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Beitrag Nr. 1875-41
30.03.2012 09:20
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Zitat von Real:Ist Zeit nur Bewegung? Ist diese These – von Real z. B. vertreten – falsch?
Hallo Henry,
ich muss widersprechen. Zeit sei Bewegung ist nie eine meiner Thesen gewesen.
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Beitrag Nr. 1875-42
30.03.2012 10:13
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-39:Zitat von Horst:Hallo Henry
Ja, ich habe noch einige ganz, ganz wichtige Fragen dazu.
1. Wie lange schläft denn eine Raupe, nur so ungefähr?
2. Woher weißt du, daß sich Raupen im Schlaf nicht bewegen?
Frag die Raupe, obwohl ich bezweifle, dass sie so langmütig sein wird wie ich. Ich möchte dich bitten, mich nicht weiter zu belästigen.
Henry
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Beitrag Nr. 1875-43
30.03.2012 10:48
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Zitat von okotombrok:Und der Raumzeit an sich ordne ich schon eine reale Existenz zu, nicht nur eine ideelle. Raumzeit an sich können wir auch nicht wahrnehmen, wohl jedoch ihre Auswirkungen. Die Erde z.B. bewegt sich brav um die Sonne, wie man leicht beobachten kann. Sie fliegt nicht in den leeren Raum hinaus, weil eben die raumzeitliche Auswirkung der Gravitation mit ihr wechselwirkt. Verrückt ist hierbei, dass die Erde eigentlich "geradeaus" im Raum fliegt, dieser Raum jedoch selbst so verformt ist, dass er sozusagen eine Ellipse um die Sonne "beschreibt" (laienhaft, aber verständlich ausgedrückt). Für mich sind alle Kräfte und Phänomene wie Materie Auswirkungen der Raumzeit, und so empfinde ich sie als sehr real, auch wenn uns der Sinn fehlt, sie direkt wahrzunehmen.
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Beitrag Nr. 1875-44
30.03.2012 11:06
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Beitrag Nr. 1875-45
30.03.2012 11:56
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Zitat von Harti:Hallo zusammen,
ich melde mich aus dem Urlaub zurück und will mich mal sofort mit der Frage beschäftigen, wie lange eine Raupe schläft.
Meine Antwort: Es hängt davon ab, wie müde sie ist.
Zitat von Harti:Die Dauer des Schlafs einer Raupe kann ich zu einem normierten Geschehensablauf (Vorgang) in Beziehung setzen (damit vergleichen) z.B. den Gang meiner Uhr und könnte z.B. zu dem Ergebnis kommen, sie schläft drei Stunden (Diese Raupe war nicht sehr müde). Diese Dauer könnte man gemessene Zeit nennen.
Ich könnte die Dauer des Schlafs einer Raupe aber auch zu einem nicht normierten Vorgang in Beziehung setzen, z.B. dem Aufgehen und Verwelken der Blüten des Baumes, auf dem die Raupe rastet (Diese Raupe war schon erheblich müder als die erste). Der Schlaf der Raupe dauert bei dieser Betrachtung einen Blühvorgang. Unsere allgemeine Vorstellung von (nicht gemessener) Zeit im Sinn von Dauer kommt dadurch zustande, dass während eines Vorgangs, auch dem im Verhältnis zum Baum bewegten oder nicht bewegten Schlaf der Raupe, unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden.
Die Vorstellung von Zeit (Dauer) entsteht daher im Prinzip dadurch, dass wir eine Vorgang mit zumindest einem weiteren Vorgang in Beziehung setzen (vergleichen).
Um die Zeit zählbar (mathematisch beschreibbar) zu machen, verwenden wir als weitere Vorgänge die periodischen Bewegungen von Uhren.
MfG
Harti
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Beitrag Nr. 1875-46
30.03.2012 13:07
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:Zeit ist nicht gleich Messen von Zeit sowie Raum nicht gleich Messen von Raum ist.
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Beitrag Nr. 1875-47
30.03.2012 18:21
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet (in diesem Sinne hab ich "Dauer" verwendet), müssen wir weder normieren noch überhaupt vergleichen. Ich betrache die Raupe und stelle fest, dass sie schläft. Punkt. Dazu muss ich nicht wissen, wie lange sie schläft. Wenn ich einen Baum betrachte, sehe ich ihn in seiner räumlichen und zeitlichen Ausdehnung, egal, wie groß oder wie alt er ist. Zeit ist nicht gleich Messen von Zeit sowie Raum nicht gleich Messen von Raum ist.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1875-48
30.03.2012 21:58
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet . . .
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Beitrag Nr. 1875-49
30.03.2012 22:17
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Zitat von Okotombrok:Hallo Henry,
Nun ja, wie auch immer, ich stehe mit der Formulierung nicht allein:Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet . . .
. . . mag man im allgemeinen Sprachgebrauch so formulieren können. Im physikalischen Sinn ist ein Ereignis ein Punkt in der Raumzeit und hat somit weder eine zeitliche, noch eine räumliche Ausdehnung. Erst zwei Ereignisse haben einen zeitlichen Abstand, oder einen räumlichen Abstand, oder beides.
mfg okotombrok
http://de.wikipedia.org/wiki/Dauer
MfG
HenryHerr OberlehrerSignatur:
Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.
(Donald Duck)
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1875-50
30.03.2012 22:42
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Sicher, Wiki ist kein rein physikalisches Werk.Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-49:Nun ja, wie auch immer, ich stehe mit der Formulierung nicht allein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dauer
Zitat von Wiki:In der Relativitätstheorie wird ein durch Ort und Zeit festgelegter Punkt der Raumzeit als Ereignis bezeichnet.
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Beitrag Nr. 1875-51
02.04.2012 07:14
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Perlentaucher schrieb in Beitrag Nr. 1875-1:Raum hat 3xDimensionen, aber warum Zeit nur eine?
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Beitrag Nr. 1875-52
02.04.2012 09:31
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Zitat von okotombrok:Ich weiß, ich bin 'mal wieder ein Korinthenkacker. :-(
Aber es mag hilfreich sein, wenn man sich über das Begriffssystem eineig ist, in dem man sich äußert.
Nebenbei – Heisenberg unterschied allein in der Physik schon vier verschiedene Begriffssysteme, und da war das Begriffssystem der ART noch gar nicht mit einbezogen. Aber das gehört hier nicht hin. Wär vielleicht 'mal ein eigenes Thema wert.
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Beitrag Nr. 1875-53
02.04.2012 11:47
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Zitat von Harti:Beitrag Nr. 1875-47
unter dem Messen der Dauer eines Vorgangs (von Zeit) verstehe ich nur: den Vorgang mit einer normierten Dauer (Zeit) in Form eines festgelegten Maßstabes, z.B. einer Stunde, die von Uhren angezeigt wird, zu vergleichen.
Zitat von Harti:Ich bin allerdings der Meinung, dass wir unsere Vorstellung von der Dauer eines Vorgangs nur im Vergleich mit zumindest einem anderen Vorgang gewinnen können. Die Tatsache, dass während eines Vorgangs unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden, hat sich derartig verselbständigt, dass wir ein allgemeines Gefühl von Dauer (Zeit) entwickelt haben und Zeit als etwas abstrakt Existierendes vorstellen.
Unsere unterschiedlichen Auffassungen können wir ja ruhig so stehen lassen.
Zitat von Harti:Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass wir unsere Umwelt im Prinzip immer durch Vergleichen (Inbeziehung setzen) erfassen, ohne uns dessen in aller Regel bewußt zu sein. Wenn Du z.B. sagst, eine Raupe schläft, vergleichst du das Geschehen bei der Raupe mit dem, was Du aus Deiner Erfahrung mit Schlaf kennst. Was bei der Raupe tatsächlich passiert, wenn sie sich nicht bewegt, müsste man genauer untersuchen.
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Beitrag Nr. 1875-54
02.04.2012 16:24
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Zitat:Ich denke, dass die dreidimensionale Betrachtung des Raum uns deshalb als "natürlich" erscheint, weil es unseren visuellen Fähigkeiten entspricht. Diese Fähigkeit, den Raum dreidimensional zu erfassen, reicht zur Orientierung in der Wirklichkeit normalerweise aus.
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Beitrag Nr. 1875-55
03.04.2012 09:06
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-53:Wir haben keine unterschiedlichen Auffassungen darüber, was die Dauer eines Vorgangs meint, wenn du die Zeit zwischen Anfang und Ende des Vorgangs misst. Davon rede ich aber nicht. Ich rede von „Dauer“ im Sinne des Fortbestehens eines Zustandes. Ich meine den zeitlichen Aspekt des Vorhandenseins eines Objektes. Der Mond ist z. B. räumlich wie zeitlich vorhanden, ob ich ihn nun vermesse oder auch nicht.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1875-56
03.04.2012 11:02
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Hallo Henry,Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-52:ich will doch hoffen, dass dir der Biss nicht verloren geht! :D
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Beitrag Nr. 1875-57
03.04.2012 12:53
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Zitat von okotombrok:Hallo Henry,
du wirst lachen, aber ich habe in diesem Monat noch zwei Zahnarzttermine, wo's so richtig ans Eingemachte geht.
Ich werde dann im Anschluss die Qualität seiner Arbeit im Forum testen. :lol:
mfg okotombrok
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Beitrag Nr. 1875-58
04.04.2012 10:15
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Zitat von Harti:, Beitrag Nr. 1875-55
Hallo Henry,
das Fortbestehen eines Zustandes im Sinne von absoluter Ruhe ist eine Idealvorstellung. Nach meiner Auffassung unterliegt alles dauernder Veränderung, ob wir es wahrnehmen oder nicht. Sowohl die schlafende Raupe, wie der wachsende Baum und der "scheinbar" unveränderliche Mond verändern sich, wenn auch sehr langsam nach unserem Zeitgefühl.
Zitat von Harti:Die Begriffe "Zeit" ist nach allgemeiner Ansicht diffus, weil er in den verschiedensten Zusammenhängen mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird (Beispiel: Zeit ist Geld). Der Begriff "Dauer" ist insofern enger und entspricht dem Zeitbegriff, der in den Naturwissenschaften zugrunde gelegt wird. Indem ich daher Zeit als Dauer einer Veränderung auffasse, versuche ich den Begriff "Zeit" zu konkretisieren. In diesen Sinne ist Dauer ein anderes Wort für Zeit.
Zitat von Harti:Wie unsere Vorstellung von Dauer (allgemeines Zeitgefühl) entsteht, erkläre ich mir mit der Tatsache, dass während einer Veränderung (z.B. dem Wachsen des Baumes) unendliche viele weitere Veränderungen stattfinden. Für die Möglichkeit zur Vorstellung von Dauer einer Veränderung, z.B. der Veränderung die eine Raupe im Schlaf erfährt, brauchen wir zumindest einen weiteren Vorgang. Im Kern entsteht daher unsere Zeitvorstellung (unser Gefühl von Dauer) aus dem Vergleich (der Beziehung) von zumindest zwei Veränderungen. Praktischerweise nimmt man als eine dieser Veränderungen eine normierte Dauer (Sekunde, Minute etc.) die man mit Hilfe von periodischen Bewegungen (Uhren) darstellt.
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Beitrag Nr. 1875-59
04.04.2012 16:20
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Zitat:„Dauer“, in den Naturwissenschaften verwendet, setzt „Zeit“ bereits voraus, denke z. B. an einen Intervall, es ist mit Anfang und Ende in die „Zeit gesetzt“, und die Länge des Intervalls nennen wir „Dauer“.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1875-60
04.04.2012 16:40
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Offensichtlich ist das für jemanden, der die Zeit zur Definition nicht benötigt, erst einmal gar nicht.Horst schrieb in Beitrag Nr. 1875-59:Ebenso offensichtlich ist, dass für dieses Intervall eine Bewegung Voraussetzung ist, das dürfte zunächst mal unbestritten sein.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.