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Beitrag Nr. 734-1
03.11.2005 16:43
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Zitat:Was immer "ich" nun ist.
Zitat:Aber wie sollte eine Empfindung wie Salzigkeit existieren ohne einen Empfindenden, der diese Salzigkeit empfindet?
Zitat:Wahrnehmung ist kein Vorgang von einem Objekt zu einem Subjekt.
Zitat:Der Witz ist: sobald du versuchst, dir ein Bild vom Subjekt zu machen, machst du es zu einem Objekt. Das Subjekt ist für sich selbst ein blinder Fleck, so wie dein Auge sich selbst nicht sehen kann.
Zitat:Ein Piepston ist immer ein gehörter Piepston. Es gibt keinen nicht gehörten Piepston, keinen Piepston an sich.
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Beitrag Nr. 734-2
04.11.2005 11:00
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Für den konventionellen menschlichen Verstand ist es zunächst nicht begreiflich, daß ein Phänomen, wie beispielsweise eine Empfindung per se, "für sich" sein kann, so ganz ohne Objekt-Subjekt-Denkschema. Aber man bedenke doch auch bitte, daß man beispielsweise umgekehrt auch nicht sagen kann, zwischen den angenommenen Objekten und Subjekten sei nichts außer eine Beziehung zwischen ihnen. Dazu sage ich nur: Eine Beziehung ist ja auch etwas! -- Also: Epistemologisch konsequent muß das sichere Wissen entsprechend eingegrenzt werden: Die Existenz eines Objekt-Subjekt-Schemas ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit und muß somit bezweifelt werden. Damit muß ebenso bezweifelt werden die Existenz einer Beziehung innerhalb des zweifelhaften Objekt-Subjekt-Schemas.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Freilich ist das hier eine Diskussion, und auf dieser vermeintlich kommunikativen Ebene bin ich ein "ich", und Du ein "Du". Aber diese Ebene ist spekulativ! Das darf nicht vergessen werden. Das Selbstevidente kann nicht kommuniziert werden. Das ist das Dilemma. Was bleibt ist die Vorstellung von einer harmonischer Intuition, mit welcher die Diskutanten vernetzt sind. Trotzdem: Auf dieser Ebene bleibt der Zweifel bestehen.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Siehe oben. Die Reihenfolge, so es eine gibt, ist eher umgekehrt: Erst wenn der Piepston an sich existiert, also die Entfaltung des Piepstones per se geschieht, kann überhaupt begonnen werden, über eine Objekt-Subjekt-Theorie nachzudenken. Zumal, wie gesagt, nichts darauf hinweist, daß ein Piepston notwendig Teil eines Wechselwirkungssystems sein muß. Was ist denn überhaupt ein Subjekt? Was ist das? Wenn das so wichtig ist, laß doch den Piepston sein eigenes Subjekt sein. Salopp gesagt: Wenn ich einen Piepston höre, dann bin ich der Piepston in Person!
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Andernfalls müßte für jede Existenz eines Subjektes ein weiteres Subjekt her, damit voriges Subjekt mittels Beobachtung existent wird. Hiermit haben wir den selben unendlichen Zirkel wie bei jener konventionellen Vorstellung, daß jede Sache einen Schöpfer brauche.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Und so sehe ich das mit den Empfindungen per se. Baue meinetwegen einen Subjekten-Zirkel auf. Vielleicht gibt es ihn, vielleicht auch nicht. Gewiß ist aber, daß der vermeintliche Zirkel nicht demjenigen Tatbestand widerspricht, daß Empfindungen per se existieren. Ohne Empfindungen per se, kein Subjekten-Zirkel.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-1:Übrigens: Unter "Fremd-Empfindung" verstehe ich nicht die Empfindung, die ein "Fremder" erlebt, sondern es ist eine Empfindung, die, wie alle anderen Empfindungen auch, sich selbst entfalten. "Dieser Berg dort" (in Worten ausgedrückte Empfindung) ist eine Fremd-Empfindung. "Diese Hand hier" (in Worten ausgedrückte Empfindung) ist dagegen eine Ich-Empfindung, oder eine Mein-Empfindung, wenn man so will. Am exakten Fachausdruck läßt sich noch feilen.
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Beitrag Nr. 734-3
04.11.2005 16:43
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Zitat:Deine Hand ist ebenso deine Wahrnehmung wie der Berg.
Zitat:Was hindert dich daran zu sagen, daß es genauso dein Berg wie deine Hand ist?
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Beitrag Nr. 734-4
06.11.2005 04:10
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Beitrag Nr. 734-5
10.11.2005 12:03
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Mein? Das ist eine kühne Behauptung. Wo ist Mein? Was ist Mein? Kann eine Sache dogmatisiert werden, von der nichts gewußt wird?
Hindern daran tut die Tatsache, daß die "Fremder-Berg"-Empfindung sich unterscheidet von der "Meine-Hand"-Empfindung. Über Besitztum jedoch, Tom, soll hier gar nicht die Rede sein; das wäre eine viel zu oberflächliche Disussionsebene. Besitztum, was ist das? Was bestimmt über Besitzzuordnungen? Ich weiß es nicht. Gehört dieses Haar hier "mir"? Und diese Schuhe? Und dieser Planet? Was ist "Mein", "Dein" und "Uns"? Sicher ist nur, daß "Mein", "Dein" und "Uns" Empfindungen sind. Alles weitere ist Spekulation.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Vor allem: Was ist Ich?
Allseits wird nach dem Ich gesucht. Im Hirn, im Geiste, in Religionen. Gefunden worden ist das Ich noch nicht. Dieser Mangel bedarf einer neuen Hypothese:
Das Ich, traditionell vorgestellt als so etwas wie ein "letzter zentraler Kern", gibt es gar nicht! Es ist wie mit den Bäumen und dem Wald. Damit aus einer Ansammlung aus Bäumen ein Wald wird, bedarf es nicht einem zusätzlichen "letzten zentralen (Wald-)Kern". Vielmehr reicht allein die Anwesenheit der vielen Bäume und deren Konstellation untereinander völlig aus, um Wald zu sein. Mehr braucht es nicht. Das ist der Wald per se. (Bitte diese Metapher nicht überstrapazieren und sagen, der Waldboden sei das Ich.)
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Gleichsam könnte so bei der Suche nach dem Ich verfahren werden. Bisher wurde das Ich nicht entdeckt, sozusagen wurde vor lauter Bäumen der Wald nicht gefunden. Das Ich wurde möglicherweise deshalb bisher nicht entdeckt, weil falsch gesucht wurde, beziehungsweise, weil nach einem Phantom gesucht wurde, das im traditionellen Sinne so nicht existiert. Vielmehr ist das Ich lediglich eine sich selbst-entfaltende Empfindung.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Außer der Ich-Empfindung gibt es zahlreiche andere Empfindungen, wie zum Beispiel Salzigkeit, Hitze, Bläue, Röte, Lautheit, Hunger, Krümmung, Zeitfluß, Räumlichkeit, Traum-Zustand, Wach-Zustand, Trauer, Freude, etc. -- Achtung! Diese Empfindungen existieren wohl auch ohne die Bewirtung eines Selbstbewußtseins, also ohne ein Ich!
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Es heißt, die meisten Tiere und alle menschlichen Kleinkinder besäßen kein Ich. Gleichwohl ist anzunehmen, daß selbigen Kreaturen eine Vielzahl von Empfindungen inne wohnen -- nur eben nicht speziell die Ich-Empfindung.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Wenn besagte Hypothese widerlegt werden soll, muß zunächst nachgewiesen werden, daß Tiere und Kleinkinder entweder einen "Ich-Kern" besitzen, -- oder eben keinerlei Empfindungen haben. So eine Widerlegung ist bisher nicht gelungen, und daher ist anzunehmen, daß das Ich nicht so etwas wie ein letzter Kern ist, den man irgendwo finden könnte, sondern daß das Ich lediglich eines von vielen Empfindungen ist; Empfindungen, die sich selbst entfalten, jenseits von traditionellen Subjekt-Objekt-Theorien.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Die Welt ist zumindest eine Menge aus Empfindungen. Das ist gewiß. Erst durch dieses Basiswissen, und nicht vorher, kann spekuliert werden über Subjekt-Objekt-Theorien, über Verstand und Vernunft, über Bewußtsein, über Ich und Du, über Skepsis, über Transzendentalphilosophie etc. Aber diese Weiterführung bleibt Spekulation. Absolut gewiß sind nur die Existenzen der Empfindungen per se. Hier ist die Grenze zwischen Spekulation und Gewißheit.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:Auch die Suche nach Substanzen erinnert immer wieder an das sprichwörtliche Nichtfinden des Waldes vor lauter Bäumen. Wie gesagt, es wird vermutlich in einem völlig falschen Winkel gesucht!
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-3:P.S.: Tom, Deine Non-Dualismus-Theorie bleibt dabei übrigens unangetastet und unwiderlegt; sie ist kompatibel.
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Beitrag Nr. 734-6
10.11.2005 13:19
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Beitrag Nr. 734-7
11.11.2005 10:14
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Beitrag Nr. 734-8
11.11.2005 11:10
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Beitrag Nr. 734-9
11.11.2005 19:50
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Beitrag Nr. 734-10
11.11.2005 22:15
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Beitrag Nr. 734-11
14.11.2005 18:59
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Zitat:Für den konventionellen menschlichen Verstand ist es zunächst nicht begreiflich, daß ein Phänomen, wie beispielsweise eine Empfindung per se, "für sich" sein kann, so ganz ohne Objekt-Subjekt-Denkschema.
Zitat:Die Existenz eines Objekt-Subjekt-Schemas ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit und muß somit bezweifelt werden.
Zitat:Daß die Salzigkeit für ihre eigene Entfaltung einen Wirt braucht, ist keine Selbstverständlichkeit!
Zitat:Kurzum: Etwas ist salzig! Das ist gewiß. Über weitere Details kann nur spekuliiert werden.
Zitat:Die Empfindung macht sich sozusagen selbst zum Objekt. Wie gesagt, ob das "Objektivieren" nur mittels Subjekt durchgeführt werden kann, ist bezweifelbar.
Zitat:Was ist denn überhaupt ein Subjekt? Was ist das? Wenn das so wichtig ist, laß doch den Piepston sein eigenes Subjekt sein. Salopp gesagt
Zitat:Was immer "ich" nun ist. Das kann nicht sicher gewußt werden.
Zitat:Andernfalls müßte für jede Existenz eines Subjektes ein weiteres Subjekt her, damit voriges Subjekt mittels Beobachtung existent wird.
Zitat:Sagen wir so: das Subjekt-Objekt-Schema (egal, ob man beide nun für getrennt oder für eins hält) ist auch nur ein Konzept, eine Interpretation.
Zitat:Nun muß man folgendes verstehen: Subjekt ist ein Bewusstseinspunkt...
Zitat:Und eben diese Dimensionslosigkeit (= Nichts) ermöglicht dem "Punkt" Multidimensionalität (= ALLES)."
Zitat:Wenn du ihn aber als Wahrnehmung an sich verstehst, noch vor der Interpretation mit Subjekt-Objekt, dann würde das meinen Ansichten nicht widersprechen.
Zitat:Es gibt nicht verschiedene Subjekte, sonst wären es ja wieder Objekte.
Zitat:Sicher, die Wahrnehmung an sich geht jeder Interpretation voraus.
Zitat:Deine Hand ist ebenso deine Wahrnehmung wie der Berg. Was hindert dich daran zu sagen, daß es genauso dein Berg wie deine Hand ist?
Zitat:Das Ich, traditionell vorgestellt als so etwas wie ein "letzter zentraler Kern", gibt es gar nicht!
Zitat:Es ist wie mit den Bäumen und dem Wald. Damit aus einer Ansammlung aus Bäumen ein Wald wird, bedarf es nicht einem zusätzlichen "letzten zentralen (Wald-)Kern"
Zitat:Außer der Ich-Empfindung gibt es zahlreiche andere Empfindungen, wie zum Beispiel Salzigkeit, Hitze, Bläue, Röte, Lautheit, Hunger, Krümmung, Zeitfluß, Räumlichkeit, Traum-Zustand, Wach-Zustand, Trauer, Freude, etc. -- Achtung! Diese Empfindungen existieren wohl auch ohne die Bewirtung eines Selbstbewußtseins, also ohne ein Ich!
Zitat:So eine Widerlegung ist bisher nicht gelungen, und daher ist anzunehmen, daß das Ich nicht so etwas wie ein letzter Kern ist...
Zitat:Die Welt ist zumindest eine Menge aus Empfindungen. Das ist gewiß.
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Beitrag Nr. 734-12
15.11.2005 04:59
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Zitat:Was bezweifelst du... eine allgemeine Anwendbarkeit? Ansonsten ergibt dieser Satz für mich keinen Sinn.
Zitat:Ich finde deine Argumentation etwas seltsam. Die Selbstverständlichkeit einer "Sache" bezieht sich immer auf andere "Sachen". Das es überhaupt etwas gibt, ist keine Selbstverständlichkeit, dass es auf der Erde flüssiges Wasser gibt, ist bei vorhandensein einer Welt mit bestimmten Regelmäßigkeiten (bzw. Naturgesetzen) eine Selbstvertändlichkeit.
Zitat:Hardy: Kurzum: Etwas ist salzig! Das ist gewiß. Über weitere Details kann nur spekuliiert werden.
Zitat:André: Gewiss einzig und allein für dich und sonst niemanden. Versuche dieser Art enden meist in einem Solipsismus.
Zitat:"Der Apfel ist grün." Der Apfel ist das Subjekt und "grün" das Prädikat. Wahrnehmung ist nicht passives sonderne eine konstruktion des Gehirns.
Zitat:Was-Fragen sind schon immer ein Problem.
Zitat:Was-Fragen sind schon immer ein Problem. Aber das ist noch lange kein Grund an einem "Ich" zu zweifeln.
Zitat:Meinst du "Existenz" im Sinne der klassischen Physik?
Zitat:Das ist keine Interpretation. Dieses Schema ist ein Produkt der Evolution und ist mit unserer Sprachfähigkeit untrennbar verbunden.
Zitat:Hardy: Das Ich, traditionell vorgestellt als so etwas wie ein "letzter zentraler Kern", gibt es gar nicht!
Zitat:André: So eine Nicht-Existenz Behauptung, bezogen auf das Ich, ist doch aber inhaltsleer?
Zitat:Das Ich und das Selbst sind verschiedene Dinge.
Zitat:Was haben "Krümmung", "Traum-Zustand" etc. mit Empfindungen zu tun?
Zitat:Davon abgesehen... willst du sagen, ein "Hirntoter" kann ebenso empfinden, wie jemand im Wachzustand?
Zitat:Hardy: Die Welt ist zumindest eine Menge aus Empfindungen. Das ist gewiß.
Zitat:André: Wo bleibt dein Zweifel? Du betreibst ja auch nur Metaphysik.
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Beitrag Nr. 734-13
15.11.2005 10:18
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Zara und Tom, in den letzten beiden Beiträgen seid ihr meines Erachtens wieder unachtsam zurückgestolpert in das Reich der Spekulation
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Ebenso dieser Satz, Tom: "Wir sind das alles selbst."
Konsequenterweise gilt hier dieselbe Frage: "Was ist Wir?"
Das ist der springende Punkt: Es kann nicht etwas als Wir bezeichnet werden und zugleich nicht gewußt werden, was Wir überhaupt ist.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Über das Wir ist bisher nur eines ganz gewiß: Es ist eine Empfindung; es existiert eine Wir-Empfindung.
Das Wir ist nicht näher beschreibbar, außer eben daß die Wir-Empfindung sich von der Euch-Empfindung unterscheidet, -- so, wie Bläue nicht näher beschreibbar ist, außer daß sich Bläue von Röte unterscheidet. Subjekt-Objekt-Theorien oder der Elektromagnetismus spekulieren nur über einen möglichen Hergang, beschreiben aber nicht die Phänomene per se. Per se gewiß ist nur: Wir, Euch, blau, rot, früher, später, links, rechts, wachend, träumend, salzig, süß, Liebe, Haß etc. pp.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Zusatzfrage: Was ist Vernunft?
Ich vermute, Vernunft ist keine Empfindung; es ist so eine Art Rechenmaschine.
Brauchen die Vernünfte und die Empfindungen für ihre eigenen Existenzen einen Wirt? Nicht notwendig, oder?
Wenn sie einen Wirt bräuchten, so würden die Vernünfte und die Empfindungen ja trotzdem um ihre eigenen Existenzen ringen müssen. Denn schlußendlich müssen sie sich entfalten, egal ob innerhalb oder außerhalb des vermeintlichen Wirtes.
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Meine These: Empfindungen (und Vernünfte vielleicht ebenfalls) sind in ihrem Wesen reine Information. Braucht Information einen Wirt, also einen Informationsträger? Nicht notwendig, oder?
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:Die Information ist, so vermute ich, einfach sich selbst. Etwas ist. Wozu einen Substanzen-Zirkel basteln? Die Substanz der Information wäre selbst wiederum aus Information bestehend. So ginge das endlos kreuz und quer. Wozu solch eine Erklärung? Es erklärt nichts. Ähnlich wie bei Gott: Gott erklärt nicht, was Gott ist. (Oder aus welcher Substanz besteht Gott?)
|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-9:(Oder aus welcher Substanz besteht das Wir?)
Es muß nicht immer für alles und jedes ein Wirt her. Dennoch zu denken, daß es "selbstverständlich" nicht ohne Wirt gehen könnte, ist wohl ein Relikt aus dem alten dogmatischen Kausaldenken (dem auch ich lange Zeit unterlag).
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Beitrag Nr. 734-14
15.11.2005 10:53
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Beitrag Nr. 734-15
15.11.2005 11:32
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Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-11:Tom: "Und eben diese Dimensionslosigkeit (= Nichts) ermöglicht dem "Punkt" Multidimensionalität (= ALLES)."
Das ist aber ein "komischer" Schluss? (PS: In der Mathematik ließe sich mit so einem Punkt nicht einmal eine Gerade konstruieren... bei diesem Thema hattest du ja damals so gestritten.)
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-11:Tom: "Wenn du ihn aber als Wahrnehmung an sich verstehst, noch vor der Interpretation mit Subjekt-Objekt, dann würde das meinen Ansichten nicht widersprechen."
Was soll denn eine Wahrnehmung an sich sein? (Ohne das Gehirn vielleicht?)"
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-11:Tom: "Es gibt nicht verschiedene Subjekte, sonst wären es ja wieder Objekte".
Das ist mir nicht klar. Die Subjektivität anderer ist mir nicht zugänglich, sie kann niemals Objekt für mich sein, außer im Sinne der "Empathie", dass ich ihr subjektives Empfinden nachempfinden kann, was nur möglich ist, weil wir Menschen uns verdammt ähnlich sind.
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-11:Tom: "Sicher, die Wahrnehmung an sich geht jeder Interpretation voraus."
Wie soll das Gehen? Das Gehirn interpretiert jeden Reiz, ob du das willst oder nicht. (Und mir ist klar, dass du dies nicht als Argument gelten lassen kannst)
Andre schrieb in Beitrag Nr. 734-11:Tom: "Deine Hand ist ebenso deine Wahrnehmung wie der Berg. Was hindert dich daran zu sagen, daß es genauso dein Berg wie deine Hand ist?"
Eine Art "Gewissheit"... das mein Körper, da ich ein Lebewesen bin, sich von der Umwelt abgrenzen muss? Wenn ihr das haben wollt, was ihr anstrebt, entfernt einfach alles Leben aus diesem Universum... fertig.
Leben zeichnet sich gerade durch Differenzierungen aus. Soweit ich deine Vorstellungen verstehe, Tom, vertragen sie sich am besten mit einem Universum im thermodynamischen Gleichgewicht... dann kann man wirklich sagen: Alles ist Eins.
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Beitrag Nr. 734-16
15.11.2005 17:09
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 734-17
15.11.2005 17:27
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Zitat:Gut, und wie groß ist so ein Punkt? Null, nicht wahr?
Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren |
Beitrag Nr. 734-18
15.11.2005 18:30
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Zitat:Was sagst Du dazu, André? Ist Deine persönliche Wissenschaftstheorie eine dogmatische Religion für Dich?
Zitat:Ist jetzt klar, warum das Objekt-Subjekt-Schema nicht als "selbstverständlich" korrekt angesehen werden kann?
Zitat:Für mich? Schon wieder wird etwas dogmatisiert, von dem noch nicht einmal gewußt wird, was es ist. Was ist Mich? Ein Subjekt? Vielleicht ist dieses Subjekt-sein nur vorgetäuscht?
Zitat:Ehrlicherweise sollte Dein Kommentar, André, so lauten: Gewiß einzig und allein für die Salzigkeit per se und sonst niemandem.
Zitat:Zählst Du solche visuellen wortlosen Szenen ebenfalls zum Bereich der Sprache; vielleicht als so eine Art sprachlich abstrahierte Symbolik? Können Bienen sprechen? Das nun eben hängt von der Sprachdefinition ab.
Zitat:Es fühlt sich nach Ich an
Das Selbst ist die gesamte Person, der vollständige Charakter... das Ich nicht. Die Übersetzung... es gibt viele Begriffe im Deutschen, die sich nicht übersetzen lassen... gerade auch wegen der deutschen Philosophie, die diese Begriffe erfunden hat.Zitat:André: Das Ich und das Selbst sind verschiedene Dinge.
Hardy: Warum?
(Und wie würdest Du Deine Behauptung ins Englische übersetzen?)
Zitat:...und aus was besteht nun eine Gerade von z.B. 15 cm? Aus wievielen Punkten genau?
Zitat:Daß es das Gehirn ist, das dies interpretiert, ist ebenso Interpretation, von wem oder was auch immer.
Zitat:In diesem potentiellen Universum gibt es natürlich nichts getrenntes, weil es überhaupt nichts objektiv an sich gibt. Und dennoch erscheint es in unglaublicher Vielfalt, in unglaublicher Differenzierung, an der ich ebenso meinen Spaß habe wie du. Und schließlich unterscheide ich ja auch zwischen meiner und deiner Ansicht
Zitat:Eben, du findest keine erste Ursache, ebensowenig eine grundlegende Substanz. Was zeigt, daß Ursache/Wirkung und Substanz nur Konzepte sind, die eine praktische Relevanz haben mögen, aber letztlich nichts erklären.
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Beitrag Nr. 734-19
15.11.2005 20:13
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|-|ardy schrieb in Beitrag Nr. 734-17:Hallo Tom, ich finde nicht, daß ein Punkt Null groß ist. Er ist nicht vollkommen inhaltsleer: in ihm dehnt sich Information aus, und zwar die Information seiner Position.
Wäre jeder Punkt wahrlich inhaltsleer, würde die Welt nicht so vielgestaltig sein, wie sie ist. Sie wäre nicht einmal eingestaltig, denn auch die Eingestaltigkeit benötigt einen Punkt, der sich inhaltlich vom Nichts unterscheidet. Kurzum: Ohne Inhalt, sprich ohne Information, gibt es rein gar nichts.
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Beitrag Nr. 734-20
15.11.2005 21:47
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Zitat:Eine Vielfalt entsteht erst durch die Beziehung zwischen Null-Punkten
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.