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Beitrag Nr. 949-41
27.09.2012 11:39
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Es steht wohl außer Frage das diese Vorgehensweisen in höchstem Maße verwerflich sind.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-35:(...)
Die menschliche Gesellschaft (als lebender Teil des Kosmos) modiziert ihre Wahrnehmung ebenfalls selbst: Wenn nämlich Lobbyisten oder Politiker wollen, dass der Wähler was Bestimmtes glaubt, wiederholen sie einfach immer wieder eine gewisse Lüge. Der Anteil der Bevölkerung, der die entsprechende Behauptung dann für wahr erkennt, wächst mit jeder Wiederholung dieser Lüge.
Stehen Dir Kants Texte nicht zur Verfügung? Dem ließe sich beikommen. Aber völlig unorthodox ist die Tatsache das Rudolf Eisler ein sogenanntes Lexikon verfasst hat, welches keines ist. Denn ein Lexikon verzeichnet ausschließlich Fakten und nichts anderes. Alle Deutungen, Auslegungen und Interpretationen gehören dort nicht hin. Das hat Herr Eisler aber komplett übersehen. Entweder vorsätzlich oder aus Gedankenlosigkeit. Beide Gründe sollten einen selbstdenkenden Mitmenschen veranlassen dem Werk keine allzugroße Beachtung zu schenken.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-37:(...)
Kant aber benutzt den Begriff "das Ding" recht unterschiedlich. Im Kant-Lexikon von Rudolf Eisler steht als erste und daher (wie ich denke) wichtigste Definition:Zitat:Unter "Ding an sich" versteht Kant die Wirklichkeit, wie sie unabhängig von aller Erfahrungsmöglichkeit, für sich selbst besteht, die absolute Realität.Es steht in jenem Lexikon weiter:Zitat:Zuweilen erscheint das Ding an sich gar nur als reines Denkgebilde, als reiner, von allen sinnlichen Bestimmungen losgelöst gedachter Dinggedanke (Schwanken zwischen mehr realistischer und rein idealistischer Fassung des Begriffs "Ding an sich").
Zitat:Jedenfalls will Kant sagen, daß die Art und Weise, wie sich das Wirkliche sinnlich-kategorial uns darstellt, das Wesen desselben nicht erschöpft.
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Beitrag Nr. 949-42
27.09.2012 12:54
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 949-40:
Von welchen „Erkenntnissen“ sprichst du? Was die griechischen Philosophen geleistet haben und was unumstritten großartig ist, ist, dass sie sich über den „Mythos“ hinaus damit beschäftigt haben, wie sich die Welt uns darstellt. Ist aber „alles fließt“ eine wissenschaftliche Erkenntnis?
Und es wird auch das vollkommenen Gegenteil behauptet, nämlich unter anderem von Parmenides, „alles ist statisch und unveränderlich“. Sind die „Universalien“ wissenschaftliche Erkenntnis? Ist die Welt letztlich „Idee“?
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Beitrag Nr. 949-43
27.09.2012 13:54
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 949-41:
... völlig unorthodox ist die Tatsache das Rudolf Eisler ein sogenanntes [Kant-] Lexikon verfasst hat, welches keines ist. Denn ein Lexikon verzeichnet ausschließlich Fakten und nichts anderes. Alle Deutungen, Auslegungen und Interpretationen gehören dort nicht hin. Das hat Herr Eisler aber komplett übersehen. Entweder vorsätzlich oder aus Gedankenlosigkeit.
Beide Gründe sollten einen selbstdenkenden Mitmenschen veranlassen dem Werk keine allzugroße Beachtung zu schenken.
Zumal dieser Autor 25 Jahre zuvor die "Kritische Einführung in die Philosophie. Berlin 1905." publiziert hat.
Nichts desto Trotz verblüfft mich Dein Interesse für "fremde" Interpretationen umso mehr als Du um die Gefahren einer Manipulation weist.
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Beitrag Nr. 949-44
28.09.2012 02:33
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Offensichtlich hast Du beim lesen des Kantlexikons das Vorwort vom Autor ignoriert. Dort heist es am Ende explizit...Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-43:Hi Ernst,
da Rudolf Eisler Kants Schriften mit Sicherheit gründlicher studiert hat, als mir das den ganzen Rest meines Lebens noch gelingen könnte, wäre es dumm von mir, zu glauben, ich könne Kant treffender interpretieren als Eisler.
Die Gefahr also, dass er ihn nicht so ganz richtig interpretiert, muss ich deswegen in Kauf nehmen — auf jeden Fall so lange, bis mir jemand nachweisen kann, dass Kant sich Eislers Interpretation wegen im Grabe umdrehen würde.
Beste Grüße,
grtgrt
(Hervorhebung durch mich)Zitat:Möge das "Kant-Lexikon" als Nachschlage- wie als Lesebuch die Dienste erweisen, die man von ihm erwartet,
und möge es viele dazu anregen, sich mit den Schriften Kants genauer vertraut zu machen und zu den Lehren Kants Stellung zu nehmen.
Möge es dazu beitragen, Kant im deutschen Volke lebendig und als Triebkraft zur Weiterbildung des Denkens wirksam zu erhalten.
Wien, im Kriegsjahr 1916.
Dr. Rudolf Eisler.
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Beitrag Nr. 949-45
28.09.2012 08:26
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 949-44:Es geht also nicht darum wer besser interpretieren kann, sondern das man seinen eigenen Verstand benutzt anstatt nur zu zitieren.
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Beitrag Nr. 949-46
28.09.2012 10:28
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Zitat von Gebhard:Man sollte seinen Verstand benutzen.
Ich tue das, indem ich bei irgend jemand (sei das nun Kant, Kant interpretiert durch Eisler, Peremides, oder Peremides interpretiert durch mich) Aussagen und Definitionen finde, die mir wahr bzw. hilfreich erscheinen, und die ich mir deswegen zu eigen mache.
Mit anderen Worten: Für mich steht im Vordergrund, ob ich dem Gesagten zustimmen kann oder nicht.
In welchem Kopf genau so eine Aussage dann wirklich entstand, scheint mir zweitrangig zu sein. Die Köpfe aber, in denen sie ihre Wurzel hat, nicht zu erwähnen käme geistigem Diebstahl gleich.
Beste Grüße,
grtgrt
PS: Wo ein Philosoph einen anderen hinführt, kann es ja durchaus vorkommen, dass der zweite es ist, der die dort gefundene Erkenntnis genauer und treffender wahrnimmt als der erste. Am Ende der Kette aber stehe stets ich mit MEINEM Urteil. Das zu wissen und entsprechend selektiv zu nutzen oder nicht zu nutzen, was ich lese, darin besteht meine Selbstängigkeit. Mit anderen Worten: Auch Kant ist nur EIN Schritt auf dem Weg hin zur Erkenntnis.
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Beitrag Nr. 949-47
29.09.2012 15:41
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Beitrag Nr. 949-48
29.09.2012 17:07
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Willst Du damit andeuten, das wenn Dir beim renovieren ein Hammer aus der Hand und dann auf Deinen Fuss fällt, es nicht schmerzt, weil der Hammer ja kein "Teil" der Physik ist, sondern nur ein Konzept? Sollte es tatsächlich so sein habe ich einen Tip für Dich der weit über das Plakat malen hinaus geht. Beraube das "physikalische Konzept" um ein oder zwei Viertelstunden. Setz oder lege Dich hin wo Du möchtest und schließe die Augen. Verharre ohne Dich zu bewegen einfach in der Stille die Dich dann umgibt (oder besser umgeben sollte). Du wirst "erleben" das Dein Blut in den Ohren rauscht und fühlen wie Dein Herz schlägt um den Körper samt seiner Organe mit Blut zu versorgen. Das ist Physik. Wogegen Dein Geist, der sich gerade über das "erlebte" seine Gedanken "macht" spiritueller Natur ist. Die Vorgehensweise allles in einen Topf zu werfen und kräftig umzurühren funktioniert nur in Küche... manchmal. Mit methodischer Vorgehensweise hat das aber absolut nichts zu tun. Zu guter letzt bleibt mir nur Dir zu raten ein Pflaster bereit zu legen denn physikalische Objekte sind alles andere als nur Konzepte.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-47:(...)
Auf jeden Fall ist nicht zu übersehen:
(...)
- Sämtliche TeileDerPhysik und TeileDerMetaphysik haben etwas gemeinsam: Sie alle sind durch unseren Verstand erzeugte Dinge, Konzepte also.
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Beitrag Nr. 949-49
29.09.2012 18:34
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 949-48:... denn physikalische Objekte sind alles andere als nur Konzepte.
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Beitrag Nr. 949-50
29.09.2012 19:51
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Ich verstehe das Natur alles das ist was nicht vom Menschen geschaffen oder herbeigeführt wurde. Ich verstehe ebenso das die Physik bemüht ist die Natur in all ihren Erscheinungsformen zu erfassen und zu beschreiben. Dieser Zusammenhang macht aus allen physischen Objekten (Materie) oder auf Strahlung basierten Phänomenen physikalische Objekte oder Zustände. Dieser Umstand resultiert aus der Tatsache das sie physikalisch erfasst werden können und beschreibbar sind. Der Dekohärenz-Grenze kommt dabei noch eine ganz spezielle Bedeutung zu.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-49:
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 949-48:... denn physikalische Objekte sind alles andere als nur Konzepte.
Hi Ernst,
du scheinst nicht verstanden zu haben, dass
- Physik und Natur keinswegs dasselbe sind
- und dass mir zwar ein physisches Objekt auf den Kopf fallen kann (der Hammer etwa), aber eben nicht ein physikalisches.
Beste Grüße,
grtgrt
Wieviel hast Du denn verstanden von dem was um Dich herum vorgeht? Wo wir wieder bei den Pflastern wären, die nötig sind wenn Du mit der Realität konfrontierst wirst. In der Zwischenzeit habe ich dann Zeit und Gelegenheit darüber nachzudenken aus welchem Grund Du so zielstrebig exoterisches Gedankengut an den Mann b.z.w. an die Frau bringen willst. Zuallererst denke ich dabei an alle unvorbelasteten jungen Menschen die hier mitlesen und das eine oder andere in den sprichwörtlichen "falschen Hals" kriegen können. Eine solche "Mission" würde auch den äußerst plakativen Stil erklären den Du hier an den Tag legst.Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-9:(...)
Die moderne Physik bestätigt mehr und mehr die schon recht alte Erkenntnis, dass wir die Welt und deren Bedeutung noch gar nicht kennen, sondern dass ALLES um uns herum nur Vorstellung und Illusion ist.
(...)
Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.472, Mitglied seit 15 Jahren
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Beitrag Nr. 949-51
29.09.2012 23:34
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-9:Die moderne Physik bestätigt mehr und mehr die schon recht alte Erkenntnis, dass wir die Welt und deren Bedeutung noch gar nicht kennen, sondern dass ALLES um uns herum nur Vorstellung und Illusion ist.
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 12 Jahren |
Beitrag Nr. 949-52
30.09.2012 08:28
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-47:
Hallo Henry,
zunächst mal vielen Dank, dass du dir die Mühe machst, mir deinen Standpunkt nochmals genau zu erklären. Als Antwort darauf will ich nun das Gleiche tun:
Stell dir mal vor, da sei eine Schar von Kindern, die ein Spiel spielen, welches den Namen trägt "Sag mir aus welcher Familie du kommst, dann sag ich dir welchen Beruf du hast". Nehmen wir weiter an, dieses Spiel kenne
- drei Familen: TeileDerNatur, TeileDerPhysik, TeileDerMetaphysik
- und zwei Berufe: Objekt, Konzept.
So wie du mir deinen Standpunkt erläuterst, kann er reduziert werden auf die Ansicht: "Wo Kant und Bohr Gleiches sagen, reden sie von Dingen völlig unterschiedlicher Natur, so dass die Tatsache, dass sie das Gleiche sagen, keineswegs so zu interpretieren ist, dass sie auch Gleiches meinen."
Mit anderen Worten:
In deinen Augen haben Mitglieder der Familie TeileDerPhysik einen anderen Beruf als die Mitglieder der Familie TeileDerMetaphysik und deswegen könne man, wo sie nur über ihren Beruf sprechen, zufällig gleiche Wortwahl nicht als Darststellung ein und derselben Erkenntnis sehen.
Betrachten wir die Aussagen
A: Ein (metaphysisches) Konzept ist etwas völlig anderes als ein (physikalisches) Objekt,
B: Die in Beitrag 1896-52 zitierten Aussagen von Bohr und Kant sind NICHT miteinander vergleichbar.
C: Aus A folgt B.
Du stellt dich auf den Standpunkt: "A ist wahr, und deswegen ist auch B wahr."
Mein Standpunkt aber ist: "WENN A wahr ist, DANN ist auch B wahr."
Ich sehe also Anlass zu fragen:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass A zutrifft?
Könnte es nicht sein, dass die Natur eben doch eine gemeinsame Wurzel von all dem kennt,
was der Mensch als physisch oder als metaphysisch einstuft?
Lothar Schäfer ist aufgefallen, dass wir (als Mensch) uns unwohl fühlen, wenn wir uns völlig entgegengesetzt aller ethischen Normen verhalten. Und so frägt er sich, ob ethische Normen nicht vielleicht Ausdruck eines uns noch nicht bekannten Naturgesetzes sein könnten, einer Art Kraft, die einen durch uns noch nicht identifizierten transzendenten Teil unserer Welt ebenso formt, wie die Gravitationskraft die Struktur der Raumzeit formt.
Kommen wir jetzt zurück zum Spiel von oben:
Sicher besteht Einigkeit darüber, dass Mitglieder der Familie TeileDerNatur den Beruf Objekt haben, und die TeileDerMethaphysik den Beruf Konzept.
Wir haben uns in diesem Forum schon mal darüber unterhalten, was denn nun eigentlich ein physikalisches Objekt sei. Bohr und ich sind der Meinung, es handle sich da um ein gedankliches Konzept, dessen Verhalten dem Verhalten der Natur entspricht.
Die Umgangssprache aber (und alle anderen, die mir damals antworteten) verstehen darunter einen Teil der Natur — und das wahrscheinlich aus 2 Gründen:
- Wer Umgangssprache benutzt, unterscheidet zu wenig zwischen physikalisch einerseits und physisch andererseits.
- Wer über Bohrs Erkenntnis nur wenig nachgedacht hat, kann wohl auch nicht so richtig einsehen, warum der Unterschied ein so gravierender sein sollte.
Mir ist nun aber völlig klar:
Sämtliche TeileDerPhysik sind von Beruf Konzept ( nicht aber Objekt ).
Konsequenz daraus:
Der Begriff "physikalisches Objekt" ist in sich widersprüchlich.
Man sollte ihn ersatzlos streichen und stattdessen die Begriffe "physisches Objekt" und "physikalisches Konzept" gebrauchen.
Leider wird sich der ungeeignete Begriff "physikalisches Objekt" ebenso wenig ausrotten lassen wie die von Einstein eingeführte Summen-Kurznotation (von der selbst Penrose sagt, dass sie ihn hin und wieder verwirre, wir aber wohl auf immer mit ihr werden leben müssen).
Auf jeden Fall ist nicht zu übersehen:
- Sämtliche TeileDerPhysik und TeileDerMetaphysik haben etwas gemeinsam: Sie alle sind durch unseren Verstand erzeugte Dinge, Konzepte also.
- Dies offenbart eine enge Verwandschaft dieser beiden Familien — eine Art Blutsband, wohingegen das Verhältnis von TeileDerPhysik und TeileDerNatur eher vergleichbar ist mit der Beziehung, die Fußballfans mit Fußballern verbindet: Die einen versuchen, den anderen möglichst ähnlich zu werden, blutsverwandt mit ihnen sind sie deswegen aber keineswegs.
Damit, Henry, sollte nun klar sein, warum ich nicht glauben kann, dass die Ähnlichkeit der Aussagen von Kant und Bohr nur eine zufällige, rein formale ist. Schließlich sind da zwei Personen — mit Peremides sogar drei — auf völlig unterschiedlichem gedanklichen Weg zur selben Aussage gelangt (!).
Man sollte daher nicht ausschließen, dass es da einen tiefen inneren Zusammenhang gibt. Bohr würde, könnten wir ihn noch fragen, so einen Zusammenhang vielleicht nicht sehen. Auch das aber wäre noch lange kein Beweis, dass er nicht doch existiert. Meine Überlegung ( Blutsband vs Fan-Verhältnis ) lässt mich feststellen:
Die Wahrscheinlichkeit, dass Aussage A falsch ist, dürfte größer als nur 0.5 sein.
Beste Grüße,
grtgrt
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Beitrag Nr. 949-53
30.09.2012 08:38
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 949-51:ich stimme dem Beitrag von Ernst Ellert weitestgehend zu.
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-9:Die moderne Physik bestätigt mehr und mehr die schon recht alte Erkenntnis, dass wir die Welt und deren Bedeutung noch gar nicht kennen, sondern dass ALLES um uns herum nur Vorstellung und Illusion ist.
dass die moderne Physik so etwas bestätigt mag ja deine Meinung wiederspiegeln, es aber so als Faktum darzustellen halte ich für arg überzogen.
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Beitrag Nr. 949-54
30.09.2012 09:21
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 949-52:
Eine Essenz aus allen deinen Aussagen ist meines Erachtens, dass du letztlich alles auf die Wahrnehmung der Welt zurückführst und nicht auf die Welt selbst; im Zweifel wie du sie wahrnimmst.
Zitat von Henry:
Noch ein Letztes: Du berufst dich häufig auf die "Umgangssprache", wenn es nach deiner Ansicht zu Missverständnissen kommt. Nun, drück dich doch einfach genauer aus! Es ist nicht wahr, das man in einfachen Worten nicht auch schwierige Zusammenhänge darstellen kann. Wenn man etwas wirklich verstanden hat, ist das durchaus möglich.
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Beitrag Nr. 949-55
30.09.2012 10:40
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Zitat von Kant:Die Gesetze der Physik werden von der menschlichen Vernunft gemacht.
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Beitrag Nr. 949-56
30.09.2012 13:25
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Hierbei handelt sich nicht um ein wörtliches Zitat.Zitat:Die Gesetze der Physik werden von der menschlichen Vernunft gemacht.
Quelle: Immanuel Kants Opus postumum.Zitat:"Physik ist die Wissenschaft der Prinzipien, die bewegende Kräfte der Natur zu einem System der Erfahrung zu verknüpfen"
"Nicht darin, daß das Subjekt vom Objekt empirisch (per receptivitatem) affiziert wird, besteht die Möglichkeit des Überganges von den metaph. A. Gr. der NW. zur Physik. Die Physik muß ihr Objekt selbst machen nach einem Prinzip der Möglichkeit der Erfahrung als einem System der Wahrnehmungen."
"Denn Erfahrung kann nicht gegeben, sondern muß gemacht werden, und das Prinzip der Einheit derselben im Subjekt macht es möglich, daß auch empirische Data als Stoffe, wodurch das Subjekt sich selbst affiziert, in das System der Erfahrung eintreten und als bewegende Kräfte im Natursystem aufgezählt und klassifiziert werden können"
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Beitrag Nr. 949-57
30.09.2012 15:03
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Wie bitte - ich nähme die Welt ob ihrer Nützlichkeit war? Du hast ja absolut überhaupt nichts verstanden!Zitat von Gebhard:Henry schrieb in Beitrag Nr. 949-52:
Eine Essenz aus allen deinen Aussagen ist meines Erachtens, dass du letztlich alles auf die Wahrnehmung der Welt zurückführst und nicht auf die Welt selbst; im Zweifel wie du sie wahrnimmst.
Ich würde es mal so ausdrücken:
Mir sind zwei Dinge durchaus bewusst:
- Eure (scheinbar einzige) Wahrnehmung der Welt ist die, welche uns im alltäglichen Leben am ehesten nützt ( und dort ja auch meine ist ).
Kann man z.B. einen Tiger voll verstehen, indem man nur seinen Schwanz betrachtet?
- Muss man deswegen aber die Augen davor verschließen, dass es weitere Wahrnehmungen gibt (die ja mindestens so interessant sein könnten)?
Zitat von Gebhard:Zitat von Henry:
Noch ein Letztes: Du berufst dich häufig auf die "Umgangssprache", wenn es nach deiner Ansicht zu Missverständnissen kommt. Nun, drück dich doch einfach genauer aus! Es ist nicht wahr, das man in einfachen Worten nicht auch schwierige Zusammenhänge darstellen kann. Wenn man etwas wirklich verstanden hat, ist das durchaus möglich.
Von dir eine genaue Definition sämtlicher Unterschiede der Begriffe physisch und physikalisch zu hören, würde mich interessieren.
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Beitrag Nr. 949-58
30.09.2012 19:52
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 949-57:es reicht, darauf hinzuweisen, dass sich "physisch" auf den (materiellen) Körper bezieht und physikalisch auf die Wissenschaft, die sich mit Gesetzen und Zusammenhängen befasst, die wir durch Messung über die Welt erhalten können - die Physik.
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 16 Jahren |
Beitrag Nr. 949-59
01.10.2012 01:05
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Vielleicht hast Du es ignoriert oder aber nur überlesen. In meinem Beitrag Nr. 949-50 vom 29.09.2012 um19:51 habe ich geschrieben...Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 949-53:(...)
In meinem Fall jetzt bedeutet das: Was ich sage, ist insofern wahr, als der Stein, der mir an den Kopf fliegt, als Quantensystem betrachtet etwas ganz anderes ist als der kompakte feste Klumpen, als den Steinwerfer ihn sehen. Meine Aussage will darauf hinweisen, dass man sich durchaus darüber streiten kann, welche dieser beiden Formen denn nun eigentlich die wirklichere ist. Und wer will so genau wissen, ob es nicht noch eine dritte, von diesen beiden Sichten wesentlich verschiedene gibt?
(...)
Der Stein der Dich trifft kann kein Quantensystem sein weil seine Bestandteile (die des Steines) allesamt wechselwirken. Ich hoffe doch Du weist was Dekohärenz ist und wenn ja, ist es erstaunlich was Du hier geschrieben hast. (kopfschüttel)Zitat:Ich verstehe das Natur alles das ist was nicht vom Menschen geschaffen oder herbeigeführt wurde. Ich verstehe ebenso das die Physik bemüht ist die Natur in all ihren Erscheinungsformen zu erfassen und zu beschreiben. Dieser Zusammenhang macht aus allen physischen Objekten (Materie) oder auf Strahlung basierten Phänomenen physikalische Objekte oder Zustände. Dieser Umstand resultiert aus der Tatsache das sie physikalisch erfasst werden können und beschreibbar sind. Der Dekohärenz-Grenze kommt dabei noch eine ganz spezielle Bedeutung zu.
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Beitrag Nr. 949-60
01.10.2012 08:09
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.