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Beitrag Nr. 1916-1
20.09.2012 09:27
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Beiträge: 107, Mitglied seit 10 Jahren |
Beitrag Nr. 1916-2
01.10.2012 08:35
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-1:
Dieser Diskussionsfaden sei der Frage gewidmet, was alles Teil der Differenzmengen K-U oder U-RZ sein könnte, wo
- K alles im Kosmos Existierende bezeichnet,
- U alles, dessen Existenz an die Existenz unseres Universums geknüpft ist, und
- RZ alles, was in der Raumzeit unseres Universums lebt (aber nicht an all ihren Punkten).
Meine These:
Wenigstens Teile von uns existieren in K-U (woraus folgt, dass diese Menge nicht leer sein kann).
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Beitrag Nr. 1916-3
01.10.2012 10:45
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Hallo Grtgrt, ich grüße Dich.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-1:(...)
Alle der Stringtheorie zugrundeliegenden mathematischen Gesetze (einschließlich aller logischen Gesetze und aller ganzen Zahlen) existieren ohne jede Bindung an unser Universum, sind also nicht Teile der Raumzeit unseres Universums.
Und sofort wird klar: Unser Verstand kann die Raumzeit, in der wir leben (unser Universum sogar), nach Belieben verlassen und betreten. Damit aber, so denke ich, können auch die Mechanismen, aus denen er besteht, nicht in vollem Umfang Teil unserer Raumzeit sein.
Letztlich sind demnach auch wir selbst nicht in vollem Umfang Teil der Raumzeit unseres Universums.
(...)
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Beitrag Nr. 1916-4
01.10.2012 11:24
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Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 1916-2:
Lt. Mach z.B. verschwindet mit dem "Universum" alles, mithin ist K\U={Ø}
In deiner Menge K steckt ja die implizite Vorstellung, dass es mind. einen Sachverhalt gibt, der nicht an die
Ex. des Univ. gebunden ist. Ausserdem haben wir es mit Prozessen zu tun, d.h. es gibt eine Abhängigkeit
der Konfiguration zum entsprechenden Punkt im RZ-Kontinuum. Das muss unbedingt Beachtung finden.
Geht das Ganze in Richtung Esoterik?
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Beitrag Nr. 1916-5
01.10.2012 11:34
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1916-3:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-1:(...)
Alle der Stringtheorie zugrundeliegenden mathematischen Gesetze (einschließlich aller logischen Gesetze und aller ganzen Zahlen) existieren ohne jede Bindung an unser Universum, sind also nicht Teile der Raumzeit unseres Universums.
Wahrscheinlich hast Du Belege oder Indizien für Deine "klaren" Postulate.
Ich bin gespannt.
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Beitrag Nr. 1916-6
01.10.2012 12:09
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Genau Grtgrt.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-5:
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1916-3:Wahrscheinlich hast Du Belege oder Indizien für Deine "klaren" Postulate.
Ich bin gespannt.
Hi Ernst,
ich gehe da — wie alle Physiker, die sich Gedanken über Stringtheorie und damit verwandte Themen machen — davon aus, dass der Physik nichts anderes übrigbleibt, als vorauszusetzen, dass Logik und Mathematik im gesamten Kosmos Gültigkeit haben, also z.B. nicht nur lokal in einem bestimmten Universum (wenn es denn mehr als nur eines geben sollte).
Gruß,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1916-7
01.10.2012 12:52
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Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1916-8
01.10.2012 20:33
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-1:Zunächst mal: Über Dinge nachzudenken, die nicht Teil unseres Universums sind, ist den Physikern inzwischen zur zweiten Natur geworden.
Zitat:Solange eine Theorie nicht schlüssig widerlegt ist,
sollte man sie nicht lächerlich machen (oder als esoterisch einordnen),
sondern man sollte Gründe finden, die dazu geeignet sind, sie als widerlegt zu betrachten.
Das scheint aus dem Gedächtnis zitiert zu sein, gesagt hat erZitat von Grtgrt:Karl Popper bemerkt ganz richtig: Es ist einfacher, eine Theorie zu widerlegen, als sie zu beweisen.
Popper, Karl: Handlexikon zur Wissenschaftstheorie. München, Deutscher Taschenbuchverlag, 2. Auflage 1994. Seite 82Zitat von Karl Popper:Ein Satz (oder eine Theorie) ist dann und nur dann empirisch wissenschaftlich, wenn er falsifizierbar ist.
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Beitrag Nr. 1916-9
01.10.2012 21:46
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1916-8:
Zitat von Grtgrt:
Karl Popper bemerkt ganz richtig: Es ist einfacher, eine Theorie zu widerlegen, als sie zu beweisen.
Das scheint aus dem Gedächtnis zitiert zu sein, gesagt hat er
Zitat von Karl Popper:
Ein Satz (oder eine Theorie) ist dann und nur dann empirisch wissenschaftlich, wenn er falsifizierbar ist. Popper, Karl: Handlexikon zur Wissenschaftstheorie. München, Deutscher Taschenbuchverlag, 2. Auflage 1994. Seite 82
Man sollte nur in Ausnahmefällen aus dem Gedächtnis zitieren. Erst ein ordentliches Zitat mit Quellennachweis ermöglicht es dem Leser, die Aussage im Kontext zu verstehen und überhaupt erst zu überprüfen.
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Beitrag Nr. 1916-10
01.10.2012 22:43
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-7:
An alle (und besonders an Ernst):
Mein Prinzip ist das von Feynman, d.h.
Solange eine Theorie nicht schlüssig widerlegt ist,
sollte man sie nicht lächerlich machen (oder als esoterisch einordnen),
sondern man sollte Gründe finden, die dazu geeignet sind, sie als widerlegt zu betrachten.
Karl Popper bemerkt ganz richtig: Es ist einfacher, eine Theorie zu widerlegen, als sie zu beweisen.
Meine Konsequenz daraus: Wer nicht mithelfen will, sie zu widerlegen, der schweige wenigstens.
Beste Grüße,
Gebhard Greiter (grtgrt)
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Beitrag Nr. 1916-11
01.10.2012 22:46
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1916-8:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-1:Zunächst mal: Über Dinge nachzudenken, die nicht Teil unseres Universums sind, ist den Physikern inzwischen zur zweiten Natur geworden.
glaub' ich nicht, nenne doch 'mal welche und zitiere.
... Zwangsläufig muss etwas außerhalb unseres Universums für immer willkürliche Spekulation bleiben und ist somit weder ein Thema für die Physik, noch hat es irgendeine Bedeutung für uns.
Zitat von Greene:
What we have found has already required sweeping changes to our pictures of the cosmos. Through physical insight and mathematical rigour, guided and confirmed by experimentation and observation, we have established that space, time, matter, and energy engage a behavioral repertoire unlike anything any of us have ever directly witnessed. And now, penetrating analyses of these and related discoveries are leading us to what may be the next upheaval in understanding: the possibility that our universe is not the only universe.
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Beitrag Nr. 1916-12
01.10.2012 23:05
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1916-10:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-7:
Karl Popper bemerkt ganz richtig: Es ist einfacher, eine Theorie zu widerlegen, als sie zu beweisen.
Herr Popper bezieht sich auf Theorien, die eine experimentell bestätigte Basis haben, und nicht auf Theorien, die sich weder beweisen noch widerlegen lasse.
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Beitrag Nr. 1916-13
02.10.2012 00:01
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1916-8:
In der Naturwissenschaft ist eine Theorie nur dann eine brauchbare, wenn sie prinzipiell widerlegbar ist. (nach Karl Popper)
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Beitrag Nr. 1916-14
02.10.2012 08:55
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Beitrag Nr. 1916-15
02.10.2012 10:11
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Beitrag Nr. 1916-16
02.10.2012 14:33
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Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 1916-14:Hallo,
Theorie hin oder her: das ist doch einfach ein Bezug auf eine Domäne, mit einem Satz an Grundannahmen und
abgeleiteten Grundzusammenhängen (Gesetze). Die Theorie gewinnt an Vertrauen (also nicht: "wir beweisen die
Richtigkeit der Theorie"), wenn deren Vorhersagen mit der menschlichen Beobachtung (wir haben nur die) übereinstimmen. Sie gilt als widerlegt, wenn mind. eine Beobachtung der Theorie widerspricht.
That's it!
Für den interessierten Leser (aber nur für den, es steht ein bisschen Mathematik drin) mal eine Kostprobe zum Thema Viel-Universen:
multi-universe
Gruss
Hilbert
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Beitrag Nr. 1916-17
02.10.2012 17:44
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Beitrag Nr. 1916-18
03.10.2012 13:06
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1916-16:
Nicht alles, was gedacht werden kann, muss auch wirklich sein können, und man muss Popper ja nicht in allem folgen.
Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.457, Mitglied seit 15 Jahren
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Beitrag Nr. 1916-19
03.10.2012 14:40
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1916-18:(Beispiel: Demokrits Atomtheorie wurde erst 2 Jahrtausende später bestätigt).
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Beitrag Nr. 1916-20
03.10.2012 14:57
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.