Dreht sich die Zeit?
Thema erstellt von Yassikaya
| Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren |
Hi Yassikaya,
auf irgendeine Weise gibt es ganz sicher verschiedene Arten von Zeit. Die Entfernungen, die uns das Universum bietet, sind für uns unvorstellbar groß, da es nichts vergleichbares in unserer Umwelt zu finden gibt. Der Mensch kann nur deshalb überleben, weil er Gesetzmäßigkeiten in seiner Umwelt erkennt und sich zunutze macht. Das Verständnis für sehr große Entfernungen, wie sie sonst nirgends vorzufinden sind, hat er nie entwickelt, da es für seinen Alltag nie von Belang war und zum Überleben nicht erforderlich. Aber ich denke, daß es genau dieses Unverständnis ist, was die ganze Sache erst interessant macht. Schließlich interessieren wir uns nicht für Bekanntes.
Wo Anfang und Ende des Universums liegen, läßt sich wie folgt erklären:
Die Raumzeit ist in sich geschlossen. Du hast also recht mit deiner Beschreibung, daß sich alles irgendwie dreht und rund ist. Alles ist ein ewiger Kreislauf. Wir dürfen uns das Universum allerdings nicht rund wie die Erde vorstellen. Die Erde ist mehr oder weniger ein dreidimensionaler Abklatsch eines vierdimensionalen Universums (auch wenn Wissenschaftler von der Existenz noch mehrer Dimensionen ausgehen). Wenn wir auf der Erde immer geradeaus gehen, kommen wir irgendwann wieder an unserem Ausgangspunkt zurück. Natürlich gehen wir nicht geradeaus sondern laufen in einem großen Bogen, bis wir wieder dort sind, wo wir die Reise begannen. Diese Eigenschaft bringt auch unser Universum mit sich. Fliegen wir immer "geradeaus", so kommen wir irgendwann wieder am Ausgangspunkt an, ohne einen sichtbaren Bogen geflogen zu sein. Das Universum ist also in sich geschlossen - eine Form, die sich kein Mensch vorstellen kann. Diese unsichtbare Krümmung des Raums ist es (die Raumzeit-Krümmung), die das Universum zwar endlich macht, doch ohne irgendwelche sichtbaren Grenzen. Im Kosmos befinden wir uns also IMMER im Mittelpunkt des Zentrums, da es kein Zentrum gibt. Von jedem Punkt zum selben (also von einem Ausgangspunkt quer durch das Universum und somit wieder zum Ausgangspunkt - quer durch den Kosmos) ist es gleich weit. Grenzen gibt es keine. Der Raum krümmt sich in der Zeit. Warum wir das nicht verhindern können? Um eine Strecke zurückzulegen, benötigen wir immer eine gewisse Zeit. Während wir uns durch den Raum bewegen, bewegen wir uns auch durch die Zeit, was eine leicht gekrümmte Bahn zur Folge hat (Geodäte). Wir fliegen also auf einer Bahn, die einer Geraden am nächsten kommt, die in einem Raumzeit-gekrümmten Raum möglich ist. Die Raumzeit-Krümmung wirkt sich natürlich nur auf sehr große Entfernungen aus. Darum ist das Universum auch so groß, und darum werden wir diese Krümmung auch nie selbst beobachten können. Wir wissen nur, daß das Universum größer als 15 Milliarden Lichtjahre sein muß, denn diese Zeit ist seit dem Urknall vergangen, und das Universum dehnt sich nach wie vor aus, sonst würde der Kosmologische Zeitpfeil rückwärts laufen, und mit ihm der Psychologische Zeitpfeil. Dann könnten wir uns an die Zukunft, und nicht an die Vergangenheit erinnern, abgesehen davon, daß das Leben in einem rückwärts gerichteten Zeitpfeil gar nicht möglich wäre.
Was am Ende kommt, ist meiner Meinung nach ganz sicher ein neuer Anfang. Wie es sich mit dem Raum verhält, so verhält es sich auch mit der Zeit: Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Am Ende steht der Anfang. Entweder wird das Universum rekollabieren und ein neuer Urknall entsteht, oder es dehnt sich auf ewig aus und wird immer kälter. Doch bei einem sich ausdehnenden Universum, dessen Ursprung ein Zustand von unendlicher Dichte war, und dessen Durchmesser von überall aus betrachtet gleich groß ist, müßte man seine Ausdehnung auch ab einem bestimmten Zeitpunkt als erneute Kontraktion bezeichnen können. Die Galaxien müßten sich irgendwann wieder nähern, nämlich ab dem Zeitpunkt, an dem sie ihre halbe Strecke zurückgelegt haben. Und ich bin überzeugt, das würde irgendwann zu einem erneuten Urknall führen. Möglicherweise sind dann die neuen Anfangsbedingungen dieses neuen Urknalls um einen unvorstellbar geringen Anteil verändert, und das Universum entwickelt sich mit seinen Sonnensystemen und dem Leben auf ihnen etwas anders. Mit jedem neuen Urknall entsteht möglicherweise wieder ein neues Universum, leicht verschieden zum letzten, bis alle möglichen Zustände, Zeitverläufe, Ereignisse und Anfangsbedingungen einmal existierten, bevor sich der ewige Kreislauf wiederholt (weil es keine abweichende Entwicklung mehr geben kann, da es schon alle gab), und wir wieder existieren, die Evolution und Geschichte genau wieder so verläuft, wie es in unserer Zeitperiode der Fall ist und sein wird. Der Ablauf der Dinge und die Entwicklung in unserem Universum wäre demnach eben nicht die einzig richtige Entwicklung, sondern nur eine von nahezu unendlich (eigentlich gibt es kein "nahezu unendlich", da es vom "nahezu" bis zur Unendlichkeit immer noch unendlich weit ist) vielen verschiedenen Entwicklungen, und wir befinden uns wie räumlich im Universum gesehen genau immer in der Mitte der Zeit, bevor sich das Universum wieder an dieser Stelle befindet, weil es weder Anfang noch Ende der Zeit gibt - ein ewiger Kreislauf. Und wie du schon sagst: Im Universum dreht sich alles. Und so wie sich die Galaxien um sich drehen, während sie sich voneinander entfernen, und wie sich die Planeten um die Sonne drehen, so dreht sich nicht nur alles im Großen, sondern auch im ganz Kleinen: Elektronen bewegen sich in kreisförmigen Bahnen um den Atomkern, wie die Planeten um die Sonne. Befinden wir uns vielleicht auch nur auf einem Elektron, das wiederum Teil eines Planeten ist? Oder sind Atome auch nur kleine Sonnensysteme? Oder ist es vielleicht doch so, daß das komplette Universum unendliche male in sich selbst enthalten ist, sozusagen das "unverstellbar Große" mit dem "unvorstellbar Kleinen" gleichzusetzen ist? Oder anders formuliert, daß es einfach keine Grenzen gibt, weder zeitlich noch räumlich, und groß und klein ineinander übergehen, so wie im Universum rechts und links gleichzusetzen wäre, wenn man nur weit genug schauen könnte. Ich habe diese Theorie "universellen Kreislauf" genannt, und glaube auch daran. Doch beweisen läßt sie sich nicht. Niemand kann bisher beweisen, daß die sogenannten "Quarks" die kleinsten existierenden Teilchen sind, oder das "Higgs-Teilchen", das zwar noch nicht nachgewiesen werden konnte, aber mathematisch gesehen existieren müsste. Vielleicht würden wir uns bei der Entdeckung noch viel kleinerer existierender Teilchen irgendwann selbst wiederfinden. Doch ich glaube, es ist ein Gesetz, daß wir bestimmte Dinge nie herausfinden können, so wie sich der Mensch und sein Gehirn nie selbst komplett verstehen können wird. Es ist vergleichbar mit einem Perpetuum Mobile.... die abgegebene Leistung kann die aufgenommene nie übersteigen - ein Ding der Unmöglichkeit... wer weiß, vielleicht nur in dieser Phase des Universums?
Doch Fragen wird uns das Universum immer aufwerfen, solange wir nicht allwissend sind, und ob "allwissende Menschen" Teil einer möglichen Phase im sich immer wiederholenden Ablauf der Ereignisse sind, mag ich zu bezweifeln. Möglicherweise werde ich das in einer der nächsten Entwicklungsphasen sogar glauben, aber in DIESEM Universum (zeitlich gesehen), glaube ich nicht daran :-)
Wer etwas nicht verstanden hat, oder gar nichts von alledem, sollte hier antworten!
auf irgendeine Weise gibt es ganz sicher verschiedene Arten von Zeit. Die Entfernungen, die uns das Universum bietet, sind für uns unvorstellbar groß, da es nichts vergleichbares in unserer Umwelt zu finden gibt. Der Mensch kann nur deshalb überleben, weil er Gesetzmäßigkeiten in seiner Umwelt erkennt und sich zunutze macht. Das Verständnis für sehr große Entfernungen, wie sie sonst nirgends vorzufinden sind, hat er nie entwickelt, da es für seinen Alltag nie von Belang war und zum Überleben nicht erforderlich. Aber ich denke, daß es genau dieses Unverständnis ist, was die ganze Sache erst interessant macht. Schließlich interessieren wir uns nicht für Bekanntes.
Wo Anfang und Ende des Universums liegen, läßt sich wie folgt erklären:
Die Raumzeit ist in sich geschlossen. Du hast also recht mit deiner Beschreibung, daß sich alles irgendwie dreht und rund ist. Alles ist ein ewiger Kreislauf. Wir dürfen uns das Universum allerdings nicht rund wie die Erde vorstellen. Die Erde ist mehr oder weniger ein dreidimensionaler Abklatsch eines vierdimensionalen Universums (auch wenn Wissenschaftler von der Existenz noch mehrer Dimensionen ausgehen). Wenn wir auf der Erde immer geradeaus gehen, kommen wir irgendwann wieder an unserem Ausgangspunkt zurück. Natürlich gehen wir nicht geradeaus sondern laufen in einem großen Bogen, bis wir wieder dort sind, wo wir die Reise begannen. Diese Eigenschaft bringt auch unser Universum mit sich. Fliegen wir immer "geradeaus", so kommen wir irgendwann wieder am Ausgangspunkt an, ohne einen sichtbaren Bogen geflogen zu sein. Das Universum ist also in sich geschlossen - eine Form, die sich kein Mensch vorstellen kann. Diese unsichtbare Krümmung des Raums ist es (die Raumzeit-Krümmung), die das Universum zwar endlich macht, doch ohne irgendwelche sichtbaren Grenzen. Im Kosmos befinden wir uns also IMMER im Mittelpunkt des Zentrums, da es kein Zentrum gibt. Von jedem Punkt zum selben (also von einem Ausgangspunkt quer durch das Universum und somit wieder zum Ausgangspunkt - quer durch den Kosmos) ist es gleich weit. Grenzen gibt es keine. Der Raum krümmt sich in der Zeit. Warum wir das nicht verhindern können? Um eine Strecke zurückzulegen, benötigen wir immer eine gewisse Zeit. Während wir uns durch den Raum bewegen, bewegen wir uns auch durch die Zeit, was eine leicht gekrümmte Bahn zur Folge hat (Geodäte). Wir fliegen also auf einer Bahn, die einer Geraden am nächsten kommt, die in einem Raumzeit-gekrümmten Raum möglich ist. Die Raumzeit-Krümmung wirkt sich natürlich nur auf sehr große Entfernungen aus. Darum ist das Universum auch so groß, und darum werden wir diese Krümmung auch nie selbst beobachten können. Wir wissen nur, daß das Universum größer als 15 Milliarden Lichtjahre sein muß, denn diese Zeit ist seit dem Urknall vergangen, und das Universum dehnt sich nach wie vor aus, sonst würde der Kosmologische Zeitpfeil rückwärts laufen, und mit ihm der Psychologische Zeitpfeil. Dann könnten wir uns an die Zukunft, und nicht an die Vergangenheit erinnern, abgesehen davon, daß das Leben in einem rückwärts gerichteten Zeitpfeil gar nicht möglich wäre.
Was am Ende kommt, ist meiner Meinung nach ganz sicher ein neuer Anfang. Wie es sich mit dem Raum verhält, so verhält es sich auch mit der Zeit: Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Am Ende steht der Anfang. Entweder wird das Universum rekollabieren und ein neuer Urknall entsteht, oder es dehnt sich auf ewig aus und wird immer kälter. Doch bei einem sich ausdehnenden Universum, dessen Ursprung ein Zustand von unendlicher Dichte war, und dessen Durchmesser von überall aus betrachtet gleich groß ist, müßte man seine Ausdehnung auch ab einem bestimmten Zeitpunkt als erneute Kontraktion bezeichnen können. Die Galaxien müßten sich irgendwann wieder nähern, nämlich ab dem Zeitpunkt, an dem sie ihre halbe Strecke zurückgelegt haben. Und ich bin überzeugt, das würde irgendwann zu einem erneuten Urknall führen. Möglicherweise sind dann die neuen Anfangsbedingungen dieses neuen Urknalls um einen unvorstellbar geringen Anteil verändert, und das Universum entwickelt sich mit seinen Sonnensystemen und dem Leben auf ihnen etwas anders. Mit jedem neuen Urknall entsteht möglicherweise wieder ein neues Universum, leicht verschieden zum letzten, bis alle möglichen Zustände, Zeitverläufe, Ereignisse und Anfangsbedingungen einmal existierten, bevor sich der ewige Kreislauf wiederholt (weil es keine abweichende Entwicklung mehr geben kann, da es schon alle gab), und wir wieder existieren, die Evolution und Geschichte genau wieder so verläuft, wie es in unserer Zeitperiode der Fall ist und sein wird. Der Ablauf der Dinge und die Entwicklung in unserem Universum wäre demnach eben nicht die einzig richtige Entwicklung, sondern nur eine von nahezu unendlich (eigentlich gibt es kein "nahezu unendlich", da es vom "nahezu" bis zur Unendlichkeit immer noch unendlich weit ist) vielen verschiedenen Entwicklungen, und wir befinden uns wie räumlich im Universum gesehen genau immer in der Mitte der Zeit, bevor sich das Universum wieder an dieser Stelle befindet, weil es weder Anfang noch Ende der Zeit gibt - ein ewiger Kreislauf. Und wie du schon sagst: Im Universum dreht sich alles. Und so wie sich die Galaxien um sich drehen, während sie sich voneinander entfernen, und wie sich die Planeten um die Sonne drehen, so dreht sich nicht nur alles im Großen, sondern auch im ganz Kleinen: Elektronen bewegen sich in kreisförmigen Bahnen um den Atomkern, wie die Planeten um die Sonne. Befinden wir uns vielleicht auch nur auf einem Elektron, das wiederum Teil eines Planeten ist? Oder sind Atome auch nur kleine Sonnensysteme? Oder ist es vielleicht doch so, daß das komplette Universum unendliche male in sich selbst enthalten ist, sozusagen das "unverstellbar Große" mit dem "unvorstellbar Kleinen" gleichzusetzen ist? Oder anders formuliert, daß es einfach keine Grenzen gibt, weder zeitlich noch räumlich, und groß und klein ineinander übergehen, so wie im Universum rechts und links gleichzusetzen wäre, wenn man nur weit genug schauen könnte. Ich habe diese Theorie "universellen Kreislauf" genannt, und glaube auch daran. Doch beweisen läßt sie sich nicht. Niemand kann bisher beweisen, daß die sogenannten "Quarks" die kleinsten existierenden Teilchen sind, oder das "Higgs-Teilchen", das zwar noch nicht nachgewiesen werden konnte, aber mathematisch gesehen existieren müsste. Vielleicht würden wir uns bei der Entdeckung noch viel kleinerer existierender Teilchen irgendwann selbst wiederfinden. Doch ich glaube, es ist ein Gesetz, daß wir bestimmte Dinge nie herausfinden können, so wie sich der Mensch und sein Gehirn nie selbst komplett verstehen können wird. Es ist vergleichbar mit einem Perpetuum Mobile.... die abgegebene Leistung kann die aufgenommene nie übersteigen - ein Ding der Unmöglichkeit... wer weiß, vielleicht nur in dieser Phase des Universums?
Doch Fragen wird uns das Universum immer aufwerfen, solange wir nicht allwissend sind, und ob "allwissende Menschen" Teil einer möglichen Phase im sich immer wiederholenden Ablauf der Ereignisse sind, mag ich zu bezweifeln. Möglicherweise werde ich das in einer der nächsten Entwicklungsphasen sogar glauben, aber in DIESEM Universum (zeitlich gesehen), glaube ich nicht daran :-)
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