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Beitrag Nr. 1154-1
31.03.2008 09:59
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Beitrag Nr. 1154-2
31.03.2008 16:24
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Um ein Inertialsystem zu definieren, werden idealisierte Uhren und Maßstäbe verwendet. Die Bewegungen im Uhrwerk und die Bewegungen der Zeiger sind vernachlässigbar. Die Geschwindigkeiten in einer Uhr sind gegenüber der Lichtgeschwindigkeit so klein, dass sie bei relativistischen Betrachtungen unbeachtlich bleiben können. Bei Experimenten kommt es auf die hohe Ganggenauigkeit der Uhren an. Deshalb werden zum Nachweis der relativistischen Effekte Atomuhren verwendet.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1154-1:Wenn ich vor einem Tisch sitze und mich selbst als ruhendes System betrachte, ist es kein Problem auch die Tasse, die vor mir auf dem Tisch steht, als in meinem System ruhend anzunehmen. Dies scheint mir aber in Bezug auf eine Uhr (am anschaulichsten einer Zeigeruhr), die ebenfalls vor mir auf dem Tisch steht, problematisch zu sein. Zwar steht das Gehäuse der Uhr auch ruhend vor mir. Was die Uhr ausmacht, ist jedoch der Bewegungsvorgang in ihrem Inneren, den ich für die Zeitmessung benutze.
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Beitrag Nr. 1154-3
01.04.2008 11:00
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1154-2:Um ein Inertialsystem zu definieren, werden idealisierte Uhren und Maßstäbe verwendet. Die Bewegungen im Uhrwerk und die Bewegungen der Zeiger sind vernachlässigbar. Die Geschwindigkeiten in einer Uhr sind gegenüber der Lichtgeschwindigkeit so klein, dass sie bei relativistischen Betrachtungen unbeachtlich bleiben können. Bei Experimenten kommt es auf die hohe Ganggenauigkeit der Uhren an. Deshalb werden zum Nachweis der relativistischen Effekte Atomuhren verwendet.
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Beitrag Nr. 1154-4
01.04.2008 13:34
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Beitrag Nr. 1154-5
01.04.2008 14:27
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Beitrag Nr. 1154-6
02.04.2008 14:44
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Es geht bei den physikalischen Theorien nicht um die Erfassung der "Wirklichkeit". In einer Theorie werden zweckmäßige Postulate aufgestellt und die Folgerungen daraus abgeleitet. Mit Hilfe der mathematischen Sprache werden diese Folgerungen unmissverständlich formuliert. Ob eine physikalische Beschreibung die "Wirklichkeit" selbst ist, wissen wir nicht. Deshalb kann eine physikalische Theorie niemals bewiesen werden, weil wir nicht wissen, was die "Wirklichkeit" ist. Eine Theorie kann nur widerlegt werden, wenn einer ihrer wesentlichen Folgerungen experimentell widerlegt wurde. Nur dann wissen wir, das diese Theorie die "Wirklichkeit" (wie auch immer man diese definiert) nicht zutreffend beschreibt. Zur vierdimensionalen Raumzeit äußert sich Ernst Cassirer in sein Buch [1] auf Seite 93 wie folgt, Zitat:Harti schrieb in Beitrag Nr. 1154-3:Meine Zweifel sind also möglicherweise wieder in der Grundfrage begründet, kann man Raum und Zeit zu einer vierdimensionalen Raumzeit zwecks besserer (richtiger) Erfassung der Wirklichkeit vereinheitlichen oder ist der Unterschied zwischen Raum und Zeit so grundlegend, daß man sich mit dieser Betrachtung von der Wirklichkeit entfernt.
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Beitrag Nr. 1154-7
07.04.2008 13:13
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Zitat:Eine Theorie kann nur widerlegt werden, wenn einer ihrer wesentlichen Folgerungen experimentell widerlegt wurde. Nur dann wissen wir, das diese Theorie die "Wirklichkeit" (wie auch immer man diese definiert) nicht zutreffend beschreibt.
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Beitrag Nr. 1154-8
07.04.2008 14:00
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Beitrag Nr. 1154-9
07.04.2008 16:19
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Beitrag Nr. 1154-10
15.04.2008 14:49
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1154-1:Wenn ich vor einem Tisch sitze und mich selbst als ruhendes System betrachte, ist es kein Problem auch die Tasse, die vor mir auf dem Tisch steht, als in meinem System ruhend anzunehmen. Dies scheint mir aber in Bezug auf eine Uhr (am anschaulichsten einer Zeigeruhr), die ebenfalls vor mir auf dem Tisch steht, problematisch zu sein. Zwar steht das Gehäuse der Uhr auch ruhend vor mir. Was die Uhr ausmacht, ist jedoch der Bewegungsvorgang in ihrem Inneren, den ich für die Zeitmessung benutze.
Kann mich jemand über meinen Denkfehler aufklären?
MfG Harti
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Beitrag Nr. 1154-11
18.04.2008 11:06
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Ich habe leider immer noch nicht verstanden, auf was du hinauswillst. Deshalb meine Frage: Konkret welche Theorie könnte z.B. in sich widersprüchlich sein, wenn eine Uhr im Inertialsystem zum Zweck der Zeitmessung "laufen" muss? Kann es sein, dass du unter "Zeitmessung" etwas anderes verstehst als ich?Harti schrieb in Beitrag Nr. 1154-7:Die Unklarheit besteht für mich eher darin, ob eine Theorie nicht in sich widersprüchlich ist, wenn einerseits eine Uhr in einem System zwecks Zeitmessung "laufen" muß und andererseits eine idealisierte Uhr als in einem System ruhend, und zwar auch hinsichtlich ihrer Zeitmessfunktion, angenommen wird.
Eine Uhr zeigt den Ablauf der "Eigenzeit" an, gleichgültig, ob die Uhr bewegt wird oder nicht. Die Länge der durchlaufenen Weltlinie ist äquivalent der verstrichenen Eigenzeit im betrachteten System. Das gilt selbst dann, wenn die Uhr beschleunigt bewegt wird. Im beschleunigten Fall wird die Weltlinie im Minkowski-Raumzeit-Diagramm [1] durch eine gekrümmte Linie dargestellt. Bei gleichförmiger (unbeschleunigter) Bewegung wird die Weltlinie durch eine Gerade dargestellt.Zitat:Noch anders ausgedrückt: Muß ich prinzipiell eine Uhr in einem Inertialsystem als im Verhältnis zum Inertialsystem bewegt annehmen, weil ich sonst mit dieser Uhr in dem Inertialsystem keine Zeit messen kann.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.