Außerhalb der zeit sein

nur jemand, der jemals außerhalb der zeit war, kann empfinden, was zeit ist.
leider kann er es nicht erklären und wenn er den versuch macht, wird es nur der verstehen, der die gleiche erfahrung gemacht hat.
aber für den sind die erklärungen unnötig, denn er kennt die zeitlosigkeit ja selbst und kann dir nur bestätigung geben.

nur die nicht-zeit kann dich die zeit erfahren lassen.

alles nichts

ich habe gerade noch etwas passendes in den zitaten gefunden:
Augustinus, Confessiones (Bekenntnisse), XI 14

Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich es jemandem erklären will, der fragt, weiß ich es nicht.

alles nichts

in meinem beitrag zum titelthema "das universum" beschreibe ich einen traum, der mich glauben läßt, dass man unser universum (raum) und die gegenwart (zeit) verlassen kann, und sei es "nur" als körperloses wesen (bewußtsein).
raum bzw. materie bzw. bewegung scheint hiernach nicht viel mehr zu sein als die "sterilen" vorkommnisse bei einem digitalen pc-spiel.
in einem fall besteht jeder vermeintlich feste körper aus irrsinnig weit von einander entfernten kleinen leuchtenden einheiten (atomkerne, quarks ...) und dazwischen jeweils 99 % dunkles "nichts". im anderen fall besteht die digitale spielfigur aus einzelnen, voneinander unabhängigen pixeln und diese wiederum aus einzelnen bits und codes sowie spannungsdifferenzen. zudem "existiert" sie nur 40-100 mal pro sekunde, dazwischen nicht (theoretisch könnte man die pixel auch 1000 mal pro sekunde und häufiger erscheinen lassen, ohne dass jedoch der eindruck von einheit und bewegung reeller wird)
ähnlich wie wir ein pc-spiel von außen betrachten können, stelle ich mir vor, den zustand außerhalb der zeit empfinden zu können.
(mit "von außen betrachten" meine ich: außerhalb seines ereignisraumes und auch unabhängig von dessen grundsätzlich konstant vorwärts gerichteter zeitschiene, denn wir können ja alles schneller oder rückwärts oder wiederholt oder verzerrt... ablaufen lassen)

ob dies nun alles richtig im sinne von beweisbar (oder zumindest nachvollziehbar) ist, weiß ich nicht. aber vielleicht kann jemand ähnliche erlebnisse und konsequenzen zum besten geben.

wenn du dich außerhalb der zeit fühlst, bist du nach meiner persönlichen erfahrung auch außerhalb von raum. d.h. du hast das konstrukt, du seist der körper, losgelassen. und damit auch alle anderen restirktionen, die dich an zeit und raum binden, und die in der physik manifestiert sind.
und auch deine handelnde und zielgerichtete persönlichkeit hat keinen einfluß auf dich, denn außerhalb der zeit passiert nichts und muß auch nichts passieren, weil es kein ziel gibt, da ja schon alles hier und jetzt ist. alles IST einfach nur, und zwar alles zugleich, nicht nacheinander. es exisitieren weder gegensätze noch einheit.
und du bist dir dessen voll bewußt, du wirst es nie wieder vergessen.
und es ist nichts beweisbar, aber wem solltest du etwas beweisen? du weist, daß dich nur der verstehen kann, der die erfahrung selbst gemacht hat. und die mühen von physikalischen beweisen macht dir nur die verzeiflung des im zeit-raum-konstrukt gefangenen intelekts dar.

alles nichts

Jemand, der sich ausserhalb der Zeit befindet, kann per Definition nichts empfinden, denn dafür bräuchte er ja Zeit...


"wenn du dich außerhalb der zeit fühlst, bist du nach meiner persönlichen erfahrung auch außerhalb von raum"

jo, daher könnte man sagen: alles nicht-Existente befindet sich ausserhalb der Zeit *ss*

leider sind worte nur unzureichend geeignet, diese zusammenhänge zu erläutern.
wenn du das wort fühlen durch wahrnehmen ersetzt, steht dort:

"wenn du dich außerhalb der zeit wahrnimmst, nimmst du dich nach meiner persönlichen erfahrung auch außerhalb von raum wahr."

für wahrnehmung oder bewußtsein brauchen wir keine zeit.

die zeit und der raum sind möglicherweise nur hilfskonstruktionen, damit wir die unendlich vielen ausprägungen von eigentlich gleichzeitigen (zeitlos) wahrscheinlichkeiten separat und in einer reihenfolge beobachten, unterscheiden und erfahren können.

und all diese erfahrungen haben einen sinn, und deshalb hat auch die zeit ihren sinn, obwohl sie eigentlich nicht existiert.

wenn man von außerhalb von zeit und raum nach innen beobachten kann, warum dann nicht auch umgekehrt.

nur wie, das kann man nur für sich selbst herausfinden, oder welche erfahrung habt ihr?

Natürlich brauchen wir Zeit, um etwas wahrzunehmen / uns etwas bewusst zu sein! Alleine schon mal deshalb, weil unsere Denkvorgänge Zeit brauchen.

wenn wir uns auf unser denken begrenzen, um wahrzunehmen, werden wir die zeit nie verstehen können.
du kannst über viele dinge lange zeit nachdenken, ohne zu einem befriedigenden ergebnis zu kommen, aber irgendwann, plötzlich und unerwartet, ist die lösung innerhalb eines wimpernschlages da, ohne zeit und ohne denken.
einfach jetzt.

du hast recht, zum denken braucht man zeit.
deshalb kannst du durch denken auch nie die zeit überwinden.

Das, was da "innerhalb eines wimpernschlages" auftaucht, ist auch ein Produkt von elektrochemischen Vorgängen im Gehirn, die Zeit benötigen... schon alleine die Formulierung ist ein "dauernder" Begriff: Die Zeitspanne eines Wimpernschlags ist nunmal eine Zeitspanne, wenn auch eine kleine im Vergleich mit angestrengtem Nachdenken über ein Problem...

wenn alles nichts ist, ist nichts all es. ausserhalb von raum und zeit ich bin.