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Parapsychologie

Thema erstellt von Zara.t. 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Ich kann's selber kaum glauben. ( Vielleicht hab ich mich verhört ) Werd mich also sehr drum bemühen, das zu verifizieren.
Mit d wie Dummerle ? Für mich als Südteutschen ist das nicht immer ganz klar.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Was mich etwas skeptisch macht, ist die Zahl der 50000 Wiederholungen. Bei einem so hohen Signifikanzniveau würde ich erheblich mehr nötige Wiederholungen erwarten, um so ein Ergebnis zufällig zu erhalten. Immerhin befinden wir uns tief im exponentiellen Schwanz der Normalverteilung! Im Moment bin ich aber zu faul, nachzurechnen.

Und ja, Standard schreibt man mit d am Schluß (auch hier in Süddeutschland).
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die 50 000 stimmt. Für die 15 Standardabweichungen leg ich die Hand nicht ins Feuer. Wenn ich mirs recht überlege ist der Wert zu hoch. Ich hab das Gespräch auf Band mitgeschnitten, aber es rauscht ausgerechnet an der Stelle chaotisch. ( in meiner Erinnerung sagte er 15 ) Aber das klär ich noch.
p = 1/50 000 ist aber schon sehr ordentlich.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Observational Theories ( Fortsetzung )
Der wichtigste Anknüpfungspunkt ist das sog. Beobachterproblem.
Die Welt der Qu.M und die Welt unserer Wahrnehmung unterscheiden sich .
Ein quantenmechanisches System besteht aus einer linearen Überlagerung von Zuständen. Ein Elektron hat in der Regel nicht Spin up oder Spin down, es ist nicht entweder entlang Bahn A oder Bahn B geflogen.
In der Welt unserer Wahrnehmung sind die Verhältnisse aber immer eindeutig. Die Wahrnehmung selbst kann unscharf, zweideutig sein, aber nicht weil das zu Beobachtende unscharf oder zweideutig ist, sondern nur, weil die Bedingungen der Wahrnehmung mehr oder weniger gut sind.
Wenn wir mit Hilfe eines Messgerätes eine physikalische Eigenschaft eines Quantensystems ( z.B. seinen Spin ) messen, befindet sich laut Qu.M. nach der Messung das Messgerät ebenfalls in einer linearen Überlagerung von Zuständen.
In diesem Fall aus der Summe von Spin up gemessen und Spin down gemessen.
Wenn wir uns allerdings das Messgerät ansehen, um den gemessenen Wert abzulesen, werden wir immer nur einen Wert ablesen, niemals eine Überlagerung.
( Eine Überlagerung können wir uns bildhaft sowenig vorstellen, wie z.B. einen 6 dimensionalen Würfel. Es ist uns gar nicht möglich. Also selbst wenn die "Natur an sich" so beschaffen wäre, wir könnten es unmöglich wahrnehmen. Dazu vielleicht später mehr, das betrifft eher meine private Theorie der Wahrnehmung.

E. Wigner ( ein berühmter Physiker ) gab folgende Erklärung:
Er nahm an, dass die neurophysiologischen Prozesse im Gehirn des Beobachters, durch die die bewußte Wahrnehmung zustande kommt, selbst nicht mehr durch eine lineare Schrödingergleichung beschrieben werden können, und dass die dabei auftretenden nichtlinearen Terme den Kollaps der Gesamtwellenfunktion bewirken können.
Die Gehirnprozesse sollen also nach Wigner so hochkomplex sein, das sie zum Kollaps der Wellenfunktion führen.
Erst der Beobachter reduziert demnach das Wellenpaket im Akt der bewußten Wahrnehmung.
Der dabei wahrgenommene Messwert ergibt sich rein zufällig entsprechend der Quantenstatistik.

Die herkömmliche Quantenmechanik sagt streng genommen nichts über den Akt der Wahrnehmung. Sie sagt nichts darüber, wie sich der Prozess der Wahrnehmung im jeweiligen Einzelfall für einen einzigen Wert aus der Vielzahl der möglichen Werte entscheidet.
Die Quantenmechanik macht nur Aussagen über die Statistik einer genügend grossen Anzahl solcher Einzelmessungen.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Walker ( noch ein Physiker ) griff Wigners Idee auf, dass das Bewußtsein eine zentrale Rolle beim quantenphysikalischen Messprozess spielt. Er entwickelte ein Modell in dem die verborgenen Variablen das Bewußtsein repräsentieren.
Diese sind natürlich nichtlokal und verbinden (laut Walker) neurophysiologische Systeme ( das Gehirn des Beobachters ) mit externen quantenmechanischen Systemen.
Ich habe an anderer Stelle in diesem Forum schon daraufhingewiesen, dass synaptische Übertragungsmechanismen bereits in einer quantenmechanisch relevanten Größenordnung liegen ( Eccles, Stichwort: praesynaptisches Vesikelgitter, Walker kannte Eccles Arbeit noch nicht, ging also von allgemeineren Überlegungen aus ), so dass hier das Bindeglied zwischen dem durch die verborgenen Variablen repräsentierten Bewußtsein und den neurologischen Prozessen im Gehirn des Beobachters zu finden sei.
Walker untersuchte den Informationsfluß im Sehnerv und konnte ihn mit der Größe der möglichen PSI-Effekte korrelieren.

Die experimentellen Überprüfungen waren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht sehr überzeugend. Der geringe Informationsfluss im Sehnerv ließ laut Walkers Theorie nur schwache PSI-Effekte zu.
Die wenigen Ausnahmen legen aber die Vermutung nahe, dass seine Idee grundsätzlich vielleicht doch nicht ganz abwegig sei.

Schwachpunkte seiner Theorie:
Sie handelt ausschließlich auf der materiellen ( physikalischen und neurophysiologischen ) Ebene, spricht dabei aber dem Bewußtsein eine zentrale Rolle zu. Das sog. Reduktionismusproblem stellt sich also.
Dem verwandt ist das zweite Problem: Sein Informationsbegriff ist ein rein technischer, nämlich der Shannonsche Informationsbegriff. Dieser sagt aber nichts über die Bedeutung der Information aus. Wie wir noch sehen werden, ist aber gerade die Bedeutung eines Geschehens von entscheidender Wichtigkeit in der Theorie der P..
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Jetzt wird die Materie etwas trocken theoretisch. Ich werde nämlich erst mal erklären, was ich fürderhin unter Information verstehen will, das erscheint mir wichtig, da der wissenschaftliche auf Shannon zurückzuführende Informationsbegriff nicht dem gewohnten, intuitiven Alltagsbegriff entspricht, sondern eher dessen Gegenteil darstellt.
Information ist keine Nachricht.
Information hat nichts mit Bedeutung zu tun.
So ist der Informationsgehalt von Einsteins Relativitätstheorie wesentlich geringer, als ein gleichlanger willkürlich von einem Schimpansen per Schreibmaschine geschriebenér Zufallstext.

Shannons Informationsbegriff:

I = - ld p ; sprich Information ist der negative Logarithmus zur Basis zwei der Auftretenswahrscheinlichkeit p eines Zeichens.

Seine Einheit ist ein bit = ld 2.

Anschaulicher wird das ganze vielleicht anhand folgender Beispiele:

Wir werfen eine Münze. Es gibt 2 Mögliche Ausgänge unseres Experimentes: Kopf oder Zahl
Ich will von jemandem per Telefon dieses Ergebniss erfragen, darf aber nur Fragen stellen auf die mit ja ( = 0 ) oder nein ( =1 ) geantwortet werden kann. Meine Frage wäre demnach:
Kopf ?
Der Informationsgehalt einer solchen ( ja oder nein ) Antwort ist ein bit.
Der Informationsgehalt eines Münzwurfes beträgt also ein bit.

Rollen wir statt dessen ein Vierkantholz, dessen Seiten mit 1 - 4 beschriftet sind, müssen wir 2 Fragen stellen. Der Informationsgehalt einer Seite beträgt also 2 bit.

Bei einem normalen Sechserwürfel wird es ein wenig komplizierter. Mal brauch ich nur 2 Fragen mal brauch ich aber 3 Fragen. Im Schnitt brauch ich etwa 2, 58 Fragen.
Der Informationsgehaltbeim Würfeln beträgt demnach 2,58 bit.

Schaun wir jetzt unsere Formel nochmal an I = -ld p
Beim Münzwurf ist p = 1/2 ; -ld 1/2 = 1 ; I = 1 bit

Beim Vierkantholz ist p = 1/4 ; -ld 1/4 = 2 ; I = 2bit

Beim 6er Würfel ist p = 1/6 ; -ld 1/6 = 2,58 ; I = 2,58

Fortsetzung folgt
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Das Wort Information wird in dieser Theorie in einem besonderen Sinn verwendet, der nicht mit dem gewöhnlichen Gebrauch verwechselt werden darf. Insbesondere darf Information nicht der Bedeutung gleichgesetzt werden.....
Tatsächlich können zwei Nachrichten, von denen die eine von besonderer Bedeutung ist, während die andere bloßen Unsinn darstellt, in dem von uns gebrauchten Sinn genau die gleiche Information enthalten. ...
Information in der Kommunikationstheorie bezieht sich nicht so sehr auf das, was gesagt wird, sondern mehr auf das, was gesagt werden könnte. Das heißt Information ist ein Maß für die Freiheit der Wahl, wenn man eine Nachricht aus anderen aussucht.
W.Weaver (Coautor von C.Shannon )

Es ist also nötig einen neuen theoretischen Begriff zu schaffen, der Bedeutung beschreiben kann.
Wenn wir z.B. eine Person beobachten, die eben einen Telefonanruf erhielt und daraufhin alles stehen und liegen läßt, um aufgeregt davonzurennen, schließen wir daraus, daß diese Person eine Information von großer Bedeutung erhalten haben muss.

Wir können die Bedeutung einer Information also an deren Wirkung messen.
Wir sprechen dann von "pragmatischer Information".
Die Menge an pragmatischer Information, die eine Nachricht beinhaltet, zeigt sich an ihrer Wirkung auf das System. Diese Wirkung kann sofort oder erst nach einer bestimmten Zeit erfolgen.
1974 hat der Biologe Ernst v. Weizsäcker zwei Begriffe als Komponenten der pragmatischen Information eingeführt :

Erstmaligkeit und Bestätigung

Erstmaligkeit: Eine Nachricht die ( für mich ) nur Erstmaligkeit enthält kann ich nicht verstehen.
Beispiel: chinesische Zeitung; alles ist neu, keines der verwendeten Zeichen ist mir bekannt.
Bestätigung: Ich brauch also Vorkenntnisse im Chinesischen um die Zeitung zu verstehen.
Wichtig: Ich muss nicht im Voraus wissen, was in der Zeitung steht, ich muss noch nicht einmal perfekt Chinesisch können, worauf es ankommt ist die richtige Mischung aus Erstmaligkeit und Bestätigung.
Reine Erstmaligkeit beinhaltet genauso wie reine Bestätigung null pragmatische Information.

Fortsetzung folgt
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Um auf eine Frage Hardys einzugehen, springe ich von den Quanten der RaumZeit in diesen Thread.
Gedankenlesen kann man nicht auf Befehl. Manchmal ereignet es sich einfach.
Diese "fremden" Gedanken fühlen sich anders an, als die eigenen, sie steigen wie aus einem trüben Meer von ganz unten auf ins Tagesbewußtsein. Und noch bevor sie ganz angekommen sind, spricht der andere sie schon aus. So formten sich in mir bei meinem letzten derartigen Erlebniss die Worte: ...dann aber ist alles perdu. Und schwupps sprach mein Gegenüber es aus. Ich kannte den Mann kaum, habe dann nachgefragt, ob er oft das Wort "perdu" benutze. Nein. Noch wesentlich verblüffendere Dinge hab ich erlebt, das war nur - wie gesagt - mein letztes derartiges Erlebniss.
Den Ausdruck Gedankenlesen finde ich irreführend. Telepathie gefällt mir besser.

Seltsam im Nebel zu wandern...
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Diese fremden Gedanken fühlen sich nur einen Hauch anders an, als wäre ich gerade selbst dabei einen neuen Gedanken zu formulieren.

Ich bin es gewohnt und liebe es geradezu mir selbst zuzuhören. Wenn ich ein Problem ( z.B. einen mathematischen Beweis zu führen ) nicht lösen kann, lege ich mich hin, bis fast alles einschläft, nur nicht mein Geist. Dem höre ich dann zu. Völlig ohne jegliche Anstrengung. Das, was dann an die Oberfläche dringt, fühlt sich ähnlich an wie ein telepathisches Erlebniss.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe es auch schon öfters erlebt, daß ich etwas dachte (teilweise sogar mit einem Wortlaut, den ich sonst nie benutze) und ein (gelegentlich) Unbekannter spricht es plötzlich aus.
Dieser "Gegenüber" kann aber durchaus eine Person im Fernsehen oder Radio sein.
Und dabei handelt es sich dann auch meistens NICHT um eine Live-Übertragung.
Damit ist eigentlich schon klar, in welche RICHTUNG diese "Gedankenübertragung", wenn überhaupt, eigentlich funktioniert.
Wernn man überprüft, wie oft man irgendwelche Dinge denkt (ca.300.000 mal am Tag, ein paar hunderttausend mehr oder weniger), und wie selten davon sich ein solch mystischer Moment der "Synchronizität" ergibt, und dies dann mit dem statistischen Erwartungswert vergleicht, wird man vielleicht wieder ein wenig nüchterner.

Wenn sowohl Du als auch ER plötzlich das Wort "perdü" im Kopf habt, obwohl ihr es beide so gut wie nie benutzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß ein kurz zuvor gefallener Satz (oder auch ein Bild) unbewußte Assoziationen zu einer der wenigen Situationen hervorgerufen hat, in der man irgendwann mal mit dem Wort "perdü" konfrontiert war.
Da dieses Wort allgemein äußerst selten benutzt wird könnte es sein, daß Du es unbewußt mit einem Film verbindest oder mit einem Gedicht, was Du vor langer Zeit in der Schule gelesen hast.
Ich denke bei "perdü" zum Beispiel an stark übersalzene Heringe. Weil ich dieses Wort eigentlich nur einmal bewußt wahrgenommen habe, und daß war in einem Comic, welches ich vor fast 30 Jahren gesehen habe, als ich gerade eben so lesen konnte. Vielleicht geht es jemand anderem ebenso?
Vielleicht hat man einen kurzen Dialog aus einem Film gespeichert hat, von dem man nichtmal mehr weiß, daß man ihn gesehen hat, vielleicht folgendermaßen: "Und was ist, wenn der letzte Würfel gefallen ist?" - "Dann ist alles perdü".
Der andere hat den Film auch gesehen, errinnert sich auch nicht mehr daran, aber GERADE WEIL das Wort "perdü" SO selten ist, zieht Euer beider Unterbewußtsein das selbe Muster hervor, wenn irgendwo bildlich "der letzte Würfel fällt".
Gerade die Seltenheit des Wortes hätte eine gute Möglichkeit geboten, zusammen zu erkunden, wo diese Assoziation plötzlich herkam.
Ich halte genau DAS - im Gegensatz scheinbar zu Dir - für ein Indiz, daß es eine rationale Ursache für diesen spezellen Fall gab, die sich evtl. hätte herausfinden lassen.
Signatur:
Ich leide nicht unter Realitätsverlust - ich genieße ihn!
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hi Modran, genau dieses Gegenargument hab ich erwartet. (ohne Gedankenlesen )

Einmal plauderte ich mit meiner Freundin über den zukünftigen Namen ihres eben erst geborenen Neffen. Die deutschen Namen gefielen mir nicht, kurz zuvor hab ich wohl ein Plakat von Kevin Kostners Film gesehen, da bildete sich aus meinem Unbewußten aufsteigend der Name : "Der mit dem Wind reitet". Aber ich schwieg, war mir etwas zu romantisch dieser Name. Knapp 5 sec. später sagte sie doch tatsächlich völlig unvermittelt: "Der mit dem Wind reitet". Sie behauptete, weder Kevin Kostner noch dessen Film "Der mit dem Wolf tanzt" zu kennen.

Das tollste ist mir mal im Lateinunterricht passiert. Der Lehrer hörte Vokabeln ab, die wir als Hausaufgabe auswendig gelernt haben sollten. Hab ich natürlich nicht gemacht. Jeder Schüler musste eine Vokabel aufsagen. Schließlich auch ich. Das Wort hatte ich noch nie zuvor gehört! In meiner Verzweiflung sagte ich irgendein Wort. Es stimmte!
Na ja vielleicht hab ichs doch mal irgendwo gehört und man sagt ja das Unbewußte würde nichts wirklich vergessen. ( Vermutlich wars wohl so )

Solche Dinge passieren mir recht häufig. Allerdings nicht mit fiktiven Fernsehpersonen.

Mag sein, dass deine Interpretation die richtigere ist. Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass ich nichts weiß. Vielleicht sollten wir tatsächlich mal ein bißchen Statistik treiben.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Ich muß zugeben: ich bin ebenfalls sehr fasziniert von vielem Mystischem, und tendiere zu romantischen Interpreatationen.
Gerade deshalb versuche ich in solchen Situationen immer, auch den "Advocat Diaboli" zu spielen, nach einer rationalen gemeinsamen Ursache zu suchen.
Natürlich(!) gelingt das nicht immer, aber auch in extremen Fällen konnte ich noch nie ein statistisch signifikantes Extrem nachweisen.

Ein sehr seltsames Erlebnis war folgendes:
Ich wache auf und errinnere mich daran, gerade sehr seltsames Zeug geträumt zu haben.
Ich befand mich quasi in einem sogenannten Ego-Shooter, wie half-life oder unreal.
Wohlbemerkt: ich spiele solche Spiele nie, habe auch sonst keinen direkten Bezug zu ihnen, und träumne auch sonst nie in derartigen Regionen.
Doch in dem Traum mußte ich über Leichen steigen, im wörtlichen Sinne.
Es war sehr ähnlich einem solchen ego-shooter-spiel, jedoch viel realer.
Ich beugte mich zu den noch zuckenden Sterbenden hinunter und verzweifelte, weil ich ihnen nicht helfen konnte. Einer von ihnen wollte mir noch etwas sagen, aber ich verstand es nicht.
Jedenfalls: ich wache auf, fahre zur Arbeit, und denke die ganze Zeit über diesen absurden Traum nach.
Im Büro angekommen kann ich lanmge zeit keinen klaren Gedanken fassen, so verwirrt bin ich imemr noch. Plötzlich ruft mich mein Bruder an (was sonst fast nie geschieht): ich solle ganz dringend Fernsehen anmachen oder auf n24.com gucken; etwas schreckliches wäre soeben passiert.
Das war am elften September, 2001...
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Modran, Du nennst ein interessantes Beispiel, denke ich.

Ich sehe das mit dem Leichentraum eher anders herum, beziehungsweise, in dem Falle tendiere ich gewissen Theorien aus der modernen Gehirnforschung zu vertrauen:

Erster Gedanke: Ich glaube, keiner wird der allseits bekannten Erfahrung widersprechen, dass der Mensch gelegentlich schlecht träumt, um negative Dinge zu verarbeiten, negative Dinge, die keiner vermeiden kann. Auch wird keiner widersprechen, dass Träume wenige Minuten nach dem Erwachen völlig vergessen werden. Einverstanden? Bei extrem schlechten Träumen mag es Stunden dauern, und -- zugegeben -- manche werden wohl nie vergessen.

Mit anderen Worten, ich glaube, es ist zu kühn zu sagen, man habe so einen Traum wie diesen oder jenen noch nie zuvor gehabt. Es ist höchstwahrscheinlich, dass man ihn sehr wohl schon hatte, mehrmals, und ihn danach wieder vergaß. Einverstanden?

Zweiter Gedanke: Was die moderne Gehirnforschung nun vermutet, und ihr vermutet es auch, ist, dass Ereignisse nur dann langfristig im Gedächtnis gespeichert werden, wenn sie von starken Emotionen begleitet werden. Einverstanden? (Oder wenn sie durch ständiges Wiederholen "frisch" gehalten werden -- aber wer macht das schon mit jedem von tausenden von Träumen).

Der 11. September 2001 war für fast jeden ein sehr bewegendes Ereignis, und weil das so bewegend war, wird sich fast jeder an nebensächliche alltägliche Details seiner eigenen zeitgleichen lokalen Umwelt erinnern, wie zum Beispiel wer wen anrief, wo man gerade war, was man gerade vor hatte etc.

Es mag sein, dass ein persönlicher Leichentraum auch unabhängig von den durch die Terrornachrichten hervorgerufenen Emotionen im Gedächtnis gespeichert werden kann. Aber es liegt nahe, dass diese emotionalen Terrornachrichten eben am meisten dafür verantwortlich sind, dass der Traum überhaupt im Langzeitgedächtnis abgelegt wurde. Die zusätzliche emotionale Besorgnis über einen Zusammenhang zwischen Traum und Terror, verstärkt natürlich die Summe der Emotionen noch mehr.

Daher sehe ich das eher anders herum: Solche Träume erscheinen weit öfters als man meint, der Mensch vergisst sie lediglich. Und der Traum hatte wohl keine Wirkung auf die Terrorattacken; es sind vielmehr die Terrorattacken selbst, oder besser: die dadurch entstandenen Emotionen, die Wirkung auf die Langzeitspeicherung des Traumes hatten.

Das scheint mir die wahrscheinlichere Erklärung. "Wahrscheinlich" soll aber nicht "absolut" heißen, wohlgemerkt.

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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Nun, ich errinnere mich zumnindest sehr genau an meine außergewöhnliche Gemütslage und daran, daß zu diesem Zeitpunkt die Ereignisse in new York noch gar nciht geschehen waren, und sie deshalb nicht Grund dafür gewesen sein können, daß ich mich an diesem Tag deutlich anders gefühlt habe als an 500 anderen Tagen.

Andererseits bewegt sich die Wahrscheinlichkeit eines solchen zufälligen Zusammentreffens völlig in dem Bereich, der bei reiner Zufälligkeit mathematisch zu erwarten ist.
Man kann es also ruhigen Gewissens unter "Kuriositäten" einordnen.
Und doch, und doch...
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die Fülle solchen Materials ist allein natürlich noch kein Beweis für PSI - Effekte. Aber ein Hinweis, dass es sich vielleicht doch lohnt, mal drüber nachzudenken.
Solange wir theoretisch überzeugt sind, dass es PSI nicht gibt, werden wir immer Erklärungen finden, um die erlebten Phänomene ins alte Weltbild einzupassen. Koste es was es wolle. Prokrustes läßt grüßen.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Falls Du mit "PSI" bisher unbekannte Kräfte und/oder Zusammenhänge meinst, dann bin ich alles andere als überzeugt davon, daß es diese nicht gibt.
Das wäre auch keine besonders wissenschaftliche Einstellung (bei der Überzeugung durch wiederholte Experimente verstärkt, aber niemals völlig erreicht werden sollte).
Trotz dieser Offenheit für Neues gebietet mir jedoch das Rasiermesser-Prinzip, nach einer Erklärung zu suchen, die mit sowenig wie möglich Grundannahmen auskommt.
Das ist schon deshalb notwendig, weil man sich sonst im Heuhaufen der "PSI-Betrüger" verirrt und niemals die Nadel der tatsächlichen Phänomene finden kann.
Signatur:
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Was mich an Paranormalen Phänomenen zweifeln lässt, ist einmal der natürliche Hang des Menschen, Zusammenhänge auch in rein zufälligen Ereignisketten zu suchen - und zu finden. Und zum anderen, dass das Gedächtnis ziemlich einem verkappten Drehbuch Autor ähnelt, der Erinnerungen sich solala zurecht legt.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Auch "Skeptiker" sehen selektiv. Sog.Psi-phänomene werden von ihnen gar nicht beachtet, und falls doch schnellstmöglich wieder verdrängt.
Da hilft nur das strenge Experiment und die noch zu schaffende Theorie, die PSI miterklärt.
Diese Theorie sollte experimentel prüfbare Aussagen machen. Z.B. Größe des zu beobachtenden Effekts unter bestimmten Bedingungen. Da leisten die bereits vorhandenen Theorien schon einiges. Ich werde noch darauf zu sprechen kommen.
Zur Zeit bin ich beruflich zu engagiert, um so ein schwieriges Thema in Angriff zu nehmen.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Kann sein. Mir ist jedenfalls noch kein PSI-Phänomen bekannt.

Und du musst dich auch einmal entscheiden, wo du eigentlich hin gehörst. ;) Du hast schon oft vom Konstruktivismus geredet. Dann weißt du aber auch, dass man PSI-Phänomene aus deren Sichtweise ganz leicht den subjektiven Hirngespinsten zuweisen kann, die vom Menschen frei erfunden sind.

Und wer sich einmal mit der menschlichen Psyche beschäftigt hat etc. der wird solchen Dingen nur noch mehr Skepsis entgegen bringen - so geht es mir jedenfalls.

Zitat:
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Auch "Skeptiker" sehen selektiv. Sog.Psi-phänomene werden von ihnen gar nicht beachtet, und falls doch schnellstmöglich wieder verdrängt.
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Das ist eben die Gefahr dabei, wenn man nur Dingen, die sich immer wieder und wieder ereignen, Realität zuschreibt und alles andere als eine Illusion abstempelt - andererseits bewahrt uns diese auch vor so einigen echten Illusionen, denen man nicht nachjagen sollte.
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Knochenfresser
Und wie ist die menschliche Psyche, André?
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