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Beitrag Nr. 787-1
31.01.2006 22:26
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Beitrag Nr. 787-2
02.02.2006 15:43
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Auf das Kausalprinzip alleine sicher nicht (die Kausalität reicht nicht aus, um die Meßbarkeit der Zeit zu erklären; damit meine ich, daß völlig verschiedene und unabhängige Prozesse gleichwertige Zeitmaße liefern, näheres siehe im Thread "Das Wunder der meßbaren Zeit", Beitrag 108-1). Allerdings denke ich durchaus, daß die Kausalstruktur eine Grundlage der Zeit sein könnte.Ricci schrieb in Beitrag Nr. 787-1:Hallo zusammen! Ich bin neu hier und war ehrlich gesagt zu faul alle bisherigen Beiträge nach diesem Thema zu durchsuchen - zumal die Suche zumindest für die Thementitel keine Treffer ausgespuckt hat... nun zum Thema:
Meint ihr dass sich die Zeit evtl. auf das grundlegende Prinizip der Kausalität zurückführen lässt?
Ok.Zitat:Man stelle sich beispielsweise eine Art "Kausalraum" vor in dem keine Zeit existiert. In ihm existieren lediglich Relationen zwischen "Ereignissen", aus A folgt B und so weiter (Kausalordnung). Zusätzlich betrachte man ein physikalisches System mit den repräsentativen (Energie-) Zuständen |0> und |1>.
Das ist ein Mißverständnis. In der Tat ist eine Folge des Superpositionsprinzips, das eine der Grundlagen der Quantenmechanik ist, daß jedes System, das mindestens zwei Zustände annehmen kann, unendlich viele solche Zustände einnehmen kann. Was quantisiert ist, sind die Eigenzustände einer Observablen. Insbesondere die der Energie, d.h. diejenigen, die sich nicht mit der Zeit ändern.Zitat:Das "Ereignis" A rufe nun eine Zustandsänderung von |0> nach |1> hervor. Zwischen den Zuständen existieren nach der Quantenmechanik nicht unendlich, sondern endlich viele quantisierte Zustände.
Zitat:Vielleicht ist die Zeit ein Maß dafür wieviele mögliche Zustände dazwischen liegen (*)?! Vorraussetzung wäre, dass das "Ereignis" A bereits den Endzustand |1> impliziert, was wiederum eine Menge philosophische Konsequenzen hätte...
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Beitrag Nr. 787-3
03.02.2006 20:16
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Zitat:In der Tat ist eine Folge des Superpositionsprinzips, das eine der Grundlagen der Quantenmechanik ist, daß jedes System, das mindestens zwei Zustände annehmen kann, unendlich viele solche Zustände einnehmen kann. Was quantisiert ist, sind die Eigenzustände einer Observablen.
Zitat:Insbesondere die der Energie, d.h. diejenigen, die sich nicht mit der Zeit ändern.
Was ist mit Prozesen im Vakuum, z.B. Fluktuationen?Zitat:Hinzu kommt, daß m.E. so ein am spezifischen Quantensystem festgemachter Prozeß genau der oben genannten Eigenschaft der "universellen Meßbarkeit" widerspräche
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Beitrag Nr. 787-4
07.02.2006 20:32
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Beitrag Nr. 787-5
07.02.2006 23:28
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Gandalf schrieb in Beitrag Nr. 787-4:Ihr schreibt (imo) weitgehend am Thema vorbei:
Zumindest 2 der 4 Kausalkonzepte (efficiens, final) implizieren einen Zeitfluß, der durch die Ergebnisse aus der Quantenphysik (schon lange) widerlegt wird. Warum sollte man krampfhaft an diesen klassichen und widerlegten Konzepten festhalten wollen, wo doch dem 'Beobachter' in der QT eine entscheidende Bedeutung zukommt (und warum sollten 'Beobachtungen' zudem 'nur außerhalb des Beobachters' stattfinden?)?
Das was wir 'Zeitfluß' nennen ist doch nichts anderes als der abgleich zwischen 'aktuellen' Wahrnehmungen und 'aktuell gespeicherten' Wahrnehmungen. (Diese Aussage geht mit der QT konform) Wir ordnen nur die Ereignisse (Oder soll ich sagen Universen) in einem für uns sinnvollen Kontext an, bzw. wählen sie aus dem Multiversum aus.
Wodurch auch klar wird, daß ohne ein Verständnis was 'Bewußtsein' ist, oder wie es sich entwickelt (hat) unauflöslich mit der QT verbunden ist.
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Beitrag Nr. 787-6
07.02.2006 23:56
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Beitrag Nr. 787-7
08.02.2006 17:13
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Zitat:Natürlcih spielt 'der Beobachter' in JEDER Interpretation der QT eine entscheidende Rolle
Zitat:Natürlcih spielt 'der Beobachter' in JEDER Interpretation der QT eine entscheidende Rolle, - was anders als ein 'selbstreflektives System' kann z.B. auch die Entscheidung treffen, eine Messung an diesem oder jenen (Doppel-)Spalt vorzunehmen oder diesen oder jenen Zweig im Mulitversum zu verfolgen?
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Beitrag Nr. 787-8
08.02.2006 18:42
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Andre schrieb in Beitrag Nr. 787-7:Der entscheidende Punkt ist aber, dass es egal ob MWI, Kopenhagener Interpretation, Weizsäckers Ur-Theorie, oder die LQG etc., es stets eine Realität gibt, die von uns unabhängig ist.
Zitat:Was ich bei dir nicht ganz verstehe... du stützt dich auf eine physikalische Theorie, untergräbst aber zugleich das Fundament der Wissenschaft und die Möglichkeiten durch aufstellen und testen von Hypothesen zu einer wissenschaftlichen Theorie zu gelangen.
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Beitrag Nr. 787-9
09.02.2006 16:52
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Zitat:Ich denke Du setzt hier ein paar Axiome voraus, die mit der ursprünglichen Intention der Wissenschaften 'Wissen_zu_schaffen' nicht viel zu tun haben. Ein solches verzichtbares Axon sollte imo z.B. die 'Forderung nach Wiederholbarkeit' sein, die ich für eine hausgemachte Fiktion halte (Die jeweils nur subjektiv mögliche Trennung der Welt in Beochter und Beobachtetem sowieso)
Zitat:Da Axiome selbst nur 'versuchsweise aufgestellte erklärende Theorien' sind, gilt es immer nur 'Begründungen' für Probleme zu finden, die gelöst werden sollen.
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Beitrag Nr. 787-10
09.02.2006 17:33
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Beitrag Nr. 787-11
09.02.2006 20:49
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Andre schrieb in Beitrag Nr. 787-10:Was deine Website betrifft, deine falschen Darstellungen finde ich gar nicht nett. Du legst dem Leser nämlich nahe, dass deine Sichtweise die einzige Alternative zum klassischen Weltbild ist, ohne einen Hinweis auf die moderne Biologie, Ökologie und Kognitionswissenschaft.
Im Ergebnis dieser Aussagen selber sind wir übrigens überhaupt nicht im Widerspruch. - Die Begründungen jeweils, warum das so ist, - könnten jedoch diametraler nicht sein (wir drehen uns im Kreis):Zitat:Warum sollte die Widerholbarkeit eine Fiktion sein? Es betrifft doch stets nur einen winzigen Teil des Universums, den wir extra so präparieren, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. (Es wird ja nicht die Widerholbarkeit eines "Zustandes" des Universums gemeint.)
Beim Billard und Volleyball vertraust du doch sicher ebenfalls, wie wohl alle Menschen, auf näherungsweise Widerholbarkeit - denn Billard lässt sich im allgemein nur bei Anfängern als Glücksspiel bezeichnen.
Und du genießt die Früchte dieser Arbeit, zum Beispiel deinen Computer, dein Auto, deine Kleidung, die Farbe an deiner Wand.
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Beitrag Nr. 787-12
10.02.2006 07:06
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Beitrag Nr. 787-13
10.02.2006 16:23
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Zitat:Wie diese 'Absprache zur Wirklichkeit' stattfindet zeigt uns auch hier die Quantenphysik: Bei der sogen "spukhaften Fernwirkung" kann man nur dann von 'Sender' oder 'Empfänger' sprechen, wenn diese sich in gegenseitiger Übereinkunft als solche definieren. (Ansonsten kommt tatsächlich keine 'sinnvolle Wirklichkeit' für die Beiden heraus)
Zitat:Also hast Du tatsächlich mehr als Recht, wenn Du sagst: "das wir einen kleinen Teil des Universums so präparieren, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten" - Aber ich zweifle nach wie vor daran, daß Du es wirklich so gemeint hast und Dir die Konsequenz daraus bewußt ist ;)
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Beitrag Nr. 787-14
10.02.2006 21:25
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Zitat:Anscheinend bist du dir aber den Voraussetzungen in diesem Fall nicht bewusst, dass du nämlich eine klassische Welt in diesem Fall voraussetzt, da dieses Experiment im Mesokosmos stattfindet und "klassische" Information übermittelt werden muss.
Du unterschlägst vollkommen, wie dieses Phänomen zustande kommt und betrachtest es losgelöst von der Realisierung.
Zitat:Es ist ja nicht etwa so, dass du fragst, wie denn diese Welt der Phänomene, die wir auch erleben können, entstehen kann, wenn die Natur im kleinen so vollkommen anders ist. (.... usw.)
Zitat:PS: Ich finde es sehr seltsam, dass du deine Sichtweise auf die "Viele-Welten-Theorie" (MWI) stützt, da gerade sie eine Antwort auf jene Interpretationen gewesen ist, die vielen als subjektivistisch erschien.
Gerade die MWI kommt ohne einen Beobachter aus und Timeout hat vollkommen recht.
Es gibt zu diesem Thema ausreichend Primärliteratur, die eine Kenntnis des Formalismus der Quantenmechanik erfordert und in der du genau das vorfindest, was Timeout hier schon sehr oft über die MWI gesagt hat.
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Beitrag Nr. 787-15
11.02.2006 21:37
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Beitrag Nr. 787-16
16.02.2006 13:48
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Beitrag Nr. 787-17
20.02.2006 10:31
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.