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Gültigkeitsbereich des physikalischen Zeitbegriffes frei wählbar?

Thema erstellt von Utta 
Beiträge: 109, Mitglied seit 13 Jahren
Utta schrieb in Beitrag Nr. 2384-20:
Hallo Otto
Ich bin in diesem Forum weil ich den physikalischen Zeitbegriff nicht für zufriedenstellend halte.


Hallo Utta,

wie soll sich denn ein neuer physikalischer Zeitbegriff vom aktuellen physikalischen Zeitbegriff unterscheiden?

Wäre mit einem neuem physikalischem Zeitbegriff eine gänzlich andere Bedeutung (von etwas, das man nicht erklären und verstehen kann) verbunden?

Gruß

Gnom
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Gnom schrieb in Beitrag Nr. 2384-21:
wie soll sich denn ein neuer physikalischer Zeitbegriff vom aktuellen physikalischen Zeitbegriff unterscheiden?

Hallo Gnom
Wenn ich das konkret wüsste…ich bin auch keine Physikerin sondern „nur“ logische Philosophin.
Ich weis nur, dass es eine Lösung nur gibt wenn man sich auch mit Raum und Gravitation beschäftigt - und kann nur schildern mit was ich nicht zufrieden bin. Da gibt es vieles z.B. dass es keine überzeugende logisch/physikalische Erklärung für die Entstehung und zeitliche Entwicklung unserer Substanz gibt. Oder mit Greene’s Worten: Es ist möglich, dass ein scharfsinniger Forscher eines Tages einen neuen Zeitbegriff entwickelt und eine überzeugende physikalische Begründung für den Zeitfluss findet. Harald Lesch beschrieb es mal so: Weil Raum und Zeit logisch verknüpft sind kann es, da 95% des Raumes aus einer unbekannten Substanz besteht, noch sehr große Überraschungen geben.

Gnom schrieb in Beitrag Nr. 2384-21:
Wäre mit einem neuem physikalischem Zeitbegriff eine gänzlich andere Bedeutung (von etwas, das man nicht erklären und verstehen kann) verbunden?

Historisch gesehen, ja: Durch Einsteins Relativitätstheorie mit der damit verbundenen Änderung des physik. Zeitbegriffes gab es gänzliche andere Bedeutungen und man konnte vieles verstehen was man vorher nicht verstanden hatte. Es war ein wesentliches umdenken erforderlich. Der „Verständnishorizont“ erweiterte sich gewaltig.

Einstein beweist den engen logischen Zusammenhang von den Begriffen Raum, Zeit und Gravitation/Masse. Diese Begriffe bilden eine Einheit – ein einzelner Begriff lässt sich nicht ändern ohne dass dies Auswirkung auf alle Begriffe hätte. Es ist fast zwangsläufig, dass sich mit einen neuen physik. Zeitbegriff gänzlich andere Bedeutungen und Erklärungen ergeben.

Historisch haben die Begriffe Raum Zeit und Gravitation schon immer ein engen logischen Zusammenhang gebildet und bei jeder Änderung eines Begriffes haben sich immer alle Begriffe geändert - und hat sich auch die Erklärbarkeit von „was man bis dahin nicht verstanden hatte“ geändert und erweitert. Es war immer ein gewaltiges umdenken erforderlich. Die historische Entwicklung des Zeitbegriffes wird hier gut beschrieben:

Zitat:
Die Historie zeigt auf, dass die Prämisse der Gravitation sich mehrmals änderte und immer alle Folgeüberlegungen in allen Bereichen (auch der Mathematik) bestimmte. Bei der historischen Entwicklung der Raumvorstellung waren immer Gravitations- Raum- und Zeit- Vorstellung untrennbar logisch verknüpft. - Bei einer Erdscheibe fiel alles nur nach unten. Es gab keinen logisch mathematischen Bezugspunkt für eine Kreisbahn der Sonne. Auf- und Untergang der Sonne waren singuläre Ereignisse. Die zeitliche Abfolge von Tag und Nacht war nicht logisch sondern nur singulär göttlich erklärbar. - Bei der Folgevorstellung Erdkugel musste die Wirkung vom Zentrum der Erde ausgehen. Es gab keinen äußeren logisch mathematischen Bezugspunkt. Es konnte nur alles um die Erde kreisen. Entstehung und zeitliche Entwicklungsrichtung der Erde waren nicht logisch sondern nur singulär göttlich erklärbar. - Kopernikus postulierte ein Raummodell und änderte die einseitige Wirkungsrichtung der Erde. Entstehung und zeitliche Entwicklungsrichtung der Erde wurden, in Folgeüberlegungen, logisch kausal erklärbar. Unsere Raumvorstellung und unsere Vorstellung der zeitlichen Entwicklung haben sich durch die Änderung der Prämisse Gravitationsrichtung schon mehrmals geändert. Die Historie zeigt auf, dass die Faktoren sich immer gegenseitig bestimmten und sich nur gemeinsam ändern ließen. (…) Einsteins Formel beschreibt und beweist den engen logisch mathematischen Zusammenhang der Faktoren Raum, Zeit und Gravitation. Dies bedeutet aber auch, - dass die Faktoren sich nur gemeinsam ändern lassen - und dass unsere logisch mathematischen Vorstellung von Zeit und Raum auf der angenommene Ursache/Prämisse Anziehung beruhen.* *Urterie Theorie Kap 3.1 Seite 18

mfg Utta
Beitrag zuletzt bearbeitet von Utta am 28.07.2023 um 01:46 Uhr.
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Hallo Utta,

Utta schrieb in Beitrag Nr. 2384-20:
. Ich halte deshalb den Versuch einen neuen physikalischen Zeitbegriff aus Einsteins Formeln abzuleiten für ziemlich aussichtslos.

Ich kann deine Vorstellung von Begriffen nicht nachvollziehen.

Begriffe haben nach meiner Ansicht einen mehr oder weniger allgemeinverbindlichen Bedeutungsinhalt. Dieser Bedeutungsinhalt beruht auf Konvention. Wer den Bedeutungsinhalt eines Begriffes nicht oder nur unzulänglich kennt, versteht nicht, was mit einem bestimmten Begriff mitgeteilt wird.

Beispiel: Ein Chinese, der kein Deutsch spricht, kann mit dem Wort "Bratwurst" nichts anfangen. Das Wort hat für ihn keinerlei Bedeutungsinhalt.

Auch das Wort "Zeit" hat einen Bedeutungsinhalt, der letztlich auf Konvention beruht und in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich sein kann. Man muss sich nur Klarheit darüber verschaffen, welchen Bedeutungsinhalt das Wort "Zeit" in dem jeweiligen Zusammenhang hat. Sonst entstehen Meinungsverschiedenheiten oder Paradoxien und man redet an einander vorbei.

Einstein hat für den Bereich der Relativitätstheorien den Bedeutungsinhalt des Wortes "Zeit" als "reine Dauer" ohne Richtung klargestellt, indem er auf den Gang von Uhren Bezug genommen hat.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Claus (Moderator)
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Hallo Harti,

Ich verstehe nicht warum Uhren nur die "reine Dauer" und nicht auch die Richtung des Zeitverlaufs anzeigen sollten. Eine Uhr dreht sich bei positivem Zeitverlauf vorwärts (rechts herum, im Uhrzeigersinn). Eine Uhr mit negativem Zeitverlauf (wie im Film, rückwärts abgespielt) würde sich links herum, entgegen den Uhrzeigersinn drehen, bzw. rückwärts zählen.

Insoweit misst eine Uhr nicht nur die Dauer (wie ein Maßstab die Länge), sondern auch den Durchlaufsinn, vorwärts oder rückwärts.
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Utta schrieb in Beitrag Nr. 2384-20:
Klar ist, dass seine {Einstein, Anmerkung okotombrok} mathematischen Ergebnisse bewiesen sind.

Die Naturwissenschaft kennt keine Beweise, nur Bestätigungen.
Den Unterschied bezüglich der Naturwissenschaft kannst du bei Popper nachlesen.
Gerade als Philosophin solltest du wissen, was die Naturwissenschaft leisten kann und, vor Allem, was nicht.

Dein belehrendes Auftreten in Anbetracht deiner eigenen Defizite bezüglich physikalischer Kenntnisse halte ich für unangebracht.
Signatur:
"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2384-24:
Hallo Harti,

Ich verstehe nicht warum Uhren nur die "reine Dauer" und nicht auch die Richtung des Zeitverlaufs anzeigen sollten. Eine Uhr dreht sich bei positivem Zeitverlauf vorwärts (rechts herum, im Uhrzeigersinn). Eine Uhr mit negativem Zeitverlauf (wie im Film, rückwärts abgespielt) würde sich links herum, entgegen den Uhrzeigersinn drehen, bzw. rückwärts zählen.

Insoweit misst eine Uhr nicht nur die Dauer (wie ein Maßstab die Länge), sondern auch den Durchlaufsinn, vorwärts oder rückwärts.

Hallo Claus,

ob sich nun der Zeiger einer Uhr in seinem Sinn dreht oder gegen seinen Sinn, ist noch lange keine Bestätigung dafür, dass es eine Zeit außerhalb der Gedankenwelt (dem Bewusstsein) der Menschheit gibt.
Kleiner Schwenk zur Quantentheorie:
Schaut man nicht auf die Uhr, dann gibt es keine Zeit.

Hallo Utta,

vielleicht geht es dir bei der Suche nach einem neuem Zeitbegriff um
den Brückenschlag von den RT zu der Quantenmechanik.
Dazu ein Artikel, der meiner Meinung nach zu deiner Frage passt.

Gruß
Gnom
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Hallo Claus,
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2384-24:
Ich verstehe nicht warum Uhren nur die "reine Dauer" und nicht auch die Richtung des Zeitverlaufs anzeigen sollten. Eine Uhr dreht sich bei positivem Zeitverlauf vorwärts (rechts herum, im Uhrzeigersinn). Eine Uhr mit negativem Zeitverlauf (wie im Film, rückwärts abgespielt) würde sich links herum, entgegen den Uhrzeigersinn drehen, bzw. rückwärts zählen.

Nach meiner Ansicht wird durch rechts (Uhrzeigersinn) und links (Gegenuhrzeigersinn) nur eine räumliche (subjektive ) Raumrichtung des Beobachters zu einer Uhr festgelegt.
Für einen anderen Beobachter, der die Uhr von hinten (180° versetzt) betrachtet, kehrt sich rechts und links um. Objektiv, in Bezug auf kausale Abläufe hat der Gang einer Uhr deshalb m.E. keine Richtung.

MfG
Harti
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Claus (Moderator)
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Hallo Harti,

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2384-27:
Nach meiner Ansicht wird durch rechts (Uhrzeigersinn) und links (Gegenuhrzeigersinn) nur eine räumliche (subjektive ) Raumrichtung des Beobachters zu einer Uhr festgelegt.
Für einen anderen Beobachter, der die Uhr von hinten (180° versetzt) betrachtet, kehrt sich rechts und links um. Objektiv, in Bezug auf kausale Abläufe hat der Gang einer Uhr deshalb m.E. keine Richtung.

Wie würdest du weiter argumentieren, wenn du noch eine Digitaluhr daneben legen würdest, die rückwärts läuft?
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Utta schrieb in Beitrag Nr. 2384-20:
Ich bin in diesem Forum weil ich den physikalischen Zeitbegriff nicht für zufriedenstellend halte. Mit deinem Zusatz: „Na und“ verstehe ich, warum es dir geht.

Hallo Utta,
Wenn Zeit Ausdruck einer Zustandsänderung ist, dann muss der Zustand messbar sein.
Observable sind messbare Größen wie Energie, Ort, Impuls oder Spin.

Die Zeit selbst ist jedoch nur ein Parameter, kein Zustand, keine Observable.
Überspitzt formuliert: Zeit existiert überhaupt nicht, weil Zeit kein Zustand ist.

Zeit ist nur eine Hilfsgröße, um die sequentielle Geschichte eines aktuellen "Jetzt" zu beschreiben.
Die Geschichte als Prozess kennt nur eine Richtung in der Reihenfolge von Ereignissen.
Eine Zeitumkehrsymmetrie besagt nicht, dass der Hilfsparameter "t" umkehrbar ist (Zeit rückwärts liefe).

Die Zeit selbst ist im Verständnis der klassischen Physik und in der QM kein sich verändernder Zustand, dessen Wert wächst oder fällt. (1)
Die Zeit kann verschwinden, wenn sich nichts ändert. Das trifft zum Beispiel für den Zustand der Lichtgeschwindigkeit zu oder für ein Universum mit maximaler Entropie.

Ein mathematischer Operator (eine Funktion oder einfach nur +, -, *, /) ist nur eine mathematische Vorschrift zur Bildung eines neuen mathematischen Objektes, nicht automatisch eines physikalischen Objekts.

Im Grunde haben wir keine Ahnung, warum die Zustandsänderungen der Natur so sind.
Wir haben auch keine Erklärung dafür, warum Mathematik die Wirklichkeit beschreibt.

Gruß, Otto

Ergänzung 01-Aug-23: (1) Das ist die klassische Auffassung in der Physik.
Ich bin jedoch der Meinung, dass sich die Skalierung der Zeit ändern kann (Zeit als "Gummilineal").
Der Skalierungsfaktor der Lichtgeschwindigkeit stellt eine energetische Barriere des Universums dar, kein Limes im Sinne einer Grenzgeschwindigkeit.
Im mathematischen Sinne ist der Skalierungsfaktor der Eigenwert eines Vektors oder einer (geometrischen) Abbildung, in diesem Falle die bekannte physikalische "Eigenzeit".
Beitrag zuletzt bearbeitet von Otto am 01.08.2023 um 04:24 Uhr.
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Hallo Claus,
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2384-28:
Wie würdest du weiter argumentieren, wenn du noch eine Digitaluhr daneben legen würdest, die rückwärts läuft?

Auch bei einer Digitaluhr ist die Grundlage der richtungslosen Messung von Dauer eine periodische Bewegung in Form einer Schwingung. Ein Rückwärtslaufen der Uhr könnte m.E. nur dadurch entstehen, dass die Uhr entsprechend programmiert wird. Vorwärts und rückwärts Zählen würde m.E. dieselbe richtungslose Dauer beschreiben, weil sie willkürlich programmiert wäre ohne Bezug zu kausalem Geschehen.

Bei einer rückwärts laufenden Sanduhr lägen die Dinge anders. Dann würde ich denken, ich befände mich in einer anderen, antikausalen Welt oder ich würde an meinem Verstand zweifeln.

MfG
Harti
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Hallo,

eine Sanduhr in der Schwerelosigkeit hat doch was.

Zeit ist (angeblich) das, was die Uhr anzeigt… Gravitation sorgt dafür, dass die Zeit langsamer vergeht…. in der Schwerelosigkeit funktioniert die Sanduhr nicht … die Zeit steht.
Was gilt nun, Gravitation sorgt dafür….
oder die Schwerelosigkeit sorgt dafür, dass die Zeit steht.

Welche Uhr zeigt die Wahrheit?
Oder ist die Sanduhr keine Uhr?:smiley30:

Gruß

Gnom
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2384-23:
Ich kann deine Vorstellung von Begriffen nicht nachvollziehen.

Begriffe haben nach meiner Ansicht einen mehr oder weniger allgemeinverbindlichen Bedeutungsinhalt. Dieser Bedeutungsinhalt beruht auf Konvention. Wer den Bedeutungsinhalt eines Begriffes nicht oder nur unzulänglich kennt, versteht nicht, was mit einem bestimmten Begriff mitgeteilt wird.
Hallo Harti,
genau darum geht es. Der physikalische Zeitbegriff ist klar definiert. Meine persönliche Definition des Begriffes Zeit ist dabei irrelevant.

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2384-23:
Einstein hat für den Bereich der Relativitätstheorien den Bedeutungsinhalt des Wortes "Zeit" als "reine Dauer" ohne Richtung klargestellt, indem er auf den Gang von Uhren Bezug genommen hat.

Die Relativitätstheorie war das Ergebnis von Einsteins Überlegungen. Ein Ergebnis beweist auch die Ausgangsüberlegungen / Ausgangsthesen.

Seit Kopernikus ist eine beobachtete Richtung nur dann objektiv, wenn sich ein Bezugspunk bestimmen lässt. Einstein war die umgangssprachliche Definition der Zeit und der zweite Hauptsatz der Thermodynamik bekannt. Er kam zu der Schlussfolgerung, dass sich mit beiden kein objektiver Bezugspunkt für die Zeit-Richtung bestimmen lässt.

Seit Kopernikus sind wir uns bewusst, dass es (ohne gesicherte Perspektive/ Bezugspunkt) keine objektive Beobachtung von Richtungen gibt. Wenn hier ein Auto mein geparktes Auto rammt, kann ich klar die Ursache für die Verformung meines Autos bestimmen. Im Universum aber nicht. Da lässt sich nicht bestimmen wer geparkt hatte und wer die Ursache der Verformung ist. Alles ist auch umgekehrt gültig. Einstein erkannte - wenn keine objektive Beobachtung für Richtungen im Universum existiert, sind alle Richtungen nur gedachte Richtungen – die auch umgekehrt gültig sind. Er folgerte, dass dies auch für die Richtungen von Gravitation und Zeit gelten könnte. Dass die Zeit nur eine gedachte Richtung ist, die auch umgekehrt (zeitumkehrsymmetrisch) gültig bleibt, war eine Ausgangsüberlegung - um in Folgeüberlegungen die Relativitätstheorie zu formulieren.

Einstein hat den Bedeutungsinhalt des Wortes "Zeit" als "reine Dauer" ohne Richtung klargestellt, indem er auf den Gang von Uhren Bezug genommen hat. Dieser Zeitbegriff gilt aber nicht nur für den Bereich der Relativitätstheorie - sondern für den gesamten Bereich der Physik. Die Zeit-Dauer kann gemessen und durch Einstein hervorragend berechnet werden. Die Zeit-Richtung bleibt aber, auch bei den Berechnungen, eine Vorgabe der gedachten Richtung.

mfg Utta
Harti, sorry für die späte Antwort. Bin bis ende August nur selten online.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Utta am 02.08.2023 um 22:57 Uhr.
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2384-29:
Wir haben auch keine Erklärung dafür, warum Mathematik die Wirklichkeit beschreibt.
Hallo Otto
Die Mathematik beschreibt die Wirklichkeit? Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Historisch war dies schon oft nicht der Fall. Die Mathematik ist neutral. Wegen dieser Neutralität gilt die Mathematik als Bestätigung der Wirklichkeit. Die Mathematik kann aber, wegen der Neutralität, das logische System nur beschreiben - aber nicht ändern.

Die kopernikanische Wende zeigt auf, dass die Mathematik der Logik folgt, und nur das logische System beschreibt. Eine Änderung war nur als logisches Postulat möglich. Ich sage es ungern, aber dass alles um die Erde kreiste – galt damals auch als mathematisch bewiesen. Kopernikus These ließ sich aus der damaligen bestehenden mathematischen Beweisführung nicht ableiten. Kopernikus These war deshalb ein bestrittenes Postulat – dass das logische System (und damit auch die mathematische Beweisführung) änderte. Kopernikus schrieb, in der Vorrede zu seinem Buch, an den Papst:
Zitat:
„Es wird aber vielleicht nicht so sehr darüber Deine Heiligkeit erstaunt sein, (...) wie es mir in den Sinn gekommen sein mag, entgegen der anerkannten Meinung der Mathematiker, ja nahezu entgegen allen gesundem Menschenverstand zu wagen, mir irgendeine Bewegung der Erde vorzustellen.“ * * Nicolaus Copernicus - Das Neue Weltbild, Hans Zekl, Meiner Verlag 2006, S.71

( Ein Postulat ist definiert, dass es sich nicht aus dem bis dahin bestehenden logisch/mathematischen System ableiten lässt. )
Kopernikus und Einstein – beides waren Postulate - und bei beiden war die logische und mathematische Beschreibung und Beweisführung für das Universum nicht mehr identisch mit der Beweisführung davor.

mfg utta
Beitrag zuletzt bearbeitet von Utta am 02.08.2023 um 23:17 Uhr.
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Hallo Gnom
Danke für den Artikel, Albrecht v. Müllers Thesen kannte ich noch nicht.
mfg Utta
Sorry für die späte Antwort. Bin bis ende August nur selten online.
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Hallo Utta,

wenn du auf der Suche nach einem neuen Begriff bist, der die Zeit anders beschreiben soll, als es bisher der Fall ist, dann kommst du an der Quantentheorie nicht vorbei.

In der Quantentheorie erzählt man mit Hilfe der Mathematik eine andere „Geschichte“, als dies bei der RT der Fall ist.

Deshalb noch ein Mal meine Meinung: Zeit ist ein rein gedanklicher Vorgang!

Klinke mich aud diesem Thema aus!

Gruß

Gnom
Beitrag zuletzt bearbeitet von Gnom am 03.08.2023 um 07:07 Uhr.
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Gnom schrieb in Beitrag Nr. 2384-35:
Deshalb noch ein Mal meine Meinung: Zeit ist ein rein gedanklicher Vorgang!
Hallo Gnom
Zeit ist ein rein gedanklicher Vorgang – Einstein sagt nichts anderes. Er hat dies nur Konsequent weitergedacht - Zeitumkehrsymmetrie und Schwierigkeiten beim bestimmen des Begriffes „Jetzt“ sind die Folge. Es erstaunt mich, wenn hier fast alle mit dem Zeit-Begriff zufrieden sind und niemand mit dem „Jetzt“ Begriff ein Problem hat - alle Physiker aber beschreiben, dass die physikalische Definition vom Begriff „Jetzt“ einer der schwierigsten Rätsel des Universums ist. Die Diskrepanz von persönlicher und physikalischer Definition des Begriffes „Jetzt“ fällt scheinbar niemand auf.
mfg Utta
Auch die Gravitation ist bei Einstein nur eine gedachte Richtung – ist auch die Gravitation nur ein rein gedanklicher Vorgang?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Utta am 03.08.2023 um 00:27 Uhr.
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Hallo Utta,
Utta schrieb in Beitrag Nr. 2384-36:
Die Diskrepanz von persönlicher und physikalischer Definition des Begriffes „Jetzt“ fällt scheinbar niemand auf.

Du mußt unbedingt verstehen, was ein Differential ist.
Ansonsten kannst Du meiner Argumentation nicht folgen.

Siehst Du einen Zirkelschluss in meinem Beitrag Nr. 2384-29?
Wenn ja, welchen und dann bitte kurz und genau begründen.

Gruß, Otto
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Hallo Otto
Harti hat eine wichtige Voraussetzung gut beschrieben: Es ist wichtig, dass man im wissenschaftlichen Bereich zentrale Begriffe zunächst durch Definition konkretisiert.

In der Physik ist der Zeitbegriff durch Einstein definiert. Der hier oft beschriebenen Zeitbegriff - Die Zeit ist eine Zustandsänderung - beschreibt zutreffend Einsteins Ausgangs-Gedanken. Dies führt dazu, dass auch Einstein sagt, die Zeit ist nur ein Gedankenkonstrukt. Dies bedeutet aber auch, dass auch die Zeitrichtung ein Gedankenkonstrukt ist. Die Zeitrichtung bleibt, auch bei Einsteins Formel, eine Vorgabe der gedachten Richtung. Dies führt zu dem Problem der Zeitumkehrsymmetrie - und wie definiert man damit die Gegenwart / das „Jetzt“. Einstein löst dies Problem durch das Blockuniversum. Dein Zitat von Sabine Hossenfelder dazu: „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren real und gleichzeitig. Das Blockuniversum beschreibt die Natur korrekt.“

Das Blockuniversum ist m. E. eine zweifelhafte Beschreibung der Gegenwart. Dies ändert aber nichts daran, dass wir keine besseres Modell haben. Der physikalische Zeitbegriff und die Definition der Gegenwart sind nicht voneinander trennbar.

Hier überschneiden sich mein Thread mit dein Thread: Was ist das Jetzt – was ist Zeit
Auf meinen Beitrag:
Zitat:
Fällt hier niemand die Diskrepanz von persönlicher und physikalischer Definition des Begriffes „Jetzt“ auf?
Antwortest du
Zitat von Otto:
Natürlich. Aber wo siehst Du hier nur ein Problem?
Unsere Sinne lassen doch nur eine sehr begrenzte direkte Wahrnehmung der Natur zu, die außerdem noch zusätzlich emotional gefärbt ist.

Man kann man einen Diskurs über die Grenzen der Wahrnehmbarkeit und unseren umgangssprachlichen Zeitbegriff führen. Dieser ist aber nicht identisch mit dem physikalischen Zeitbegriff. Zu diesem Diskurs gehört auch die klare Unterscheidung von persönlicher und physikalischer Definition. Hier wird dies ständig vermischt. Wenn die Diskrepanz von persönlicher und physikalischer Begriffs-Definition kein Problem beschreibt, bin ich hier im falschen Forum.

Wenn selbst Zitate von Einstein, Hossenfelder und Greene nicht zu der Fragestellung führen – kann es sein, dass der persönliche Zeitbegriff evtl. nicht identisch mit der physikalischen Zeitbegriff ist -frage ich mich, wen soll man denn noch zitieren.

mfg Utta
Hinweis: Ich bin bis ende August selten online
Beitrag zuletzt bearbeitet von Utta am 03.08.2023 um 21:52 Uhr.
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Hallo Utta,
in Deinem Beitrag Nr. 2384-38 gehst Du leider mit keinem Wort auf meine Frage an Dich ein:

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2384-37:
Siehst Du einen Zirkelschluss in meinem Beitrag Nr. 2384-29?
Wenn ja, welchen und dann bitte kurz und genau begründen.

Du wirfst dem Forum immer wieder vor, dass die Argumente auf einem Zirkelschluss beruhen.
Ich möchte Dir die Gelegenheit geben, dies anhand des Beitrag Nr. 2384-29 zu belegen und zu begründen.
Leider geht Dein wortreicher Kommentar völlig an dieser einfachen Frage vorbei.

Gruß, Otto
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2384-37:
Siehst Du einen Zirkelschluss in meinem Beitrag Nr. 2384-29?
Wenn ja, welchen und dann bitte kurz und genau begründen.
Hallo Otto
Ich hatte nirgendwo geschrieben, dass dein Beitrag auf einen Zirkelschluss beruht. Ich hatte noch nicht mal darüber nachgedacht ob dein Beitrag auf einen Zirkelschluss beruht. Ich habe deshalb deine Fragestellung nicht verstanden – und deinen Beitrag nur in Bezug zur Thematik vom Thread beantwortet.
In deinen Beitrag, für sich selbst genommen, ist kein Zirkelschluss.

Utta
Hinweis: Bin bis Ende August selten online.
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