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Es gibt sie nicht "die Zeit"

Thema erstellt von Horst 
Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Uwe, was du schreibst, ist leider falsch... wie kommst du darauf, das Gravitation EM-Wellen erzeugt? Ich verstehe nicht, wie man "Physik" betreiben kann, ohne sich mal mit den Grundlagen befasst zu haben.
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Beiträge: 7, Mitglied seit 17 Jahren
ein100meter wettlauf gewinnt der der sich schneller bewegt.und wen man sich schneller bewegt vergeht auch zeit langsamer habs raus :).wenn wir uns vorstellen unser leben ware ein film .und jeder meansch im film hat seine eigene zeit eigene bewegung .stellen wir uns vor ich könnte mich schnell vorspuhlen also schnell bewegen unabhangig von den anderen dan ware ich ja schneller in der zukunft ?stimmt das :)aber wenn es zeit nicht gibt gabe es ja auch keine zukunft ...

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es geht nicht darum recht zu haben ..es geht darum was richtig ist,
Beitrag zuletzt bearbeitet von Secondelement am 03.11.2006 um 23:12 Uhr.
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Beiträge: 116, Mitglied seit 18 Jahren
irrtum, es gibt keine zeit, denn keine einzige bewegungung im universum,
ob gross oder klein braucht dazu die blöde polizei zeit um gemessen zu werden.
und sie selbst ist gar nichts, nirgends exisistent, denn dein geist braucht auch keine zeit
um über dein gehirn über das universum nachzudenken.
den dein gehirn besteht genauso aus protonen neutronen elektronen und neutrinos,
wie der kosmos.
GIG
l.p.
Signatur:
L. Prokesch
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Ich versteh die ganze Debatte nicht.
Was gibts denn an der Zeit auszusetzen?
Den Ablauf der Zeit nehmen wir wahr durch unsere Erinnerungen. Klar kann man die anzweifeln, aber das kann man mit allem. Unser Gedächtnis ist im Grunde auch ein Sinnesorgan, dass uns einen Eindruck unserer Umwelt liefert. Fehlerhaft und subjektiv, wie alle unsere Sinnesorgane. Aber nur weil wir sie nicht objektiv beweisen können, zu behaupten sie würde nicht existieren ist ein völliger Fehlschluss.
Und ob wir die Zeit 'brauchen' um irgend etwas zu beschreiben (zum Beispiel Bewegung) ist völlig unerheblich für die Frage nach ihrer Existenz.

ganz abgesehen davon:
Zitat:
keine einzige bewegungung im universum,
ob gross oder klein braucht dazu die blöde polizei zeit um gemessen zu werden.
Bewegung lässt sich ohne Zeit überhaupt nicht messen. Ohne Zeit lassen sich lediglich Zustände messen. Erst wenn diese mit vergangenen Zuständen verglichen werden, über die wir Informationen besitzen (Erinnerungen) können wir Aussagen über die Geschwindgkeit und Richtung treffen. Wie willst du denn sonst Bewegung 'messen'?

Zitat:
und sie selbst ist gar nichts, nirgends exisistent,
Mein Gedächtnis behauptet etwas anderes. Deine Aussage ist mir einen Zacken zu absolut.

Zitat:
denn dein geist braucht auch keine zeit
selbst wenn, wäre das völlig unerheblich für die Frage nach der Existenz der zeit.
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Chemo, mal ganz langsam.

Hast du irgend etwas anderes in diesem Universum gemessen als die Veränderung eines Vorgangs, der sich nicht anders erklären ließ, als durch Bewegung?

Bewegung ist alles was du benötigst, um auch den Verlauf der Zeit zu erklären. Alles was existiert, ist immer jetzt, dass ist doch ein aufregender, wenn nicht ein revolutionärer Gedanke im Angesicht der absoluten und relativen Zeit Debatte.

Sag mir mal was ganz eindeutiges, das dies, die Zeit mit ihrem Verlauf, oder aus Interpretation kein Wunder ist.

@#$%&, wenn ich je ein grösseres Wunder in meinem Leben je kennen lernen durfte, dann war es das hier.
Und ich wünsche mir nichts anderes, als das es genug Menschen gibt, die daran teilhaben.

Ich wünsche mir Gott, und manchmal eine Gefühl das stärker ist als ein Orgasmus, und manchmal denke ich, dass soetwas nicht existiert. Was existiert, bin ich, für eine kurze Zeit und ein Gefühl das unsterblich ist.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Alles was existiert, ist immer jetzt, dass ist doch ein aufregender, wenn nicht ein revolutionärer Gedanke im Angesicht der absoluten und relativen Zeit Debatte.

Ja, sehr revolutionär, aber schon über 2500 Jahre alt und von einem griechischen Philosophen, den auch Einstein kannte. Dabei ging es immer nur um die Frage nach dem "Sein".
Allerdings ist damit überhaupt nicht geklärt, warum wir die Welt so erleben, wie wir sie erleben... und dies ist nun einmal in der bekannten Struktur der phänomenalen Zeit.

Zitat:
Bewegung ist alles was du benötigst, um auch den Verlauf der Zeit zu erklären.

Ich sehe nicht, wie du damit den Zeitbegriff klären willst, wenn er schon im Begriff der Bewegung enthalten ist. Diese Begriffe bilden ja keine Hierarchie, so dass sich der eine vom andern ableiten ließe.

Und dass Uhren keine Zeit messen... ja, das ist trivial und wusste schon Leibniz. Und der Verlauf der Zeit ist von der Vergangenheit in die Zukunft... wie erklärt man dies mit Bewegung? Der einzige Ansatz dazu geht über den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik + dem Inflationsmodell der modernen Kosmologie. (Oder man geht den Weg, den Prigogine eingeschlagen hat.)
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Seid' mir alle gegrüßt.

Zur Zeit kann ich eigendlich nicht viel "sagen". :-)

Das tun die "Fachleute" zur Genüge.
Fachliteratur und populär-wissenschaftliche Medienbeiträge gibt es zu Hauf.

aber...............

Die Blutbuche vor dem Haus hat sich in vierzig Jahren verwandelt,
von einem unansehnlichen Strunk, zu einem prächtigen starken Baum.

Weil jeden Morgen die Sonne aufgegangen und Abend's wieder untergegangen ist.

Und der Bach hinter dem Baum das Wasser spendete,
mit dem er sich aber auch,
in dieser "Zeit",
einen Meter tiefer in das Erdreich "geknabbert" hat.

An der Blutbuche hängt auch noch ein alter Spiegel,
in dem ich sehen kann, wieviel Falten die Zeit in 53 Jahren
in mein Gesicht geschrieben hat.

Nach alle dem kann mich der Umstand,
kein Organ zu haben, mit dem ich Zeit als Zeit wahrnehmen kann,
nicht dazu verführen ihre Existens in Frage zu stellen.

Außerdem ist mir die Gabe gegeben meine subjektive Zeit
nach belieben zu manipulieren.

Worüber sollte ich also klagen?
Ob es sie nun gibt oder nicht, :-)
sie funktioniert, wie alles in der Schöpfung.

Mit zeitlos lieben Grüßen.
Ernst Ellert II

Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Ernst Ellert II am 08.11.2006 um 01:11 Uhr.
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Tomm
Was sind Körper im physikalischen Sinn anderes als erstarrte, geronnene, materialisierte Zeit? (nach Jean Gebser)

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 08.11.2006 um 10:39 Uhr.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Ließe sich die Zeit nicht als Gesamtrealität auffassen, von der wir immer nur einen Ausschnitt beobachten können?
So wie wir nicht sehen, was sich außerhalb unseres Blickfelds befindet, können wir nicht sehen, was sich gestern befindet.
Mit dem 'Verrinnen' der Zeit ändert sich lediglich unserer 'temporaler' Blickwinkel. Darum wird die Vergangenheit aber genauso wenig unreal, wie der Gegenstand, der aus meinem Blickwinkel gerät, weil er hinter mir ist.
Ich hoffe das war nicht zu poetisch ausgedrückt - das soll keine dumpfe Esoterik, sondern eine rationale Weltsicht sein.

Im Grunde läuft dann alles darauf hinaus, dass die subjektive 'erlebte' Realität nicht die gesamte 'objektive' Realität erfasst. Natürlich kann man die objektive Realität anzweifeln - das nur existiert was ich tatsächlich gerade im Blikfeld habe - aber da unser Gedächtnis, uns von Eindrücken berichtet, die wir so, im Moment nicht wahrnehmen können, liegt der Schluss sehr nahe, dass es außerhalb unseres Blickfelds (der subjektiven Realität) noch mehr gibt.

Insofern ist es genauso sinnvoll die zeit zu hinterfragen, wie die Existenz von Objekten außerhalb meines Blickfelds - etwa dem Computer der gerade hinter mir steht - bzw. von dem ich glaube dass er hinter mir steht ;) - wartet ich drehe mich mal um...ok, mein gedächtnis teilt mir jetzt mit, dass ich mich umgedreht habe und einen Computer hinter mir gesehen habe. Ich glaube ihm.

Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Chemo am 08.11.2006 um 20:27 Uhr.
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Tomm
@Chemo
Zitat:
Ließe sich die Zeit nicht als Gesamtrealität auffassen, von der wir immer nur einen Ausschnitt beobachten können?
So wie wir nicht sehen, was sich außerhalb unseres Blickfelds befindet, können wir nicht sehen, was sich gestern befindet.
Mit dem 'Verrinnen' der Zeit ändert sich lediglich unserer 'temporaler' Blickwinkel. Darum wird die Vergangenheit aber genauso wenig unreal, wie der Gegenstand, der aus meinem Blickwinkel gerät, weil er hinter mir ist.
Ich hoffe das war nicht zu poetisch ausgedrückt - das soll keine dumpfe Esoterik, sondern eine rationale Weltsicht sein.

1. Wenn du in den nächtlichen Sternenhimmel schaust, siehst du bei klarem Himmel viele Lichtlein. Manches dieser Lichtlein ist schon zu Zeiten Jesu Christi verloschen. D.h. du siehst die Vergangenheit.

2. Wenn du über die Erde gehst (im wörtlichen Sinne), gehst du über Vergangenheit. Auch wenn du durch unsere Städte gehst und schaust: den Kölner Dom, das Colosseum, griechische Tempel und Amphitheater, sie sind alle gegenwärtig und Vergangenheit. Deshalb heißt es im Lateinischen ja auch: Saxa loquntur = Steine (können) sprechen! Unser gesamtes in Büchern oder auf Festplatten festgehaltenes Wissen ist das Ergebnis vergangener Geistesaktivität. Mir scheint, du solltest lernen, besser hinzuschauen, um daraus dann ziemlich evidente Schlüsse ziehen zu können. "Und es gibt nichts Neues unter der Sonne" stammt, man lese und staune, ausgerechnet aus der Bibel.

3. Deine Einschätzung Poetik = dumpfe Esoterik ist wohl deiner literarischen Unbildung geschuldet und lächerlich. Es waren nicht immer die Naturwissenschaftler die ersten, die etwas entdeckten, während die verwirrten Geister und Spinner (Dichter, Philosophen etc.) erst viel später drauf kamen.

4. Ein pikantes Detail: Die Universitäten sind aus den Kathedral- und Klosterschulen hervorgegangen. Man sollte also auch etwas über die Herkunft europäischer Rationalität wissen.

4. Deine Hoffnung auf die Rettung der Rationalität muss am "Wesen" der Zeit hoffnungslos zerschellen. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst. Damit ist nicht die Rationalität als solche dem Untergang geweiht. Sie wird nur in ihre Schranken verwiesen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 09.11.2006 um 09:32 Uhr.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
1. Wenn du in den nächtlichen Sternenhimmel schaust, siehst du bei klarem Himmel viele Lichtlein. Manches dieser Lichtlein ist schon zu Zeiten Jesu Christi verloschen. D.h. du siehst die Vergangenheit.
Schade dass du dir nicht einmal die Mühe machst die Kernpunkte meiner Beiträge zu verstehen.
Wie du leicht nachlesen kannst, unterschiede ich die subjektive von der objektiven Realität. Dabei ist die subjektive Realität, mangels Gleichzeitigkeit (was der bitterböse Rationalist Einstein herausfand) nichts weiter als die Summe unserer gegenwärtigen Sinneseindrücke - die fernen Sternlein sind also GEGENWART und nicht Vergangenheit.

Zitat:
2. Wenn du über die Erde gehst (im wörtlichen Sinne), gehst du über Vergangenheit. Auch wenn du durch unsere Städte gehst und schaust: den Kölner Dom, das Colosseum, griechische Tempel und Amphitheater, sie sind alle gegenwärtig und Vergangenheit. Deshalb heißt es im Lateinischen ja auch: Saxa loquntur = Steine (können) sprechen! Unser gesamtes in Büchern oder auf Festplatten festgehaltenes Wissen ist das Ergebnis vergangener Geistesaktivität. Mir scheint, du solltest lernen, besser hinzuschauen, um daraus dann ziemlich evidente Schlüsse ziehen zu können. "Und es gibt nichts Neues unter der Sonne" stammt, man lese und staune, ausgerechnet aus der Bibel.
Deine Esoterik bringt überhaupt niemanden weiter.
Wenn ich über die Erde gehe dann gehe ich über die Gegenwart. Dass diese Gegenwart aus der Vergangenheit resultiert (bzw. damit zusammenhängt) ändert daran nicht das Geringste. Und unser 'Wissen' und unsere 'Erinnerungen' sind auch nichts weiter als Gegenwart, geprägt durch die Vergangenheit. Da kannst du mit deiner Esoterik ja leichtfüßig drum herum springen - weiterbringen tut das keinen.

Und das unterscheidet den Rationalismus eben grunlegend von dem Esoterikgeflatter - er ist konstruktiv.

Der Rationalismus lässt sich von der 'Zeit' nicht abschrecken.

PS:
Zitat:
4. Ein pikantes Detail: Die Universitäten sind aus den Kathedral- und Klosterschulen hervorgegangen. Man sollte also auch etwas über die Herkunft europäischer Rationalität wissen.
Ja, indem konstruktive Elemente weiterentwicklelt und der überflüssige Esoterikmüll ausgemistet wurde.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Chemo schrieb in Beitrag Nr. 827-84:
Wie du leicht nachlesen kannst, unterschiede ich die subjektive von der objektiven Realität. Dabei ist die subjektive Realität, mangels Gleichzeitigkeit (was der bitterböse Rationalist Einstein herausfand) nichts weiter als die Summe unserer gegenwärtigen Sinneseindrücke - die fernen Sternlein sind also GEGENWART und nicht Vergangenheit.
Einspruch.
Höchstens das Licht, das jetzt von den Sternen in unser Auge trifft, ist Gegenwart. Die fernen Sternlein, die das Licht ausschickten, sind Vergangenheit.
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Einspruch.
Höchstens das Licht, das jetzt von den Sternen in unser Auge trifft, ist Gegenwart. Die fernen Sternlein, die das Licht ausschickten, sind Vergangenheit.
Offensichtlich drücke ich mich nicht deutlich genug aus.
Die subjektive, erlebte Realität ist die Summe unserer Impressionen. Natürlich kann ich ausrechnen, dass die Sterne das Licht vor Tausenden Jahren ausgesandt haben müssen. Aber sie sind erst jetzt Teil meiner subjektiv erfassten Umgebung geworden und damit Gegenwart.
Da es keine Gleichzeitigkeit gibt, kann ich auch nicht sagen, dass der Stern den ich in Tausend Jahren sehen werde, der ist, der in meiner derzeitigen Gegenwart existiert.
Meine Anschauung der subjektiven (=erlebten) Realität ist eben die Summe der Eindrücke und nicht mehr und nicht weniger - ich weiß nicht wie ich mich noch besser ausdrücken kann.
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Tomm
@]Chemo
Zitat:
Schade dass du dir nicht einmal die Mühe machst die Kernpunkte meiner Beiträge zu verstehen.
Wie du leicht nachlesen kannst, unterschiede ich die subjektive von der objektiven Realität. Dabei ist die subjektive Realität, mangels Gleichzeitigkeit (was der bitterböse Rationalist Einstein herausfand) nichts weiter als die Summe unserer gegenwärtigen Sinneseindrücke - die fernen Sternlein sind also GEGENWART und nicht Vergangenheit.

Leider falsch geschlossen, Gralshüter des Rationalen. Wenn ich das Denken ausschalte, was du tust, dann kann man die subjektive Realität so deuten. Denken ist aber ebenso subjektive Realität und kein Sinneseindruck. Man kann die Impressionen vor dem Hintergrund des Wissens über die "objektive" Realität gewichten. Dann weiß man, dass man sieht, was nicht mehr existiert. Ich sehe jetzt Licht, doch bin ich mir bewussst, dass es schon lange verloschen ist. Wie man durch Ausschalten des Denkens und des Bewusstseins Rationalität beanspruchen will, das musst du uns erklären.

Zitat:
Deine Esoterik bringt überhaupt niemanden weiter.
Wenn ich über die Erde gehe dann gehe ich über die Gegenwart. Dass diese Gegenwart aus der Vergangenheit resultiert (bzw. damit zusammenhängt) ändert daran nicht das Geringste. Und unser 'Wissen' und unsere 'Erinnerungen' sind auch nichts weiter als Gegenwart, geprägt durch die Vergangenheit. Da kannst du mit deiner Esoterik ja leichtfüßig drum herum springen - weiterbringen tut das keinen. Und das unterscheidet den Rationalismus eben grunlegend von dem Esoterikgeflatter - er ist konstruktiv.

Vielleicht solltest du ab und an ein Konversationslexikon zur Hand nehmen oder ein Fremdwörterbuch, um z.B. den Begriff "Esoterik" upzudaten? Erspar dir und uns diesen Unsinn!

"Erinnerung ist Gegenwart, geprägt durch die Vergangenheit": Erinnerung ist vergegenwärtigte Vergangenheit. Und eine Prägung gibt's hier auch nicht. Der Inhalt der Erinnerung ist die Vergangenheit, was ein kleiner, aber dennoch deutlicher Unterschied ist.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Wenn ich das Denken ausschalte, was du tust,
Wo soll ich das getan haben? Gedanken können durchaus als Impression verstanden werden - nur deren Inhalte haben nichts mit der subjektiven Realität zu tun.

Zitat:
Man kann die Impressionen vor dem Hintergrund des Wissens über die "objektive" Realität gewichten.
Ja, das kann man. Das ändert doch aber nichts an der subjektiven Realität und der Gegenwart des leuchtenden Punkts am Himmel.

Zitat:
Dann weiß man, dass man sieht, was nicht mehr existiert.
Du meinst, dann zieht man Schlüsse auf die objektive Realität? Richtig. Aber du kannst ohne Gleichzeitigkeit keine Aussagen über die Existenz eines weit entfernten Sterns treffen. Was beim Zeitbegriff zählt ist die subjektive Realität.

Zitat:
Ich sehe jetzt Licht, doch bin ich mir bewussst, dass es schon lange verloschen ist.
Das Licht und der Stern sind aber doch eben in der subjektiven Realität NICHT erloschen. Deine Aussage kann man nur aus einer Gottesperspektive machen, die nicht zulässig ist oder die ich zumindest für nicht zweckmäßig betrachte.

Zitat:
Wie man durch Ausschalten des Denkens und des Bewusstseins Rationalität beanspruchen will, das musst du uns erklären.
Ich habe weder Denken noch Bewusstsein ausgeschlossen...

Die subjektive Realität kennt keine Zeit. Sie besteht immer nur aus den Impressionen durch unsere Umwelt - gleichgültig wie weit diese entfernt ist. In dieser Hinsicht ist der Stern am Himmel genauso Gegenwart wie ein Baum.

Zitat:
Vielleicht solltest du ab und an ein Konversationslexikon zur Hand nehmen oder ein Fremdwörterbuch, um z.B. den Begriff "Esoterik" upzudaten? Erspar dir und uns diesen Unsinn!
Tut mir Leid. Verwischende Poesie ist eines der Kernsymptome für Esoterik - aber natürlich nicht dasselbe - nur genauso wenig konstruktiv.

Zitat:
"Erinnerung ist Gegenwart, geprägt durch die Vergangenheit": Erinnerung ist vergegenwärtigte Vergangenheit. Und eine Prägung gibt's hier auch nicht. Der Inhalt der Erinnerung ist die Vergangenheit, was ein kleiner, aber dennoch deutlicher Unterschied ist.
Nein, ist er nicht. Bewusste Erinnerungen begreife ich als Impressionen. Deren Inhalt lässt uns auf die objektive Realität schließen --> und damit auf eine Vergangenheit.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Tomm
@Chemo
Ich mache es kurz: Der Begriff der subjektiven Realität Einsteins, wenn der denn so stimmt, wie du sagst, ist für mich, schlicht und ergreifend absurd. Die Behauptung, dass subjektive Realität nichts als die Summe der Sinneseindrücke ohne Bewusstsein der Zeit ist (verschiedener Zeiten, Geschichte), würde ja zu drolligen Schlussfolgerungen führen: Wenn ich das Gastmahl von Platon lese, dann gehört das Bewusstsein, dass er schon vor langer Zeit gestorben ist, mangels Gleichzeitigkeit angeblich nicht mehr zu meiner subjektiven Realität. Dann weiß ich auch nichts mehr vom Autor und nichts mehr von Geschichte. Vielleicht habe ich das selbst geschrieben? Das ist wirklich nur noch lächerlich.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Dieser Begriff der subjektiven Realität ist nicht von Einstein, sondern von mir, stützt sich aber auf die Einsteinsche Erkenntnis über die nichtexistente Gleichzeitigkeit und die Unzulässigkeit einer Gottesperspektive.

Zitat:
Wenn ich das Gastmahl von Platon lese, dann gehört das Bewusstsein, dass er schon vor langer Zeit gestorben ist, mangels Gleichzeitigkeit angeblich nicht mehr zu meiner subjektiven Realität.
Es ist mir völlig schleierhaft, wie du zu dieser Folgerung gelangst... begreifst du dieses "Bewusstsein" etwa als eine Art von Sinneseindruck? Und was hat das mit dem Autor zu tun? Ich kann dir absolut nicht folgen.

Was ist daran so schwer zu verstehen? Ich definiere eine Wahrnehmungsreaität, in der alles real ist was zu den Sinnes-Eindrücken (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen usw.) gehört, die das Individuum zum gegenwärtigen Zeitpunkt erfährt. Da steckten noch keine Folgerungen, noch keine Interpretationen usw. drin - schlicht und einfach die Summe der Eindrücke. Im Falle deines Buches, wären das die visuellen Eindrücke von der aufgeschlagenen Buchseite.

Und nun sage ich, dass es keine zeitlichen Unterschiede zwichen den verschiedenen Eindrücken gibt, diese also alle gleichzeitig wahrgenommen werden (wir könnten jetzt noch darauf eingehen, dass die 'komplette' Wahrnehmung aller Sinne auch ein Intervall braucht um wahrgenommen zu werden, aber das ist erstmal unwesentlich).
Das bedeutet diese subjektive Realität kennt erstmal keine Zeit.

Wie wir aber sicher übereinstimmen werden, umfasst die subjektive Realität nicht die gesamte mögliche Wahrnehmungsrealität.
Das bedeutet bestimmte, existente Konfigurationen der 'objektiven Realität' befinden sich außerhalb des 'Blickfelds' der subjektiven Realität.
Zum Beispiel ist ein stilles Objekt, dass hinter dir steht von dir nicht zu erfahren -> kein Eindruck -> Nicht Bestandteil der subjektiven Realität.
Nun stelle ich das Modell auf, dass es sich mit der Zeit genauso verhält - dass die Impressionen die nur in Zukunft oder Vergangenheit erfahren werden können, genauso existent sind, wie das Objekt hinter dir - nur außerhalb deines subjektiven Blickfelds.

Damit lässt sich das gesamte Raumzeit-Kontinuum der Eindrücke als einheitlich existentes Gebilde betrachten, von dem wir immer nur Ausschnitte in unserer subjektiven Realität geboten bekommen.

Und nun könnten wir aufgrund unserer Erinnerungen die Vermutung aufstellen, dass sich der Blickwinkel unserer subjektiven Realität nicht nur räumlich verschieben lässt, sondern auch zeitlich verschiebt.


Ich halte das für ein ziemlich praktisches Modell.

Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Chemo am 11.11.2006 um 15:27 Uhr.
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Beiträge: 94, Mitglied seit 17 Jahren
Vielleicht komme ich ein bisschen spät, aber:

Was soll dass denn bedeuten, Zeit existiert nicht?
Nicht unabhängig vom Menschen oder gar nicht?

Oder was bedeutete denn, Zeit existiert?
Zahlen existieren auch nicht, Schrift existiert auch nicht. Aber hindert das jemanden, zu zählen, zu schreiben und zu lesen?

Weiterhin wird hier die Zeit an Bewegung gebunden, oder allgmeiner an Zustandsveränderungen und dann erklärt, man braucht gar keine Zeit um sich zu bewegen.

Und wie entsteht nun Geschwindigkeit? Wie kann man definieren, dass etwas schneller ist als etwas anderes, oder das sich etwas beschleunigt? (falls das hier schonmal explizit erläutert wurde, gebt mir mal die Nummer des Beitrags)

Kann man Geschwindigkeit allein räumlich erklären?


@ Chemo und Tomm

Chemo, willst Du sagen, dass die Vergangenheit existent ist, nur nicht mehr für uns erreichbar ist, während die Zukunft noch nicht sichtbar ist?

Also die Ansicht, dass wir nur in einer "subjektiven Realität" leben vertrete ich auch. Wie Du dass nun aber auf die Zeit überträgst leuchtet mir nicht ein. Du definierst die "subjektive Realität" ja ohne Zeit. Gehst meines Erachtens also davon aus, das wir Zeit nicht wahrnehmen können. Und behauptest im nächsten Schritt, dass es sich mit der Zeit aber genauso verhält. Das es also nur ein "subjektive Zeit" gibt, was ohne Wahrnehmung wenig sinnvoll ist. Das klingt mir sehr nach Predestination usw.


Tomm, ich glaube, Du unterschätzt die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns was Abstarktions- und Attributionsfähigkeit angeht. Welche Rolle spielt es denn für Dich, ob jemand ein Jahr oder 1000 Jahre tot ist, er ist für Dich nicht mehr erreichbar, nicht mehr erlebbar. (äquivalent könnte man auch den stummen bewegungslosverharrenden Menschen in Deinem Rücken anführen, ist eigentlich wurscht ob er 1 Meter oder 1000 Meter entfern ist) Du wirst von ihm nur heute etwas erfahren können, über andere Menschen, aus Büchern, usw. Insofern brauchst Du wiederum wahrnehmungen, um auf diesen Menschen schließen zu können. Was ist denn mit dem Bauer Xyz der zu Zeiten Platos gelebt hat? Der ist weg, eben weil es nicht schreiben konnte oder sich anders hervorgetan hat. Insofern ist es mit den Menschen wie mit dem Licht der Sterne. Die Information wirkt immer noch, obwohl ihr Urheber schon nicht mehr vorhanden ist. Und sie wirkt eben immer genau jetzt und nur bei Dir auf genau diese Weise.
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Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Chemo, willst Du sagen, dass die Vergangenheit existent ist, nur nicht mehr für uns erreichbar ist, während die Zukunft noch nicht sichtbar ist?
Ich denke weder Vergangenheit, noch Zukunft sind sichtbar (=Teil der subjektiven Wahrnehmungsrealität).
Dennoch kann beides genausogut existieren wie ein Objekt, dass sich außerhalb unseres Blickfeldes befindet (z.B. hinter uns)
Wir wissen nicht, ob die Vergangenheit oder die Zukunft oder das Objekt hinter uns tatsächlich existiert - aber für ein Erklärungsmodell, um unsere Umgebung und unsere Eindrücke zu erklären, untersuchen und zu interpretieren, ist es nur vernünftig sie als eine 'objektive Realität' zu betrachten, die wir (derzeit) nicht zu sehen imstande sind, die aber existiert und mit uns und unserer Umgebung zusammenhängt.
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 8, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo,

bin zwar spät eingestiegen doch ich hab die letzten Beiträge zu diesem Thema studiert...

möchte zwei Anregungen dazu loswerden:

1.Wenn jemand alles Wissentschafliche in Frage stellt bleibt im Grunde nur der Glaube übrig.

2.Wenn man einen sehr objektiven Blickwinkel bevorzugt (was jedoch wieder nur das sein wird was die Wissenschaft bisher an Erkenntnis gewonnen hat) wird man sehen, das alles in kleinste Teile zerlegbar ist, d.h. auch die Bewegung oder Veränderung im Raum für die die MESSEINHEIT Zeit wissenschaftlich gesetzt wurde.
Wenn man den Vergleich mit einem Film nimmt so besteht jeder Film aus sehr vielen Momentaufnahmen.Da die Frequenz mit der diese Momentaufnahmen abgespielt wird höher ist als der Verarbeitungsprozess des Wahrnehmens im Gehirn entsteht für uns die Vision der flüssigen Bewegung. Es liegt also wirklich der Schluss nahe das BEWEGUNG möglicherweise nur die Aneinanderreihung von unendlich vielen MOMENTAUFNAHMEN ist.
Signatur:
TB
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