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Beitrag Nr. 2060-1
15.07.2013 15:09
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Beitrag Nr. 2060-2
15.07.2013 15:50
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Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2060-1:Die Diskussionen über Abtreibung gehen bisweilen soweit, dass sich die Diskutanten nicht nur verbal bekämpfen. Da in einem Forum körperliche Übergriffe nicht möglich sind, wag ich es einfach mal, dieses Thema zu veröffentlichen. Es ist ehrlich gesagt ein Thema, mit dem ich mir lange schwergetan habe. Gegen die Todesstrafe war ich schon als Jugendlicher, aber zur Abtreibung habe ich mir erst mit 22, 23 Jahren (ist aber auch schon wieder ein Vierteljahrhundert her) eine abgeschlossene Meinung gebildet.
Das Argument, das mich letztlich überzeugt hat, stammt von Hoimar von Dithfurth. Er sagte damals sinngemäß: "Ich hoffe zwar, dass ich noch einige Jahre lebe, aber die Aussicht, dass ich nie aus diesem Nichts herausgekommen wäre, um wieder in das Nichts zurückzukehren, ist nichts was mir einen Schrecken einbrächte. Wenn Abtreibung ein Verbrechen wäre, dann wären wir verpflichtet mit allen, auch technischen Mitteln, Leben herzustellen. Das jedoch würde Auswirkungen haben, die sich ein Jeder selbst ausmalen kann."
Wie gesagt: Ich habe ihn aus der Erinnerung zitiert, den Originaltext weiß ich nicht mehr. Vlt. hat ihn ja jemand auf Lager.
Mich würde interessieren, wie andere wissenschaftlich interessierte Menschen (und das darf ich diesem Forum sicher voraussetzen) darüber denken.
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Beitrag Nr. 2060-3
15.07.2013 17:02
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Zitat:ich möchte nicht in der Lage einer Frau sein, die sich einer solchen Entscheidung stellen muss.
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Beitrag Nr. 2060-4
16.07.2013 09:12
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dem Stimme ich zu.Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2060-3:Zitat:ich möchte nicht in der Lage einer Frau sein, die sich einer solchen Entscheidung stellen muss.
Ich auch nicht. Genau so wie ich hoffe, dass ich niemals gefragt werde, ob ich Sterbehilfe leiste.
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Beitrag Nr. 2060-5
16.07.2013 11:48
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Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-6
16.07.2013 12:23
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2060-4:
Was ist, wenn ich ein Kondom benutze? Habe ich nicht dann bereits einem Menschen das Recht auf Leben verwehrt?
Beiträge: 136, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-7
16.07.2013 14:02
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Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2060-5:Der politisch linkslastige Ausspruch vom "Bauch, der mir gehört", ist, wie so vieles, was aus der radikalen Ecke dieses Lagers kommt, ein eher gedankenlos dahingerotzter Unsinn mit Revolutionspotential
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-8
16.07.2013 14:41
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Bei den christlichen kirchen war bereits die Nutzung von Hilfmitteln (Kondom, Pille etc) zur Verhütung, eine Sünde.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2060-6:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2060-4:
Was ist, wenn ich ein Kondom benutze? Habe ich nicht dann bereits einem Menschen das Recht auf Leben verwehrt?
Sicher NICHT, denn hierdurch wird ja nur beeinflusst, welche der potentiell möglichen Varianten von Zukunft tatsächlich mal real werden wird.
Der Empryo durchlebt, von der Zeugung bis zur Geburt, sämtliche evolutionären Zwischenschritte, vom Einzeller über Amphibion (ich weiss nicht alle Zwischenschritte) bis hin zum "fertigen" Menschen. Die Frage ist, ob ich, wenn ich den Einzeller oder das Amphibion abtreibe, ob ich dann bereits einen Menschen töte? Es wäre mal ein Mensch geworden, Tage oder Wochen später, aber zum Zeitpunkt der Abtreibung ist es noch keiner. Das stelle ich mal als Frage, nicht als Behauptung dar.Zitat:
Kurz: Meiner Ansicht nach beginnt das Problem erst dort, wo sich zwei Zellen zusammengefunden haben in der Absicht, ein Lebewesen werden zu wollen.
Der Mensch nimmt sich das Recht heraus, die ganze Erde zu bevölkern und steht damit anderen Unkräutern in nichts nach.Zitat:Ich sage absichtlich "Lebewesen", denn so ganz selbstverständlich erscheint es mir nicht, dass nur Lebewesen vom Typ Homo Sapiens ein Recht auf Leben haben sollten.
Der Natur ist es egal welche Lebewesen die Erde bevölkern.Zitat:
Vielleicht ist ja die Portion Leben, die irgendein Lebewesen darstellt aus Sicht der Natur vergleichbar mit einer Münze in einem großen Berg von Geld, in dem sich kleinere und größere Münzen oder sogar Scheine verschiedenen Wertes finden können. Die Tatsache, dass derartige Stücke unterschiedlichen Wert haben bedeutet ja nicht, dass sie von grundsätzlich verschiedener Qualität sind (in ihrer Rolle als Zahlungsmittel oder als Besitz, den es zu erhalten gilt).
Den negativen Höhepunkt hatte dieses "Maßstabnehmen" in der Nazizeit.Zitat:In der Vergangenheit jedenfalls hat man immer gehandelt nach dem Prinzip: » Ein Recht auf Leben hat nur, was mir hinreichend ähnlich ist. «
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Beitrag Nr. 2060-9
16.07.2013 14:52
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2060-8:
Bei den christlichen Kirchen war bereits die Nutzung von Hilfmitteln (Kondom, Pille etc) zur Verhütung, eine Sünde.
Ich weiss nicht ob die Kirche heute offiziell die Nutzung erlaubt, oder nur duldet?
Beiträge: 16, Mitglied seit 10 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-10
16.07.2013 15:24
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Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2060-7:Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2060-5:Der politisch linkslastige Ausspruch vom "Bauch, der mir gehört", ist, wie so vieles, was aus der radikalen Ecke dieses Lagers kommt, ein eher gedankenlos dahingerotzter Unsinn mit Revolutionspotential
Mhh, Du hast ja eine sehr gepflegte Ausdrucksweise. Und Linken-Bashing kann keine Argumente ersetzen.
Beiträge: 16, Mitglied seit 10 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-11
16.07.2013 16:13
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Zitat von Hans-m:Der Natur ist es egal welche Lebewesen die Erde bevölkern.
Die Natur stellt nur die Spielregeln auf, nach denen sich alle Spezies richten müssen.
Wer das nicht kann, der wird von der Evolution "weggeputzt"
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Beitrag Nr. 2060-12
16.07.2013 16:40
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Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2060-10:Ich stelle allerdings fest, dass in Kreisen radikaler sozialistisch-kommunistisch empfindender Personen die Bereitschaft zu "revolutionären" Taten, auch zur mehr oder weniger gedankenlosen Abtreibung aus mehr oder weniger egoistischen Gründen der eigenen Vorstellung von Lebensgestaltung.......
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-13
16.07.2013 16:54
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Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2060-12:
Natürlich handeln Schwangere mitunter auch egoistisch. Nur weiß ich nicht, warum man ihnen das zum Vorwurf machen sollte!?
Beiträge: 136, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2060-14
16.07.2013 17:09
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2060-13:obgleich ich es bedauere und traurig finde
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Beitrag Nr. 2060-15
16.07.2013 17:58
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2060-8:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2060-6:
In der Vergangenheit jedenfalls hat man immer gehandelt nach dem Prinzip: » Ein Recht auf Leben hat nur, was mir hinreichend ähnlich ist. «
Den negativen Höhepunkt hatte dieses "Maßstabnehmen" in der Nazizeit.
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Beitrag Nr. 2060-16
16.07.2013 19:57
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Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2060-12:Der Schießbudenheld schrieb in Beitrag Nr. 2060-10:Ich stelle allerdings fest, dass in Kreisen radikaler sozialistisch-kommunistisch empfindender Personen die Bereitschaft zu "revolutionären" Taten, auch zur mehr oder weniger gedankenlosen Abtreibung aus mehr oder weniger egoistischen Gründen der eigenen Vorstellung von Lebensgestaltung.......
Du stellst nicht fest, Du behauptest nur. Egoismus kommt meiner Meinung nach in konservativen und liberalen (was ist das überhaupt? Gehören Neoliberale auch zu den Liberalen?) Kreisen genau so häufig vor. Und da ich mir den Schuh "Sozialistisch" oder nenn es "kommunistisch" wirtschaftspolitisch, nicht aber unbedingt gesellschaftspolitisch anziehe, kann ich nur sagen: So what? Natürlich versuchen abhängig Beschäftigte genau so wie Kapitalbesitzer ihre eigenen egoistischen Zeile durchzusetzen.
Oder um beim Thema zu bleiben: Natürlich handeln Schwangere mitunter auch egoistisch. Nur weiß ich nicht, warum man ihnen das zum Vorwurf machen sollte!?
Jeder Mensch dürfte seine egoistischen und altruistische Anteile haben.
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Beitrag Nr. 2060-17
17.07.2013 00:06
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Beitrag Nr. 2060-18
17.07.2013 01:59
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Beitrag Nr. 2060-19
17.07.2013 09:15
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Beitrag Nr. 2060-20
17.07.2013 09:32
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2060-18:Hallo Leute,
interessant finde ich, dass sich hier ausschließlich Männer über dieses Thema auslassen.
Nichts und niemand ist in der Lage, sich in eine werdende Mutter (Geschlecht: weiblich) hineinzuversetzen, außer eine werdende Mutter (Geschlecht: weiblich).
Wir Männer (Geschlecht: männlich, jedenfalls auf dem Papier so definiert) werden niemals, nie und auch so gar nicht, also überhaupt im ganzen Leben nicht, nie, und auch nochmals so gar nicht niemals vor so eine Entscheidung gestellt.
Und weil wir dahingehend niemals, also gar nicht, wirklich niemals mitreden können, halten wir doch mal so ganz gepflegt die Klappe. Denn wir akzeptieren die Frau, so wie sie ist, in ihren wichtigsten Lebensentscheidungen.
Oder sind wir Männer etwa doch klüger, reiner und wertvoller in unseren Entscheidungen als die Frau? Na denn...
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.