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Beitrag Nr. 1185-21
01.06.2008 17:00
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Beitrag Nr. 1185-22
01.06.2008 17:53
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Die Quantenmechanik verliert nirgends ihre Gültigkeit. Sie gilt uneingeschränkt für alle Objekte des Universums. Das derzeitige Forschungsziel ist sogar, eine allgemeingültige "quantenmechanische Wellenfunktion" für das Universum als Ganzes aufzustellen. Allerdings noch ohne Erfolg. Die Quantenmechanik wird von den heutigen Physikern als allgemeingültig und als vollständig betrachtet. Einstein, Bohm u.a. waren da zwar anderer Meinung, aber deren Thesen wurden von der Gemeinschaft der Physiker nicht akzeptiert.Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1185-11:Die Frage, die sich mir auftut, ist allerdings, wo verliert die Quantenmechanik ihre Gültigkeit? Glaubte man Anfangs, nur masselose Teilchen wie Photonen könnten mit sich selber interferieren, gelang später der Doppelspaltversuch auch mit massebehafteten Elektronen und von Materiewellen war die Rede. Meines Wissens hat das auch schon mit ganzen Molekülen funktioniert. Wo beginnt die Dekohärenz?
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Beitrag Nr. 1185-23
01.06.2008 18:21
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Zitat:Die Quantenmechanik wird von den heutigen Physikern als allgemeingültig und als vollständig betrachtet.
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Beitrag Nr. 1185-24
03.06.2008 00:08
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1185-22:Die Quantenmechanik verliert nirgends ihre Gültigkeit. Sie gilt uneingeschränkt für alle Objekte des Universums. Das derzeitige Forschungsziel ist sogar, eine allgemeingültige "quantenmechanische Wellenfunktion" für das Universum als Ganzes aufzustellen. Allerdings noch ohne Erfolg. Die Quantenmechanik wird von den heutigen Physikern als allgemeingültig und als vollständig betrachtet. Einstein, Bohm u.a. waren da zwar anderer Meinung, aber deren Thesen wurden von der Gemeinschaft der Physiker nicht akzeptiert.
Vermutlich hast du dich nur missverständlich ausgedrückt. Du wolltest vielleicht nur die Frage stellen, ob es eine Grenze gibt, ab der man das quantale Geschehen als klassisch ansehen könnte. Aber eine solche Grenze wurde bis jetzt noch nicht experimentell nachgewiesen. Der derzeitigen Folgerungen aus der Quantentheorie lauten, dass es eine solche Grenze gar nicht geben kann. Aber letztendlich werden die zukünftigen Experimente darüber entscheiden.
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Beitrag Nr. 1185-25
03.06.2008 13:15
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Zitat:Ein Quantenobjekt, z.B. ein Elektron, wird in der Quantentheorie mit einer rein abstrakten Bornschen Wahrscheinlichkeitswelle beschrieben. Mit deren Hilfe kann man die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Elektrons an einem bestimmten Ort berechnen.
Deine "hochorganisierte stoffliche Umwelt" wählt nichts aus. Wo das Elektron tatsächlich auftritt, ist rein zufällig und dieser Zufall ist irrreduzierbar. Es ist nur eine Wahrscheinlichkeit dafür berechenbar, an welchem Ort das Elektron auftritt. Es gibt somit keine "gerichtete Auswahl", wenn die Quantenobjekte mit deiner "hochorganisierten stofflichen Umwelt" wechselwirken.
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Beitrag Nr. 1185-26
03.06.2008 14:13
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1185-25:... Obwohl hier habe ich die Frage. Die gemessene Teilchen wechselwirkt nicht mit der Meßplatte, sie wechselwirkt mit der Teilchen aus der bestehen die Atome der Platte. Die Teilchen der Platte haben vielleicht weniger Freiheitsgrade für die Wahrscheinlichkeitswelle als frei fliegendes Teilchen, aber sie entziehen genau so unserer Beobachtung wie gemessene Teilchen. Die Frage: warum sind wir uns so sicher, dass die Quantenumwelt der Meßplatte hat keinen Einflüß auf die Art der Entscheidung der Teilchen?
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Beitrag Nr. 1185-27
03.06.2008 15:08
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okey, durch Spalten hat sich die Wahrscheinlichkeitswelle passiert. Aber wenn wir die Messung an eine (oder beiden) der Spalten vornehmen, dann zwingen wir die Welle da eine Entscheidung zu treffen, als das Teilchen sich zu manifestieren und zwar schon an viel mehr beschränkten Ort, als viel weiter hinter den Doppelspalt befindende Detektor.Zitat:Das, was bei Interferenz sich durch den Doppelspalt bewegt und dahinter auf den Detektor trifft, kann nicht als Teilchen, sondern nur als Welle angesehen werden. Diese Welle trifft nicht auf ein bestimmtes Elektron des Detektors, sondern trifft den Detektor als ganzes, manifestiert sich dann aber als Teilchen an einer bestimmten unvorhersehbaren Stelle, wo es mit einem Elektron wechselwirkt.
Ich glaube schon den Wissenschaftlern. Nur ich möchte auch verstehen. Die Quantenfelder, bzw. Wahrscheinlichkeitswellen in einem Kristal,bzw. Platte genau so nicht vorsehbar wie des einzelnen gemessenen Elektrons. Wir können beobachten nur "oberhalb" der Dekohärenz. Also warum nehmen wir an, dass es objektive oder irreversible Zufall ist? Es ist in Bezug auf den messenden Elektron durchaus verständlich. Hier trifft aber ein komplexes System auf ein Elementarteilchen. Gerade wegen die Verschränkung sind alle Teilchen quasi Verwandter. Wie können wir sicher sein, dass es nicht etwa ein Prozess der Erkennung stattgefunden hat? Dass die messende Teilchen manifestiert sich auf die Stelle, die ihm so zu sagen bekannt erschien?Zitat:Die Freiheitsgrade der einzelnen Elektronen des Detektors spielen dabei keine Rolle.
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Beitrag Nr. 1185-28
03.06.2008 17:12
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1185-15:Wie erklärst du dir denn das Verschwinden von Interferenz, wenn ich beobachte, durch welchen Spalt ein Elektron sich bewegt?
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Beitrag Nr. 1185-29
04.06.2008 01:35
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Zitat:Ich glaube schon den Wissenschaftlern. Nur ich möchte auch verstehen. Die Quantenfelder, bzw. Wahrscheinlichkeitswellen in einem Kristal,bzw. Platte genau so nicht vorsehbar wie des einzelnen gemessenen Elektrons. Wir können beobachten nur "oberhalb" der Dekohärenz. Also warum nehmen wir an, dass es objektive oder irreversible Zufall ist? Es ist in Bezug auf den messenden Elektron durchaus verständlich. Hier trifft aber ein komplexes System auf ein Elementarteilchen. Gerade wegen die Verschränkung sind alle Teilchen quasi Verwandter. Wie können wir sicher sein, dass es nicht etwa ein Prozess der Erkennung stattgefunden hat? Dass die messende Teilchen manifestiert sich auf die Stelle, die ihm so zu sagen bekannt erschien?
Oder dass die Konstelation der Quantenfelder in der Platte waren zum gegebenen Zeitpunkt so "ausgerichtet", dass die Teilchen "müsste" sich auf bestimmte, nicht zufällige Stelle treffen.
Zitat:Vorher kommt dieses objektives Zufall? Ich habe viel gehört, aber Erklärung dafür ist mir entgangen.
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1185-28:Die Änderung des Erscheinungsbildes von Elementarteilchen, wenn sie bestimmte Versuchsanordnungen durchlaufen (Spalte,Kristallgitter etc.), mit den Annahmen von Zufall und prinzipieller Unbestimmbarkeit zu erklären und der Messung/Beobachtung eine wirklichkeitsschaffende, also schöpferische Qualität zuzuerkennen befriedigt irgendwie nicht. Ich meine es ist Aufgabe der Wissenschaft nach Erklärungen ohne Annahme eines absoluten Zufalls zu suchen.
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Beitrag Nr. 1185-30
04.06.2008 08:21
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Es gibt keine Ursache/Begründung für dieses irrereversibles (mir gefällt besser - objektives) Zufall. Es gibt aber ein Grund für diese Behauptung. Es interessiert mich.Zitat:Ein objektiver Zufall zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es keinen Grund, keine Begründung gibt. Es gibt keine Ursache, nach der man Forschen könnte, es kann also auch nirgendwo herkommen, es ist einfach da.
Ich bin kein Experter, aber warum zwei Elektronen? Wenn schon, dann muss er mit einem wechselwirken und gegebenfalls auslösen eine Kettenreaktion: der betroffene Elektron aussendet seinerseeits ein Photon, der mit dem nächsten Elektron reagiert.Zitat:Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, nicht speziell beim Doppelspaltversuch, sondern generell. Wenn ein Photon von einem entfernten Stern kommend auf die Erde trifft, ist das Photon ein Energieträger, welches Energie zwischen zwei Elektronen austauscht. Kann es nicht sein, dass die Wechselwirkungen der beiden Elektronen schon im Voraus bestimmt ist? Oder ist es so, dass ein Photon ohne Ziel durchs Universum irrt, um irgendwann irgendwo auf ein Elektron zu treffen? Ich bin mir da nicht sicher.
Meines Wissens behandelt Unschärferelation nicht den Zufall. Es geht oder/oder : du kannst entweder den Impuls präzise deuten, entweder den Ort des Teilchens. Es geht nicht Beides zusammen.Zitat:Bei der Unschärferelation aber bin ich mir der objektiven Zufälligkeit, wo ein Elekron innerhalb der Unschärfe bei Beobachtung als Teilchen erscheint, sicher. Ich denke, dass bei den unzähligen Versuchen und Ortsmessungen, die bisher durchgeführt wurden, irgendwelche Regelmäßigkeiten oder Gesetzmäßigkeiten hätten entdeckt werden müssen, die auf einen Grund schließen lassen würden.
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Beitrag Nr. 1185-31
04.06.2008 14:38
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Zitat:Meines Wissens behandelt Unschärferelation nicht den Zufall. Es geht oder/oder : du kannst entweder den Impuls präzise deuten, entweder den Ort des Teilchens. Es geht nicht Beides zusammen.
Zitat:Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, nicht speziell beim Doppelspaltversuch, sondern generell. Wenn ein Photon von einem entfernten Stern kommend auf die Erde trifft, ist das Photon ein Energieträger, welches Energie zwischen zwei Elektronen austauscht. Kann es nicht sein, dass die Wechselwirkungen der beiden Elektronen schon im Voraus bestimmt ist? Oder ist es so, dass ein Photon ohne Ziel durchs Universum irrt, um irgendwann irgendwo auf ein Elektron zu treffen? Ich bin mir da nicht sicher.
Zitat:Wieso bereitet dir der objektive Zufall solches Unbehagen? Weshalb fällt es euch beiden so schwer, den Zufall als Bestandteil des Universums hinzunehmen?
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Beitrag Nr. 1185-32
04.06.2008 14:43
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Beitrag Nr. 1185-33
04.06.2008 14:47
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Zitat:Es gibt keine Ursache/Begründung für dieses irrereversibles (mir gefällt besser - objektives) Zufall. Es gibt aber ein Grund für diese Behauptung. Es interessiert mich.
...
Ich hoffe, dass es nicht ein induktive Schlußfolgerung ist und es steckt ein bisschen mehr dahinter. Aber was? Es wäre mir mehr als genug, wenn es ein matematische Begründung wäre. Ist es so?
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Beitrag Nr. 1185-34
04.06.2008 15:37
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1185-30:Es gibt keine Ursache/Begründung für dieses irrereversibles (mir gefällt besser - objektives) Zufall. Es gibt aber ein Grund für diese Behauptung. Es interessiert mich.
Sogar wenn es 100 Milionen Experimente waren, die zeigen keine Gesetzmässigkeit, statistisch verglichen mit den Rest existierenden Teilchen ist es kein Maß. Dazu noch muß man erinnern, dass das materielles Universum nur ein Miliardstel von dem ursprunglichen ausmacht.
Ich hoffe, dass es nicht ein induktive Schlußfolgerung ist und es steckt ein bisschen mehr dahinter. Aber was? Es wäre mir mehr als genug, wenn es ein matematische Begründung wäre. Ist es so?
Zitat:Ich bin kein Experter, aber warum zwei Elektronen? Wenn schon, dann muss er mit einem wechselwirken und gegebenfalls auslösen eine Kettenreaktion: der betroffene Elektron aussendet seinerseeits ein Photon, der mit dem nächsten Elektron reagiert.
Zitat:Meines Wissens behandelt Unschärferelation nicht den Zufall. Es geht oder/oder : du kannst entweder den Impuls präzise deuten, entweder den Ort des Teilchens. Es geht nicht Beides zusammen.
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Beitrag Nr. 1185-35
04.06.2008 16:27
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Warum auch nicht? wir möchten doch auf wissenschaflichen Schlußfolgerung bleiben, oder?!Zitat:Der Grund für diese Behauptung sind die Ergebnisse von entsprechenden Experimenten. Warum sollte man krampfhaft nach etwas suchen, was es mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht gibt? Warum sollte das Universum in jeder Beziehung kausal sein?
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1185-30:Es gibt keine Ursache/Begründung für dieses irrereversibles (mir gefällt besser - objektives) Zufall. Es gibt aber ein Grund für diese Behauptung. Es interessiert mich.
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Ich hoffe, dass es nicht ein induktive Schlußfolgerung ist und es steckt ein bisschen mehr dahinter. Aber was? Es wäre mir mehr als genug, wenn es ein matematische Begründung wäre. Ist es so?
Kohärenz löscht die Interferenz aus. Also wenn Kohärenz sich äussert - mit Interferenz ist vorbei.Zitat:Interferenzfähigkeit von Quanten existiert nur bei Kohärenz, also unter Ausschluss von Wechselwirkungen von außen.
Es stimmt nicht ganz. Durch den Kernzerfall entsteht Gamma-Strahlung - die Photonen-Strahlung. Durch Umwandlung von Hadronen entstehen unter anderen auch Photonen.Zitat:mmer, wenn wir es mit einem Photon zu tun haben, haben wir es auch mit zwei Elektronen zu tun.
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Beitrag Nr. 1185-36
04.06.2008 18:41
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Ein Physiker-Kollege von Einstein hatte zu Einsteins Ausspruch "Gott würfelt nicht!" vor langer Zeit folgendes erwidert: "Einstein möge doch endlich aufhören, Gott vorzuschreiben, was dieser zu tun oder zu lassen hätte!" David Layzer formulierte das in seinem Buch [1] auf Seite 207 etwas anders, Zitat:Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1185-31:Weil diese Unsicherheit natürlicher Bestandteil des menschlichen Zweifels ist. Nicht zu Unrecht hat Bohr gesagt, wer nicht über die Quantenphysik entsetzt ist, hat sie nicht verstanden. Wie kann es sein, dass der Mitbegründer der Quantenphysik und vielleicht das größte Genie aller Zeiten diese mit den Worten "Gott würfelt nicht" geleugnet hat?
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Beitrag Nr. 1185-37
04.06.2008 19:37
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1185-36:Gott muss würfeln, weil er unparteiisch ist.
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Beitrag Nr. 1185-38
04.06.2008 20:00
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Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1185-31:Das interessante der Physik ist, dass sie von der Philosophie nicht zu trennen ist (Die Metaphysik ist das erste Bekannte Buch der Philospohie...). Es kommt ganz darauf an, woran du glaubst. Falsifiziert wird es (wahrscheinlich) nie.
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Beitrag Nr. 1185-39
04.06.2008 20:19
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Beitrag Nr. 1185-40
04.06.2008 21:34
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1185-38:Nein, es ist sehr wichtig, die Physik, oder allgemeiner die Naturwissenschaft klar von der Philosophie zu trennen.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.