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Beitrag Nr. 1266-83
24.10.2008 11:56
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-82:Beide Flugzeugpiloten können sich als ruhend betrachten und stellen somit beim jeweiligen anderen Flugzeug eine Zeitdehnung fest.
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Beitrag Nr. 1266-84
24.10.2008 14:56
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Hallo Uhrbesitzer,Uhrbesitzer schrieb in Beitrag Nr. 1266-75:... wenn ein Flugzeug mit 800 km/h in Ostrichtung, ein zweites in Westrichtung mit derselben Geschwindigkeit fliegt, können sich beide Flugzeuge als ruhend ansehen, keines der beiden Bezugssysteme ist ausgezeichnet, auch gibt es keine ausgezeichnete, absolute Geschwindigkeit der Flugzeuge, sondern nur eine Relativgeschwindigkeit von 1600 km/h. Wir haben hier also zwei Flugzeug-Zwillinge, die sich exakt gleich verhalten.
- Welches der Flugzeuge altert nun schneller?
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Beitrag Nr. 1266-85
24.10.2008 16:45
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1266-84:deine Frage greift leider etwas vor. Ich hatte vorgegeben, dass wir vorerst nur inertiale Bewegungen [1] betrachten. Deine Flugzeuge bewegen sich nichtinertial, weil sie sich auf einer Umlaufbahn um die Erde herumbewegen. Und diese Bahn ist nicht geradlinig. Die beiden Flugzeuge können nicht als ruhend ansehen, denn sie müssen ständig beschleunigen, damit sie nicht von der Erdanziehung zu Boden gezogen werden. Ich stelle deine Frage zurück und komme später darauf zurück, wenn wir das Flugzeugexperiment von J. C. Hafele von der Washington Universität in St. Louis und von Richard Keating vom U.S. Marine Observatorium behandeln.
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
[1] Inertiale Bewegung: Geradlinig und unbeschleunigt.
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Beitrag Nr. 1266-86
25.10.2008 19:51
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Beitrag Nr. 1266-87
26.10.2008 09:54
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Beitrag Nr. 1266-88
26.10.2008 11:18
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Hallo Stueps,Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1266-74:Na dann, Eugen wird uns ja bald diese Formeln und Herleitungen vorsetzen, denn heißt es aufpassen, denn gehts ans Eingemachte! Vielleicht gibt´s ja doch noch Hoffnung, und ich kapier das wirklich mal so richtig...
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Beitrag Nr. 1266-89
26.10.2008 12:26
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Beitrag Nr. 1266-90
26.10.2008 14:17
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Zitat:Wenn der Geschwaderkommodore einen Funkspruch absetzt, dann kommt der Funkspruch bei A und B gleichzeitig an. Zweistein bemerkt, dass sich das Radiosignal mit der gleichen Geschwindigkeit v=c auf A und auch auf B zubewegt. Er bemerkt aber auch, dass sich A mit v=0,8c auf das Signal zubewegt und dass B mit v=0,8c dem Signal davoneilt. Schließlich bemerkt er, dass A zuerst zur Gabel greift. Man könnte nun argumentieren, dass das deshalb so sein muss, weil die Geschwindigkeit des Radiosignals relativ zu A aus der Sicht von Zweistein sich zu v(A) = c+0,8c zusammensetzt. Das würde aber dem Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit widersprechen. Daher ist dieses Argument falsch. Was ist dann der Grund für die Beobachtung von Zweistein, dass A als erster zur Gabel greift?
Einstein argumentierte etwa wie folgt: Auch die Zeit ist relativ. Es gibt keine absolute Zeit, die für alle Inertialsystem gültig ist. In jedem Inertialsystem läuft die Zeit anders ab, abhängig davon, wie schnell sich die Inertialsysteme relativ zueinander bewegen. Und das ist ein totaler Umsturz unseres Weltbildes, weil seit Newton die Zeit "überall gleich verfließt". Und genau das tut sie nicht.
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Beitrag Nr. 1266-91
26.10.2008 14:35
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Wolf359 schrieb in Beitrag Nr. 1266-89:Wenn A die Signallaufzeit des Signals 'Frühstück einnehmen' misst und Zweistein das gleiche tut, ist der gemessenene Wert von Zweistein dann kleiner als der von A?
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Beitrag Nr. 1266-92
27.10.2008 08:15
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Beitrag Nr. 1266-93
27.10.2008 13:13
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1266-86:
Wenn der Geschwaderkommodore einen Funkspruch absetzt, dann kommt der Funkspruch bei A und B gleichzeitig an. Zweistein bemerkt, dass sich das Radiosignal mit der gleichen Geschwindigkeit v=c auf A und auch auf B zubewegt. Er bemerkt aber auch, dass sich A mit v=0,8c auf das Signal zubewegt und dass B mit v=0,8c dem Signal davoneilt. Schließlich bemerkt er, dass A zuerst zur Gabel greift. Man könnte nun argumentieren, dass das deshalb so sein muss, weil die Geschwindigkeit des Radiosignals relativ zu A aus der Sicht von Zweistein sich zu v(A) = c+0,8c zusammensetzt. Das würde aber dem Postulat der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit widersprechen. Daher ist dieses Argument falsch. Was ist dann der Grund für die Beobachtung von Zweistein, dass A als erster zur Gabel greift?
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Beitrag Nr. 1266-94
27.10.2008 14:13
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Beitrag Nr. 1266-95
27.10.2008 14:52
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Uhrbesitzer schrieb in Beitrag Nr. 1266-93:Zweistein ist ein Dummerchen:
Das Geschwader ist ein Inertialsystem, man kann also prinzipiell nicht zwischen Ruhe und geradlinig gleichförmiger Bewegung unterscheiden. Offensichtlich kennt Zweistein das Relativitätsprinzip nicht und behauptet deshalb, A-M-B würden sich mit v = 0,8c bewegen und die Lichtgeschwindigkeit sich zu v(A) = c + 0,8c zusammensetzen.
Man kann aber prinzipiell nicht (auch nicht mit Hilfe des Lichts!) zwischen Ruhe und geradlinig gleichförmiger Bewegung unterscheiden.
Deshalb gilt v(A) = c + 0c.
Zitat:Ein ruhender Beobachter auf der Erde dreht sich mit 1600 km/h gegenüber dem Inertialsystem der Erde und damit gegenüber dem Medium der Lichtaussbreitung.
Zitat:Hier ergibt nach der klassischen Mechanik für die Lichtgeschwindigkeit c' = c + 1600 km/h bzw. c' = c - 1600 km/h je nach Bewegungsrichtung, weil das Relativitätsprinzip für kreisende gleichförmige Bewegung nicht gilt. Man kann nämlich (auch mit Hilfe des Lichts!) zwischen Ruhe und beschleunigter Bewegung unterscheiden (siehe Sagnac-Effekt).
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Beitrag Nr. 1266-96
27.10.2008 15:14
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-95:Hallo Uhrbesitzer,
wir haben es hier mit zwei Inertialsystemen zu tun, eines, in welchem A-M-B ruht, ein anderes, in welchem Zweistein ruht. Beide Inertialsysteme bewegen sich relativ zueinander.
Um überhaupt eine Geschwindigkeit, auch im Alltag, angeben zu können, ist es zwangsläufig notwendig, ein Inertialsystem als ruhend, das andere als bewegt zu definieren. Nach dem Relativitätsprinzip ist das auch zulässig. Würde diese Vorgehensweise Naturgesetzen widersprechen, könnten wir die gesamte Physik, auch die klassische, einstampfen.
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Beitrag Nr. 1266-97
27.10.2008 16:04
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Hallo Okotombrok,Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-91:ja, für A hat das Signal einen längeren Weg zurückzulegen, die Entfernung von A nach M.
Für Zweistein bewegt sich A auf das Signal zu, das Signal hat einen Kürzeren Weg zurückzulegen. Wenn man bedenkt, dass es in unserem Universum keine Gleichzeitigkeit von Ereignissen gibt, wie z.B. das Einnehmen des Frühstücks, ist das kein Widerspruch.
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Beitrag Nr. 1266-98
27.10.2008 16:16
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Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 1266-92:... noch eine Frage zum Verständnis. Wie sieht die Sache in Deinem Beispiel aus, wenn der Geschwaderkommandant nicht ein elektromagnetisches Signal an A und B sendet, sondern mit Pistolen gleichzeitig (in seinem System) auf A und B schießt. Auch in diesem Fall sieht Zweistein doch A eher umfallen als B, weil A der Kugel entgegen eilt und B der Kugel davoneilt. Worin besteht dann der Unterschied zwischen elektromagnetischen Bewegungen und sonstigen Bewegungen?
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Beitrag Nr. 1266-99
27.10.2008 16:18
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1266-95:Außerdem frage ich mich, wie sich ein ruhender Beobachter drehen kann? Und seit wann kann eine Rotation mit Km/h angegeben werden? Drehbewegungen gibt man als Drehfrequenz oder als Winkelgeschwindigkeit in 1/s an.
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Beitrag Nr. 1266-100
27.10.2008 16:35
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Hallo Uhrenbesitzer,Uhrbesitzer schrieb in Beitrag Nr. 1266-93:In Nichtinertialsystemen ist das anders:
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Beitrag Nr. 1266-101
27.10.2008 18:40
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1266-100:
Was ist der eigentliche Grund für die Beobachtung von Zweistein, dass A als erster zur Gabel greift?
M.f.G Eugen Bauhof
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Beitrag Nr. 1266-102
27.10.2008 19:41
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Entscheidend für die von Zweistein beobachtete Ungleichzeitigkeit der Erreignisse ist die Relativgeschwindigkeit Zweistein - AMB (oder AMB - Zweistein) von 0,8c.Uhrbesitzer schrieb in Beitrag Nr. 1266-101:Wenn die Lichtgeschwindigkeit im Inertialsystem der Raketen konstant ist, die Raketen denselben Abstand haben, die Raketen sich überhaupt nicht gegenüber dem Inertialsystem bewegt haben, dann kann Zweistein nicht beobachtet haben, daß das eine Signal früher ankommt als das andere.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.