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Katzenjammer

Thema erstellt von Harti 
Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Zitat:
Nein, so ist es nicht. Ein dekohärentes System wird nicht klassisch. Es wird sogar noch quantenmäßiger als zuvor, da nun die Quanteneigenschaften des Ursprünglichen Systems mit dessen Umwelt verschränkt werden.

Was? Aus dem Video geht genau hervor das Dekohärent klassisch wird. Ansonsten könnten wir unsere Umwelt gar nicht wahrnehmen.
Ach und mit Verschränkungen komm ich jetzt gar nicht klar.

Hätte ich doch mal Physik studiert wie damals geplant:(.
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Wissen ist Macht, nichtwissen macht nichts!
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
HAllo Zara.t.,
ich bin ein LAie auf diesem Gebiet, aber interessiere mich für die Quantentheorie. MAnche deine Aussagen stehen in Widerspruch mit meinem Wissen, desewgen will ich herausfinden, wo ist der Fehler.
Zitat:
Ein Elektron, das mit seiner Umgebung wechselwirkte, kann allein nicht mehr mit einer Wellenfunktion, oder allgemeiner mit einem Zustandsvektor beschrieben werden.
Ein Elektron, das mit seiner Umwelt wechselwirkte, z.B. mit Meßgerät ist schon nicht dasgleicher Elektron, der war vor der Messung. Es heißt, dass er von der Vielfalt der Möglichkeiten der Wellenfunktion hat nur eine preisgegeben, und dadurch würde selbst die Wellenfunktion geändert. Also selbst Elektron bleibt in Kategorie Elektron, aber ist nicht daselbe Elektron.
Andersgesagt vor der Messung hatten wir eine Wellenfunktion, die aus vielen möglichen Antworten auf die "Frage", die durch Wechselwirkung gegeben wird, besteht. Durch Ereignis: Wechselwirkung wird die Umwelt (Meßgerät, aus dem wir können den Antwort ablesen) wird sowohl die Umwelt (Meßgerät) als auch die weitere Geschehen der Welle geändert. Wenn die Welle nicht der Bestandsteil der Umwelt geworden, also keine Verschmelzung der Quantensysteme gefunden wurde (es wird doch postuliert, das die nachfolgende Trennung stattgefunden ist!), dann kann der Elektron weiter mit der Wellenfunktion (oder Zustandsvektor) beschrieben werden. Es ist aber nicht daselbe Elektron, die wir gemesen haben.

M. E. ist es einfacher die Messung, das auch als FAkt genannt wird, als ein irreversibler Akt vorzustellen. Die Wellenfunktion beschreibt reversible Zeitablauf. Die Messung schaft irreversiblen Ablauf. Es wird aus stetigen Entwicklung einer Wahrscheinlichkeitswelle ein Quantensprung passieren. Ein irreversibler Vorgang. Weiterhin die Welle entwickelt sich wieder in reversiblen Zeitablauf.

Zitat:
Ein Elektron das mit seiner Umgebung wechselwirkte kann am Doppelspalt keine Interferenzmuster mehr erzeugen.
Wenn es so ist, wie ich oben beschrieben habe, dann müsste Elektron auch nach der Messung ein Interferenzmuster erzeugen. Kein Interferenzmuster erzeugt ein Elektron, der auf dem Weg mit dem Meßaparat eine Einheit bildet. Also er trifft die Projektionswand als Teil dieser neuen Gesamtheit: er und die Meßaparat.
Also ich will sagen, dass die Aussage in Vergangenheit (wechselwirkte) ist nicht richtig. Müsste sein: "Ein Elektron, das mit seiner Umgebung wechselwirkt, kann am Doppelspalt keine Interferenzmuster mehr erzeugen."
Oder sehe ich hier was falsch?

Zitat:
Nur dem Gesamtsystem aus allen Wechselwirkungspartnern kann eine Zustandsfunktion zugeordnet werden, nur dieses Gesamtsystem ist Teil einer quantenphysikalischen Realität. Dieses Gesamtsystem ist aber immer noch interferenzfähig.
WArum dann die Gesamtsystem (Meßaparat+Elektron) nicht interferieren?! Es ist doch Gesamtsystem, aber makroskopisch und nicht interferenzfähig.

Zitat:
Beispiel: Elektronen, die beim Durchgang durch einen Doppelspalt Interefernzmuster erzeugten, sind nicht entweder durch den einen oder den anderen Spalt gekommen.
Ein Elektron, das mit seiner Umgebung wechselwirkte, ist aber durch den einen oder den anderen Spalt gekommen. Aber: Die Frage durch welchen Spalt es gekommen ist, ist immer noch offen!!!!
Nicht daß wir es einfach noch nicht wüßten, die Wirklichkeit selbst hat sich noch nicht entschieden.
Es ist schon wieder Fortsetzung, was ich habe oben geschrieben. Die Frage durch welchen Spalt es kommen wird, ist offen. Durch die Wechselwirkung, dem Prozess des Meßvorgangs (die Gegenwart) wird es entschieden, dann wissen wir (also die Frage ist beantwortet).

Gruß, Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 10.10.2009 um 13:03 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1495-22:

Ein Elektron, das mit seiner Umwelt wechselwirkte, z.B. mit Meßgerät ist schon nicht dasgleicher Elektron, der war vor der Messung.

Elementarteilchen kommt die Kategorie der Identität nicht zu. Es ist also sinnlos zu fragen, ob ein Elektron das gleiche geblieben ist.
Elementarteilchen sind keine mit sich selbst identisch bleibenden Entitäten. Sie sind Antworten eines Quantenfeldes auf eine Frage namens Messung.
Elektronen sind ununterscheidbar.



Zitat:
Andersgesagt vor der Messung hatten wir eine Wellenfunktion, die aus vielen möglichen Antworten auf die "Frage", die durch Wechselwirkung gegeben wird, besteht.

Die Frage wird durch das Design einer Messapparatur gestellt, nicht durch beliebige Wechselwirkungen mit der Umgebung.




Zitat:
M. E. ist es einfacher die Messung, das auch als FAkt genannt wird, als ein irreversibler Akt vorzustellen. Die Wellenfunktion beschreibt reversible Zeitablauf. Die Messung schaft irreversiblen Ablauf. Es wird aus stetigen Entwicklung einer Wahrscheinlichkeitswelle ein Quantensprung passieren. Ein irreversibler Vorgang. Weiterhin die Welle entwickelt sich wieder in reversiblen Zeitablauf.

Bevor ich dir diese Frage beantworten kann, muß ich wissen, was du unter einer Messung verstehst.Wann ist eine Messung beendet?


Zitat:
Also ich will sagen, dass die Aussage in Vergangenheit (wechselwirkte) ist nicht richtig. Müsste sein: "Ein Elektron, das mit seiner Umgebung wechselwirkt, kann am Doppelspalt keine Interferenzmuster mehr erzeugen."


Zitat:
WArum dann die Gesamtsystem (Meßaparat+Elektron) nicht interferieren?! Es ist doch Gesamtsystem, aber makroskopisch und nicht interferenzfähig.

Das Gesamtsystem aus Elektron und Meßapparat ist laut Quantenmechanik immer noch interferenzfähig.


Zitat:
Es ist schon wieder Fortsetzung, was ich habe oben geschrieben. Die Frage durch welchen Spalt es kommen wird, ist offen.

Nein, die Frage, durch welchen Spalt es gekommen ist, ist offen.


Zitat:
Durch die Wechselwirkung, dem Prozess des Meßvorgangs (die Gegenwart) wird es entschieden, dann wissen wir (also die Frage ist beantwortet).

Ja.



Grüße
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 10.10.2009 um 13:54 Uhr.
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Beiträge: 105, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo zusammen; ich bin aus dem Urlaub zurück. Nach Durchsicht der in der letzten Woche und insbesondere heute morgen eingestellten Beiträge habe ich einige Einwände zu erheben.Ich beginne mit dem wichtigsten:

Meiner Auffassung nach muss man einen klaren Trennungsstrich zwischen dem Geltungsbereich der Quantenphysik und der klassischen Physik ziehen. Der Grenzbereich der Quantenphysik sind einzelne Atome bzw. Moleküle. Für Kollektive von Atomen bzw. Molekülen; d.h. Gase, Flüssigkeiten und Festkörper gilt die Quantenphysik nur noch für das innere Verhalten; nicht für das äußere. Der Grund hierfür liegt in der Wärmeenergie, die nach Boltzmann als chaotische kinetische Energie verstanden werden muß. Erst dann, wenn man Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern diese Wärme entzieht, also in der Nähe des absoluten Nullpunktes der Temperatur, treten auch in diesen Kollektiven Interferenzen auf.

zara.t ist zuzusimmem mit der Aussage, dass es in der Quantenphysik keine Teilchen gibt. "Teilchen" treten nur als lokale Energieumwandlungsprozesse in Erscheinung.

Damit kommen wir zum Kern: Das, was durch eine Wellenfunktion beschrieben wird, ist stets ein Energietransportprozess. (Das ist der physikalische Gehalt der Schrödingergleichung). Alle Wechselwirkungen sind jedoch Energieumwandlungsprozesse. Daraus folgt, dass wir von Energietransportprozessen stets nur indirekt etwas erfahren können.

Am Doppelspalt stellt sich das wie folgt dar: Wenn wir ein Photon, Elektron, Atom oder auch Makromolekül durch einen Doppelspalt schicken, dann handelt es sich stets um einen wellenartigen Energietransport. Die Form der Wellenfunktion selbst (und ihre zeitliche Entwicklung) wird nicht-lokal durch den "Rest der Welt" beeinflusst. Die Existenz des Doppelspaltes führt nun dazu, dass die Wellenfunktion mit sich selbst interferiert. Jeder Versuch, das tatsächliche Geschehen näher zu beobachten, muß scheitern, da dies nur gelingen kann, wenn dem Energietransport mindestens ein Quantum Energie für einen Umwandlungsprozess entzogen wird. Damit wird die ürsprüngliche Wellenfunktion aber verändert oder gar völlig zerstört.

Aus dieser Tatsache ergibt sich leider ein Dilemma. Da Enerieumwandlungsprozesse stets lokal sind, wissen wir nicht genau, wie sich der Übergang von einem wellenartigen nicht-lokalen Energietransportprozess zu einem Energieumwandlungsprozess vollzieht. Gesicherte Erkenntnis ist nur, dass das Quadrat der Wellenfunktion eine Warscheinlichkeitsaussage für die Lokalisierung ist. Diese Unwissenheit hat aber nichts mit Akausalität zu tun, wie zara.t annimmt.

Im übrigen lösst die Annahme von Dekohärenz das Messproblem der Quantenphysik nicht. Mit Dekohärenz kann man nur das Verschwinden von Interferenztermen erklären. Es bleibt aber die Überlagerung von verschiedenen Möglichkeiten. Wer Dekohärenz annimmt, muß notwendig "Viele-Welten" annehmen. "Viele-Welten" widerspricht nun aber dem Energieerhaltungssatz. Notwendig folgt daraus, dass es unter den vielen Welten nur eine geben kann, in der sich die Energie effektiv befindet. Damit ist man aber bei der de Broglie-Bohm-Theorie.

Im übrigen steht die Annahme einer zunehmenden Verschränkung im Widerspruch zu dem experimentellen Aufwand, um verschränkte Zustände aufrecht zu erhalten. Jede Wechselwirkung zerstört Verschränkung.
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mit freundlichem Gruß
RoKo
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-23:
Elementarteilchen kommt die Kategorie der Identität nicht zu.
Es ist also sinnlos zu fragen, ob ein Elektron das gleiche geblieben ist.Elementarteilchen sind keine mit sich selbst identisch bleibenden Entitäten. Sie sind Antworten eines Quantenfeldes auf eine Frage namens Messung.
Elektronen sind ununterscheidbar.
NA ja, eine Wellenfunktion kann als eine Identität (Gesamtheit alle möglichen Antworten, bzw. alle Beziehungen) verstehen und sie bleibt "identisch bleibende Entität" bis sie durch die Wechselwirkung eine neue Identität erlangt.

Zitat:
Die Frage wird durch das Design einer Messapparatur gestellt, nicht durch beliebige Wechselwirkungen mit der Umgebung.
Es ist sehr sehr reduzierte Ansicht. Bei Treffen zwei Quantensystemen stellen sie sich immer gegenseitig die "Fragen" und gegenseitig antworten. Wir benutzen nur diese Eigenschaft bei Messen.
Oder bist du der Ansicht, dass nur durch Meßaparatur ein Quantensprung passiert?

Zitat:
"M. E. ist es einfacher die Messung, das auch als FAkt genannt wird, als ein irreversibler Akt vorzustellen. Die Wellenfunktion beschreibt reversible Zeitablauf. Die Messung schaft irreversiblen Ablauf. Es wird aus stetigen Entwicklung einer Wahrscheinlichkeitswelle ein Quantensprung passieren. Ein irreversibler Vorgang. Weiterhin die Welle entwickelt sich wieder in reversiblen Zeitablauf. "(irena)
Bevor ich dir diese Frage beantworten kann, muß ich wissen, was du unter einer Messung verstehst.Wann ist eine Messung beendet?
NAch Kopenhagener Interpretation ist eine Messung beendet nach der Kenntnisnahmen des Beobachters (sprich Menschen). Es gibt auch andere Interpretationen, z.B. Triestener Interpretation oder von Rudolf Haag, die dem Beobachter dieser heraushebende Stellung in der Messung verneinen. Also bin ich kein Kenner der Details, die zu Klärung benötigt sind. Ich nehme einfach intuitiv die Position der letzten Interpretation. Messung erfolgt nach der Wechselwirkung und Trennung der wechselwirkenden Einheiten.

Zitat:
Das Gesamtsystem aus Elektron und Meßapparat ist laut Quantenmechanik immer noch interferenzfähig.
Das denke ich nicht. Meßaparat ist ist ein Makroobjekt, in dem die Dekohärenz fortlaufend entsteht. Wann und wie soll die Interferenzfähigkeit dieses Systems sich zeigen?

Zitat:
Nein, die Frage, durch welchen Spalt es gekommen ist, ist offen.
MAg sein, dass ich über andere Messung spreche als du meinst. Ich kenne ein Experiment, in dem man bemüht ist festzustellen, wie das Elektron sich am Spalten verhält. Dann stellen wir fest, durch welchen Spalt er geflogen hat (also Frage geantworte!) aber er verliert gleichsam seine Welleneigenschaft - zeigt keine Interferenz.

Gruß, Irena
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-23:
Das Gesamtsystem aus Elektron und Meßapparat ist laut Quantenmechanik immer noch interferenzfähig.
Diese Ansicht ist schlicht falsch. Sie widerspricht erstens jeglicher Beobachtung, da sich stets ein definiter Messwert einstellt und zweitens lässt sich ein Meßapparat nicht durch eine Wellenfunktion darstellen. Nicht alles, was sich mathematisch darstellen lässt, ist physikalisch richtig.
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RoKo
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@Irena

Deine Anmerkungen halte ich für richtig.

Gruß
RoKo
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RoKo schrieb in Beitrag Nr. 1495-24:
Damit kommen wir zum Kern: Das, was durch eine Wellenfunktion beschrieben wird, ist stets ein Energietransportprozess. (Das ist der physikalische Gehalt der Schrödingergleichung). Alle Wechselwirkungen sind jedoch Energieumwandlungsprozesse. Daraus folgt, dass wir von Energietransportprozessen stets nur indirekt etwas erfahren können.
Da würd mir besser gefallen statt Energie den Begriff Information benutzen. Energie ist eigentlich eher der Begriff der klassischen Physik, oder?
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Zitat:
Meiner Auffassung nach muss man einen klaren Trennungsstrich zwischen dem Geltungsbereich der Quantenphysik und der klassischen Physik ziehen.

Dieser trennungsstrich ist nicht möglich. Streng genommen gibt es keine klassische Welt.
Es gibt quasiklassische Aspekte einer Quantenwelt.



Zitat:
Der Grenzbereich der Quantenphysik sind einzelne Atome bzw. Moleküle.

Definitiv falsche Aussage. Erst kürzlich gelang es zwei makroskopische Supraleiter zu verschränken.
Oder nimm einfach nen Laser,oder.....




Zitat:
Gesicherte Erkenntnis ist nur, dass das Quadrat der Wellenfunktion eine Warscheinlichkeitsaussage für die Lokalisierung ist. Diese Unwissenheit hat aber nichts mit Akausalität zu tun, wie zara.t annimmt.

Die Akausalität kommt mit dem Messprozess ins Spiel.



Zitat:
Im übrigen steht die Annahme einer zunehmenden Verschränkung im Widerspruch zu dem experimentellen Aufwand, um verschränkte Zustände aufrecht zu erhalten. Jede Wechselwirkung zerstört Verschränkung.

Das ist ganz sicher falsch. Mit dieser Aussage bestehst du keine Vordiplomsprüfung in theoretischer Physik.

Richtig ist: Jede Wechselwirkung erzeugt Verschränkung. Verschränkung ist das Normalste im Universum.


Die Bohmsche Theorie der Führungswellen, die RoKo als alleinseeligmachende Wahrheit vertritt, nimmt unter Physikern eine extreme Außenseiterposition ein, kaum einer hält sie für eine sinnvolle Theorie. Einer der Gründe ihres Scheiterns: Sie ist nicht kovariant formulierbar, scheitert also an Einsteins SRT.

zara.t.
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1495-28:
Da würd mir besser gefallen statt Energie den Begriff Information benutzen. Energie ist eigentlich eher der Begriff der klassischen Physik, oder?

Hierzu möchte ich zweierlei anmerken:

Selbstverständlich wird auch Information transportiert. Im quantenphysikalischen Fall enthält die Wellenfunktion die Gesamtmenge der Informationen über das betreffende System.

Mit dieser Feststellung wird der Begriff "Energie" jedoch nicht überflüssig. Information ist zerstörbar, Energie nicht.
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RoKo
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-29:
[Richtig ist: Jede Wechselwirkung erzeugt Verschränkung. Verschränkung ist das Normalste im Universum.
Ist es nicht richtiger: jede Wechselwirkung ändert die vorhandene Verschränkung (sprich zerstört)?!

Zitat:
Meiner Auffassung nach muss man einen klaren Trennungsstrich zwischen dem Geltungsbereich der Quantenphysik und der klassischen Physik ziehen.(RoKo)
Zitat:
Dieser trennungsstrich ist nicht möglich. Streng genommen gibt es keine klassische Welt.
Es gibt quasiklassische Aspekte einer Quantenwelt.(zara-t)
Ich bin teilansicht jeder von euch. Es geht nicht ein Strich zu ziehen. Es wird immer ein Grenzbereich geben, in den beide Verhalten (klassische und quanten) möglich ist.

Anderseits keine Trennung zu ziehen ist auch falsch. Man muss nur in Auge behalten, dass es gibt kein Strich, es gibt eine Übergangszone. DAs Kollektiv der quantensysteme neigt zu einem klassischen Verhalten.
Es gibt keine klassische Welt? MAn kann zwar behaupten, dass wenn ich ein Buch von Regal genommen habe und dann zurückgestellt hab,e ist ein ireversibler Prozess. Das Buch ist nicht das gleiche den ich entnommen habe und das Regal ist nicht das gleiche. Ist es von Belangen in meiner Welt. In meiner Welt es ist der dleiche Regal und gleiche Buch. Also ganz klassischer Vorgang.
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Zitat:
Mit dieser Feststellung wird der Begriff "Energie" jedoch nicht überflüssig. Information ist zerstörbar, Energie nicht.

Es ist ein bemerkenswerter Vorgang bei Messung passiert. Vor der Messung hatten wir mehr Information über die Quantensystem als nach der Messung. Unsere Wissen wird durch Messung reduziert! Aber dafür ist es faktisch, also unsere reeler Welt zugehörig.

In dem Sinne finde ich weiterhin, es ist angemessener sprechen über die Transport von Information, die durch Wechselwirkung wird zu Energie/Faktum anderer Entität (vieleicht besser andere Begriff zu verwenden?!) umgewandelt.
-----

Ich denke an den mentalen Vorgang, den wir unter Bewusstsein verstehen. Meine gedankliche Konstrukte sind reversibel. Meine mentalle "Möglichkeitswelle" wird es zu Factum, in dem ich handle. Alles was ich nicht nach außen preisgebe - ist nicht real. Wenn ich mich äußere, eines von meine gedachten Möglichkeiten realisiere und es von Mitmenschen beobachtet werden - alles das wird in die zivilisatorische Evolution integriert werden.

Gruß
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-29:
Dieser trennungsstrich ist nicht möglich. Streng genommen gibt es keine klassische Welt.
Es gibt quasiklassische Aspekte einer Quantenwelt.
Argumente bringst du leider nicht. Du könntest mich aber überzeugen, wenn du mir z.B. schlüssig erklären könntest, wie du aus der Quantenphysik das Physikalische Phänomen "Wärme" ableitest.

Zitat:
Definitiv falsche Aussage. Erst kürzlich gelang es zwei makroskopische Supraleiter zu verschränken.
Oder nimm einfach nen Laser,oder.....
Supraleitung gibt es nur nahe dem absoluten Temperatur-Nullpunkt

Zitat:
Die Akausalität kommt mit dem Messprozess ins Spiel.
Du solltest Indeterminismus und Akausalität nicht verwechseln.

Zitat:
Das ist ganz sicher falsch. Mit dieser Aussage bestehst du keine Vordiplomsprüfung in theoretischer Physik.

Richtig ist: Eine Verschränkung ist keine Wechselwirkung. Daran können auch theoretische Physiker nichts ändern. Verschränkung ist das Normalste im Universum, wenn zwei quantenphysikalische Systeme zusammentreffen. Im Falle von Wechselwirkungen wird diese Verschränkung eindeutig aufgehoben. Das ergibt sich eindeutig aus den Experimenten mit verschränkten Systemen.

Zitat:
Die Bohmsche Theorie der Führungswellen, die RoKo als alleinseeligmachende Wahrheit vertritt, nimmt unter Physikern eine extreme Außenseiterposition ein, kaum einer hält sie für eine sinnvolle Theorie. Einer der Gründe ihres Scheiterns: Sie ist nicht kovariant formulierbar, scheitert also an Einsteins SRT.

Ich vertrete keine alleinseeligmachenden Wahrheiten. Die Bohmsche Theorie der Führungswellen halte ich für ein falsches Bild. Die derzeitige Ausarbeitung der de Broglie-Bohm-Theorie scheint daran auch nicht festzuhalten. Im übrigen gibt es kovariante Formulierungen von Goldstein, Tomulka und anderen. Ausserdem halte ich die SRT nicht für einen Maßstab, da sie eine klassische Theorie ist.

Gruß
RoKo
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RoKo
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Vielen Dank, zara.t.,

im Groben weiß ich worauf du hinaus willst. In jedem Fall interessant - aber das muss ich erst mal sacken lassen, Skepsis macht sich auch ein wenig breit. Fragen folgen in Kürze.
Eine erste, spontane und allgemeine Frage: Welchen Stellenwert ordnest du "klassischen" Beschreibungen physikalischer Systeme zu?

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 10.10.2009 um 17:55 Uhr.
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RoKo schrieb in Beitrag Nr. 1495-33:
Du solltest Indeterminismus und Akausalität nicht verwechseln.

Du hast leider recht, hier argumentiere ich etwas schlampig.


Zitat:
Richtig ist: Eine Verschränkung ist keine Wechselwirkung. Daran können auch theoretische Physiker nichts ändern. Verschränkung ist das Normalste im Universum, wenn zwei quantenphysikalische Systeme zusammentreffen. Im Falle von Wechselwirkungen wird diese Verschränkung eindeutig aufgehoben. Das ergibt sich eindeutig aus den Experimenten mit verschränkten Systemen.

Hallo RoKo, schau doch bitte noch mal in die dir zur Verfügung stehende Literatur oder google im Netz. Ausnahmsweise bin ich mir meiner Sache hier ganz sicher.

Grüße
zara.t.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1495-34:
Welchen Stellenwert ordnest du "klassischen" Beschreibungen physikalischer Systeme zu?

Für viele Probleme ist die rein klassische Betrachtungsweise vollkommen ausreichend.

Klar ist auch, daß in der Grundlagenforschung zur Elektronik, Laser, Kernkraft.... nichts mehr ohne Quantentheorie geht.

Spannend wirds find ich, wenn man sich in Bereiche begibt, die für Quantenphysiker Neuland oder gar "verbotenes" Terrain sind:

Bewußtsein und Parawissenschaften.
Hier sollte man IMHO peinlich darauf achten, daß auch klassisch sich gebärdende Systeme wie etwa Billardkugeln oder Neuronen letztendlich Quantensysteme sind.

Grüße
zara.t.
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Zitat:
Bewußtsein und Parawissenschaften.
Hier sollte man IMHO peinlich darauf achten, daß auch klassisch sich gebärdende Systeme wie etwa Billardkugeln oder Neuronen letztendlich Quantensysteme sind.

Das solltest du mal näher erklären.

Ach und was in der Quantenmechanik möglich ist oder nicht, entzieht uns unserer Wahrnehmung. Wir stellen fest, das ein Ding ein Ding ist. Nichts anderes. Die Quantenmechanik kann noch so verschwommen sein, das was wir sehen sind aber feste Körper. Irgentwas stimmt da nicht. Ob wir das jemals rauskriegen?

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Solo1 am 10.10.2009 um 21:07 Uhr.
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RoKo schrieb in Beitrag Nr. 1495-30:
Information ist zerstörbar, Energie nicht.

Hallo RoKO,

wie kann man Information zerstören?

Gruß
zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 11.10.2009 um 09:05 Uhr.
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Hallo zara.t.,

man nimmt an, dass in einem Schwarzen Loch Informationsverlust möglich ist. Aber hier ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen.
Eine weitere Frage: durch Wechselwirkung kann ein quantenmechanisches System seine "Superpositionierung" verlieren. Dies wird als Dekohärenz bezeichnet. Kann man ein verschränktes System als "superpositioniert" betrachten? Ich gehe hier davon aus, dass die "Superpositions-Eigenschaften" ein wichtiges Merkmal sind, um ein quantenmechanisches System als solches zu bezeichnen. Eine Zerstörung der Superpositionseigenschaften (und damit eine Aufhebung der Verschränkung in diesem System?) würde ich als Übergang zu einem "klassischen System " bezeichnen. Was ist genau falsch an meiner Betrachtung (ich gehe davon aus, dass du sie als falsch ansiehst)?
Und: Inwieweit ist dieses "klassische System" mit seiner Umwelt verschränkt? Inwieweit können seine "Bestandteile" (dekohäriertes System + Umwelt) also z.B. "zeitgleich" aufeinander einwirken? Wie es das "Superpositions-Prinzip" ja ermöglicht.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 11.10.2009 um 09:51 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1495-38:
wie kann man Information zerstören?
Frage ist nicht an mich aber ich versuche zu antworten.
Wenn ein HAus zerstört wird - wird es Information zerstört. Wir werden es nie in Zukunft wahrnehmen können.
Wenn ein Quantensystem wechselwirkt, ein Quantensprung erleidet - ändert er sich zwangsläufig. Aber die Änderung bedeutet: die vorhandene Information ist für immer verloren. Oder andersgesagt ist zerstört.

Die Parallele mit dem Bewusstsein: durch die WAhrnehmung wird die objektive Information zerstört. Unsere Zustand (Gemütszustand, Weltanschauung etc.) schafft eine Selektion der eingehenden Information - eine Interpretation. DAmit könnte man sagen, die objektive Information durch den Wahrnehmung ist zerstört.
Umso komplexer Information ist, umso mehr Interpretationen sie erlaubt.
Die "einfache" Information, wie Zeigestellung des Meßgerät, scheint keine Interpretationen zu erlauben. Sie wird aber integriert in bestehenden Vorstellungen (unterstützt sie oder verwirft) und damit eine Änderung hervorruft, mit der die bestehende "Information" (unsere Vorstellungen werden geändert. Also wird die ursprüngliche Zustand unserer Vorstellungen zerstört.

Gruß, Irena
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