Altern - muss das sein ?

Hier ist der Alterungsprozess bei Mensch und Tier gemeint ( Telomerverkürzung bei Zellteilung, Schäden durch freie Radikale, Ablagerung in den Arterien ) .- Muss das wirklich sein ?

Der Alterungsprozess muss selbstverständlich sein. Dir ist sicher nicht entgangen das die Zeit ihre Konsequenzen nicht nur bei uns Menschen bzw. Tieren zeigt. Die Zeit (Veränderung) wirkt auf alle materiellen Gegenstände gleichermaßen, auch wenn es auf uns einen anderen Anschein hat.
Altern muss sein, kann wahrscheinlich in der Zukunft aber umgangen werden. Fraglich ist nur, wie man diesen Aspekt aus moralischen Gesichtspunkten sehen soll?
Denn würde der Mensch nicht altern, so wäre auch der Tod sehr weit hinausgezögert.

Hallo Peter, aus biologischer Sicht gibt es eine Notwendigkeit... ohne Altern und Tod keine Evolution. ;)

Aber vielleicht wäre es eines Tages tatsächlich möglich, das Altern zu stoppen... aber wie Maximilian es schon ansprach, ist es moralisch nicht so einfach.

Es gibt auf der Erde Lebensformen, die im Prinzip ewig leben könnten... allerdings atmen die auch keinen Sauerstoff ;)

Soweit, so gut: Das körperliche Altern könnte vielleicht gestoppt werden, zumindest solange eine gute Lebensgrundlage, wie ein Planet oder eine Station, zur Verfügung steht.

Was aber ist mit der geistigen Alterung? Ich meine damit nicht Vergesslichkeit oder so etwas, denn dieser Effekt wäre ja wahrscheinlich ohnehin dem körperlichen Zerfall zuzuordnen; ich meine vielmehr die geistigen Lebensprozesse, wie beispielsweise die Neugier, die Neugierbefriedigung, das Wohlgefühl allgemein, auch das Unwohlgefühl, ohne dessen Kontrast ja Wohlgefühl gar nicht entstehen kann. Ich meine vor allem die Entdeckerlust, das Staunen und Wundern. Diese geistigen Lebensprozesse meine ich.

Es könnte doch folgendes passieren: Wenn der lebensverlängerte Mensch ein gewisses hoch-erfülltes Alter erreicht haben wird, sagen wir 300 Jahre, dann wird er womöglich geistig dermaßen gesättigt sein, dass er gegebenenfalls schon von sich aus keine Lebenslust mehr an den Tag legen wird und mit zufriedener Gelassenheit schließlich freiwillig in den Sarg steigen will: Sein Hirn, das ja nicht wachsen kann, wird irgendwann so vollgefüllt sein mit Erinnerungen und Befriedigungen, dass der geistige Lebensprozess an seine Grenze gestoßen sein wird. Möglicherweise.

Was also passiert mit dem geistigen Altern, während das körperliche Altern gestoppt wird? Körperzellen dürfen nicht wachsen oder dürfen sich nicht vermehren. Das gleiche Hemmungs-Prinzip müsste dann auf die Nervenzellen im Hirn angewandt werden. Wäre das ein lebenswertes Leben? Ich glaube nicht. Das wäre doch ein endloser abwechselnd löschend-wachsender Kreislauf, so etwas wie ein ewiger Hamsterradlauf nach Alzheimer Art.

Also ich, persönlich, freue mich, dass mein derzeitiges Ich-Bewusstsein aller Voraussicht nach nicht ewig leben wird; andernfalls wäre das ja grausig. Man will doch irgendwann mal seine Ruhe haben.

Gruß,
|-|ardy

Der Mensch wird in der Zukunft nicht mehr vom menschlichen Körper abhangig sein
Dazu muss man aber erst die Daten im Hirn entschlüsseln und abrufen können um diese z.b in einen Roboter oder als Programm auf einem PC abspeichern zu können

Altern muß sein.

Ich möchte keine 1000 Jahre in dieser Scheiße zubringen.

Hallo Hardy,
ich würde schon gerne warten, bis diese Sättigung eintritt und nicht aufhören müssen, wenn es am schönsten ist.
Im Übrigen wäre ein solcher Hamsterradlauf vielleicht das kleinere Übel im Gegensatz zum EWIG andauernden NICHTS; woran wohl noch das Beste ist, dass man nie erfährt, wenn es begonnen hat.


zu bluBOr
Angenommen, die Daten des Gehirns zu lesen und auf Computer / Roboter zu übertragen, wäre möglich, hätte ich noch Probleme mit der Vorstellung, dass ich dieses sein soll. Allerdings nur geringfügig mehr, als handelte es sich um einen Klon mit meinen Erinnerungen. Ich sähe in ihm nur einen Zwillingsbruder.
Würde man aber das Gehirn Stück für Stück mit Chips ersetzen, so könnte man wahrscheinlich die Illusion "Bewusstsein" auf die Maschine transferieren.
Oder doch überflüssig? Was Stück für Stück möglich ist, sollte ja auch im Ganzen funktionieren.

Gruß Peter