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Warum hat Zeit nur eine Dimension?

Thema erstellt von Perlentaucher 
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat von Real:
Ist Zeit nur Bewegung? Ist diese These – von Real z. B. vertreten – falsch?



Hallo Henry,

ich muss widersprechen. Zeit sei Bewegung ist nie eine meiner Thesen gewesen.

Real,

tut mir leid, wenn ich dich in falschen Zusammenhang gesetzt habe, ich muss wohl an meinem Gedächtnis arbeiten!

Sorry

Henry
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-39:
Zitat von Horst:
Hallo Henry

Ja, ich habe noch einige ganz, ganz wichtige Fragen dazu.
1. Wie lange schläft denn eine Raupe, nur so ungefähr?
2. Woher weißt du, daß sich Raupen im Schlaf nicht bewegen?

Frag die Raupe, obwohl ich bezweifle, dass sie so langmütig sein wird wie ich. Ich möchte dich bitten, mich nicht weiter zu belästigen.

Henry


Hallo Henry,
es gibt den Spruch: „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Gleiche!“

Darf ich dich daran erinnern, du hast die Raupe ins Spiel gebracht und du hast mir
Fragen dazu ausdrücklich gestattet.


Nun habe ich davon Gebrauch gemacht und prompt fühlst du dich durch meine Fragen dazu belästigt, zudem bringst du selbst nichts weiter als wieder eine Raupe und eine hilflose kindische Antwort zustande.
Ich würde die gern den Sinn dieser durchaus berechtigten Fragen erklären, falls du ihn nicht erkannt hast, denn mit einer Antwort wären wir nämlich wieder da angelangt worum es ging, um „Zeit“ und „Bewegung“.
Aber mit Scheuklappen erkennt man eben nichts als seine eigenen Argumente.

Für eine eventuelle Belästigung bitte ich mal schon um Nachsicht und Entschuldigung.

Gruß Horst
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat von okotombrok:
Und der Raumzeit an sich ordne ich schon eine reale Existenz zu, nicht nur eine ideelle. Raumzeit an sich können wir auch nicht wahrnehmen, wohl jedoch ihre Auswirkungen. Die Erde z.B. bewegt sich brav um die Sonne, wie man leicht beobachten kann. Sie fliegt nicht in den leeren Raum hinaus, weil eben die raumzeitliche Auswirkung der Gravitation mit ihr wechselwirkt. Verrückt ist hierbei, dass die Erde eigentlich "geradeaus" im Raum fliegt, dieser Raum jedoch selbst so verformt ist, dass er sozusagen eine Ellipse um die Sonne "beschreibt" (laienhaft, aber verständlich ausgedrückt). Für mich sind alle Kräfte und Phänomene wie Materie Auswirkungen der Raumzeit, und so empfinde ich sie als sehr real, auch wenn uns der Sinn fehlt, sie direkt wahrzunehmen.

Hallo, okotombrok!

So weit, so gut, nur gebe ich zu bedenken, dass wir hier nur von makroskopischen Ereignissen sprechen (Relativitätstheorie). Wenn es atomar und subatomar wird, kommen wir um die Quantentheorie nicht herum. Da wird es schon erheblich schwieriger. Wir haben noch kein GUT. Wird "da unten" die Raumzeit tatsächlich "schwammig"? Was ist sie dann?

Gruß Henry
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Hallo zusammen,
ich melde mich aus dem Urlaub zurück und will mich mal sofort mit der Frage beschäftigen, wie lange eine Raupe schläft.
Meine Antwort: Es hängt davon ab, wie müde sie ist.

Die Dauer des Schlafs einer Raupe kann ich zu einem normierten Geschehensablauf (Vorgang) in Beziehung setzen (damit vergleichen) z.B. den Gang meiner Uhr und könnte z.B. zu dem Ergebnis kommen, sie schläft drei Stunden (Diese Raupe war nicht sehr müde). Diese Dauer könnte man gemessene Zeit nennen.

Ich könnte die Dauer des Schlafs einer Raupe aber auch zu einem nicht normierten Vorgang in Beziehung setzen, z.B. dem Aufgehen und Verwelken der Blüten des Baumes, auf dem die Raupe rastet (Diese Raupe war schon erheblich müder als die erste). Der Schlaf der Raupe dauert bei dieser Betrachtung einen Blühvorgang. Unsere allgemeine Vorstellung von (nicht gemessener) Zeit im Sinn von Dauer kommt dadurch zustande, dass während eines Vorgangs, auch dem im Verhältnis zum Baum bewegten oder nicht bewegten Schlaf der Raupe, unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden.
Die Vorstellung von Zeit (Dauer) entsteht daher im Prinzip dadurch, dass wir eine Vorgang mit zumindest einem weiteren Vorgang in Beziehung setzen (vergleichen).
Um die Zeit zählbar (mathematisch beschreibbar) zu machen, verwenden wir als weitere Vorgänge die periodischen Bewegungen von Uhren.

MfG
Harti
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Zitat von Harti:
Hallo zusammen,
ich melde mich aus dem Urlaub zurück und will mich mal sofort mit der Frage beschäftigen, wie lange eine Raupe schläft.
Meine Antwort: Es hängt davon ab, wie müde sie ist.

Musste ich noch mal bearbeiten. Ich und die Zitierfunktion!

Henry
Zitat von Harti:
Die Dauer des Schlafs einer Raupe kann ich zu einem normierten Geschehensablauf (Vorgang) in Beziehung setzen (damit vergleichen) z.B. den Gang meiner Uhr und könnte z.B. zu dem Ergebnis kommen, sie schläft drei Stunden (Diese Raupe war nicht sehr müde). Diese Dauer könnte man gemessene Zeit nennen.

Ich könnte die Dauer des Schlafs einer Raupe aber auch zu einem nicht normierten Vorgang in Beziehung setzen, z.B. dem Aufgehen und Verwelken der Blüten des Baumes, auf dem die Raupe rastet (Diese Raupe war schon erheblich müder als die erste). Der Schlaf der Raupe dauert bei dieser Betrachtung einen Blühvorgang. Unsere allgemeine Vorstellung von (nicht gemessener) Zeit im Sinn von Dauer kommt dadurch zustande, dass während eines Vorgangs, auch dem im Verhältnis zum Baum bewegten oder nicht bewegten Schlaf der Raupe, unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden.
Die Vorstellung von Zeit (Dauer) entsteht daher im Prinzip dadurch, dass wir eine Vorgang mit zumindest einem weiteren Vorgang in Beziehung setzen (vergleichen).
Um die Zeit zählbar (mathematisch beschreibbar) zu machen, verwenden wir als weitere Vorgänge die periodischen Bewegungen von Uhren.

MfG
Harti

Hallo, zurück und hoffentlich erholt?

Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet (in diesem Sinne hab ich "Dauer" verwendet), müssen wir weder normieren noch überhaupt vergleichen. Ich betrache die Raupe und stelle fest, dass sie schläft. Punkt. Dazu muss ich nicht wissen, wie lange sie schläft. Wenn ich einen Baum betrachte, sehe ich ihn in seiner räumlichen und zeitlichen Ausdehnung, egal, wie groß oder wie alt er ist. Zeit ist nicht gleich Messen von Zeit sowie Raum nicht gleich Messen von Raum ist.

Gruß

Henry
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 30.03.2012 um 13:55 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:
Zeit ist nicht gleich Messen von Zeit sowie Raum nicht gleich Messen von Raum ist.


Hallo Henry, guter Satz, sehe ich genauso.
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Hallo Henry,
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:
Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet (in diesem Sinne hab ich "Dauer" verwendet), müssen wir weder normieren noch überhaupt vergleichen. Ich betrache die Raupe und stelle fest, dass sie schläft. Punkt. Dazu muss ich nicht wissen, wie lange sie schläft. Wenn ich einen Baum betrachte, sehe ich ihn in seiner räumlichen und zeitlichen Ausdehnung, egal, wie groß oder wie alt er ist. Zeit ist nicht gleich Messen von Zeit sowie Raum nicht gleich Messen von Raum ist.

unter dem Messen der Dauer eines Vorgangs (von Zeit) verstehe ich nur: den Vorgang mit einer normierten Dauer (Zeit) in Form eines festgelegten Maßstabes, z.B. einer Stunde, die von Uhren angezeigt wird, zu vergleichen.

Ich bin allerdings der Meinung, dass wir unsere Vorstellung von der Dauer eines Vorgangs nur im Vergleich mit zumindest einem anderen Vorgang gewinnen können. Die Tatsache, dass während eines Vorgangs unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden, hat sich derartig verselbständigt, dass wir ein allgemeines Gefühl von Dauer (Zeit) entwickelt haben und Zeit als etwas abstrakt Existierendes vorstellen.
Unsere unterschiedlichen Auffassungen können wir ja ruhig so stehen lassen.

Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass wir unsere Umwelt im Prinzip immer durch Vergleichen (Inbeziehung setzen) erfassen, ohne uns dessen in aller Regel bewußt zu sein. Wenn Du z.B. sagst, eine Raupe schläft, vergleichst du das Geschehen bei der Raupe mit dem, was Du aus Deiner Erfahrung mit Schlaf kennst. Was bei der Raupe tatsächlich passiert, wenn sie sich nicht bewegt, müsste man genauer untersuchen.

MfG
Harti
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Okotombrok (Moderator)
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Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:
Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet . . .

. . . mag man im allgemeinen Sprachgebrauch so formulieren können. Im physikalischen Sinn ist ein Ereignis ein Punkt in der Raumzeit und hat somit weder eine zeitliche, noch eine räumliche Ausdehnung. Erst zwei Ereignisse haben einen zeitlichen Abstand, oder einen räumlichen Abstand, oder beides.

mfg okotombrok
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Zitat von Okotombrok:
Hallo Henry,

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-45:
Wenn Dauer die "zeitliche Ausdehnung eines Ereignisses" bedeutet . . .


. . . mag man im allgemeinen Sprachgebrauch so formulieren können. Im physikalischen Sinn ist ein Ereignis ein Punkt in der Raumzeit und hat somit weder eine zeitliche, noch eine räumliche Ausdehnung. Erst zwei Ereignisse haben einen zeitlichen Abstand, oder einen räumlichen Abstand, oder beides.

mfg okotombrok
Nun ja, wie auch immer, ich stehe mit der Formulierung nicht allein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dauer

MfG

Henry
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Okotombrok (Moderator)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-49:
Nun ja, wie auch immer, ich stehe mit der Formulierung nicht allein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dauer
Sicher, Wiki ist kein rein physikalisches Werk.
Wenn es aber um physikalische Begrifflichkeit geht so schreibt auch Wiki:
Zitat von Wiki:
In der Relativitätstheorie wird ein durch Ort und Zeit festgelegter Punkt der Raumzeit als Ereignis bezeichnet.

Ich weiß, ich bin 'mal wieder ein Korinthenkacker. :-(
Aber es mag hilfreich sein, wenn man sich über das Begriffssystem eineig ist, in dem man sich äußert.
Nebenbei – Heisenberg unterschied allein in der Physik schon vier verschiedene Begriffssysteme, und da war das Begriffssystem der ART noch gar nicht mit einbezogen. Aber das gehört hier nicht hin. Wär vielleicht 'mal ein eigenes Thema wert.

mfg okotombrok
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Perlentaucher schrieb in Beitrag Nr. 1875-1:
Raum hat 3xDimensionen, aber warum Zeit nur eine?

Hallo Perlentaucher,

ich stelle mir vor, dass wir die Wirklichkeit mit Modellen zu erfassen versuchen, dabei entspricht das verwendete Modell mehr oder weniger genau der Wirklichkeit, aber nie ganz genau.
Beispiel: Das geometrische Modell einer Kugel reicht normalerweise aus um die Erde zu beschreiben, obwohl wir wissen, dass die Form der Erde einer an den Polen zusammengedrückten Kugel entspricht und die Oberfläche zerklüftet ist.

Wir betrachten den Raum nach Bedarf z.T. nur mit einem eindimensionalen Modell, wenn wir z.B. Strecken auf der Erdoberfläche angeben und eine Geschwindigkeit (Strecke/Zeit), mit der wir uns auf dieser Strecke bewegen.

Ich denke, dass die dreidimensionale Betrachtung des Raum uns deshalb als "natürlich" erscheint, weil es unseren visuellen Fähigkeiten entspricht. Diese Fähigkeit, den Raum dreidimensional zu erfassen, reicht zur Orientierung in der Wirklichkeit normalerweise aus. Kluge Leute sind in der Lage den Raum mathematisch auch mit höher dimensionalen Modellen zu beschreiben (Stringtheorien) und verwenden für die Erfassung der Zeit meines Wissens auch zwei Dimensionen.

Ich würde Deine Ausgangsfrage zusammenfassend in dem Sinne beatworten: Die räumlich dreidimensionale Betrachtung des Raumes entspricht unseren visuellen Fähigkeiten, reicht zur Orientierung in der Wirklichkeit aus und erscheint uns deshalb natürlich. Dies gilt entsprechend für die zeitlich eindimensionale Betrachtung von Veränderungen (Bewegungen). Die raumzeitlich vereinheitlichte Betrachtung, das vierdimensionale Modell der Relativitätstheorien bereitet unseren Vorstellungsmöglichkeiten bereits erhebliche Schwierigkeiten, z.B. weiß man nicht, wo man im normalen dreidimensionalen Koordinatensystem eine imaginäre Zeitachse findet.

MfG
Harti

P.S.Deine Signatur finde ich gut.
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Zitat von okotombrok:
Ich weiß, ich bin 'mal wieder ein Korinthenkacker. :-(
Aber es mag hilfreich sein, wenn man sich über das Begriffssystem eineig ist, in dem man sich äußert.
Nebenbei – Heisenberg unterschied allein in der Physik schon vier verschiedene Begriffssysteme, und da war das Begriffssystem der ART noch gar nicht mit einbezogen. Aber das gehört hier nicht hin. Wär vielleicht 'mal ein eigenes Thema wert.


Ich will doch hoffen, dass dir der Biss nicht verloren geht! :D

Ich bin vollkommen deiner Meinung, dass man sich über Begriffe bzw. Begriffssysteme einig sein sollte. Ich hab ja ausdrücklich "die zeitliches Ausdehnung eines Ereignises" geschrieben. Ich versuche, Dauer nicht synomnym zum Begriff "Zeit" zu definieren, um Tautologien zu vermeiden (siehe z. B. Harti, der "Dauer" synomym zu "Zeit" verwendet, wenn ich ihn richtig verstehe). Vielleicht bietet sich für "Dauer" auch "das Fortwähren eines Zustandes an".

Gruß

Henry
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 02.04.2012 um 09:36 Uhr.
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Zitat von Harti:
Beitrag Nr. 1875-47
unter dem Messen der Dauer eines Vorgangs (von Zeit) verstehe ich nur: den Vorgang mit einer normierten Dauer (Zeit) in Form eines festgelegten Maßstabes, z.B. einer Stunde, die von Uhren angezeigt wird, zu vergleichen.

Hi, Harti!

Es sei DIR vollkommen freigestellt, die Dauer eines Vorgangs zu messen und zu vergleiche. Nur spreche ICH nicht von Messungen.

Zitat von Harti:
Ich bin allerdings der Meinung, dass wir unsere Vorstellung von der Dauer eines Vorgangs nur im Vergleich mit zumindest einem anderen Vorgang gewinnen können. Die Tatsache, dass während eines Vorgangs unendlich viele weitere Vorgänge stattfinden, hat sich derartig verselbständigt, dass wir ein allgemeines Gefühl von Dauer (Zeit) entwickelt haben und Zeit als etwas abstrakt Existierendes vorstellen.
Unsere unterschiedlichen Auffassungen können wir ja ruhig so stehen lassen.

Wir haben keine unterschiedlichen Auffassungen darüber, was die Dauer eines Vorgangs meint, wenn du die Zeit zwischen Anfang und Ende des Vorgangs misst. Davon rede ich aber nicht. Ich rede von „Dauer“ im Sinne des Fortbestehens eines Zustandes. Ich meine den zeitlichen Aspekt des Vorhandenseins eines Objektes. Der Mond ist z. B. räumlich wie zeitlich vorhanden, ob ich ihn nun vermesse oder auch nicht.

Zitat von Harti:
Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass wir unsere Umwelt im Prinzip immer durch Vergleichen (Inbeziehung setzen) erfassen, ohne uns dessen in aller Regel bewußt zu sein. Wenn Du z.B. sagst, eine Raupe schläft, vergleichst du das Geschehen bei der Raupe mit dem, was Du aus Deiner Erfahrung mit Schlaf kennst. Was bei der Raupe tatsächlich passiert, wenn sie sich nicht bewegt, müsste man genauer untersuchen.

Es geht aber überhaupt nicht darum, ob und wie wir unsere Umwelt erfassen oder nicht, sondern um die objektive Existenz der Objekte der Welt. Ehrlich, was interessiert, was mit der Raupe passiert? Einzig die Tatsache ihrer Existenz ist in dem von mir gesetzten Zusammenhang von Belang.

MfG
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 02.04.2012 um 11:48 Uhr.
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Harti im Beitrag Nr. 1875-51

Zitat:
Ich denke, dass die dreidimensionale Betrachtung des Raum uns deshalb als "natürlich" erscheint, weil es unseren visuellen Fähigkeiten entspricht. Diese Fähigkeit, den Raum dreidimensional zu erfassen, reicht zur Orientierung in der Wirklichkeit normalerweise aus.

Hallo Harti,
ich betrachte die Raumdimensionen h x b x l eigentlich weniger zur Orientierung im Raum als zur Feststellung des Raumvolumens, da sich ja das Ergebnis in m³ ergibt.
Voraussetzung ist natürlich die Kenntnis der Raumgrenzen.

Nun wird aber auch das Universum unermüdlich als ein dreidimensionaler Raum angesehen, obwohl dessen Grenzen und Form – die ja auch kugelförmig sein kann - und damit h. b. und l völlig unbekannt sind.
Wo also sollte man da willkürlich die Koordinaten für diese drei Dimensionen ansetzen?

Da ergibt sich doch die Frage, welche praktisch verwertbaren Erkenntnisse und Aussagen kann man denn mangels Kenntnis der Dimensionen im Universum und insbesondere über die sogenannte „Raumzeit“ machen, wenn man weder Form noch Grenzen kennt?

Gruß Horst
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-53:
Wir haben keine unterschiedlichen Auffassungen darüber, was die Dauer eines Vorgangs meint, wenn du die Zeit zwischen Anfang und Ende des Vorgangs misst. Davon rede ich aber nicht. Ich rede von „Dauer“ im Sinne des Fortbestehens eines Zustandes. Ich meine den zeitlichen Aspekt des Vorhandenseins eines Objektes. Der Mond ist z. B. räumlich wie zeitlich vorhanden, ob ich ihn nun vermesse oder auch nicht.

Hallo Henry,

das Fortbestehen eines Zustandes im Sinne von absoluter Ruhe ist eine Idealvorstellung. Nach meiner Auffassung unterliegt alles dauernder Veränderung, ob wir es wahrnehmen oder nicht. Sowohl die schlafende Raupe, wie der wachsende Baum und der "scheinbar" unveränderliche Mond verändern sich, wenn auch sehr langsam nach unserem Zeitgefühl.

Die Begriffe "Zeit" ist nach allgemeiner Ansicht diffus, weil er in den verschiedensten Zusammenhängen mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird (Beispiel: Zeit ist Geld). Der Begriff "Dauer" ist insofern enger und entspricht dem Zeitbegriff, der in den Naturwissenschaften zugrunde gelegt wird. Indem ich daher Zeit als Dauer einer Veränderung auffasse, versuche ich den Begriff "Zeit" zu konkretisieren. In diesen Sinne ist Dauer ein anderes Wort für Zeit.
Wie unsere Vorstellung von Dauer (allgemeines Zeitgefühl) entsteht, erkläre ich mir mit der Tatsache, dass während einer Veränderung (z.B. dem Wachsen des Baumes) unendliche viele weitere Veränderungen stattfinden. Für die Möglichkeit zur Vorstellung von Dauer einer Veränderung, z.B. der Veränderung die eine Raupe im Schlaf erfährt, brauchen wir zumindest einen weiteren Vorgang. Im Kern entsteht daher unsere Zeitvorstellung (unser Gefühl von Dauer) aus dem Vergleich (der Beziehung) von zumindest zwei Veränderungen. Praktischerweise nimmt man als eine dieser Veränderungen eine normierte Dauer (Sekunde, Minute etc.) die man mit Hilfe von periodischen Bewegungen (Uhren) darstellt.

MfG
Harti

P.S. Hallo Horst, auf Deinen Beitrag antworte ich später, weil ich jetzt keine "Zeit" ;-) habe.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1875-52:
ich will doch hoffen, dass dir der Biss nicht verloren geht! :D
Hallo Henry,
du wirst lachen, aber ich habe in diesem Monat noch zwei Zahnarzttermine, wo's so richtig ans Eingemachte geht.
Ich werde dann im Anschluss die Qualität seiner Arbeit im Forum testen. :lol:

mfg okotombrok
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Zitat von okotombrok:
Hallo Henry,
du wirst lachen, aber ich habe in diesem Monat noch zwei Zahnarzttermine, wo's so richtig ans Eingemachte geht.
Ich werde dann im Anschluss die Qualität seiner Arbeit im Forum testen. :lol:

mfg okotombrok

Danke für den Hinweis! Werde meine Argumente von nun an in Titan hüllen!

Henry
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Zitat von Harti:
, Beitrag Nr. 1875-55
Hallo Henry,

das Fortbestehen eines Zustandes im Sinne von absoluter Ruhe ist eine Idealvorstellung. Nach meiner Auffassung unterliegt alles dauernder Veränderung, ob wir es wahrnehmen oder nicht. Sowohl die schlafende Raupe, wie der wachsende Baum und der "scheinbar" unveränderliche Mond verändern sich, wenn auch sehr langsam nach unserem Zeitgefühl.

Harti, hallo!

Ich fürchte, du verstehst nicht, was ich sagen will. Niemand bezweifelt, dass der Zustand des Mondes / der Raupe sich ändert, oder wo hab ich das behauptet? Es hat aber absolut nichts mit unserem „Zeitgefühl“ zu tun.

Zitat von Harti:
Die Begriffe "Zeit" ist nach allgemeiner Ansicht diffus, weil er in den verschiedensten Zusammenhängen mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird (Beispiel: Zeit ist Geld). Der Begriff "Dauer" ist insofern enger und entspricht dem Zeitbegriff, der in den Naturwissenschaften zugrunde gelegt wird. Indem ich daher Zeit als Dauer einer Veränderung auffasse, versuche ich den Begriff "Zeit" zu konkretisieren. In diesen Sinne ist Dauer ein anderes Wort für Zeit.

Der Begriff „Zeit“ ist vielleicht nach deiner Ansicht „diffus“, ich habe aber „Zeit“ in einem genau definierten Kontext benutzt, nämlich in rein physikalischem (und nicht psychologisch). „Dauer“ wird in den Naturwissenschaften nicht als Synonym für „Zeit“ verwendet. „Dauer“, in den Naturwissenschaften verwendet, setzt „Zeit“ bereits voraus, denke z. B. an einen Intervall, es ist mit Anfang und Ende in die „Zeit gesetzt“, und die Länge des Intervalls nennen wir „Dauer“. Ich weise aber – nun schon fast verzweifelt – darauf hin, dass es für „Dauer“ auch die Entsprechung „Fortwähren“ gibt, und in diesem Sinne habe ich Dauer verwendet. Das bedeutet in keiner Weise, dass es keine Veränderung gäbe. Wenn du „Dauer“ anders definierst, ist das selbstverständlich legitim, nur musst du dich schon auf meine Definition einlassen, wenn du mich inhaltlich kritisierst (nämlich wegen der inneren Logik einer Aussage).

Zitat von Harti:
Wie unsere Vorstellung von Dauer (allgemeines Zeitgefühl) entsteht, erkläre ich mir mit der Tatsache, dass während einer Veränderung (z.B. dem Wachsen des Baumes) unendliche viele weitere Veränderungen stattfinden. Für die Möglichkeit zur Vorstellung von Dauer einer Veränderung, z.B. der Veränderung die eine Raupe im Schlaf erfährt, brauchen wir zumindest einen weiteren Vorgang. Im Kern entsteht daher unsere Zeitvorstellung (unser Gefühl von Dauer) aus dem Vergleich (der Beziehung) von zumindest zwei Veränderungen. Praktischerweise nimmt man als eine dieser Veränderungen eine normierte Dauer (Sekunde, Minute etc.) die man mit Hilfe von periodischen Bewegungen (Uhren) darstellt.

Du bist schon wieder bei einem Beobachter. Mein Versuch, Zeit ohne Bewegung zu behaupten (darum geht es mir immer noch), kommt aber ohne Beobachter aus.

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Zum Beitrag Nr. 1875-58

Zitat:
„Dauer“, in den Naturwissenschaften verwendet, setzt „Zeit“ bereits voraus, denke z. B. an einen Intervall, es ist mit Anfang und Ende in die „Zeit gesetzt“, und die Länge des Intervalls nennen wir „Dauer“.

Bezogen auf das Intervall Erdumdrehung, ist da nicht zu erkennen, dass dieser Vorgang in die „Zeit gesetzt“, (wie denn?) sondern zunächst aber ganz offensichtlich in den “Raum gesetzt“ ist.
Ebenso offensichtlich ist, dass für dieses Intervall eine Bewegung Voraussetzung ist, das dürfte zunächst mal unbestritten sein.
Daraus ergibt sich, dass die fortwährende Dauer eines Intervalls keine Zeit. sondern Raum und Bewegung voraussetzt.

Dauer setzt also keine Zeit voraus sondern erfordert erst die Erfindung von Zeit um die meßtechnische Unbestimmtheit der Dauer eines Intervalls mathematisch erfassen zu können, denn:
„Zeit ist ein Maß der Dauer“ Newton
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Okotombrok (Moderator)
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Horst schrieb in Beitrag Nr. 1875-59:
Ebenso offensichtlich ist, dass für dieses Intervall eine Bewegung Voraussetzung ist, das dürfte zunächst mal unbestritten sein.
Offensichtlich ist das für jemanden, der die Zeit zur Definition nicht benötigt, erst einmal gar nicht.
Die Frage ist doch, wie du denn Bewegung definierst. In der Physik ist das ohne die Zeit nicht möglich, also musst du für den Begriff "Bewegung" eine gänzlich andere Vorstellung haben. Solange du uns die vorenthälst, kannst du auf kein Verständnis unsererseits hoffen.

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