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Was ist der Big Crunch?

Thema erstellt von Ha, der Em 
Beiträge: 65, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo!

Hat gestern (oder wann auch immer) vielleicht jemand die Sendung AlphaCentauri mit Harald Lesch gesehen mit dem Titel "Was ist der Big Crunch?"

Dabei geht Lesch davon aus, dass sich das Universum in einem äusserst kritischen Zustand befindet, quasi auf der Schneide der Rasierklinge steht.
Und zwar dergestalt, dass seinerzeit - beim Urknall - exakt die richtige Energie vorhanden war, um das Universum so expandieren zu lassen, wie es nun mal expandiert.
Lesch meint, wenn die Energiemenge unterschritten worden wäre und das Universum deutlich schneller expandieren würde, dann hätten sich keine Planeten und dergleichen gebildet. Leben wäre nicht entstanden.
Wenn die Energiemenge deutlich überschritten wäre, wäre das Universum zu schnell wieder kollabiert, als dass Leben hätte entstehen können.

So weit, so gut & nachvollziehbar.

Lesch behauptet nun, dass beim Urknall selbst die kleinste Abweichung der vorhandenen Energiemenge zu der einen oder anderen o. g. Folge geführt hätte.
Er geht davon aus, dass es ein Wahnsinnszufall (Geschick, Fügung...) war, dass der kritische Zustand dieses Universums so ist wie er ist, da selbst geringste Abweichungen Leben auf die eine oder andere Weise verunmöglicht hätten.
Und Lesch sagt - was mich am meisten wundert - dass dieses Universum mit großer Wahrscheinlichkeit nicht kollabrieren und wieder zusammenstürzen werde.

Was ich jetzt nicht ganz verstehe ist, warum sollte eine kleine Abweichung von der kritischen Energie (darf's ein bischen mehr sein?) Leben verunmöglichen? Wenn die Abweichung z. B. dergestalt ist, dass sich das Universum 100 Mrd. Jahre ausdehnt und danach ebensolange kollabiert wäre doch Zeit genug, damit irgendwo Leben entsteht?

Ferner habe ich in der gestrigen Sendung erstmals gehört, dass unser Universum nicht in einem Big Crunch enden soll. Aber was wäre dann dass wahrscheinliche Schicksal des Universums - da es ja unstrittig expandiert?

Und: ist der kritische Zustand des Universums tatsächlich so rasiermesserscharf ausgewogen? Würde es tatsächlich jucken, wenn die Expansion auch nur ein Fizzele schneller wäre?

Grüßle
Ha, der Em
 
 
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Beiträge: 4, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo,
ich habe soeben die Wiederholung der Sendung gesehen und muss sagen, dass es meines Erachtens eine der wenigen schlechten Folgen von Alpha Centauri war. Ich tue mich schwer mit "Argumentationen" wie: Man kann das mathematisch herleiten, aber das würde den Rahmen der Sendung sprengen - nehmen wir es als gegeben hin.

Ok, ich bin kein spezialisierter Mathematiker und könnte die Gleichungen mit Sicherheit eh' nicht verstehen - so weit, so gut. Trotzdem, wenn H. Lesch sagt, dass das Universum EXAKT die Energie hat, die es zu einem kritischen Universum macht ("auf der Rasierklinge") , frage ich mich schon, wie man zu diesem Resultat kommt. Wohl kaum durch genügend genaue Messungen ...
So, und das soll auch noch zufällig sein?

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung von den dahinterstehenden Gleichungen, denke mir jedoch, dass da etwas anderes hintersteckt, falls diese These stimmt. Als Anregung für Euch im Chat (vieleicht weiss der Eine oder Andere von Euch ja mehr darüber):

Wäre die Anfangsenergie des Universums wenig grösser oder kleiner, so wäre auch die Expansionsgeschwindigkeit entsprechend verändert, d.h. jeder mögliche Energiegehalt würde zum gleichen Ergebnis führen - also kein Zufall, sondern sozusagen eine systemimanente Eigenschaft oder zumindest eine Eigenschaft, die sich aus den benutzten Berechnungsformeln ergibt.

Nachvollziehen kann ich, dass nicht jedes Universum bezüglich Anfangsenergie und Expansionsgeschwindigkeit die Möglichkeit für die Entstehung von Leben bietet. Es braucht zumindest Zeit und Gelegenheit für die Zusammenballung von Materie, Supernovae (Entstehung der schwereren Elemente), erneute Zusammenballung der Materie zu Planeten usw. .

Ich stimme im Übrigen mit Ha, der Em (oder schreibt man hier: Ha, dem Em?) überein, dass bei nicht drastisch anderen Bedingungen diese notwendigen Voraussetzungen ebenfalls gegeben sein könnten. Ich sehe hier nicht die Notwendigkeit, dass das Universum EXAKT die erwähnte kritische Dichte hat.

Weiss jemand von Euch mehr zu meiner Anregung (Systemimanenz o.ä.) zu schreben?

Gruss,
Schnabeltasse
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