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Was ist Zeit

Thema erstellt von KIRSCHE 
KIRSCHE
Ich habe gerade diese Seite entdeckt und häufiger über die Zeit nachgedacht, z.B.:
Sie hat Struktur, wenn man bedenkt, dass die ungewisse Zukunft zu Beginn groß ist und die Gewissheit der Vergangenheit noch nicht vorhanden. Mit voranschreitender Gegenwart ändern sich die Anteile von dieser Form von Zukunft und Vergangenheit. Denkt man weiter darüber nach, gibt es zumindest für unser Leben einen Sprung in der Zeit: bis einige Tage nach der Geburt haben wir zwar Zukunft, aber noch keine, icht einmal die kleinste Form von Gewissheit aus Erinnerung. Diese Struktur der Zeit ist in jedem Gedankenmoment selbstähnlich vorhanden usw. Wie denkt Ihr darüber?
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 18 Jahren
Man darf ein paar Dinge nicht verwechseln: Aufgrund der Existenz einer Zeit können wir uns natürlich an vergangene Ereignisse erinnern, doch NICHT aufgrund dieser Erinnerungen existiert das Phänomen "Zeit". Natürlich steht auch die Erinnerung an eine Vergangenheit in enger Verbindung mit der Zeit, doch mit dem Wesen der Zeit hat das meiner Ansicht nach nichts zu tun, wohl aber damit, wie wir sie wahrnehmen, also mit "Zeitempfindung". Bei der Frage "Was ist Zeit" müssten wir uns eher vom wissenschaftlichen Standpunkt fragen, warum die Raumzeit in sich selbst gekrümmt ist, oder anders formuliert: Warum krümmt sich der Raum in der Zeit. Das wäre die Grundfrage, die ich mir bei diesem Thema stelle. Aus philosophischer Sicht würde ich sagen: Da eine gekrümmte Raumzeit Platz für Teilchen und Veränderung (Bewegung) zulässt, lässt sie die Existenz bzw. Entwicklung komplizierter Verbindungen und Reaktionen zu, was zu der Entstehung von dem geführt hat, das wir "Lebewesen" nennen. Damit kompliziertes Leben wie das von Tieren existieren kann, muss es Zusammenhänge erkennen können, und das ist nur möglich, wenn es in der Lage ist, einen bestimmten Zeitraum zu erfassen. Daraus ergibt sich dieses Zeitgefühl.

Ich wollte dir aber nicht widersprechen. Was diese Form der wahrgenommenen Ereignisse mit Fortschreiten der Zeit angeht, so hat sie wohl die Form eines Trichters. Steven Hawking spricht vom "Zukunftskegel". Bei unserer Geburt hat er einen Durchmesser von Null, da die Summe der erlebten Ereignisse ständig zunimmt. Das ist natürlich reine Theorie. Da wir uns nicht an alle Ereignisse in unserer Vergangenheit erinnern können, und da unser Erinnerungsvermögen im Alter wieder abnimmt, hätte dieser Trichter eine sehr komische Form. Das geht mir allerdings zu weit ins Theoretische. Dieser Trichter ist rein imaginär. Er existiert nur aufgrund dieser überlebenswichtigen Eigenschaft, dass unser Gehirn Informationen in Form von Eiweissmolekülen in unserem Gehirn hinterlegt. Ein grosser Teil davon ist das, was wir "Bewusstsein" nennen.
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Kirsche
Du hat recht, dass die Empfindung für Zeit einen entscheidenden Faktor darstellt: Als kleines Kind war der folgende Tag noch weit weg, aber meine Großeltern sagten für mich damals unverständlich: Je älter wir werden, umso schneller läuft die Zeit. Und, das stimmt (ich bin 56). Daraus abgeleitet: Am Anfang ist die Zeit lang und ungewiss. Am Ende dominiert die Gewissheit. Die Vergangenheit nimmt in jedem Moment das Maximum ein. Vorstellbar wie die Schwingungen von Sinus und Cosinus. Soweit jetzt erst einmal mit Gruß und Dank!
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Kirsche
Ich kann auf Deine Antwort vielleicht noch ergänzen, dass sich nach meiner Vorstellung eine Struktur der Zeit als Rahmenvorgabe unabhängig von uns/mir darstellt....Diese Zeit gab es auch schon vor dem Urknall, nur, ohne sie gäbe es ihn nicht. Ich denke umgekehrt, dass die Struktur der Zeit den Raum öffnet und schließt, der Raum also nur ein Bestandteil der viel umfassenderen Zeit darstellt. Die Zeit ist mehr als nur der Zeitpfeil, dieser nur unumkehrbarer Richtungsgeber.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 18 Jahren
Wie ist das aus deiner Sicht: Kann es sein, dass es nur den Anschein auf uns macht, als verginge die Zeit mit dem Alter schneller, da wir im Kopf den erlebten Moment mit der bereits vergangenen Lebenszeit ins Verhältnis setzen? Oder vergeht die Zeit auch objektiv betrachtet mit voranschreitendem Alter immer schneller? Eine schwierige Frage, nehme ich an.

Für mich bilden Raum und Zeit eine ganzheitliche Struktur, die Raumzeit. Worüber ich nicht ganz deiner Meinung bin ist die Tatsache, dass es die Zeit schon vor dem Urknall gegeben hat. Da die Raumzeit erst mit dem Urknall entstanden ist, gibt es keinen Zeitpunkt "vor dem Urknall".
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Beiträge: 10, Mitglied seit 12 Jahren
Auf deine Frage wieso die zeit im alter schneller voranngeht kann ich dir dazu sagen, das es erwiesen ist das das zeitempfinden mit lernen zu tuhen hat, ein kleines kind was noch wenig über alles bescheid weis, empfindet z.b. das zähneputzen als lang, es kann sich sogar noch an einzelheiten dessen errinern. Und im überblick, also am abend denkt es über all das gemärkte und vielleicht neu gemachte drüber nach und ist total erschöpft. Jetzt ist um noch mal aufs zähneputzen einzugehen, das schon rutine und gleicht einer gedanken abwesen heit, an welche die errinnerung schwehr fällt. und so sind all die rotine sachen schnellabgelaufen und erscheinen wie jeden tag kurz. Aber einen ausflug wohin, wo zu jeder minute etwas unerwartetes und aufregendes passiert(was beim kleinkind fast alles ist) würde auch ein erwachsener, älterer diesen tag als lang empfinden. Würden viele dieser tage folgen, erscheint ein monat wie ein halbes jahr, all diese errinnerungen...
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Kirsche
Es ist problematisch, sich so auszutauschen, ich habe es aber angefangen:
Ich glaube, dass es eine Eigenzeit für alles, also auch mich gibt. Darin ist das Empfinden, die Zeit laufe immer schneller, eine Tatsache, abhängig vom Anteil der ungewissen Zukunft, bezogen auf unser Leben. Man kann Analysen anstellen für mein Leben, das Leben aller Menschen (Phänomän: Zeit zur Zeit Adams im Paradies, lange Zeit bis zu Änderungen dann, technologische Rasanz heute), aber auch für einen Gedankenmoment, der im "Prozess Zeit" sämtliche Elemente enthält. Gegenwart ist eben das Aktivitätszentrum, in dem nur Zeit stattfinden kann.

Deshalb sehe ich Hawkings Ereigniskegel auch nicht als dynamischen Faktor einer realen Zeit. Diese ist kein lebloses Foto, der schon zur Vergangenheit gewordenen Gegenwart, sondern eher der bequeme Sitzplatz auf einer Brücke über einen Strom, in dessen Richtungen man beliebig sehen, ihn aber nicht umkehren kann.

Wenn Du Dir mein Schwingungsbild von Zeit vorstellen kannst, siehe in etwa zuvor, dann war die Zeit stets vorher da und wird es auch danach noch sein. Das Werden und Vergehen in der Raumueit ist darin eingebettet.

Für mich sind daher eher ein Rätsel moderne erkenntnisse, wonach sich das Weltall mit zunehmender Geschwindigkeit ewig ausdehnen soll. Ich behaupte: das stimmt nicht! Ich bin gespannt.
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Beiträge: 10, Mitglied seit 12 Jahren
Du hast mich mit deinen Gedanken, auf eine Idee gebracht, etwas zu erwähnen, was ich mir vor längerer zeit schon einmal überlegt habe und dies ist folgendes.
Bei jedem gedanken den wir denken, treten doch hirnwellen aus unserem kopf, welche den gedanken entsprechen, welche wir kurz zuvor gedacht haben.
das heist doch, das jede empfindung, bild eben jeder einzellne gedanke jeder zeit in den gehirnwellen verschlüsselt seien müsste oder?
-als gehirnströme-
und diese wellen sind doch auch eine art radio wellen, die wie das licht zu einer "wellen-familie" gehören.
dise breiten sich alle mit der selben geschw. aus "C". Wenn wir also millionen km von der erde weg unsere erde jetzt betrachten würden, könnten wir bsp. die licht-bilder des 2. weltkrieges sehen.
und aber gleichzeitig in anbetracht dessen davon ausgehen das irgendwo dazwichen auch unsere gedanken in form von wellen im raum paralel zum licht reisend, sich befinden müssten.
könnte man dann nicht sagen das jeder augen blick
von unserer erde aus und in zukunft noch irgendwo "DA IST"?
den nach dem einen gedanken folgt z.b ein meter später der nächste mit dem dazugehörigen"Bild" welches wir in Anbetracht dessen war nahmen und in unseren gedanken, welche reisen noch das sein müsste.....u.s.w.
Was meint ihr dazu, lassen sich da paralelen ziehen?
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Lord Xal`Braktar
ich denke schon, deine gedanken entsprechen meinen gedanken.was du hier ansprichst habe ich ja schon in ähnlicher weise in dem topic philosophie hier im forum erwähnt. die gehirströme müssten tatsächlich da sein aber wie sollte man solche gehirnwellen empfangen?? wenn uns jemand beobachtet dann wird er wohl ein telepath sein müssen um diese wellen zu erfassen oder es ist eien rasse desse ntechnologie nicht mehr zwischne magie und technik unterscheidet,aber ok ich schweife ab. also um es kurz zu mahcen ich denke das es da mehr als nur parallelen zu gibt.
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Kirsche
Zu Euren vorangehenden beiden Beiträgen sei vielleicht auf den britschen Biochemiker Rupert Sheldrake: Das schöpferische Universum mit der Theorie des morphogenetischen Feldes (Ullstein Sachbuch Oktober 1993) hingewiesen.

Ich halte die dort vertretenen Thesen nicht für abwegig: Viele wissenschaftlichen Erkenntnisse sind zur gleichen Zeit an verschiedenen Stellen der Erde unabhängig voneinander vorangeschritten...usw..

In meiner Vorstellung von Selbstänlichkeit der Zeit bewirkt gerade der oben geschilderte Abstand zwischen den Zeiten zu jedem der zahlreichen Gedankenmomente eine Öffnung für kreative Aktivität, und, vielleicht nach Sheldrake, den Kontakt mit dem morphogenetischem Feld, in dem nach seiner Auffassung das Wissen der Welt vollständig vorhanden ist. .

Insbesondere zu Manu möchte ich sagen, dass die Dauer der Zeitempfindung nach meiner Zeittheorie mit dem abnehmenden Bestand an ungewisser Zukunft unseres Lebens in einem untrennbaren Zusammenhang steht. Daher wird der Bestand an dieser Zeit mehr über das Alter ausdrücken, als der Ablauf von Kalenderjahren bzw. der Uhrzeit als Zeitpfeil.

Die in die Raumzeit physikalischer Versuche eingebaute Vorstellung, Ereignisse seien umkehrbar, trifft nur "optisch" zu. Der Zeitprozess schreitet mit dem Zeitpfeil parallel zur Uhrzeit (in der jeweiligen Eigenzeit) beständig voran, völlig losgelöst von irgendwelchen Ereignissen. Die den Zeitpfeil umlaufende, und somit nicht nur eindimensionale Zeit ist eine Strukturvorgabe, denen die Ereignisse in der Uhrzeit des Zeitpfeiles keinesfalls widersprechen können.

Nur der Zeitpfeil hat sich mit Dimensionen des Raumes (Einstein)verknüpft und ist daher mit dem Urknall entstanden. Dafür muss es aber nach meiner Vorstellung bei Verlängerung der Zeitschwingungen über Anfang und Ende hinaus eine Strukturvorgabe mit einer viel umfassenderen Schwingungsamplitute aus "ungewisser Zukunft" und "bewusster Vergangenheit" gegeben haben.

Aber das ist natürlich Spekulation, denn auch nach meiner Vorstellung bleibt der Blick in die erste Vergangenheit, also der Zeit mit dem Maximalbestand ungewisser Zukunft, uns ebenso versperrt, wie der Blick in die Zukunft.

Zulässig bleiben aber Gedankenspielereien über das, was sich in denen einen einzigen Gedankenmoment überschreitenden Momenten unserer Zeit mit den kleinsten Einheiten (m. E. ca. 1/1000 sec) abspielt. Oder wie unter diesen Zeitvorstellungen eine generelle Lebensstruktur beschrieben werden kann. Oder wie die Menschheitsentwicklung unter diesen Strukturvorgaben zu verstehen ist (siehe weiter oben) usw.....

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Michael
Hi erstmal...
interesannter Thread. Sorry, wenn ich jetzt so plötzlich einen knackpunkt verursache, aber, die Frage ist ja: Was ist Zeit?
Ich habe mich ein wenig mit dieser Frage auseinander gesetzt und mir reichlich Gedanken gemacht. Wir sprechen doch immer von der Raumzeit. Die Raumzeit bildet ein zusammenhängendes Kontinuum. Dehalb dachte ich mir, vielleicht hat Zeit einen Raum, ich meine in Form eines Teilchens vielleicht. An Orten erhöhter Materie (Planeten/Schwarze Löcher/weiße Zwerge whatever) vergeht die Zeit bekanntlich langsamer, mal nur gering, mal steht sie für das Opfer still. Demnach würde nach meinem Gedanken ein Überfluss aus Zeitteilchen die Zeit langsamer laufen lassen. Leider ist in meinem Gedankenkonstruckt ein Knack. Im Vakuum ist auch Zeit, sprich in der 'leere' des Raumes...hmm, versucht einfach nur mal meinen Gedanken nachzuvollziehen...

...und sagt was ihr darüber denkt :-)

c ya Michael
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Kirsche
Hi Michael,
zunächst einmal denke ich, dass in der sog. Raumzeit die Zeit als 4. Dimension keinerlei gravitative Wirkung ausübt, also selbst weder Masse noch Energie besitzt. Ganz anders wäre es bei der Zeit nach meiner Vorstellung, die als umfassende Größe eine sehr große Schwingunsamplitude ausweisen müsste (eine Zeitschwingung für ein maximales Durschnittsalter: der Mensch zur Zeit von Adam wurde sehr alt, das Weltall ist es nach unseren Vorstellungen ohnehin). Dadurch käme es immerhin zu einer Vielzahl von Energiebeiträgen mit dann nach Einstein gravitativen Wirkungen (Spekulation: ist dies die dunkle Materie?), so dass diese Form von Zeit (also nicht die Raumzeit, die ich nur als sich mit dem Urknall entfaltenden Zeitpfeil betrachte) dann auch im Vakuum spürbar sein müsste.
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Kirsche
Was ist eigentlich Zeit? - Mein Versuch:

Was ist Zeit? Keiner weiß es. Es gibt die unterschiedlichsten Vorstellungen. Willkürlich erscheinende Einteilungen von Zeit nach Uhr und Kalender können unser Empfinden für Zeit aus der Folge von Ereignissen, für das Davor und Danach beschreiben. Selbst nach zahlreichen Kalenderreformen vergangener Jahrhunderte laufen unsere Uhren aber nicht genau, sondern müssen von Zeit zu Zeit neu justiert werden (Schaltjahre). Da Sonne und Mond nicht unseren Ansprüchen genügen, werden die Schwingungen eines Caesiumatoms zugrunde gelegt, um eine Sekunde dieser Zeit zu definieren. Völlig andere Zeiteinteilungen wären ebenso möglich. Gibt es Zeit losgelöst von einer Ereignisabfolge überhaupt oder entspringt sie vielmehr nur unserer Phantasie? Zeit, ein menschliches Kunstprodukt? Einstein hat die Zeit in ein relatives Bezugssystem gestellt. Die Uhren gehen überall anders. In der Quantenphysik kommt Zeit kaum vor. Hier gelten Wahrscheinlichkeiten, keine Zeiten. Die Physik des Großen (Relativitätstheorie) und die Physik des Kleinen (Quantentheorien) passen nicht zusammen. Ist die Zeit der Schlüssel für eine Übereinstimmung? Fachrichtungen der Theologie, Philosophie und Physik haben sich schon seit Jahrhunderten mit ihr ausführlich befasst, ohne bis heute selbst mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

Neue Theorien der Kosmologie beflügeln die Phantasie. Seit wenigen Jahren ist die String-Theorie eine sehr interessante Variante dieser Art. Nicht ein einzelner dimensionsloser Punkt, sondern Resonanzen kleinster Schwingungen mit Ausdehnung im Raum sind „atomarer“ Ausgangspunkt für die Welt, die wir überall sehen. Warum sollte die Zeit nicht ebenfalls eine solche Schwingungsstruktur aufweisen? Naturprinzipien der Selbstähnlichkeit sprechen vielleicht sogar dafür. Ist der Raum mit den in ihm von uns zu beobachtenden Ereignissen vielleicht nur so, weil die Zeit dafür die Voraussetzungen schafft? Ist der Raum vielleicht flexibel in die Zeit integriert und schwingt an bestimmten Resonanzpunkten der Zeit? Versagt deshalb die Relativitätstheorie, wenn man sie auf den kleinsten Punkt (Singularität) bringt?

Ich denke, dass die Zeit, verstanden in einem völlig anderem Sinne, einen Lösungsbeitrag leisten kann. Seitdem ich vor einigen Jahren zufällig begann, Zeit grafisch darzustellen und das Ergebnis zu analysieren und zu verfeinern, neige ich zu dieser Vorstellung. Ich möchte die Ansatzpunkte meiner Gedanken kurz wie folgt zusammenfassen:


Die Zeit selbst ist eine Schwingung aus Zukunft und Vergangenheit

Die Zukunft

Viele Menschen, so auch mit zunehmenden Alter ich, haben das Gefühl, die Empfindung für die Dauer der Zeit nehme mit dem Alter ab. Nach dieser unter Menschen offenbar unbestreitbaren Tatsache verläuft Zeit völlig anders als eine Uhr . Diese andere Zeit ist nicht vergleichbar mit der immer in gleiche Segmente unterteilten Uhr- oder Kalenderzeit. Diese empfundene Zeit hebt sich von dem Zeitpfeil üblicher Grafiken ab, obwohl damit eine zeitliche Entwicklung aufgezeigt werden soll. Diese Zeit ändert sich altersabhängig mit dem Zeitpfeil: sie nimmt ab! Ich kam auf die Idee, anstelle von Leistungsdaten die Dauer für das Empfinden von Zeit auf dem Zeitpfeil anzuordnen. Es ergab sich zunächst ein rechtwinkliges Dreieck auf dem Zeitpfeil, das nun den Verlauf der Zeitempfindung in der Kalenderzeit aufzeigen sollte. Die senkrecht vom Zeitpfeil z.B. nach oben weisende Kathete trifft auf die Hypothenuse, die in einem spitzen Winkel später in der Zeit zum Zeitpfeil verläuft. Von einem Maximum an Anfang erreicht die Empfindung für Zeit am Ende den Wert Null. Der Bestand an Zeitempfindung ist identisch mit dem Bestand an Zukunft, die ungewiss ist. Dies gilt zu jedem Messpunkt am Zeitpfeil, der mit der Uhrzeit identisch ist, somit für jedes Ereignis. Am Anfang einer Entwicklung sind Prognosen zum weiteren Verlauf ausschließlich aus Erfahrung über ähnliche Ereignisse durch Dritte möglich, nicht aber aus diesem Ereignis selbst heraus. Vom anfänglichen Maximum nimmt der Bestand ungewisser Zukunft im Verlaufe des weiteren Ereignisses ab. Erst am Ende wissen wir alles über den Verlauf dieses Ereignisses.

Vergangenheit

Im Gegensatz zur Zukunft nimmt das Wissen über den Verlauf eines Ereignisses kontinuierlich zu. Es ist die vollständig bewusste Vergangenheit, die die Abnahme unbewusster Zukunft ausgleicht. Dieser Vorgang lässt sich durch ein weiteres rechtwinkliges Dreieck symbolisieren, welches unterhalb des Zeitpfeiles unter der Zukunft angebracht ist, bei dem sich aber die Hypothenuse im spitzen Winkel vom Zeitpfeil entfernt und das Maximum am Ende der Entwicklung erreicht.


Gegenwart besteht aus Zukunft und Vergangenheit im Kleinen (Selbstähnlichkeit)

Die nun vor mir liegende Grafik aus Zukunft und Vergangenheit konnte den altersabhängigen Wandel in den Inhalten der Zeit zu jedem Moment, der auf dem Zeitpfeil einer Uhr- oder Kalenderzeit zuzuordnen ist, symbolisieren. Die Verbindung der Hypotenusen der Dreiecke aus Zukunft und Vergangenheit über den Zeitpfeil hinweg zeigt somit einen Gegenwartsmoment im Wandel der Zeit. An einem Anfang besteht Gegenwart ausschließlich aus ungewisser Zukunft, am Ende nur aus der Gewissheit der Vergangenheit, zur Mitte sind die Anteile ausgeglichen.

Zeigte diese bildliche Darstellung unser Leben auf? Ich konnte den Verlauf der Zeit unseres Lebens aus diesen wenigen Erkenntnissen interpretieren, z.B. die Wechseljahre zur Lebensmitte, fand jedoch Kanten von Dreiecken kaum geeignet, eine Vorstellung der von mir empfundenen Zeit zu vermitteln. Ist die Zeit nicht vielmehr eine unablässige Schwingung entlang des Zeitpfeiles?

Immerhin bekam ich eine Vorstellung davon, dass ich eine Struktur für zahlreiche Gegenwartsmomente aufgezeichnet hatte, die gewissermaßen eine zeitliche Hülle für darin eingeschlossene Ereignisse darstellten. Ein einzelner Moment Gegenwart enthält zugleich sämtliche Strukturelemente, die sich auch insgesamt ergeben. Es lassen sich zeitlich begrenzte Abläufe vorstellen: der Gedankenmoment, ein Tag, das Leben, die Menschheitsentwicklung, immer scheint die Struktur der Zeit gleich zu sein: etwas Unbekanntes wird analysiert, beurteilt, erregt zur Handlung und ist schon Vergangenheit. Die Analyse erfordert den größten Aufwand, die Entscheidungen zum Handeln oder Abwarten sind relativ schnell getroffen. Ein weiterer Moment ist erforderlich, das Ergebnis zu bewerten und ggf. die Handlung auszulösen. Selbst die bei diesen Vorgängen entstandenen Empfindungen bleiben ggf. als Erinnerung erhalten.


Die Zeit: ein eigenartiger Abstand zwischen Zukunft und Vergangenheit begrenzt und öffnet zugleich!

An meiner Zeitgrafik störte mich etwas. Das erste Gegenwartsteilchen meines Lebens bestand mit Sicherheit ausschließlich aus ungewisser Zukunft. Kann aber das zweite Teilchen bereits einen, wenn auch nur winzigen Anteil bewusster Vergangenheit mit sich tragen, wie es meine Grafik zunächst zeigte? Es gibt sicherlich unbewusste Vergangenheit wie auch, für uns unvorstellbar, bewusste Zukunft, darum aber kann es sich hier keineswegs handeln: nur bewusste Vergangenheit ist als Gegenpol der unbewussten Zukunft anzusehen und diese sollte mit aktivem Handeln verknüpft sein, also zumindest ein Ergebnis einer Gedankenarbeit erbringen. Dies aber setzt zwingend Erinnerung voraus. Wann mag ein Baby eine erste bewusste Erinnerung für die Dauer eines Gegenwartmoments an ein Ereignis haben und daraus das erste Mal in seinem Leben Konsequenzen ziehen? Ich habe vier Kinder und denke, dass erst einige Tage nach der Geburt eine erstes bewusstes Erkennen der Stimme oder des Gesichts der Mutter möglich sein wird. Das Maximum an ungewisser Zukunft dieses Lebens muss bereits bei der Befruchtung der Eizelle vorgelegen haben, seine bewusste Vergangenheit begann aber erst einige Tage nach der Geburt.

Es gibt folglich etwas besonderes in der Vorstellung dieser empfundenen Zeit: eine Lücke, einen Abstand in der Zeit.

Dieser Abstand ist spürbar an jedem Anfang und an jedem Ende: am Anfang besteht die Zeit der Gegenwart ausschließlich aus ungewisser Zukunft. An den Anfang können wir uns deshalb nicht erinnern. Entsprechendes gilt für das Ende, dann besteht ein Gegenwartsteilchen ausschließlich aus bewusster Vergangenheit (die Situation sehr alter Menschen?).


Die Zeit: eine asymmetrische Doppelhelix-Struktur am Zeitpfeil mit der Gegenwart als selbstähnliches Austauschteilchen

Ein Gegenwartsteilchen folgt dem anderen. Nur eines ist jeweils aktiv. Wie eine Perlenkette sind die Teilchen aneinandergereiht. Die Zeit fließt mit dem Zeitpfeil, nur Gegenwart bleibt, wenn auch in Form eines neuen Teilchens, welches sich kontinuierlich ändernde zeitliche Inhalte beisteuert. Die jeweilige Gegenwart ist dabei voll in die Zeit aus Zukunft und Vergangenheit und die sich daraus ergebende Rahmenvorgabe integriert. Jedes Teilchen trägt zudem den Abstand in den Zeiten mit sich (Selbstähnlichkeit). Jedes Teilchen Gegenwart ist deshalb sowohl zur Zukunft als auch zur Vergangenheit hin offen und ist so in der Lage, deren Bestsandteile aufzunehmen. Wir erinnern uns vielleicht ganz plötzlich und unvorhergesehen (aus der Vergangenheit) oder bekommen eine Idee wie den Gedankenblitz (aus der Zukunft). Wir erahnen häufig sofort, was wir mit unseren Handlungen anrichten. Diese Empfindungen begleiten uns weiter. Diese Gegenwart ist unablässig unser Aktivitätszentrum, aus dem wir unsere Empfindungen, Erinnerungen und Handlungen beeinflussen.

Dreiecke erschienen mir tatsächlich wenig geeignet, die auf diese Weise voranschreitende Zeit zu symbolisieren. Es müsste eine unablässige Folge von Dreiecken geben. Nur zwei Schwingungen im Abstand um den Zeitpfeil mit der Gegenwart als aktives Austauschteilchen der Wechselwirkung von Zukunft und Vergangenheit dazwischen schienen mir als Symbol voranschreitender Gegenwart geeignet. Dieser Gedankenmoment ist über diesen Gedanken bereits zur Vergangenheit geworden und übergegangen in ein neues Gegenwartsteilchen gleicher Grundstruktur, welches mir nun ein neues Gedankenerlebnis beschert. Ja, die Zeit ist selbst eine uns stets begleitende Schwingung! Diese Zeit ist vielschichtig, aus einem Moment werden größere Ereignisse, ein Leben, davor, danach, daraus noch größere, die Menschheitsentwicklung. Vielleicht hat alles seine Eigenzeit aus dieser Schwingungsstruktur, das Atom, die Blume, die Galaxie, das Weltall, wir. Vom Kleinen zum Großen, vom Großen zum Kleinen, alles schwingt im Takt seiner Zeit vielleicht mit unterschiedlicher Amplitude und Periode. Die Zeit, eine Vorgabe für jede Entwicklung aus Resonanzen? Phantasie? Oder die Stringtheorie der Zeit?

Die Schwingung der Vergangenheit folgt der Zukunft nicht unmittelbar im Abstand eines kleinsten Gegenwartsteilchens, sondern erst im Abstand zahlreicher Gegenwartsteilchen. Bezogen auf die Gesamtperiode dieser Schwingung, die ein Ereignis umfasst, ist dieser jedoch klein, aber immerhin, er ist vorhanden.

Und, die Zeiten verändern sich. Mit der Zeitempfindung ändert sich auch das Ausmaß der Bestandteile von Zukunft und Vergangenheit in jeden Gegenwartmoments. Was war vor dem Maximum der Zukunft und dem Minimum der Vergangenheit? Was danach? Gibt es eine Zeit mit ungewisser Vergangenheit und gewisser Zukunft? Ändern sich gewissermaßen die Vorzeichen der Zeit? Was passiert am Tag, was im Schlaf? Warum ist Schlaf Voraussetzung für unser Leben? Verhalten sich die Aktivität des Tages und die Passivität der Nacht wie Teilchen und Anti-Teilchen? Tauchen wir mit unserer Aktivität der Träume in eine andere Welt ein?

Nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit ist nicht nur eine Gegenwartsmoment am Anfang und Ende offen, es ist die Zeit ebenso in ihrer Gesamtheit. So sind auch die Schwingungen aus Zukunft und Vergangenheit in unserem Leben minimal zeitlich versetzt: Die Zukunft (Ungewissheit) steht zum Zeitpunkt des Werdens im Maximum, die ihr folgende Vergangenheit ist aber noch oberhalb des Zeitpfeiles angeordnet (Interpretationsbedarf: hier als unbewusste Vergangenheit spürbar!) und erreicht den Zeitpfeil erst nach dem Beginn des Werdens im Maximum der Zukunft. Zur Mitte sind die Anteile von Gegenwart und Zukunft ausgeglichen. Umgekehrt als am Anfang ist es am Ende der Entwicklung: die Zukunft hat den Zeitpfeil durchschritten (Interpretationsbedarf: sie wird dann gewiss!), die Vergangenheit hat ihr Maximum noch nicht erreicht (Zustand hohen Alters: es wird nichts Neues erlebt, das Leben besteht aus der Vergangenheit, es kommen aber schemenhaft Bilder der Zukunft).



Auswirkungen?

Vorhersagen scheinen möglich, z.B.:

- die Zeit schwingt nicht in voller Symmetrie. Daher wird es auch die gesuchten supersymmetrischen Partner nicht geben.
- Die Zeit öffnet und schließt den Raum. Daher wird sich das Weltall auch nicht, wie derzeit Stand des Wissens, auf ewig und mit noch zunehmender Geschwindigkeit ausdehnen. Zudem ist auch ein Proton vergänglich.
- Die Zeit als Schwingung ist nicht in die Raumzeit integriert, sondern Träger von Energie. Wenn Alles seine Schwingung hat, die im Großen aufgeht, kommt trotz winziger Einzelbeiträge ein beträchtlicher Beitrag zur bisher fehlenden Massebilanz des Alls hinzu: Die Lösung des Problems sog. schwarzer Materie?
- Das kleinste Teilchen aller Zeitschwingungen, die Gegenwart, nimmt Raum in Anspruch, ist also kein Punkt. Von gängigen Theorien einer Weltformel gebe ich der String-Theorie die größte aller menschlich möglichen Chancen eines Volltreffers.
- Der Abstand in der Zeit verhindert die perfekte Lösung jeden Problems, weil er den Blick zurück in die eigene Vergangenheit (selbstähnlich auch des Alls) ebenso versperrt wie den Blick in die eigene Zukunft. Der Blick zeigt nur das Jetzt: Heisenberg`sche Unschärferelation?


Wie ist die Zeitschwingung des Menschen beschaffen? Wie groß ist der Abstand in der Zeit dieses einen aktiven Moments von 1 sec. Dauer? Ca. 1/1000 sec sind naturwissenschaftlich belegt (zuerst hörbarer Abstand zweier Töne). Dann beträgt er bei einem Hundertjährigen ca. 36 Tage. Zuzüglich üblicher Empryonalentwicklungzeit von 9 mal 30 und hochgerechnet auf ein mögliches Leben ergibt eine biblische Dimension. Auch die Amplitude dieser Schwingungen beträgt einige Hundert Lichtjahre.

Ist der Abstand in der Zeit anfangs in unserem Leben ein Teil vom Paradies? Bereitet uns dieser Abstand später auf unsere Zukunft vor? Ermächtigt er uns nicht gerade in diesem Moment zu besonderer Aktivität? Geben die Schwingungen Zeugnis von Gottes Wort, das (schwingend) am Anfang war. Also noch vor dem Urknall! Was denke ich da? Muss die Welt, also das, was wir feststellen, durch die Brille dieser Zeit gesehen werden?
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Nevermind
Natürlich ist das protrahierte Zeitempfinden mit
zunehmendem Alter rein subjektiv.
Wäre es objektiv, dann wäre es ja immer unterschiedlich spät, weil die Leute ja auch alle
verschieden alt sind.

bye
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Nevermind
Ich halte die Zeit lediglich für ein Konstrukt des Gehirns, um Veränderungen von Zuständen zu interpretieren. Phänomäne, die wir in der Natur betrachten, die vielleicht gar nichts miteinander zu tun haben, werden unter einem Begriff Zeit als Erklärung subsummiert. Der Raum krümmt sich in der Zeit, oder so ähnlich. Wie soll das gehen? Sie schwingt, ding-dong. Das Universum expandiert. Soll es doch! Nur, weil wir es unter dem Kriterium Zeit beobachten, muss es doch keine bedeutung haben. Mit dem Tod hat die Veränderung ein Ende und die Zeit erlischt.

bye Folks
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 18 Jahren
Natürlich müssen die beobachteten Phänomene an und für sich nichts gemeinsam haben. Doch letztendlich haben sie etwas gemeinsam, worüber du dich gar nicht mehr wunderst: Sie verändern sich. Die Frage nach der Zeit ist auch eine Frage danach, was Veränderung ist, und wie es sie geben kann. Für dich ist das so selbstverständlich, dass du es nicht hinterfrägst. Gäbe es keine Veränderung, könntest du nicht nach ihr Fragen. Trotzdem kannst du sie nicht erklären. Es ist eine Grundsatzfrage.
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Jenny
Zeit ist unnötig. lebe so wie du willst.!
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
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Ohne Zeit zu haben für die schönen Dinge?
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Jenny
Ja wohl!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Lisa
Hallo Ihr!!!
Ich muss gerade eine Webseite zum Thema Zeit machen und finde es wahnsinnig schwer Zeit darzustellen , da die Zeit so allumfassend ist! Was ist bei euch der erste Gedanke wenn euch jemand fragt was Zeit ist???
Oder wie erklärt ihr euch ,dass die Zeit manchmal wie im Flug und manchmal total langsam umgeht? Würde mich sehr über eure Meinung freuen!!!
Grüsse
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