Deja Vu

Mir kommt manchmal vor daß,ich etwas zweimal erlebt habe.

Ich habe auch manchmal das Gefühl, bestimmte Sachen schon einmal erlebt zu haben. Das Gehirn sucht ständig nach Zusammenhängen und vergleicht das Erlebte mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit. Diese Eigenschaft des Gehirns ist überlebenswichtig, auch wenn sie uns manchmal ganz schön in die Irre führen kann. Wie auch immer... ich vermute mal, daß das der Grund ist, warum uns machmal etwas so vorkommt, als hätten wir es schon einmal erlebt. Manchmal reicht schon eine Kleinigkeit aus - eine Melodie, ein Geruch, was auch immer - und schon errinnere ich mich an eine bestimmte Situation, in der ich ähnliches erlebt habe. Solche nebensächlichen, manchmal auch unbewußt registrierten Dinge, können uns eine Situation vertrauter machen, als sie es eigentlich ist.

Hallo:-)

aber hast Du es auch schon erlebt das Du dann weißt was als nächstes passieren wird?

Hi!
Also ich habe das tatsächlich schon mal erlebt, und die Situation war so ungewöhnlich, daß es kein Zufall gewesen sein konnte. Ich wußte während eines Telefongespräches genau, daß die andere Person gleich das Thema wechseln und mich über ein bestimmtes Ereignis fragen wird, ob ich davon schon mal gehört hatte. Ich konnte außerdem nicht wissen, daß diese Person über dieses Ereignis informiert war (es handelte sich um ein Selbstmordattentat, das sich 10 Jahre zuvor ereignete), und außerdem hatte dieses Thema überhaupt nichts mit dem Thema zu tun, worüber wir in diesem Moment eigentlich redeten (Thema Computer). Ist das nicht seltsam?

hm...nein, seltsam finde ich das eigentlich nicht. Bei mir ist nahezu jedes Deja-Vu-erlebnis gleichgeartet, sodaß ich jedes Mal weiß was passieren wird, ohne es sagen zu können, aber wenn es dann passiert ist es völlig klar. Schwer zu sagen ob das nun seltsam ist oder von rgendwelchen biochemischen Vorgängen abhängig ist. Man müßte mal jemand fragen der sich mit sowas auskennt;) Kennst Du wen?

LG
d.

Ich weiß auch nicht, wie man sich das erklären kann. Es gibt eine Theorie, daß die Welt dem Determinismus unterliegt, also alles vorherbestimmt ist. Das würde bedeuten, daß wir nicht frei in unserem Handeln sind, sondern daß wir nur glauben, tun und lassen zu können, was wir wollen. Nach dieser Theorie könnte man den weiteren Verlauf eines Systems exakt voraussagen, wenn man die Gesetze wüsste, die ihm zugrundeliegen, und wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt sämtliche Zustände darin kennen würde. Glaubst du an eine deterministische Welt, in der alles vorherbestimmt ist? Ich glaube, daß das Leben zwar vorherbestimmt ist, daß die Zusammenhänge sämtlicher Vorgänge allerdings so kompliziert sind, daß sie weder voraussagbar, noch erkennbar sind, was uns wiederum empfinden lässt, daß wir frei in unserem Handeln und in unseren Gedanken sind, und deshalb auch kaum ein Unterschied darin besteht.

Hattest du schon oft ein Deja-Vu?

Hi,

das ist definitiv eine schwierige Frage...
Ehrlicherweise möchte ich es natürlich nicht gern glauben das alles vorbestimmt sein soll. Wer oder was soll die Fäden in der Hand halten? Die komplexität ist ganz sicher die, die Du beschreibst. Man (oder ich, für andere sprechen kann ich da natürlich nicht) kann das oft bei anderen Menschen feststellen. Also das die Handlungswege oft die selben sind, frei von jeglicher Individualität. Das ängstigt mich oft, allerdings weiß ich nicht ob das den, von Dir beschriebenen, Zusammenhang näher erläutert?Über den Determinismus würde ich gern mehr erfahren. Wer ist begründer dieser Theorie?
Ich habe sehr oft Deja- Vues. Manchmal wochenlang gar nicht und dann wieder täglich. Wie ist das bei Dir? Darf ich fragen wie alt Du bist?
LG...

Klar könnte man sich fragen, wer die Fäden in der Hand hält. Wenn man es rein wissenschaftlich betrachtet (und ich sehe die Dinge gern von dieser Seite, da ich persönlich nicht religiös bin), könnte man die Naturgesetze für alles, was geschieht, verantwortlich machen. Doch was bestimmt diese Gesetze? In der Quantenphysik beispielsweise gibt es einige Phänomene, die man sich in unserer, sogenannten "makroskopischen Welt", nicht vorstellen kann. Abgesehen von Teilchen, die sich mehrmals um die eigene Achse drehen müssen, bis sie wieder ihre Ausgangslage erreicht haben, dreht sich dort alles nur um Wahrscheinlichkeiten. Demnach ist nichts unmöglich, es ist alles nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Um das zu schreiben, was ich dir damit eigentlich sagen möchte, muß ich noch weiter ausholen :-) Ich hoffe du hast die Zeit, das zu lesen...

Nehmen wir eine kleine Kugel und legen sie auf eine schräge Fläche. Die Kugel rollt herunter, egal wie oft wir den Vorgang wiederholen. Der Grund dafür ist die Gravitation. Und ebenso wie diese Kugel bestimmten Gesetzen unterliegt, so unterliegt alles in unserer Welt bestimmten Grundgesetzen, die wir längst nicht alle kennen und nie kennen werden. Ich glaube, daß wir auch nur eine Kugel sind, die eine schräge Fläche herunterrollt. Wir können keinen Einfluß darauf nehmen, wie und wohin wir rollen. Und trotzdem scheint es uns so, als hätten wir das Steuer in der Hand. Wir treffen Entscheidungen und beeinflussen damit unseren weiteren Lebensweg, doch machen wir dabei auch Fehler. Wenn uns im Nachhinein jemand fragt, warum wir nicht einen anderen, möglicherweise besseren Weg gingen, dann können wir sagen, daß wir zuvor einfach nicht wußten, welcher der bessere Weg ist. Tatsächlich ist es doch so, daß wir es zuvor einfach nicht in der Hand hatten, diesen Fehler abzuwenden, und auch danach nicht mehr in der Hand haben, da es dann bereits geschehen ist. Natürlich werden solch unangenehme Gedanken schnell verdrängt - wer glaubt schon gerne daran, daß er nicht frei im Denken und Handeln ist? Und muß es das wirklich bedeuten, selbst wenn unsere Entscheidungen bereits vorbestimmt wären? Ich könnte jetzt den Computer ausschalten. Dieser Text würde nie im Zeitforum erscheinen. Doch ich werde das nicht tun, auch wenn ich es könnte, und eben diese Entscheidung ist meiner Meinung nach vorbestimmt, so wie die Laufbahn der Kugel, die ihre Schräge runterrollt.
Übrigens: Hat diese Schräge eine ungleichförmige und grobe Struktur, so kann die Laufbahn der Kugel nicht genau vorhergesagt werden. Außerdem wird jeder Rollvorgang einen anderen Verlauf nehmen. Man nennt das die Chaos-Theorie. Die Gesetze, die in unserem Beispiel den weiteren Verlauf der Kugel bestimmen (und bei uns Menschen den Lebenslauf), sind so kompliziert, daß jede kleinste Änderung der Ausgangssituation Auswirkungen auf den weiteren Verlauf hat. Gib einen Tropfen Wasser auf deinen Finger. Trockne ihn, und wiederhole den Vorgang. Der Wassertropfen wird sich in eine andere Richtung bewegen, obwohl er denselben Gesetzen folgt. Darum glaube ich, daß die Dinge zwar vorbestimmt, aber nicht vorhersagbar sind. Und auch die Menschen, die frei von jeglicher Individualität sind, wie du es bezeichnest, rollen nur dann scheinbar dieselbe schräge Bahn entlang, solange diese Bahn glatt ist und keine grobe, ungleichförmige Struktur besitzt.

Ich habe gerade im Netz nachgesehen, ob ich irgend etwas über den Determinismus finde. Folgende Seite ist meiner Meinung nach sehr gut und verständlich geschrieben (einfach draufklicken):

http://members.aol.com/uweschoeneberg/homepage/dete...

Ich hatte schon einige Zeit kein Deja-Vu mehr, doch vielleicht kommt es mir auch nur so vor. Ich bin gerade 27 geworden. Darf ich auch fragen, wie alt Du bist?

LG, Manu

Hallo :-)

Werde Dir heute abend ausführlicher antworten. Leider funktioniert Dein link nicht. Kannst Du den mal überprüfen?

LG
dagny

Hi Dagny,

ich habe Dir den Inhalt der verlinkten Seite per E-Mail geschickt, falls die Seite immer noch nicht funktioniert. Der Server dort ist zeitweise etwas überlastet. Bei mir funktioniert's aber.

Liebe Grüße,
Manu

...hui, funktioniert doch, sorry. Prima, Danke:-)

...gleich lach ich mich tot. Das Posting haben wir wohl auch zur selben Zeit abgeschickt? Deins war eben noch nicht da *wunder*

LG
dagny

Haha, so kann's gehen... Die Sache wird so langam zum Chat :-)

Bis bald,
Manu

Hi... mich würde noch interessieren welche ambitionen du hattest diese page zu erstellen.

Die Zeit fasziniert mich schon seit meiner Kindheit. Wir sehen sie als so selbstverständlich an, denn ohne sie könnten wir uns auch keine Gedanken über sie machen, doch warum gibt es sie, warum also können wir uns Gedanken darüber machen? Ich finde, man muß solche Fragen stellen dürfen, egal ob man zu einem Schluß kommt, oder nicht. Ich stelle mir gerne fundamentale Fragen. Besonders, wenn man älter wird, hat man gefestigte Ansichten, die oft nicht der Realität entsprechen. Kinder wissen deshalb oftmals mehr als wir Erwachsene. Jeder sollte etwas "Kind" bleiben. Ach ja, darf ich auch wissen, wie alt du bist? Grüße, Manu

...entschuldige. Hatte ich Dir das noch nicht verraten? Sorry. Ich bin 20 und denke gerade darüber nach ob die Zeit tatsächlich alle Wunden heilt...

gestern abend hatte ich übrigens wieder ein dejavue. Dieses Mal war es sogar intensiver als sonst und beinahe beängstigend. Ich saßim Kino und wenn ich nicht gewußt hätte was passiert oder allein dort gewesen wäre, hätte ich sicher den Raum verlassen müssen. Schade finde ich, daß man auf Grund der emotionalen Vorgänge während eines dejavues das ganze nicht objektiv "studieren" kann.

Das ist echt interessant. Ich kann dir das schon nachempfinden. Jemand, der noch nie ein solches Erlebnis hatte, wird das vielleicht weniger verstehen. War es einfach die Situation selbst, daß du in diesem Kino saßt, oder ein ganz bestimmtes Erlebnis?
Ich könnte mir vorstellen, daß dich die Berichte über "Zeitgleiter" interessieren. Wenn du möchtest, schau doch mal auf der Hauptseite unter "Das Wesen der Zeit" und lies die Beiträge ab dem Titel "Wenn die Zeit entgleitet". Deine Meinung dazu würde mich interessieren.
Liebe Grüße, Manu

Ich habe es soeben gelesen. Es ist erschreckend. Ich glaube das ist es. Ich bin nun doch ein wenig verwirrt und etwas verängstigt. Ich kenne das aus der einen und der anderen Richtung, hatte aber nie einen Ansatzpunkt oder eine Erklärung.(Habe ich jetzt ja eigentlich auch nicht) Ich brauche mehr Infos. Kannst Du mir helfen?
Im Kino hat es eine Szene des Films und das dazugehörige Verhalten meiner Begleitung ausgelöst und verstärkt. Also wohl fühle ich mich nicht...

Hattest du schon mal ein vergleichbares Erlebnis wie die "Zeitgleiter" in den Berichten?

Ich habe gerade das Internet durchstöbert, aber leider konnte ich keine vergleichbaren Berichte zu diesem Thema finden. Das Buch "Das Rätsel von Raum und Zeit" würde ich dir ans Herz legen. Auf der Startseite unter "Literatur" findest du weitere Infos über dieses Buch. Leider ist es meines Wissens nach nicht mehr erhältlich :-(

Was löst diese Angst in dir aus? Ist es diese Unerklärbarkeit des Erlebten? Ich habe auch schon Dinge erlebt, die eigentlich nicht sein können, oder für die es zumindest keine logische Erklärung geben kann. Meine Angst davor habe ich aber inzwischen abgelegt, da ich genau weiß, daß man sich nicht alles logisch erklären kann. Unsere sogenannte "Logik" besteht nur aus von Menschen geschaffenen Regeln, die es uns erleichtern sollen, uns in unserer Welt zu orientieren. Und daß diese Regeln keineswegs die Realität darstellen, sondern uns nur zur Orientierung in einer makroskopischen Welt dienen, ist mir im Laufe der Zeit bewußt geworden. Das, was wir als "Ursache" für die eine oder andere Sache sehen, ist auch nur die Wirkung noch kleinerer, verborgenerer Ursachen, die wiederum anderen Gesetzen gehorchen - Gesetzen, die sich nicht mit denen aus unserer oberflächlichen Welt decken. So, jetzt bin ich aber weit vom Thema abgeschweift. Ich hoffe du verzeihst mir ;-)