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Zeit und Anfang

Thema erstellt von Highlaender 
Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Da wir aber gerade von Gottes Gedanken, die die Welt erschaffen haben, geredet haben, musste ich mich auch auf diese "uninteressante" Definition beziehen. Und da ist Gott nicht (bloß) das Synonym für Sein.

'Gottes Gedanken' dahinter verbirgt sich... das die Welt an sich sprachlich und damit auch logisch strukturiert ist... deswegen beginnt es auch mit "Am Anfang war das Wort."

Aber so meinst du es sicher auch nicht, da dies ja auch auf einen Nicht-Personlen Gott abzielt... aber genau das ist der "Gottesbegriff".

Das andere, diese populären Gottesvorstellungen der Masse... die beziehen sich nicht auf den Gottes-Begriff, sondern auf den Begriff der Person. Und welchen Sinn macht das? In der einen Version sind wir Abbilder Gottes - und zwar in dem Sinne, dass wir Vernunftwesen sind (na ja, nicht alle Menschen sind das).
Und in der populären Version ist Gott eigentlich ein Abbild von uns, weil er einfach nur eine Person ist... im Grunde ist es fast eine Identität Gott = Person = Mensch, nur dass es sich um eine sehr mächtige Person handelt. (Ein Hexenmeister?)

Es hat schon seinen Grund, warum kaum ein Philosoph/Theologe wirklich ernsthaft solche Vorstellungen gehabt hat, außer er hat es nicht so mit der Logik und dem Denken.

Was interessiert dich so sehr daran? Es interessiert doch auch niemanden, ob die Masse eher an den Kreationismus glaubt, oder an die Evolution? Und das ist vergleichbar... die Evolution als Systemtheorie, Kybernetik etc. ist schon recht komplex... der Kreationismus ist sehr simpel.
So ist es auch mit den beiden Gottesvorstellungen... das der eine populärer ist, liegt nur daran, dass er leichter zu verdauen ist.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 06.12.2006 um 14:14 Uhr.
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Beiträge: 2.425, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
deswegen können wir 'Gott' außen vor lassen, da es über ihn kein Wissen geben kann
Wissen über Gott kann auch durch Offenbarung erhalten werden, sofern Gott ein "persönlicher" Gott ist. Obwohl dieses Wissen dann subjektiv ist, ist es dennoch eines und sollte m.E. durchaus in die hiesigen Diskussionen mit eingebracht werden. Sicherlich hat Sedna recht, man sollte offenen Fragen nicht oberflächlich mit dem Argument von Gottes Allmacht aus dem Wege gehen. Aber einen persönlichen Gott als
Zitat:
populäre Gottesvorstellung der Masse
mit der Begründung abzulehnen, er sei dann
Zitat:
eigentlich ein Abbild von uns, weil er einfach nur eine Person ist
will mir bei bestem Willen nicht einleuchten. Andre, welche Eigenschaften einer Person hältst du für Gott unwürdig? Was muss Gott mehr sein als (Zitat)"nur" eine Person? Vielleicht verstehst du ja unter dem Begriff Person etwas anderes als ich. Für mich ist das, was meine Person ausmacht, mein ich mit meinem Willen. Auch Gott schreibe ich einen solchen Willen zu und begründe dies damit, dass die Welt (für mich seine Schöpfung) wohlgeordnet ist. Insoweit ist für mich co-web´s weiter ober formuliertes "Zahnbürstenargument" meiner Meinung nach ein sehr zutreffendes Argument.
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Beiträge: 21, Mitglied seit 18 Jahren
Ich mag diese Glaubens-Diskusionen nicht, aber gerade deswegen muss ich mal meine Meinung los werden.
Ich halte es für sehr unrealistisch das eine übermächtige Lebensform in einem 4-Dimensionalen Universum existieren kann.
Wann bitte soll dieser Gott entstanden sein? Zeitgleich mit dem Urknall bei zwei Billionen Grad Celsius?
Man könnte vielleicht vermuten mit dem Beginn des Lebens, aber Leben ensteht wohl eher durch Zufall der Gegebenheiten...

Selbst wenn ein allmächtiger Gott existieren würde der über das Leben (Sein) wacht, warum hat er nur diesem einen Planeten leben gegeben? Warum ist er nicht fähig Parameter im Universum so zu verändern das auch auf anderen Planeten Leben möglich ist? Warum nur eine Evolution auf einer kleinen Materiekonzentration wenn er das ganze Universum bevölkern könnte?


Wissen ist Macht, Glauben ist irrelevant weil es zu Diskussionen führt deren Wahrheitsgehalt unmöglich nachgeprüft werden kann...

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Sternzeit 12,5 3/4
Beitrag zuletzt bearbeitet von The One am 07.12.2006 um 00:01 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,

Zitat:
Wissen über Gott kann auch durch Offenbarung erhalten werden, sofern Gott ein "persönlicher" Gott ist. Obwohl dieses Wissen dann subjektiv ist, ist es dennoch eines und sollte m.E. durchaus in die hiesigen Diskussionen mit eingebracht werden.

Hast du dich schon einmal gefragt, was "Wissen" von deiner "Meinung" unterscheidet? Wissen ist etwas, dass die Wissenschaft produziert, in dem es hypothetisch gesetzt wird - was du Wissen nennst, nenne ich "Überzeugung" und "Meinung".

Zitat:
Andre, welche Eigenschaften einer Person hältst du für Gott unwürdig?

Was soll ich dazu sagen? Von unwürdig war nicht die Rede... ich finde solche Vorstellungen mehr als nur uninteressant - langweilig.


Und du findest das "Zahnbürstenargument" gut? Ich finde nicht, dass es ein gutes Argument ist, weil der Autor scheinbar nicht einmal weiß, was Artefakte sind - und alle seine Beispiele sind Artefakte.

Seine logischen Schlüsse sind von dieser Qualität: Eine Kuh gibt Milch, schwangere Frauen geben Milch. Also sind Kühe schwanger.
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@ Andre

Zitat:
Und du findest das "Zahnbürstenargument" gut? Ich finde nicht, dass es ein gutes Argument ist, weil der Autor scheinbar nicht einmal weiß, was Artefakte sind - und alle seine Beispiele sind Artefakte.
Die Welt kann man eben nicht mit dem Intellekt erfassen/erklären ;-)
Ich weiß nicht, ob meine Beispiele Artefakte sind - ich wollte ein paar Lebensnahe Beispiele nennen, die leicht nachzuvollziehen sind - um klarzumachen, dass wir selber unsere Realität erschaffen.

Zitat:
Seine logischen Schlüsse sind von dieser Qualität: Eine Kuh gibt Milch, schwangere Frauen geben Milch. Also sind Kühe schwanger.
So ist es ;-)

Die eigene Realität hängt von der Qualität, bzw. der Intensität des Bewusstseins ab. Ich bin kein Intellektueller, aber ich sehe, wie die Dinge hinter ihren Formen sind. Aber es ist nicht einfach, es einfach zu erklären, bzw. zu beschreiben.

Herzlich,
cob-web
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Hallo Andre,

leider kommt es vor, dass verschiedene Menschen unter demselben Begriff völlig andere Dinge verstehen. Dabei ist keine von den beiden Vorstellungen richtig oder falsch, sondern höchstens populär/verbreitet und unbekannt.

Darum ist auch eine Diskussion über die 'wahre' Bedeutung des 'Gottesbegriffs' überflüssig.
Entweder man legt für einen der beiden Begriffe ein neues Wort an (oder benutzt weniger mehrdeutige Synonyme) oder man muss sich damit begnügen auf die Wortbedeutung desjenigen einzugehen, der den Begriff ins Gespräch bringt.

Sonst wird die Diskussion schnell ziemlich ziellos und wirr.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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@ The One

Zitat:
Ich halte es für sehr unrealistisch das eine übermächtige Lebensform in einem 4-Dimensionalen Universum existieren kann.

Wieso sollte das Universum nur 4 Dimensionen haben, wenn alleine der Mensch 12 Dimensionen hat?
In den alten Vedischen Schriften z.B. kann man lesen, dass der Mensch ein multidimensionales Wesen ist, dass außer der 3 irdischen (persönlichen) Dimensionen (Körper, Gefühle und Denken) auch noch aus 9 überpersönlichen Ebenen (Dimensionen) besteht.
Das Leben ist multidimensional.


Zitat:
Warum ist er nicht fähig Parameter im Universum so zu verändern das auch auf anderen Planeten Leben möglich ist? Warum nur eine Evolution auf einer kleinen Materiekonzentration wenn er das ganze Universum bevölkern könnte?

Ist längst passiert.
Ich bin davon überzeugt (und da bin ich nicht alleine), dass das Universum voller Leben ist .
Es wäre eine Platzverschwendung, wenn es nur auf der Erde Leben geben würde, oder?
(Vor allem dann, wenn das stimmt, dass das Universum unendlich ist.)

Gruß
cob-web
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Zitat:
...alten Vedischen Schriften...
*hust*

*angst*
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Hallo Andre,

wenn jemand eine Erfahrung dadurch macht, dass sich ihm jemand oder etwas offenbart, dann hat er doch anschließend nicht nur eine Meinung von dieser Sache. Eine Meinung habe ich, wenn ich von theoretischen überlegungen ausgehe und diese Erfahrung eben noch nicht gemacht habe.

Das Zahnbürstenargument finde ich nicht deswegen gut, weil der Autor nichts über Artefakte weiß, sondern weil ich - wie ich oben bereits gesagt habe - eine geordnete Welt vorfinde. Auf dieses Argument bist du leider in keiner Weise eingegangen. Auch auf meine zweite Frage, was du von Gott "mehr" erwartest, als "nur" Person zu sein, bist du nicht eingegangen.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
eine geordnete Welt vorfinde. Auf dieses Argument bist du leider in keiner Weise eingegangen. Auch auf meine zweite Frage, was du von Gott "mehr" erwartest, als "nur" Person zu sein, bist du nicht eingegangen.

Wie Ordnung durch Selbstorganisation entstehen kann, ist heute ja nichts ungewöhnliches mehr... dazu braucht es kein planendes höheres Wesen.
Zumal dieses Wesen dann scheinbar alles so geplant hat, das es so aussieht, als hätte es alle natürlichen Dinge über die Methode "Versuch und Irrtum" entworfen - also designt er die Dinge unüberlegt... und genau so sieht die natürliche Welt auch aus.

Und was ich von Gott mehr erwarte, als "nur" eine Person zu sein? Ich finde diese Frage irgendwie lächerlich. Du bist eine Person, ich bin eine Person... wir beide sind wirkliche, existierende "Dinge". Wenn Gott eine Person ist, dann gelten auch alle Eigenschaften einer Person für ihn... glaub von mir aus, was du willst, mir ist das zu langweilig.

Zitat:
wenn jemand eine Erfahrung dadurch macht, dass sich ihm jemand oder etwas offenbart, dann hat er doch anschließend nicht nur eine Meinung von dieser Sache.

Wissen hat er davon aber auch nicht... und Offenbarung... kann man sich da nicht irren? Kann man da nicht etwas missverstehen? Es ist doch eher so, dass dir bei einer Offenbarung plötzlich etwas ganz klar wird... aber was hat dieses eher emotionale Verstehen schon zu bedeuten?
Sicher, in den tragischen Momenten im Leben, dann, wenn jemand sich durch etwas wirklich betroffen, berührt fühlt... gerade dann empfindet er auch ein unglaublich starkes Gefühl für das, was man wirklich nennen kann, wie der Verlust eines geliebten Menschen, oder das Begreifen der menschlichen Tragödie. Die Wirklichkeit so zu erfahren lässt einfache jede intellektuelle Betrachtungsweise im Dunkeln versinken - aber das geht vorbei und danach ist es wieder an der Zeit, vernünftig zu sein und "realistisch".

Was du mit Offenbarung meinst, ist mir irgendwie unklar.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 08.12.2006 um 09:58 Uhr.
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Zitat:
Wie Ordnung durch Selbstorganisation entstehen kann, ist heute ja nichts ungewöhnliches mehr... dazu braucht es kein planendes höheres Wesen
Für unsere Menschwerdung ist es erforderlich, dass die von uns beobachteten Naturkonstanten exakt so sind, wie wir sie beobachten. Warum haben diese Konstanten tatsächlich genau den benötigten Wert und keinen anderen?

Für die Selbstorganisation ist die sehr unwahrscheinliche Voraussetzung erforderlich, dass wir uns in einem offenen System im thermodynamischen Ungleichgewicht befinden. Das ist der Fall obwohl wir beobachten, dass alle Prozesse in abgeschlossenen Systemen auf ein thermodynamisches Gleichgewicht hinauslaufen. Warum?

Die Entwicklung der Selbstorganisation schließlich auf den Menschen hin, ein Denkendes Wesen, welches diese Entwicklung bewusst zurückverfolgen kann und sich die Frage nach dem Grund seiner Existenz stellt, halte ich für umso erstaunlicher. Zumal ich mich nach einer lang andauernden Evolution ausgerechnet gerade in dieser zeitlichen Phase befinde. Hast du eine Idee, warum ein solcher Attraktor existieren muss?

Deine obige These halte ich in etwa für genauso naiv, wie wenn du auf unserem Planeten durch den Urwald wandertest, plötzlich eine Zahnbürste finden würdest und dann unter Hinweis auf das Anthropische Prinzip oder die Viele-Welten-Theorie die These vertrittst: „Eine solche Zahnbüste hier im Wald ist nicht verwunderlich, dafür braucht es keine Menschen hier!“
Zitat:
Was du mit Offenbarung meinst, ist mir irgendwie unklar
Unter Offenbarung verstehe ich einfach, dass sich jemand oder etwas mir aktiv zeigt. Im Gegensatz zu den Dingen, die ich suche und selbst finden muss.

Ich will mit diesem Begriff hier aber nicht weiter argumentieren, weil er ja subjektiv ist. Einziger Grund, warum ich den Begriff hier gebracht habe ist, dass du behauptest hast, über Gott könne es kein Wissen geben.

Hier denken wir nun verschieden. Du meinst, Gott könne keine Person sein - dann kann es auch keine Offenbarung geben. Das akzeptiere ich.

Ich meine dass - wie du es oben formuliert hast - sich hinter 'Gottes Gedanken' eine sprachlich-logische Struktur verbirgt. (der Begriff „Wort“ = logos aus deinem Zitat "Am Anfang war das Wort." bedeutet eigentlich „Vernunft“). Und die kann ich mir eben nicht ohne Anbindung an eine Person vorstellen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 10.12.2006 um 17:03 Uhr.
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Andre schrieb in Beitrag Nr. 956-79:
Seine logischen Schlüsse sind von dieser Qualität: Eine Kuh gibt Milch, schwangere Frauen geben Milch. Also sind Kühe schwanger.
Du selbst gibst hier ein hervorragendes Beispiel für einen zulässigen Analogieschluss, welcher sich nicht auf die Logik gründet:

Eine Frau gibt ihrem Neugeborenen (nach der Schwangerschaft) Milch, um es zu tränken. Aus dem gleichen Grunde gibt auch eine Kuh Milch, nämlich um ein Kalb zu tränken.

Bei Analogieschlüssen geht es nicht um Äquivalenz. Mit ihnen soll auch nichts zweifelsfrei bewiesen werden, sondern es werden berechtigte, weil begründete Vermutungen angestellt, die dann in der Praxis überprüft werden müssen.

Das Beispiel zeigt auch, wie fatal es sein kann, unlogisch erscheinende Vermutungen, die gleichwohl begründet wurden, ohne Prüfung des Sachverhalts abzulehnen.

Was dieses - dein eigenes - Beispiel angeht, möchte ich daher co-web mit seiner knappen Entgegnung
Zitat:
So ist es ;-)
bestätigen.
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Ach waS helfen Fragen und Antworten, die indirekt sind!!!!!
Was wir wollen sind Fakten und wenn wir die nicht haben, dann sollten wir nicht herum philosophieren.
Wenn du etwas weißt frag nach bis es nicht mehr geht und wenn´s deiner Meinung nach nicht mehr geht,
dann lass es und leb dein Leben weiter.
Nutze die Zeit, die du hast, anstatt zu dich zu fragen woher die Zeit kommt.
Schau immer GeradeAUS......Denn es gibt mehr als du siehst!!
Und das ist viel viel wichtiger!!
Mit freundlichem Gruß:
BronXgirly =)
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Hallo Claus,

ich weiß, dass mein Beispiel ein Analogieschluss war und nicht auf der Logik basiert... das war ja gerade der Witz an meiner Formulierung: "Seine logischen Schlüsse sind von dieser Art...", weil die meisten nämlich so etwas für logisch richtige Schlüsse halten... das ist sehr dumm.

Zitat:
Für unsere Menschwerdung ist es erforderlich, dass die von uns beobachteten Naturkonstanten exakt so sind, wie wir sie beobachten. Warum haben diese Konstanten tatsächlich genau den benötigten Wert und keinen anderen?

Die Naturkonstanten sind Teil einer wissenschaftlichen Theorie, nämlich von dem Standardmodell der Teilchenphysik. Wer sagt dir, dass es unabhängig von unsere Naturbeschreibung irgendwelche Konstanten gibt? Und selbst wenn, dann musst du hier auch schön das "Wissenschaftsspielchen" mitspielen...

Und warum redest du von einem benötigten Wert? Merkst du nicht, dass du schon voraussetzt, was du damit eigentlich deutlich machen willst? Die betrachtest unsere Existenz als eine Notwendigkeit und nicht als etwas, das zwar wirklich ist, aber nicht zwangsweise wirklich werden musste.


Zitat:
Für die Selbstorganisation ist die sehr unwahrscheinliche Voraussetzung erforderlich, dass wir uns in einem offenen System im thermodynamischen Ungleichgewicht befinden. Das ist der Fall obwohl wir beobachten, dass alle Prozesse in abgeschlossenen Systemen auf ein thermodynamisches Gleichgewicht hinauslaufen. Warum?

Auch hier gilt das gleiche wie oben... wenn du schon aus der Wissenschaft heraus argumentierst, dann mach es doch vollständig. Die Inflationsmodelle sind durch die Erfahrung recht gut bestätigt... und innerhalb dieser Modelle kann man zeigen, wie bei der Inflation ein nahezu homogene Materieverteilung mit kleinen Dichteschwankungen entsteht - und dabei die Entropie erhöht wird.

Das bedeutet, dass der Anfangszustand unserer beobachtbaren Welt innerhalb wissenschaftlicher Modelle kein unwahrscheinlicher, sondern der wahrscheinlichste Zustand ist.

Zitat:
Deine obige These halte ich in etwa für genauso naiv, wie wenn du auf unserem Planeten durch den Urwald wandertest, plötzlich eine Zahnbürste finden würdest und dann unter Hinweis auf das Anthropische Prinzip oder die Viele-Welten-Theorie die These vertrittst: „Eine solche Zahnbüste hier im Wald ist nicht verwunderlich, dafür braucht es keine Menschen hier!“

Was für ein Vergleich... findest du den etwa gut? Ich habe dir nur eine Möglichkeit genannt, weil du gefragt hast. Man braucht deinen Gott als Erklärung nicht.

Und gegen Kreationisten habe ich eine Allergie. Das Anthropische Prinzip ist mir auch sehr egal... da wird nichts erklärt etc. Es ist lediglich die Feststellung, dass bestimmte Dinge für ihre Existenz bestimmte Voraussetzungen haben... und dass, wenn das "Ding" existiert, eben auch die Bedingungen erfüllt sein werden.
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Zitat:
Und die kann ich mir eben nicht ohne Anbindung an eine Person vorstellen.

Ich kann mir die Vernunft auch nicht ohne eine Person vorstellen... aber für mich gilt auch nicht "Am Anfang war das Wort" (ja, mal von unterschiedlichen Übersetzungen abgesehen). Ich lehne ja bereits eine Ontologie ab und tendiere eher zur Erkenntniskritik, oder zum Antirealismus. Erkenntnis ist für mich kein Vorgang, bei dem etwas abgebildet wird... bla... du weißt sicherlich, wie viel man dazu schreiben könnte und wie viel dazu schon in den letzten 2500 Jahren geschrieben wurde.
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@ Chemo


Zitat:
*hust*
Zitat:
*angst*

Eines Tages erlangt jeder Mensch die Erleuchtung, egal ob er dafür noch 10 oder 10.000 Jahre braucht. Zeit spielt dabei keine Rolle. Es ist nur reine Geschmacksache, wie lange ein jeder im Kreislauf von geboren werden und sterben bleibt.

Die Möglichkeit sich zu erheben und aufzusteigen hat jeder, der das Jetzt für seine Entwicklung zu nutzen weiß.

Arroganz und Angst sind dabei allerdings schlechte Ratgeber.

Herzlich
cob-web
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Zitat:
Eines Tages erlangt jeder Mensch die Erleuchtung, egal ob er dafür noch 10 oder 10.000 Jahre braucht. Zeit spielt dabei keine Rolle. Es ist nur reine Geschmacksache, wie lange ein jeder im Kreislauf von geboren werden und sterben bleibt.
Omg, ich krieg noch die Krise...
Behauptungsargumentation ist ne tolle Sache. Man muss sich nicht die Mühe machen etwas zu erklären, begründen, belegen oder herzuleiten.
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>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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@ Chemo

Zitat:
Omg, ich krieg noch die Krise...

Ach nicht doch - das ist es nicht wert ;)

Ich gebe zu, ich bin nicht so der Rhetoriker, aber ich kann dir die Bücher von Fred Alan Wolf, einem renommierten Quantenphysiker wärmstens empfehlen, z. B. das "The Self-Aware Universe: How Consciousness Creates the Material World" oder "The Yoga of Time Travel: How the Mind Can Defeat Time".
Ich finde die Klasse.

Eine schöne Weihnachtszeit euch allen.

Herzlich,
cob-web

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Cob-web am 15.12.2006 um 13:28 Uhr.
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Ich bin irgendwie kein bischen schlauer geworden - weder auf die ursprüngliche Frage "Was war vor dem Anfang?" noch in Bezug auf die Dinge, die wir abseits von diesem Thema diskutiert haben. Dabei würde ich gern dazu lernen.

@Andre

Ich verstehe nicht recht, worauf du hinaus willst:

Du meinst, dein Beispiel sei eben "nur" ein Analogieschluss gewesen und so etwas für logisch richtig zu halten sei sehr dumm. O.K., das mag sein. Aber mir lag daran zu zeigen, dass die Analogie zutrifft, obwohl sie logisch falsch ist. Das spricht meines Erachtens für die Annahme, dass Logik nicht immer das Allheilmittel bei der Bemühung ist, unsere Welt besser zu verstehen. Und wenn jemand sich nun beispielsweise bewusst ist, dass sein Analogieschluss nicht streng logisch ist, dann ist es vielleicht gar nicht so dumm, die These trotzdem einmal aufzustellen und zu überprüfen. Ich behaupte, es gibt viele solcher Analogien, die zwar nicht logisch sind, aber trotzdem zutreffen.
Zitat:
Wer sagt dir, dass es unabhängig von unsere Naturbeschreibung irgendwelche Konstanten gibt? Und selbst wenn, dann musst du hier auch schön das "Wissenschaftsspielchen" mitspielen...
Eben das finde ich ja so verwunderlich. Dass es andere als die beobachteten Konstanten wahrscheinlich gerade nicht gibt! Aber, was meinst du mit Wissenschaftsspielchen?

Du wirfst mir vor, ich setze schon voraus, was ich eigentlich deutlich machen will. Das finde ich nicht:

Ich staune darüber, dass die Welt genau so ist, wie sie "benötigt" wird, um mich als darüber staunendes Wesen zu ermöglichen. Da die Naturkonstanten auch beliebige andere Werte haben könnten, halte ich es aufgrund deren Vielzahl für wahrscheinlicher dass eine der solchen realisiert worden wäre, was aber nicht der Fall ist. Somit staune ich über einen unwahrscheinlichen Zustand.

Ich verstehe natürlich den Einwand: "Wir sind nun einmal da - dies setzt notwendig voraus, dass die Konstanten so sind, wie wir sie beobachten - also muss man sich darüber nicht wundern."

Gut, ich akzeptiere, dass man es so sehen kann. Aber eine solche Betrachtungsweise ist nichts für mich, weil man an dem "Wir sind nun einmal da" nicht vorbei kommt. Wann immer man es von der anderen Seite aus betrachtet - d.h. von der Stelle aus, als Leben noch nicht entstanden war - so gab es mannigfaltige Möglichkeiten, dass sich unsere Welt auch anders als sie tatsächlich ist entwickelt haben könnte - und alle diese Möglichkeiten schließen das Leben, wie wir es beobachten, aus.
Zitat:
...und innerhalb dieser Modelle kann man zeigen, wie bei der Inflation ein nahezu homogene Materieverteilung mit kleinen Dichteschwankungen entsteht - und dabei die Entropie erhöht wird
Gegenüber einer homogenen, isothermen Materieverteilung hat die Welt, wie wir sie heute beobachten (Materieansammlung in Sternen/Galaxien etc.) doch eine niedrigere Entropie, oder? Der Anfangszustand der Welt mag ja der wahrscheinlichste gewesen sein, aber der jetzige?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 15.12.2006 um 22:30 Uhr.
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Tomm
HAllo Andre
Du schriebst an Claus:

Und warum redest du von einem benötigten Wert? Merkst du nicht, dass du schon voraussetzt, was du damit eigentlich deutlich machen willst? Die betrachtest unsere Existenz als eine Notwendigkeit und nicht als etwas, das zwar wirklich ist, aber nicht zwangsweise wirklich werden musste.

Das finde ich merkwürdig. Zwar ist unsere Existenz Wirklichkeit, aber es hätte angeblich auch anders sein können. Woher nimmst du das? Mir scheint die Behauptung, dass sich auch andere Möglichkeiten hätten durchsetzen können, ein Hirngespinst zu sein. Denn diese angeblichen Möglichkeiten, die, wie du behauptest, auch hätten sein können, haben die sonderbare Eigenschaft, eben gerade nicht Wirklichkeit geworden zu sein. Ich glaube, diese Möglichkeiten gibt es gar nicht, denn die Wirklichkeit ist so, wie sie ist, mit Notwendigkeit. Die Möglichkeiten entspringen, scheint mir, lediglich der Fantasie und dem Mangel an Information. Ich glaube nicht einmal daran, dass die Wahrscheinlichkeit beim einmaligen Würfeln, die Zahlen 1-6 zu würfeln, wirklich 1 zu 6 ist. Die Zahl, die sich tatsächlich zeigt, erscheint nicht zufällig, sondern mit Notwendigkeit. Nur weil wir die Kausalität, die eben nur genau die erscheinende Zahl hervorbringen konnte, nicht exakt beschreiben und berechnen können, heißt das noch nicht, dass die anderen 5 Möglichkeiten sich auch hätten einstellen können. Die mathematische Beschreibung hat wenig mit der Wirklichkeit zu tun.

Gruß

Tomm
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