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Beitrag Nr. 1178-1
13.05.2008 11:22
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Beitrag Nr. 1178-2
13.05.2008 12:59
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Beitrag Nr. 1178-3
13.05.2008 18:10
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Zara.t. hat es bereits knapp und treffend erklärt. Deshalb müsste ich eigentlich nichts hinzufügen. Aber du möchtest noch wissen, was an deinen Überlegungen falsch ist. Deine Überlegung, dass bewegte Uhren nur langsamer gehen, wenn sie sich vom Bezugsobjekt entfernen, ist falsch. Bewegte Uhren gehen immer langsamer, gleichgültig, ob sie sich dem Bezugsobjekt nähern oder sich vom ihm entfernen. Das kannst du daran erkennen, dass das Vorzeichen der Geschwindigkeit im Lorentzfaktor (1 - v2/c2) keine Rolle spielt, weil die Geschwindigkeit quadratisch eingeht.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1178-1:1) Bewegte Uhren gehen nur langsamer, wenn sie sich vom Bezugsobjekt entfernen (dies bedeutet, im Bezugskoordinatensystem räumlich von Null wegbewegen) wenn sie sich dem Bezugsobjekt nähern (das heißt im Koordinatenystem auf der Raumachse gegen Null bewegen) gehen bewegte Uhren schneller; dies natürlich immer aus Sicht des im Koordinatensystem ruhenden Beobachters betrachtet.
2) Das Zwillingsparadoxon ist garkein Paradoxon. Die Zeitverzögerung für Z2 bei der Entfernung wird durch die Zeitbeschleunigung bei der Annäherung ausgeglichen. Die Zwillinge sind beim Zusammentreffen nicht unterschiedlich gealtert.
Wer kann mir sagen, was an meinen Überlegungen falsch ist ?
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Beitrag Nr. 1178-4
13.05.2008 18:41
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1178-2:Das sog. Zwillingsparadox ist natürlich kein Paradox.
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Beitrag Nr. 1178-5
13.05.2008 18:49
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Beitrag Nr. 1178-6
13.05.2008 18:49
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Beitrag Nr. 1178-7
13.05.2008 20:40
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also offensichtlich falsch ist, muss das für deine erste Annahme nicht unbedingt gelten:Zitat:Die Zwillinge sind beim Zusammentreffen nicht unterschiedlich gealtert.
In Bauhofs Beispiel sieht Hänsel erst nach 18 Jahren, wie Gretel auf Stern U ankommt (10 Jahre dauert die Reise und weitere 8 Jahre braucht das Licht von Stern U, um schließlich bei Hänsel anzukommen). Gretels gesamte sechsjährige Rückreise erfolgt aus Hänsels Sicht dagegen innerhalb der verbleibenden 2 Jahre. Auf der Rückreise geht Gretels Uhr also aus Hänsels Sicht dreimal so schnell, wie seine eigene.Zitat:wenn sie sich dem Bezugsobjekt nähern ... gehen bewegte Uhren schneller; dies natürlich immer aus Sicht des im Koordinatensystem ruhenden Beobachters betrachtet
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Beitrag Nr. 1178-8
14.05.2008 12:54
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1178-3:Die Zwillinge Hänsel und Gretel werden auf der Erde zum gleichen Zeitpunkt t=0 geboren. Sofort nach der Geburt wird Gretel auf eine Reise zum 8 Lichtjahre entfernten Stern U geschickt, und zwar mit der konstanten Geschwindigkeit v=0,8c relativ zur Erde. Sofort nach der Ankunft bei U wendet das Raumschiff und kehrt mit der gleichen konstanten Geschwindigkeit v=0,8c (relativ zur Erde) zurück. Wie alt ist Hänsel und wie alt ist Gretel zum Zeitpunkt des Wiedereintreffens auf der Erde? Antwort: Hänsel ist 20 Jahre alt, Gretel ist 12 Jahre alt, obwohl beide zum gleichen Zeitpunkt geboren wurden. (...)
Man hat theoretisch nachgewiesen, dass die Abbrems- und Beschleunigungsphasen nicht wesentlich für das Zustandekommen des Altersunterschiedes sind.
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Beitrag Nr. 1178-9
14.05.2008 17:22
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Das ist richtig, aber: Der jeweilige Alterungsprozess ist an dem Zeitablauf gebunden, in dem dieser stattfindet. Das heißt, der biologische Alterungsprozess läuft konform mit dem jeweiligen Zeitablauf des jeweiligen Systems ab. Abhängig vom relativen Bewegungszustand hat jedes System seinen eigenen Zeitablauf. Einen universalen Zeitablauf, der für alle Systeme gleich ist, gibt es in der SRT nicht.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1178-4:...denn die Alterungsprozesse laufen in ihrem jeweiligen System sicherlich nicht unterschiedlich ab.
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Beitrag Nr. 1178-10
15.05.2008 11:11
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Beitrag Nr. 1178-11
15.05.2008 18:11
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Interessant ist, dass man durch einfache Trigonometrie in der vierdimensionalen Minkowski-Raumzeit den Altersunterschied berechnen kann, ohne auf die Lorentz-Transformationen rückgreifen zu müssen. Man muss aber nicht unbedingt imaginär rechnen. Der Altersunterschied zwischen Hänsel und Gretel kann auch anders berechnet werden. Berechne es doch mal zur Übung auf die herkömmliche Weise mit den fertigen Formeln der SRT und vergleiche, ob du das gleiche Ergebnis erhältst.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1178-10:Meine ursprünglichen Überlegungen sind wohl wieder auf der Grundlage der klassischen Mechanik erfolgt, indem ich nicht berücksichtigt habe, daß es sich in der SRT bei der vierten (zeitlichen) Dimension um eine mathematisch imaginäre Dimension handelt mit entsprechenden Folgen bei der Berechnung der für Gretel vergangenen Eigenzeit.
Nein. Das Licht bewegt sich in allen Inertialsystemen mit der gleichen Geschwindigkeit [1]. Eine "Eigenzeit" des Lichts gibt es nicht, denn es gibt in der SRT kein Inertialsystem, in dem das Licht in Ruhe wäre.Zitat:...frage mich aber, ob man die Bewegung des Lichts mit Strecke/Zeit in die Betrachtung einbeziehen kann. Kommt es nicht auch für das Licht in diesem (vierdimensionalen) Bezugssystem auf die Eigenzeit an?
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Beitrag Nr. 1178-12
15.05.2008 22:00
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1178-11:Das Licht bewegt sich in allen Inertialsystemen mit der gleichen Geschwindigkeit [1]. Eine "Eigenzeit" des Lichts gibt es nicht, denn es gibt in der SRT kein Inertialsystem, in dem das Licht in Ruhe wäre.
Noch Fragen?
Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof
[1] Dies ist ein Grundpostulat der SRT. Man kann dieses Postulat niemals beweisen, aber dieses Postulat wurde im Laufe der Jahrzehnte mit immer höher werdender Präzision durch Experimente belegt. Solange diese Grundannahme nicht durch Experimente widerlegt ist, solange gilt die SRT in vollem Umfang. Man sucht aber in letzter Zeit intensiv nach winzigen Abweichungen, um mögliche Hinweise auf eine quantenhafte Struktur der Raumzeit zu erhalten.
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Beitrag Nr. 1178-13
16.05.2008 10:35
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1178-11:Interessant ist, dass man durch einfache Trigonometrie in der vierdimensionalen Minkowski-Raumzeit den Altersunterschied berechnen kann, ohne auf die Lorentz-Transformationen rückgreifen zu müssen. Man muss aber nicht unbedingt imaginär rechnen. Der Altersunterschied zwischen Hänsel und Gretel kann auch anders berechnet werden. Berechne es doch mal zur Übung auf die herkömmliche Weise mit den fertigen Formeln der SRT und vergleiche, ob du das gleiche Ergebnis erhältst.
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Beitrag Nr. 1178-14
16.05.2008 12:08
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1178-13:Hallo Eugen Bauhof,
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1178-11:
"Berechne es doch mal zur Übung auf die herkömmliche Weise mit den fertigen Formeln der SRT und vergleiche, ob du das gleiche Ergebnis erhältst."
Deinem Vorschlag kann ich leider nicht nachkommen, weil meine mathematische Ausbildung mit dem Abitur zu Ende war und der "Zahn der Zeit" an meinen damals guten bis sehr guten Kenntnissen erheblich genagt hat.
MfG Harti
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Beitrag Nr. 1178-15
16.05.2008 14:17
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.