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Beitrag Nr. 1917-1
22.09.2012 19:54
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Zitat von Kant (1785):
Jeder Mensch, und überhaupt jedes vernünftige Wesen,
existiert als Zweck an sich
und keineswegs nur als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen.
Zitat von Kant:
Handle so, dass du die Menschheit — sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen — jederzeit zugleich als Zweck,
niemals [aber] bloß als Mittel brauchest.
Zitat von Lothar Schäfer (2004):
Kants Imperativ enthüllt die akute Immoralität unseres heutigen Gesellschaftsystems. Wir stehen dauernd unter dem Druck der Verderber: im Geschäftsleben wie in der Politik sind wir ständig gefordert, Menschen nur als Mittel zum Zweck zu betrachten.
Zitat:
Man kann sich das Universum am besten ... als aus einem reinen Gedanken bestehend vorstellen, wobei wir den Gedanken woran, mangels eines umfassenden Wortes, als den eines mathematischen Denkers beschreiben müssen ...
Das Universum sieht immer mehr wie ein großer Gedanke aus als wie eine große Maschine. Geist erscheint nicht mehr wie ein zufälliger Eindringling in das Reich der Materie, sondern wir fangen an, Verdacht zu schöpfen, dass Geist Schöpfer und Herrscher im Reich der Materie ist — natürlich nicht unser eigener individueller Geist, sondern der, in dem die Atome als Gedanken existieren, aus denen unser eigenes Bewusstsein gewachsen ist ...
Wir entdecken, dass das Universum Hinweise auf eine planende und kontrollierende Kraft offenbart, die etwas mit unserem individuellen Geist gemein hat.
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Beitrag Nr. 1917-2
23.09.2012 09:00
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Beitrag Nr. 1917-3
23.09.2012 12:42
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1917-2:
Zu der Themenfrage "Ob Philosophie Erkenntnis bringt oder nur Meinung ist" würde ich antworten:
Es handelt sich um einen konstruierten Gegensatz.. Philosophie kann beides bringen/sein.
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Beitrag Nr. 1917-4
23.09.2012 13:12
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1917-2:
Die widersprüchlichen Behauptungen, außerhalb unserer Wahrnehmung existiert etwas und außerhalb unserer Wahrnehmung existier nichts, können wir mit Wahrnehmung (Wissen) nicht entscheiden, da dieses "Etwas" und diese "Nichts" ja gerade außerhalb unserer Wahrnehmung angesiedelt sind.
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Beitrag Nr. 1917-5
23.09.2012 23:12
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1917-1:
Wie uns Philosophie hilft, den Kosmos zu verstehen
Berkely ist der Meinung, dass alles, was wirklich existiert, eine Art Bewusstsein hat.
Damit sagt er umgekehrt, dass wo immer wir ein Ding wahrnehmen, welches KEIN Bewusstsein zu haben scheint,
wir es in seiner wirklichen Existenz noch gar nicht gesehen, geschweige denn begriffen haben.
Zitat:Der Astrophysiker und Mathematiker Sir James Jeans (1877-1946) schrieb 1931:
"Man kann sich das Universum am besten ... als aus einem reinen Gedanken bestehend vorstellen, wobei wir den Gedanken woran, mangels eines umfassenden Wortes, als den eines mathematischen Denkers beschreiben müssen ... "
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Beitrag Nr. 1917-6
24.09.2012 09:10
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Beitrag Nr. 1917-7
27.09.2012 19:49
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Uwebus schrieb in Beitrag Nr. 1917-5:
Was ist denn Bewußtsein?
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Beitrag Nr. 1917-8
28.09.2012 12:46
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Ich würde ein Unterschied zwischen den „Nutzebenen“ sehen: ein Mensch hat immer eine Meinung, die von der subjektiven Wahrnehmung ausgeht. Wird in einer Kontroverse diese Meinung auch beim anderen sich durchsetzen können, bedeutete es, das sie hat mehr als nur eine subjektive Note. Man kann über eine (objektive) Erkenntnis sprechen.Zitat:dass Philosophie ganz offensichtlich beides liefert ist sicher richtig. Wo aber liegt im konkreten Fall die Grenze zwischen "schon Erkenntnis" und "noch Meinung"?
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Beitrag Nr. 1917-9
02.10.2012 13:41
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Zitat von Demokrit:Man nimmt freilich Farbiges als gegeben hin, man nimmt Süßes als gegeben hin, man nimmt Bitteres als gegeben hin, in Wirklichkeit aber gibt es Atome und Leeres.
Zitat von Rutherford:der Atomkern — ein Staubkörnchen auf dem Boden einer Kathedrale;
die Elektronen — wie ein paar Fliegen im Gewölbe der Kathedrale.
Zitat von Heisenberg:
Die kleinsten Teile der Materie sind also [ nach Platon ] nicht primär existierende Dinge, wie in der Philosophie des Demokrit, sondern mathematische Formen.
Es wird deutlich, dass die Form hier wichtiger ist als der Stoff, aus dem die Form besteht oder der in dieser Form erscheint.
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Beitrag Nr. 1917-10
04.10.2012 13:40
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Beitrag Nr. 1917-11
05.10.2012 22:48
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 1917-10:Zu lesen steht geschrieben:
» Die Grundlagen der materiellen Welt sind nicht-materiell. «
Quante schrieb in Beitrag Nr. 1917-10:... frage ich den Philosophen Grtgrt, was für ihn denn Grundlagen, im ganz konkreten, sind?
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Beitrag Nr. 1917-12
06.10.2012 00:15
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 1917-10:Die 2. „These“ wird dann noch unheimlicher:
» Fast alle Dinge sind aufgebaut aus Dingen, die weit weniger konkret sind als sie selbst. «
Diese Formulierung muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen, im Kopf angekommen wird’s dann nur noch ein grauer Brei, aber es ist in seiner Konsequenz, die Weiterführung…der Grundlagenbedeutung, und, so vermute ich, auf einer höheren Ebene?
Zitat von Heisenberg, Seite 101:Wenn man eine genaue Beschreibung des Elementarteilchens geben will — und hier liegt die Betonung auf "genau" — so ist das einzige, was als Beschreibung niedergeschrieben werden kann, die Wahrscheinlichkeitsfunktion. Aber daraus erkennt man, dass nicht einmal die Eigenschaft des "Seins" ... dem Elementarteilchen ohne Einschränkung zukommt. Es ist eine Möglichkeit oder eine Tendenz zum Sein.
Zitat von Heisenberg, Seite 162:In den Experimenten über Atomvorgänge haben wir es mit Dingen und Tatsachen zu tun, mit Erscheinungen, die ebenso wirklich sind wie irgendwelche Erscheinungen im täglichen Leben. Aber die Atome und Elementarteilchen sich nicht ebenso wirklich. Sie bilden eher eine Welt von Tendenzen oder Möglichkeiten als eine von Dingen und Tatsachen.
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Beitrag Nr. 1917-13
06.10.2012 12:42
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1917-11:Grundlagen sind für mich die Naturgesetze — von denen die meisten, wenn nicht sogar alle, in ihrer ursprünglichsten Form wohl sämtlich auf mathematische Gesetzmäßigkeiten zurückführbar sind. Auf die Frage, woher die kommen, fällt auch mir nichts mehr ein.
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 1917-14
07.10.2012 12:51
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1917-11:Grundlagen sind für mich die Naturgesetze — von denen die meisten, wenn nicht sogar alle, in ihrer ursprünglichsten Form wohl sämtlich auf mathematische Gesetzmäßigkeiten zurückführbar sind. Auf die Frage, woher die kommen, fällt auch mir nichts mehr ein.
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Beitrag Nr. 1917-15
07.10.2012 14:18
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1917-14:
Seitdem der Mensch Mathematik betreibt zeichnet er doch auch auf. Da gibt es doch zahlreiche jahrhundertalte Dokumente. Da müsste sich doch recherchieren lassen, woher der Mensch diese Gesetzmäßigkeiten hat.
Vielleicht hat er ja nur gespickt, wie wir früher in der Schule, von der Natur abgeschaut!?
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 1917-14:Wenn mathematische Gesetze und gefundene Naturgesetze nicht mehr übereinstimmen, dann muss man . . . ja was wohl . . . anpassen.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.