen, daß das Meßverfahren das Ergebnis beeinflusst.
Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren |
Beitrag Nr. 1495-6
07.10.2009 19:52
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Beitrag Nr. 1495-7
09.10.2009 02:38
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1495-1:Hallo zusammen,
ich bin der Ansicht, dass den unterschiedlichen Interpretationen der Gegebenheiten in der Mikrowelt zwei unterschiedliche Annahmen zugrunde liegen, die man in Fortführung des Katzenbeispiels wie folgt darstellen könnte:
1. Fall
Ein Katzenliebhaber hat zwei Katzen, eine weiße und eine schwarze. Er sperrt eine davon in eine Kiste,
die ich nicht einsehen kann. Die Katze in der Kiste ist für mich entweder weiß oder schwarz. Die Möglichkeit, dass sie weiß oder schwarz ist, ist für mich eine rein gedankliche (theoretische) Möglichkeit (rein theoretischer Überlagerungszustand); denn in der Wirklichkeit, die auch schon vor meiner Einsichtnahme gegeben ist, hat sie eine der beiden Farben. Durch meine Einsichtnahme (Beobachtung/Messung) wird keine Wirklichkeit geschaffen, sondern lediglich meine Unkenntnis beseitigt. Es wird mit den Worten von Okotombrok lediglich festgestellt, welche Katze in der Kiste ist. Die für mich unbekannten Parameter liegen in diesem Beispiel in den Motiven des Katzenliebhabers, für welche Katze er sich entscheidet, als er eine in die Kiste sperrt.
2. Fall
Ein Katzenliebhaber hat eine schwarz-weiße Katze. Diese sperrt er in eine Kiste. Wenn ich die Kiste öffne und hineinschaue, hat die Katze nur noch eine Farbe, sie ist entweder vollständig schwarz oder weiß. Der ursprüngliche Überlagerungszustand ist kein theoretischer, aufgrund meiner Unkenntnis nur gedachter, sondern ein realer. Es besteht bereits vor der Beobachtung/Messung eine schwarz/weiße Realität; mit der Beobachtung wird eine neue Realität, schwarz oder weiß geschaffen. Im Sinn von Okotombroks Darstellung wird durch die Beobachtung die Farbe festgelegt. Es gibt ursprünglich keine in den Motiven des Katzenliebhabers begründeten unbekannten Parameter, da der Katzenliebhaber nur eine Katze hat. Welche Farbe die Katze bei meiner Einsicht in die Kiste hat, erscheint zufällig. Die Katze hat in Bezug auf ihre Farbe ursprünglich eine reale, nicht nur theoretische Doppelnatur. Durch die Beobachtung/Messung wird die Wirklichkeit verändert, aus schwarz/weiß wird schwarz oder weiß.
(Aus der Doppelnatur des Lichts wird beim Doppelspaltexperiment entweder Körper oder Welle, je nachdem ob man einen oder zwei Spalte öffnet.)
Nach meiner Meinung liefert auch der zweite Fall keine hinreichende Begründung an der Existenz einer objektiven Realität außerhalb des Bewußtseins zu zweifeln; denn auch vor Beobachtung/Messung war bereits objektiv etwas vorhanden, nämlich eine Katze; im Doppelspaltexperiment ist auch vor den Spalten bereits Licht vorhanden. Dass durch eine Beobachtung/Messung eine "Änderung der Realität" eintritt, erscheint mir nicht so revolutionär, wie es von Manchen gesehen wird.
Die Kernfrage lautet also eigentlich nur: Wird durch Beobachtung/Messung die Realität verändert oder nur Unkenntnis über die Realität beseitigt ?
Zur Klarstellung: Weitere experimentelle Ergebnisse der QT ( z.B.Verschränkung, Vakuumfluktuation etc.) mögen zu einer anderen Sicht führen. Die Einbeziehung dieser Phänomene hätte hier zu weit geführt. Zur Darstellung der Verschränkung hätte man die Katze vielleicht als im Vorderteil (Kopf) weiß und im Hinterteil (Schwanz) schwarz und in zwei räumlich getrennten Kisten vorstellen müssen.
Falls man der Auffassung ist, durch Beobachtung werde die Realität verändert (schwarz/weiße Katze wird durch Beobachtung weiß oder schwarz) bedeutet dies für mich nicht zwangsläufig, dass man davon ausgehen muss, für die Veränderung gäbe es prinzipiell keine Erklärung, die Veränderung erfolge absolut zufällig. Man beschränkt sich dann auf Glauben, während es Aufgabe der Wissenschaft ist, nach einer Erklärung zu suchen. Nur Absolutheitsvorstellungen/Absolutheitsfragen sind wissenschaftlicher Erkenntnis durch Wahrnehmung und gedanklicher Schlussfolgerung nicht zugänglich.
MfG
Harti
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Beitrag Nr. 1495-8
09.10.2009 06:17
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1495-1:Wird durch Beobachtung/Messung die Realität verändert oder nur Unkenntnis über die Realität beseitigt ?
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Beitrag Nr. 1495-9
09.10.2009 11:39
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Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1495-6:Die Frage ist an für sich immer noch ungeklärt, ob erst die Beobachtung eine genaue Definition dessen schafft, was wir als Real annehmen.
Zitat:Ist die Schachtel so klein das wir die Quantenphysik anwenden müssen, dann sieht es nach heutiger Sicht anders aus. Doch ist es wirklich so?
Wenn ich eine Schachtel mit einer schwarzen Katze bis auf Quantenebene verkleinere, wird die bei einer Messung später weiss? Na ich weiss nicht. Irgentwas stimmt da nicht.
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Beitrag Nr. 1495-10
09.10.2009 12:00
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Beitrag Nr. 1495-11
09.10.2009 17:00
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Zitat:genau das ist die Frage. Für mich ist es allerdings eher plausibel, dass der Mond auch existiert, wenn keiner hinsieht.
Zitat:Sorry Harti,
aber die Dekohärenz kann das akausale Moment nicht beseitigen. "Schlimmer" noch: Es breitet sich qua Verschränkung in die Umgebung des ursprünglichen Quantensystems aus.
Die Dekohärenz zerstört lediglich die Interferenzfähigkeit des ursprünglichen Quantensystems.
Ursprüngliches Quantensystem + verschränkte Umgebung sind aber nach wie vor interferenzfähig.
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Beitrag Nr. 1495-12
09.10.2009 23:35
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-10:aber die Dekohärenz kann das akausale Moment nicht beseitigen.
zara.t.
Zitat:"Schlimmer" noch: Es breitet sich qua Verschränkung in die Umgebung des ursprünglichen Quantensystems aus.
Zitat:Die Dekohärenz zerstört lediglich die Interferenzfähigkeit des ursprünglichen Quantensystems.
Ursprüngliches Quantensystem + verschränkte Umgebung sind aber nach wie vor interferenzfähig.
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Beitrag Nr. 1495-13
10.10.2009 08:17
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Beitrag Nr. 1495-14
10.10.2009 08:21
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Beitrag Nr. 1495-15
10.10.2009 08:56
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Zitat:Viel-Welten-Theorie
Eine weitere Interpretation ist die sog. Viel-Welten-Theorie. Dort geht man davon aus, dass sich unsere Welt zu jedem Zeitpunkt in unendlich viele parallele Welten aufspaltet, in denen jeweils ein bestimmter Ausgang des Experimentes realisiert ist (z.B. jeweils eine Welt für die Wege 1 und 2). Dies löst das Problem des Geistercharakters der Teilchen, da nun in jeder Welt die Position deterministisch bestimmt ist.
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Beitrag Nr. 1495-16
10.10.2009 09:00
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1495-12:Ursprüngliche kohärente Systeme kollabieren aufgrund von Wechselwirkungen mit der Umgebung in "klassische" Systeme.
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Beitrag Nr. 1495-17
10.10.2009 10:37
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Beitrag Nr. 1495-18
10.10.2009 11:24
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Beitrag Nr. 1495-19
10.10.2009 11:52
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Beitrag Nr. 1495-20
10.10.2009 11:55
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Zitat:Aber jetzt frage ich mich, ist es wirklich so, das sobald ein Teilchen Wechselwirkt, es in dem Zustand der klassischen Physik kommt?
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.