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Schnellere Ausdehnung des Universums

Thema erstellt von Pixxel 
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Henry..nur ganz kurz...denn ich bin wieder einmal in Eile...

Gut , ich werde mich mal nicht vordergründig auf Uwe berufen, nehmen wir ein anderes Beispiel, den Beitrag von Real, BEITRAG-NR. 786-1…da steht folgende Problematik:
“ Folgende Annahmen lassen mich zweifeln:
“1. Das Licht vom derzeitigen, äußersten Sichtrand des Universums kommt aus einer Entfernung von etwar 14 Mrd. Lichtjahren ( ob diese Zahl exakt stimmt? erstmal egal).

3. Die Strahlung war aus dieser Entfernung 14 Mrd. Erdenjahre lang zu uns unterwegs, stammt also aus der Vergangenheit vor 14 Mrd. Jahren.“

Und dann schlußfolgerte Real, das was Hans-m hier auch schlußfolgerte:
„5. Es müssten die Quellen dieses Lichts schon vor 14 Mrd, Jahren an der jetzt sichtbaren Stelle gewesen sein,“

Und in seinem Beitrag-Nr. 786-2 kommt real zu der Fragestellung:“ Mir leuchtet dabei nicht ein, wie etwas schon vor 14 Mrd. Jahren Licht aus einer entsprechenden Entfernung aussenden konnte, wo es doch gerade erst in sich entstand und relativ klein war. Ich zweifle damit die einfache Logik der Urknall-Theorie an oder wo liegt mein Gedankenfehler? Wäre nett, wenn mir jemand diese Logik begreiflich machen könnte.... Real“


Völlig berechtig, diese Fragestellung!
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Die Inflation besagt eine Ausdehnung des Raumes beinahe sofortig.
Wenn die Entwicklung Parallel in allen Raumsegmenten stattfindet, dann kann die Info richtig sein und wir können wegen der lichtlaufzeit vorstufen unserer geschichte beobachten.
Dann muss aber alles aus Raum entstanden sein, weil nicht Anderes vor Ort war.
Beim Versuch ein Problem zu lösen, stößt man aufs nächste Problem.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 23.08.2011 um 18:09 Uhr.
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Hallo zusammen,

Quante schrieb in Beitrag Nr. 1703-62:
Es müssten die Quellen dieses Lichts schon vor 14 Mrd, Jahren an der jetzt sichtbaren Stelle gewesen sein,“
Schon 400000 Jahre nach dem Urknall wurde es hell im Universum.
400000 Jahre liegt innerhalb der Toleranz, mit der heute das Alter des Universums berechnet wird.
Elektronen und Atomkerne waren soweit abgekühlt, dass sie Wasserstoff und Heliumatome bildeten. Elektromagnetische Strahlung breitete sich aus. Diese "Hintergrundstrahlung" wurde Mitte der 60er Jahre entdeckt. Seit dem zweifelt kaum noch jemand der Fachwelt an der Urknalltheorie.

Weiter gilt zu beachten, dass sich zum Zeitpunkt des Urknlalls das gesamte Universum in einer Singularität befand, nicht nur der sichtbare Teil. Es reicht also lediglich die Fluchtgeschwindigkeit eines einzelnen Objekts zu ermitteln, um zurückzurechnen wann dieses Objekt mit uns Beobachtern den gleichen Ort einnnimmt. Alle Objekte im Universum müssen dann den gleichen Ort eingenommen haben. Das lässt sich aus den Beobachtungen schließen, dass sich weiter von uns entfernte Galaxien mit größerer, nähere hingegen mit geringerer Geschwindigkeit von uns entfernen, derart, dass sich alle zum gleichen Zeitpunkt am selben Ort befanden. "Am selben Ort" heißt hier natürlich, dass es nur diesen einen Ort gab.
Die Urknalltheorie deckt sich also sehr gut mit unseren Beobachtungen und ist deshalb das brauchbarste, was wir haben.
Solange keine Beobachtungen gemacht werden, die der Urknalltheorie widersprechen, macht es keinen Sinn nach etwas anderem zu suchen.

Trotz Nichtgleichzeitigkeit im Universum werden alle Beobachter in allen Galaxien das gleiche Alter des Universums ermitteln, da für alle die Lichtgeschwindigkeit konstant ist.

mfg okotombrok

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 24.08.2011 um 00:53 Uhr.
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 1703-63:
Die Inflation besagt eine Ausdehnung des Raumes beinahe sofortig.
Wenn die Entwicklung Parallel in allen Raumsegmenten stattfindet, dann kann die Info richtig sein und wir können wegen der lichtlaufzeit vorstufen unserer geschichte beobachten.
Dann muss aber alles aus Raum entstanden sein, weil nicht Anderes vor Ort war.
Beim Versuch ein Problem zu lösen, stößt man aufs nächste Problem.

[Nachricht zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 23.08.2011 um 18:09 Uhr]

Der Raum selbst ist entstanden, das ist der springende Punkt, Wrentzsch!
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 1703-62:
Hallo Henry..nur ganz kurz...denn ich bin wieder einmal in Eile...

Gut , ich werde mich mal nicht vordergründig auf Uwe berufen, nehmen wir ein anderes Beispiel, den Beitrag von Real, BEITRAG-NR. 786-1…da steht folgende Problematik:
“ Folgende Annahmen lassen mich zweifeln:
“1. Das Licht vom derzeitigen, äußersten Sichtrand des Universums kommt aus einer Entfernung von etwar 14 Mrd. Lichtjahren ( ob diese Zahl exakt stimmt? erstmal egal).

3. Die Strahlung war aus dieser Entfernung 14 Mrd. Erdenjahre lang zu uns unterwegs, stammt also aus der Vergangenheit vor 14 Mrd. Jahren.“

Und dann schlußfolgerte Real, das was Hans-m hier auch schlußfolgerte:
„5. Es müssten die Quellen dieses Lichts schon vor 14 Mrd, Jahren an der jetzt sichtbaren Stelle gewesen sein,“

Und in seinem Beitrag-Nr. 786-2 kommt real zu der Fragestellung:“ Mir leuchtet dabei nicht ein, wie etwas schon vor 14 Mrd. Jahren Licht aus einer entsprechenden Entfernung aussenden konnte, wo es doch gerade erst in sich entstand und relativ klein war. Ich zweifle damit die einfache Logik der Urknall-Theorie an oder wo liegt mein Gedankenfehler? Wäre nett, wenn mir jemand diese Logik begreiflich machen könnte.... Real“


Völlig berechtig, diese Fragestellung!

Quante,

ich denke, euer Problem ist schlicht, dass ihr überseht – bzw., wie Real bezweifelt -, dass es der Raum selbst ist, der sich ausdehnt. Was heißt „müsste die Quelle dieses Lichtes schon vor …usw.“? Natürlich war die Quelle „an der jetzt sichtbaren Stelle“, aber die Stelle selbst ist es doch, die sich von uns (und wir von ihr) entfernt hat! Sie hat sich nicht innerhalb des Raumes bewegt, so dass man so argumentieren könnte wie Real. Selbstverständlich kann man die Existenz des Raumes als physikalische Wirklichkeit bezweifeln, dann muss man aber anders argumentieren. Die Urknalltheorie funktioniert nun mal unter der Annahme, das Raum und Zeit mit dem Big Bang ENTSTANDEN sind.

Henry
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Zitat:
Weiter gilt zu beachten, dass sich zum Zeitpunkt des Urknlalls das gesamte Universum in einer Singularität befand, nicht nur der sichtbare Teil. Es reicht also lediglich die Fluchtgeschwindigkeit eines einzelnen Objekts zu ermitteln, um zurückzurechnen wann dieses Objekt mit uns Beobachtern den gleichen Ort einnnimmt. Alle Objekte im Universum müssen dann den gleichen Ort eingenommen haben.

Ehrlich gesagt ist das eine mittlerweile überholte Vorstellung des Urknallmodells und deckt sich auch nicht mit den Beobachtungsdaten. Der Urknall war keine Explosion aus einem Punkt heraus und die dabei entstandene Materie ist auch nicht wie bei einer Explosion auseinandergeflogen.
Es war ein Ereignis, das im Grunde überall im Universum nahezu gleichzeitig stattfand. Ein Indiz dass es so war, ist die Hintergrundstrahlung mit einer Rotverschiebung von 1100. Galaxien selbst vollziehen keine klassische Radialbewegung von uns weg, sondern driften mit dem sich aufblähenden Raum mit, wobei sich der Raum mit zunehmender Entfernung immer schneller ausdehnt. Man kann also nicht einfach hergehen und alle sich von uns weg bewegenden Objekte einfach zurückberechnen und trifft sich dann im Punkt "0".
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Zitat:
Triton schrieb in Beitrag Nr. 1703-67:
Weiter gilt zu beachten, dass sich zum Zeitpunkt des Urknlalls das gesamte Universum in einer Singularität befand, nicht nur der sichtbare Teil. Es reicht also lediglich die Fluchtgeschwindigkeit eines einzelnen Objekts zu ermitteln, um zurückzurechnen wann dieses Objekt mit uns Beobachtern den gleichen Ort einnnimmt. Alle Objekte im Universum müssen dann den gleichen Ort eingenommen haben.

Ehrlich gesagt ist das eine mittlerweile überholte Vorstellung des Urknallmodells und deckt sich auch nicht mit den Beobachtungsdaten. Der Urknall war keine Explosion aus einem Punkt heraus und die dabei entstandene Materie ist auch nicht wie bei einer Explosion auseinandergeflogen.
Es war ein Ereignis, das im Grunde überall im Universum nahezu gleichzeitig stattfand. Ein Indiz dass es so war, ist die Hintergrundstrahlung mit einer Rotverschiebung von 1100. Galaxien selbst vollziehen keine klassische Radialbewegung von uns weg, sondern driften mit dem sich aufblähenden Raum mit, wobei sich der Raum mit zunehmender Entfernung immer schneller ausdehnt. Man kann also nicht einfach hergehen und alle sich von uns weg bewegenden Objekte einfach zurückberechnen und trifft sich dann im Punkt "0".


Sag ich doch!
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Triton schrieb in Beitrag Nr. 1703-67:
Ehrlich gesagt ist das eine mittlerweile überholte Vorstellung des Urknallmodells und deckt sich auch nicht mit den Beobachtungsdaten. Der Urknall war keine Explosion aus einem Punkt heraus und die dabei entstandene Materie ist auch nicht wie bei einer Explosion auseinandergeflogen.
Es war ein Ereignis, das im Grunde überall im Universum nahezu gleichzeitig stattfand. Ein Indiz dass es so war, ist die Hintergrundstrahlung mit einer Rotverschiebung von 1100. Galaxien selbst vollziehen keine klassische Radialbewegung von uns weg, sondern driften mit dem sich aufblähenden Raum mit, wobei sich der Raum mit zunehmender Entfernung immer schneller ausdehnt.

Hallo Triton,
ich kann das alles was du bis hierhin formuliert hast spontan, ohne näher über jede einzelne Formulierung nachzudenken, so unterschreiben.
Wie sagte noch Niels Bohr? "Wir hängen in der Sprache."
Da unsere Sprache durch unsere alltägliche Erfahrungswelt entstanden ist, können wir vieles außerhalb ihr nur ungenügend beschreiben.
Ich war bei meinen Darstellungen darauf bedacht, möglichst anschaulich zu formulieren.
Leider hast du den Satz:
Zitat:
"Am selben Ort" heißt hier natürlich, dass es nur diesen einen Ort gab.
nicht mitzitiert.
Da sich das gesamte Universum, die gesamte Raumzeit in einem Zustand der Singiularität befand, keine räumliche und zeitliche Ausdehnung, war der Ort des Urknalls natürlich auch überall in unserem heutigen Universum. Ich dachte, das wäre in dem Sinne verstanden worden.

Zitat:
Man kann also nicht einfach hergehen und alle sich von uns weg bewegenden Objekte einfach zurückberechnen und trifft sich dann im Punkt "0".
Nein, dass kann man nicht.
Man muss jede Relativbewegung mittels der Lorentztransformation herausrechnen, so dass Beobachter und Objekt zueinander ruhen. Was dann an Rotverschiebung bleibt, kann nur als die Dehnung der Raumzeit gedeutet werden.

mfg okotombrok
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Unter der Vorraussetzung, dass sich das Universum vom 1.Tag an mit LG ausdehnt hat Henry recht.

Dann wäre das Licht aus 13 Mrd Lichtjahren Entfernung auch 13 Mrd Jahre unterwegs. Der Punkt, von dem das Licht ausging, war aber damals näher und das Universum dehnt sich ja nach ALLEN Seiten aus.
Somit wäre das Universum sogar 26 Mrd Jahre gross, weil die Entfernung vom damaligen Standort des Lichtsenders zu uns ja nur eine Ausdehnungsrichtung beschreibt. Das Universum hat sich ja auch in die dem Lichtsender abgewandte Richtung ausgedehnt. Im Prinzip waren alle Objekte zu Anbeginn des Universums in einer "vermeintlichen" Mitte vereint.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1703-70:
Dann wäre das Licht aus 13 Mrd Lichtjahren Entfernung auch 13 Mrd Jahre unterwegs. Der Punkt, von dem das Licht ausging, war aber damals näher und das Universum dehnt sich ja nach ALLEN Seiten aus.
Somit wäre das Universum sogar 26 Mrd Jahre gross, weil die Entfernung vom damaligen Standort des Lichtsenders zu uns ja nur eine Ausdehnungsrichtung beschreibt. Das Universum hat sich ja auch in die dem Lichtsender abgewandte Richtung ausgedehnt. Im Prinzip waren alle Objekte zu Anbeginn des Universums in einer "vermeintlichen" Mitte vereint.

Hallo Hans-m,

es kursieren im Internet recht unterschiedliche Angaben zum Durchmesser des Universums. Scheint nicht so einfach zu sein, das zu ermitteln.
Eines hingegen scheint festzustehen: Der Durchmesser ist deutlich größer als 26 Mrd. LJ.
Während der 13,4 Mrd Jahre, die das Licht zu uns gebraucht hat, hat sich das Universum weiterhin (beschleunigt) ausgedehnt, was bedeutet, das der Ursprung des Lichtes heute wesentlich weiter entfernt ist als 13,4 Mrd LJ.
Ich meine gelesen zu haben, dass Physiker heute davon ausgehen, dass wir Photonen empfangen, deren Ursprung heute mehr als 48 Mrd LJ von uns entfernt ist.

mfg okotombrok
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Okotombrok, Triton

Ihr stellt das alles schon annähernd richtig dar, nur wird man mit der Erläuterung der verschiedenen Ursprünge der Rotverschiebung z. B. niemandem weiterhelfen, dem die Grundlagen erst einmal fremd sind. Ich denke, was z. B. Quante und Hans betrifft, ging es erst einmal um die innere Logik der Urknalltheorie. Man kann schließlich diese Theorie ablehnen, sich aber dennoch damit beschäftigen und sie auf Schlüssigkeit prüfen; eine Theorie kann inhaltlich völlig schlüssig, aber trotzdem falsch sein. Deshalb war es erstmal ausreichend, darauf hinzuweisen, dass es nicht um Bewegungen innerhalb des Raumes geht, sondern um Bewegung des Raumes selbst.

Dass der Urknall in seiner naivsten Form so Manches nicht hinreichend erklärt, ist schon lange klar, so z. B. die annähernd gleichförmige Verteilung der Hintergrundstrahlung oder das Horizontproblem, deshalb die Erweiterung durch die Annahme einer inflationären Phase in den ersten Momenten des Knalls. Auch die so genannte Singularität ist nur eine vereinfachende Annahme, sie resultiert aus dem mathematischen Modell, das bei Annäherung an den wirklich allerersten Augenblick gegen unendlich strebt, was aber keine Beschreibung der Wirklichkeit ist, sondern zeigt, dass hier das Modell nicht mehr zuständig ist – es versagt. Noch ein Letztes: Rotverschiebung und Expansion, wie wir es hier behandeln, ist eine Beschreibung des Kosmos, die auf der ART beruht, aber der Urknall lässt sich ohne die Quantenmechanik nicht erklären, und da beginnen die echten Probleme, nämlich in der Vereinigung von ART und Quantentheorie (die ist der tatsächliche Grund für die auftretende Singularität).

Licht bewegt sich nicht mit dem Raum, es bedarf keines Mediums – wie z. B. der Äther angenommen wurde -, sondern es bewegt sich durch den Raum; das heißt, es wird nicht durch den Raum „mitgenommen“ in dem Sinne, dass sich durch die Bewegung des Raumes die Wellenlänge des Lichtes erhöht wie sich z. B. ein Gummiband dehnen würde, sondern die Rotverschiebung macht nur Sinn – so, wie okotombrok schreibt-, wenn man von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ausgeht. Sonst könnte sich das Licht bei gleicher Wellenlänge einfach auf ein größeres Volumen verteilen; wir beobachten aber nicht nur eine Abnahme der Energiedichte, sondern eben auch eine Zunahme der Wellenlänge, respektive Rotverschiebung.

Mit freundlichen Grüßen

Henry
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Zitat:
Unter der Vorraussetzung, dass sich das Universum vom 1.Tag an mit LG ausdehnt hat Henry recht..

Das Universum dehnt sich nicht mit Lichtgeschwindigkeit aus, die Raumexpansion erreicht relativ zu unserer Position Lichtgeschwindigkeit, das ist der Ereignishorizont den ich ja schon versucht habe zu erklären. Es handelt sich auch um keine lineare Ausdehnung sondern um eine beschleunigte, die immer schneller wird je weiter man ins Universum blickt. Theoretisch könnten wir Licht noch aus 45 Mrd. Lichtjahren Entfernung empfangen, (vorausgesetzt das Universum wäre so alt), da die Raumexpansion ab dieser Entfernung Lichtgeschwindigkeit erreicht. Solange ein Objekt mit Unterlichtgeschwindigkeit von uns weg expandiert, kann uns das Licht erreichen, da die Lichtgeschwindigkeit immer gleich ist, auch wenn sich ein Objekt mit fast Lichtgeschwindigkeit von uns weg bewegt. Erreicht ein Raumbereich allerdings Lichtgeschwindigkeit, so wir uns Licht aus dieser Region niemals erreichen können, ebenso wie bei einem Schwarzen Loch.

Zitat:
Somit wäre das Universum sogar 26 Mrd Jahre gross, weil die Entfernung vom damaligen Standort des Lichtsenders zu uns ja nur eine Ausdehnungsrichtung beschreibt. Das Universum hat sich ja auch in die dem Lichtsender abgewandte Richtung ausgedehnt. Im Prinzip waren alle Objekte zu Anbeginn des Universums in einer "vermeintlichen" Mitte vereint.

Es gibt keine vermeintliche Mitte, es gibt höchstens einen "Startpunkt", die Hintergrundstrahlung. Objekte die ihr Licht beispielsweise vor 7 Mrd. Jahren in unsere Richtung abgeschickt haben, waren damals auch noch näher an uns dran. Das Licht war daraufhin 7 Mrd. Jahre zu uns unterwegs, wobei sich der Raum, den das Licht in dieser Zeit durchqueren musste gedehnt hat, die Wegstrecke wurde länger. Das Licht musste also gegen diese Dehnung ankämpfen und verlor dabei Energie - die kosmologische Rotverschiebung.
Licht das 7 Mrd. Jahre unterwegs war, stammt, grob geschätzt von Quellen, die zum damaligen Zeitpunkt als sie ihr Licht abschickten, in einer relativen Entfernung von ca. 5 Mrd. Lichtjahren zu uns befanden (wirklich ganz grob geschätzt).

Gruß
Wolfgang
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1703-70:
Unter der Vorraussetzung, dass sich das Universum vom 1.Tag an mit LG ausdehnt hat Henry recht.

Dann wäre das Licht aus 13 Mrd Lichtjahren Entfernung auch 13 Mrd Jahre unterwegs. Der Punkt, von dem das Licht ausging, war aber damals näher und das Universum dehnt sich ja nach ALLEN Seiten aus.
Somit wäre das Universum sogar 26 Mrd Jahre gross, weil die Entfernung vom damaligen Standort des Lichtsenders zu uns ja nur eine Ausdehnungsrichtung beschreibt. Das Universum hat sich ja auch in die dem Lichtsender abgewandte Richtung ausgedehnt. Im Prinzip waren alle Objekte zu Anbeginn des Universums in einer "vermeintlichen" Mitte vereint.

Hi,

Hans, Radius ist in Bezug auf das Universum leicht miss zu verstehen, das heißt, du darfst die Entfernungen nicht einfach addieren. Nimm an, du hast am Anfang nur zwei Punkte, die sich voneinander entfernen, dann ist der eine Punkt vom anderen so weit entfernt wie umgekehrt. So verhält es sich mit allen Punkten im Kosmos; wenn man hier vom Radius spricht, meint man gleichzeitig seine gesamte – sichtbare – Ausdehnung.

Was die absolute Größe angeht, so meint man gewöhnlich die Größe des sichtbaren Kosmos. Durch die Annahme einer inflationären Phase direkt nach dem Urknall geht man aber davon aus, dass das Universum um viele Größenordnungen größer ist, als wir es je sehen werden (manche Forscher gehen von bis zum dreißigtausendfachen aus), denn diese Raumbereiche entfernen sich mit Überlichtgeschwindigkeit – der Raum selbst, wohlgemerkt, ist damit gemeint, nicht einfach Objekte innerhalb des Raumes. Siehe z. B. http://abenteuer-universum.de/kosmos/umasse.html Aber ich bin durch Stueps auf Berichte gestoßen, nach denen das anders aussehen soll, hab ich ehrlich gesagt noch nicht verstanden.

Henry
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Zitat:
Aber ich bin durch Stueps auf Berichte gestoßen, nach denen das anders aussehen soll, hab ich ehrlich gesagt noch nicht verstanden.

...was meinst du soll anders aussehen?
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Triton schrieb in Beitrag Nr. 1703-73:
(...)
Es gibt keine vermeintliche Mitte, es gibt höchstens einen "Startpunkt", die Hintergrundstrahlung.
(...)
Hallo Triton und guten Abend.
Erläutere doch bitte wie Du die "vermeintliche Mitte" und den "Startpunkt" unterscheidest.
MfG Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Zitat:
Triton schrieb in Beitrag Nr. 1703-75:
Aber ich bin durch Stueps auf Berichte gestoßen, nach denen das anders aussehen soll, hab ich ehrlich gesagt noch nicht verstanden.

...was meinst du soll anders aussehen?

Ne, is ok,

war mein Problem und ich hab´s geschnallt!

Aber danke für die Nachfrage

Gruß Henry
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Zitat:
Hallo Triton und guten Abend.
Erläutere doch bitte wie Du die "vermeintliche Mitte" und den "Startpunkt" unterscheidest.
MfG Ernst Ellert II.

Hallo Ernst,
wie bereits erwähnt, gibt es keine "örtliche" Mitte sondern nur eine "zeitliche" - den Urknall. Als "Startpunkt" bezeichnete ich deshalb die Hintergrundstrahlung, da diese den für uns ersten beobachtbaren Zeitpunkt des Universums darstellt.
Gruß
Wolfgang
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Triton schrieb in Beitrag Nr. 1703-78:
wie bereits erwähnt, gibt es keine "örtliche" Mitte sondern nur eine "zeitliche" - den Urknall. Als "Startpunkt" bezeichnete ich deshalb die Hintergrundstrahlung, da diese den für uns ersten beobachtbaren Zeitpunkt des Universums darstellt.

Als örtliche Mitte würde ich den Punkt bezeichnen, an dem alles beim Urknall begann.
Von diesem Punkt aus wurde alles, was sich im Universum befindet, in alle Richtungen geschleudert. Da sich aber jeder Punkt im Universum selbst als ruhend bezeichnen kann, kann sich auch jeder Punkt als (vermeintlicher) Mittelpunkt des Universums bezeichnen (Galileo verzeihe mir diese Behauptung), denn von jedem Punkt aus gesehen dehnt sich das Universum in alle Richtungen aus.
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Zitat:
Als örtliche Mitte würde ich den Punkt bezeichnen, an dem alles beim Urknall begann.
Von diesem Punkt aus wurde alles, was sich im Universum befindet, in alle Richtungen geschleudert. Da sich aber jeder Punkt im Universum selbst als ruhend bezeichnen kann, kann sich auch jeder Punkt als (vermeintlicher) Mittelpunkt des Universums bezeichnen (Galileo verzeihe mir diese Behauptung), denn von jedem Punkt aus gesehen dehnt sich das Universum in alle Richtungen aus.

Hans, nochmal, du muss einfach von dieser Sichtweise wegkommen, der Urkall war keine Explosion im klassischen Sinn, die Materie ist auch nicht "auseinandergeflogen".
Als Beispiel: Es ist möglich ganz normales Wasser auch unter den Gefrierpunkt abzukühlen ohne dass es gefriert, indem man es sehr sehr langsam abkühlt. Beschleunigt man den Prozess der Abkühlung, so gefriert dieses Wasser schlagartig und geht dabei in einen anderen Aggregatzustand über.
Ungefähr so kann man sich auch den Urknall vorstellen. Das Universum war vor dem Urknall ( ich hasse diese Bezeichnung) angefüllt mit homogen verteilter Energie. Ein Ereignis, das wir Urknall bezeichnen, störte diese Homogenität wodurch das Universum "gefror" und in einen anderen "heissen" Aggregatzustand überging. Dieser "Schockzustand" bildete auch Dunkle Energie durch welche das Universum daraufhin begann "in alle Richtungen" zu expandieren. In den ersten sieben Mrd. Jahren war das Verhältnis, aufgrund der räumlichen Masseverteilung, von Materie und Dunkler Energie ausgeglichen. Nach sieben Mrd. Jahren begann die Dunkle Energie sich letztlich durchzusetzen. "Heute" dominiert die Dunkle Energie das Universum und treibt die Materie beschleunigt auseinander.
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Zitat:
Als örtliche Mitte würde ich den Punkt bezeichnen, an dem alles beim Urknall begann.

Noch mal zum Thema "Urknall". Vor nun fast 100 Jahren hatte man die Vorstellung, nachdem Hubble die Expansion des Univesums entdeckte, dass, wenn man die Zeit rückwärts laufen ließe, sich alle Materie in einem Punkt wieder treffen müsse. Lemaitre entwickelte zuvor schon, anhand der Friedmann Gleichungen ein Urknallmodell, wobei das Universum aus einem "Uratom" entsprungen sein soll.
Diese Sichtweise eines "Urknalls" hat sich leider bis heute landläufig etabliert, da jeder Mensch erst einmal sehr materialistisch denkt und mit der Vorstellung einer Explosion gut zurechtkommt. Wie wir aber wissen, sind die Dinge meist nicht so einfach wie wir sie uns gerne vorstellen würden, vor allem nicht in Bezug auf das Universum.
Um letztlich hinter das "große Ganze" zu kommen, müssen wir im Allerkleinsten anfangen, im Bereich der Quanten. Hier gibt es keine Materie mehr im klassischen Sinne, es regiert der Zufall. Übertragen auf das Universum bedeutet dies, dass es nicht möglich ist zu sagen, wo und zu welcher Zeit eine bestimmte Galaxie sein wird. Auch unsere Galaxie bewegt sich innerhalb des Virgo Clusters und wird von gravitativer Wechselwirkung innerhalb dieses Systems beeinflusst. Aus diesem Grund bewegt sich beispielsweise auch Andromeda auf uns zu.
"Lokal" betrachtet, expandiert das Universum innerhalb des Virgo Clusters so gut wie überhaupt nicht. Um die Raumexpansion wirklich nachweisen zu können, muss man mindestens 400 Megaparsec ins Universum blicken, da man ab dieser Distanz erst das Gravitationsfeld unseres lokalen Universums verlässt und in den Bereich des von Dunkler Energie dominierten Kosmos vordringt. Wie sagen die Amerikaner so schön, Think Big!
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