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Beitrag Nr. 1458-1
17.07.2009 23:37
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Beitrag Nr. 1458-3
18.07.2009 00:53
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Der Weg des Lichtes geht von A zu C (dem Spiegel) und von C nach B. Licht, dass diesen Weg zurücklegt, breitet sich entlang dieses Weges mit Lichtgeschwindigkeit aus. Die Richtung des Geschwindigkeitsvektors zeigt stets "entlang" dieses Weges.Zitat:Lichtgeschwindigkeit und Lichtweg verlaufen in engegengesetzter Richtung?
Falls Du mit Weg den Abstand meinst: -> der Abstand definiert den Raum, nicht umgekehrt. Ansonsten beschreibt der Weg anschaulich gesprochen eine "zusammenhängende Kurve" durch den Raum, was erst durch eine Abstandsdefinition überhaupt möglich ist.Zitat:Der Weg wird durch den Raum definiert.
Geschwindigkeit ist definiert als erste Ableitung des Ortsvektors nach der Zeit.Zitat:Und die Geschwindigkeit durch die Zeit.
Ich weiß zwar nicht, wie Du es bisher immer betrachtet hast - aber im Rahmen der SRT/ART bilden Raum und 'Zeit' eine Einheit - den vierdimensionalen Raum. Dieser Raum (im mathematischen Sinne) kennt zunächst keine Zeit, sondern beschreibt die Wirklichkeit mithilfe eines statischen (unveränderlichen) Modells. Falls Du hingegen meinst, dass innerhalb dieses Modellrahmens Raum als imaginäre Zeit betrachtet werden kann und umgekehrt, dann geb ich Dir recht.Zitat:Dann wären Raum und Zeit Gegensätze, so wie ich es bislang immer betrachtet habe.
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Beitrag Nr. 1458-4
18.07.2009 12:49
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Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1458-1:Das "Problem" ist nun: -> die Information breitet sich stets mit Lichtgeschwindigkeit aus. Der vierdimensionale Abstand zwischen beiden ist stets größer Null (nämlich 10 Lichtminuten). Die Summe des zurückgelegten Lichtweges zwischen A und B ist jedoch hingegen Null.
Wie wäre das zu interpretieren?
mfG,
parad0x
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Beitrag Nr. 1458-5
18.07.2009 12:52
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Beitrag Nr. 1458-6
18.07.2009 17:12
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Hallo Parad0x,Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1458-1:Was wir dabei im Spiegel beobachten sind tatsächlich wir selbst vor 10 Minuten - also physikalisch real.
Ich kann leider zunächst gar nichts interpretieren, weil ich es nicht nachvollziehen kann. Der vierdimensionale Abstand zwischen zwei Ereignissen auf einer Lichtweltlinie ist nicht stets größer Null, sondern gleich Null. Warum? Weil ein vierdimensionaler Abstand per Definition kein rein zeitlicher Abstand ist, sondern ein raumzeitlicher Abstand (das sog. Raumzeitintervall) ist.Zitat:Das "Problem" ist nun: -> die Information breitet sich stets mit Lichtgeschwindigkeit aus. Der vierdimensionale Abstand zwischen beiden ist stets größer Null (nämlich 10 Lichtminuten). Die Summe des zurückgelegten Lichtweges zwischen A und B ist jedoch hingegen Null. Wie wäre das zu interpretieren?
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Beitrag Nr. 1458-7
18.07.2009 18:33
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Beitrag Nr. 1458-8
18.07.2009 19:11
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Beitrag Nr. 1458-9
18.07.2009 19:55
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Beitrag Nr. 1458-10
18.07.2009 19:57
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... und dann?Real schrieb in Beitrag Nr. 1458-9:Verstehe nicht, was schwer daran ist, bei meinem Vorschlag nen Bild hoch zu laden.
Mußt es doch nur auf der Festplatte haben.
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Beitrag Nr. 1458-11
18.07.2009 22:15
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Beitrag Nr. 1458-12
18.07.2009 23:00
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Zitat:Der faszinierende Effekt ist der, dass mein "Ich vor 10 Minuten" irgendwann in mein derzeitiges Ich übergeht. Unsere Weltlinien durch die Raumzeit fallen unentwegt zusammen. Und, dass man für gewöhnlich seine Vergangenheit nicht "live" sieht, sondern immer nur sich selbst in der Gegenwart wahrnimmt.
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Beitrag Nr. 1458-14
19.07.2009 02:26
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Es handelt sich um ein Gedankenexperiment (s. Einleitung als auch Titel). Diese müssen schon per Definition nicht zwangsläufig real sein. Sonst wären sie ja kein Gedankenexperiment, sondern ein reales Experiment. Dennoch haben Gedankenexperimente ihre Berechtigung (da sie genauso zu Erkenntnissen und Theoriebilduung führen können bzw. sogar schon mehrfach geführt haben).Real schrieb in Beitrag Nr. 1458-12:Dein Konstruckt - "Nehmen wir einmal an, [....]" ist nicht real. Deinem Model fehlt sogar der Boden, wie auch der Lebensraum zur Existenz.
Ja und Nein. Ich habe klare Vorstellungen von dem, was für mich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeuten. Was sich mir allerdings noch nicht erschlossen hat, ist der Übergang als solcher. Die Faszination dessen wie der Übergang zustande kommt, den wir gemeinhin als "Fliessen" der Zeit wahrnehmen, beschäftigt ja auch jeden von uns. Diese Überlegung hatte aber nur indirekt mit dem Gedankenexperiment zu tun.Zitat:Ich verstehe dein Problem ...
Es sind Vergangenheit Gegenwart und Zukunft , die sich dir nicht leicht erschließen wollen (nehme ich an).
Das stimmt allerdings. Und an der Stelle treten philosophische Fragen auf. Ist meine Vergangenheit real? Du würdest das sicherlich verneinen, ich behaupte aber, ich war auch in der Vergangenheit ein physisch realer Körper. Besser gesagt, meine Vorstellung von physischer Existenz ist zeitlos. Es gibt mich einfach. Was davon Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft ist, hängt von dem Ort (in der Raumzeit) ab, von dem aus ich es betrachte. Wenn ich - wie in diesem Fall - einen Spiegel in die Vergangenheit habe, so sehe ich lediglich einen anderen Teil meines vierdimensionalen Körpers. Jeder Ausschnitt, den ich sehe - also auch so, wie ich mich jetzt gerade in meiner Gegenwart sehe - ist ein dreidimensionaler Querschnitt meinerselbst, meiner vierdimensionalen Gesamtheit.Zitat:Auch versuchst du vergangene Abbilder zu personifizieren.
So sehe ich das auch. Der vierdimensionale physikalische Körper meines Gesamt-"Ichs" ist mein Leben. Ich kann ihn nicht in seiner Gesamtheit erfassen - sondern immer nur dreidimensionale Ausschnitte davon. Jeder sichtbare Ausschnitt ist mein "Ich" zu einer bestimmten Zeit. Wenn ich mir davon ein konkretes "Ich" wähle, das sich in der Zeit bewegt, so beschreibt diese Bewegung wiederum meinen gesamten Körper - mein Leben. Bewegung ist dabei die Änderung des dreidimensionalen Objekts in der Zeit.Zitat:Dich gibts aber nur einmal ... in der Zeit.
Zitat:Da muß dann jeder irgendwann durch, um zu erkennen, das immer nur JETZT sein kann.
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Beitrag Nr. 1458-15
19.07.2009 03:14
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Nunja. Was wir im Spiegel sehen, vermuten wir an einer anderen Position im Raum (nämlich gedanklich hinter dem Spiegel). Das wäre in Thomas Zeichnung das Ereignis in Punkt A'. Der Ursprung dieses Spiegelbildes liegt aber im Punkt A, nicht in A'. Wir sehen nicht A' (denn wie soll Licht von A' zu uns gelangen, wenn es A' nicht gibt?), sondern wir sehen A. Und A ist real. Vielleicht hab ich da auch einen Gedankenfehler?Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1458-6:was wir im Spiegel sehen, ist nicht physikalisch real. Es ist nur unser Spiegelbild, also ein Abbild von uns. Und das ist virtuell. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Wenn C das Ereignis ist, in dem der Lichtstrahl von A den Spiegel trifft, dann sind die Abstände im vierdimensionalen wie folgt:Zitat:Was meinst du mit der "Summe des zurückgelegten Lichtweges zwischen A und B"? Meinst du damit die Zeit oder die Strecke?
A-B - 10 Lmin A-C - 0 C-B - 0Es gibt keinen (direkten) Weg für das Licht von A nach B. Der ist ja auch zeit- und nicht lichtartig. Die Summe des zurückgelegten Lichtweges war die Strecke von A nach C und von C nach B. Beide Teilstrecken haben wie gesagt einen Abstand von 0. Also hat auch der (zusammengesetzte) Lichtweg eine Länge von Null.
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Beitrag Nr. 1458-16
19.07.2009 11:41
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Gibt es tatsächlich das Ereignis, in dem C den Spiegel trifft? Ich meine nein. Wir müssen m.E. genauer sagen, wer aus welchem Bezugssystem was beobachtet! Und da müssen wir die folgenden Fälle unterscheiden:Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1458-15:Wenn C das Ereignis ist, in dem der Lichtstrahl von A den Spiegel trifft, dann sind die Abstände im vierdimensionalen wie folgt:
A-B - 10 Lmin A-C - 0 C-B - 0
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Beitrag Nr. 1458-17
19.07.2009 12:20
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x' = x w' = w - aWeder ist das eine Lorentz-Transformation, noch gilt das Relativitätsprinzip für diese Art der Betrachtung. Auch inhaltlich ist das klar, da stets feststeht, welches "Bezugssystem" das zeitlich frühere ist.
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Beitrag Nr. 1458-18
19.07.2009 12:51
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1458-16:[...] Einen Spezialfall stellen aber all diejenigen Ereignisse dar, die ein Beobachter aktuell (d.h. in seinem Jetzt)1 "sieht". Wenn der Beobachter z.B. jetzt sieht, wie die Sonne explodiert, so weiß er, das die Sonne ja tatsächlich nicht jetzt explodiert, sondern bereits vor 8 Minuten explodiert ist.
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Beitrag Nr. 1458-19
19.07.2009 13:07
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Ach, ich glaub, ich ahne, wo der Fehler lag.. Ich seh ja gar nicht, wie ich umkomme. Nehmen wir mal an, es bedarf einer Zeit von 1 Minute Dauerbestrahlung, bevor der Laserstrahl zum unweigerlichen Ende der eigenen Existenz führt.Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1458-18:Wenn ich in dem obigen Gedankenexperiment sehe, wie ich den Abzug der Laserkanone betätige und "sehe", wie ich dabei umkomme, kann ich zwar sagen, was ich sehe, ist bereits vor 10 Minuten geschehen bzw. ausgesendet worden. Tot bin ich aber erst jetzt, nicht vor 10 Minuten? Wo liegt mein Irrtum?
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Beitrag Nr. 1458-20
19.07.2009 14:35
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So würd´ ich´s auch sehen.Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1458-19:Ach, ich glaub, ich ahne, wo der Fehler lag.. Ich seh ja gar nicht, wie ich umkomme.
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Beitrag Nr. 1458-21
20.07.2009 12:51
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Beitrag Nr. 1458-22
20.07.2009 15:09
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.