Willkommen in Manus Zeitforum
Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Zara.t.,

ich bin sehr gespannt, zu erfahren, wie du es siehst.

Warum aber sollte man außerweltliches Bewusstsein durch ein eingefrorenes, weil existenzloses Universum schicken? Wäre es nicht viel einfacher, das Universum als lebendigen, sich ändernden Organismus zu betrachten? Ein Reisender wäre doch besser Mitglied und nicht ein Exot?

Die SRT beschreibt völlig richtig eine Teilrealität, es ist aber nicht die umfassende Realität. Das Universum ist doch wesentlich mehr als nur ein Informationsaustusch zwischen fixierten Punkten im All?

Kirsche
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Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
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Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-341:
Warum aber sollte man außerweltliches Bewusstsein durch ein eingefrorenes, weil existenzloses Universum schicken?

Ich wollte sagen, dass man genau das nicht machen sollte.

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-341:
Wäre es nicht viel einfacher, das Universum als lebendigen, sich ändernden Organismus zu betrachten?

Diese Idee sollten wir untersuchen.
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Otto
Beiträge: 1.233, Mitglied seit 10 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-339:
Die gesamte SRT ist physikalisch wohl begründet. Sie basiert, wie ich nicht müde werde zu betonen, auf dem Relativitätsprinzip. Aus ihm allein folgt die Symmetriegruppe der Raumzeit, bekannt als Poincarégruppe ( https://de.wikipedia.org/wiki/Poincar%C3%A9-Gruppe)
Aus der Symmetriegruppe folgt die gesamte Struktur der Raumzeit inklusive Metrik, Invrianz des Linienelemtes, Lichtkegel,......

Hallo Zara,
ich möchte die Diskussion zu Bewußtsein und Quantenphysik nicht weiter stören.
Deshalb nur ein kurzer Kommentar:

Die unterschiedlichen Vorzeichen von Raumanteil und Zeitanteil resultieren aus der Annahme, daß sich
- zum einen in jedem Inertialsystem das Licht nach allen Seiten mit derselben Geschwindigkeit ausbreitet und
- zum anderen die Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum denselben Betrag c hat.
Diese beiden Annahmen sind die Grundlagen des Relativitätsprinzips.

Diese Annahmen erscheinen sinnvoll, da durch Messungen bestätigt (und weil für Meßgeräte, Beobachter und Natur im Nullpunkt der Raumzeit die gleichen Bedingungen herrschen).
Das ist keine akademische Diskussion um Feinheiten.
Man sollte die Grundlagen der hohen Mathematik nie aus dem Auge verlieren und darüber immer wieder mal nachdenken, ob diese so richtig sind.

Ein kurzes Lichtsignal (zum Zeitpunkt t = 0) breitet sich unter diesen Voraussetzungen nach allen Richtungen gleichmäßig aus (wie auf einer Oberfläche einer Kugel mit dem Radius "r") und führt dann zu der Gleichung nach einer Zeit t1
r² = (c∙t1)²
und nach Umstellung zu
(c∙t1)² - r² = ds² =0.

Gruß, Otto
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Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Guten Abend Otto
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2306-343:
Die unterschiedlichen Vorzeichen von Raumanteil und Zeitanteil resultieren aus der Annahme, daß sich
- zum einen in jedem Inertialsystem das Licht nach allen Seiten mit derselben Geschwindigkeit ausbreitet und
- zum anderen die Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum denselben Betrag c hat.
Diese beiden Annahmen sind die Grundlagen des Relativitätsprinzips.

Diese beiden Annahmen folgen zwingend aus dem Relativitätsprinzip und sind nicht dessen Grundlagen. Laut Relativitätsprinzip müssen sich die Maxwellschen-Gleichungen so formulieren lassen, das sie in allen Bezugssystemen dieselbe (kovariante) Form haben. usw....
Das Relativitätsprinzip ist das Symmetrieprinzip der SRT.
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Otto
Beiträge: 1.233, Mitglied seit 10 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-344:
Diese beiden Annahmen folgen zwingend aus dem Relativitätsprinzip und sind nicht dessen Grundlagen. Laut Relativitätsprinzip müssen sich die Maxwellschen-Gleichungen so formulieren lassen, das sie in allen Bezugssystemen dieselbe (kovariante) Form haben. usw....
Das Relativitätsprinzip ist das Symmetrieprinzip der SRT.

Hallo Zara,
das ist mir alles bekannt, aber das reicht mir nicht.
Ich hatte deshalb für meinen Beitrag Nr. 2306-343 vorher bei Max von Laue "Die Relativitätstheorie" (Band 1 und Band 2) noch einmal nachgelesen, einen Zeitgenossen und Freund von Albert Einstein, der das erste Buch zur RT verfasste.
Im übrigen ist das Äquivalenzprinzip nur lokal gültig.
Und, jede Theorie kann mathematisch formal kovariant formuliert werden.

Gruß, Otto
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Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Otto,

seit Einsteins Zeiten ist auch in der Physik Zeit vergangen. Man kann heute die SRT klarer strukturieren. Dann spielt das Relativitätsprinzip die grundlegende Rolle.

Das Relativitätsprinzip - nicht das Äquivalenzprinzip. Das Äquivalenzprinzip ist für die ART zuständig.

Ich bitte darum das Thema aus diesem Thread auszulagern. ZB in den Thread zum Blockuniversum.
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Harti
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Otto und Zara.t.,

auch wenn dies vom eigentlichen Thema wegführt, möchte ich doch meine laienhafte, abweichende Sicht der Zusammenhänge darstellen.

Das Relativitätsprinzip wurde bereits von Galilei formuliert. Für geradlinig, gleichförmige ( unbeschleunigte, kräftefreie) Bewegungen ist eine Unterscheidung zwischen vorgestellter Ruhe und Bewegung eines Objektes nicht möglich.

Newton hat in seine Bewegungslehre die Gravitation als Kraft einbezogen und musste deshalb, um beschleunigte Bewegungen mathematisch in einem geradlinigen (kartesischen) Koordinatensystem darstellen zu können, die Infinitesimalrechnung (mit anderen Formulierungen als heute) erfinden. Ob das Verdienst, die Differentialrechnung erfunden zu haben, nicht eher Leibniz zusteht, mag hier dahinstehen.

Einstein hat in seiner Bewegungslehre. der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) einerseits die Betrachtung vereinfacht, indem er die Gravitation und damit beschleunigte Bewegungen außen vor gelassen hat. Er kam für die mathematische Beschreibung in geradlinigen (kartesischen) Koordinatensystemen deshalb mit der euklidischen Geometrie aus. Andererseits hat er aber den Elektromagnetismus in Form der Lichtgeschwindigkeit in seine Theorie einbezogen. Daraus ergab sich eine bis heute nur unzulänglich erklärte Höchstgeschwindigkeit für Objekte mit Masse(die Lichtgeschwindigkeit). Auf der Grundlage des Relativitätsprinzips kann es eine solche Höchstgeschwindigkeit eigentlich nicht geben, denn man kann ja nicht unterscheiden, ob sich ein Objekt bewegt, oder ob es ruht. Es bleibt also die Frage, im Verhältnis zu welchem Bezugssystem ergibt sich die Lichtgeschwindigkeit ? Im Verhältnis zu sämtlichen, als ruhend vorgestellten Objekten (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, Blockuniversum ) ?
Eine andere Form der Darstellung der Theorie erfolgt in Raumzeitmodellen. Raum- und Zeitintervalle werden als von einander abhängig betrachtet. Geschwindigkeiten, die auf einer Trennung von Raum und Zeit beruhen, sind hier eigentlich nicht darstellbar. Die elektromagnetische Wechselwirkung erscheint als Grenze zwischen wahrnehmbarer und nicht mehr wahrnehmbarer Welt.


In der Allgemeinen Relativitätstheorie hat Einstein die Gravitation als Kraft einbezogen und musste deshalb beschleunigte Bewegungen berücksichtigen. Auch solche Bewegungen kann man allerdings als gleichförmig (unbeschleunigt) betrachten, wenn man das Koordinatensystem krümmt (gekrümmte Raumzeit). Dafür braucht man dann aber eine zur Gravitation entgegen gesetzte Kraft in Form der Trägheit und ein entsprechendes Prinzip in Form des Äquivalenzprinzips. Schwere und träge Masse sind äquivalent. Der freie Fall, in der gekrümmten Raumzeit betrachtet, ist gleichförmig.

Bleibt nur die ungeklärte Frage. Was ist die Ursache der Trägheit ? Diese Frage ist auch für die SRT ungeklärt, denn dort müsste erklärt werden, warum die Trägheit eines Körpers bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit zunimmt.


MfG
Harti
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Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Harti

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2306-347:
Einstein hat in seiner Bewegungslehre. der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) einerseits die Betrachtung vereinfacht, indem er die Gravitation und damit beschleunigte Bewegungen außen vor gelassen hat
Die ART kann beschleunigte Bewegungen behandeln, aber keine beschleunigten Bezugssysteme.
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2306-347:
Andererseits hat er aber den Elektromagnetismus in Form der Lichtgeschwindigkeit in seine Theorie einbezogen. Daraus ergab sich eine bis heute nur unzulänglich erklärte Höchstgeschwindigkeit für Objekte mit Masse(die Lichtgeschwindigkeit).
Versteh ich nicht. Aus dem Relativitätsprinzip folgt zwingend die Existenz einer invarianten Grenzgeschwindigkeit. Lediglich ihr Wert ist noch offen. Aus den Maxwellschen Gleichungen + Relativitätsprinzip folgt, dass diese Grenzgeschwindigkeit den Wert der Lichtgeschwindigkeit haben muss.

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2306-347:
im Verhältnis zu welchem Bezugssystem ergibt sich die Lichtgeschwindigkeit ?
im Verhältnis zu jedem Bezugssystem
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2306-347:
In der Allgemeinen Relativitätstheorie hat Einstein die Gravitation als Kraft einbezogen
Nein, eben nicht. In der ART ist die Gravitation keine Kraft. Körper folgen kräftefrei den Geodäten.

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2306-347:
eine zur Gravitation entgegen gesetzte Kraft in Form der Trägheit
Kern des Äquivalenzprinzips ist die Gleichsetzung von schwerer und träger Masse. Ah jetzt seh ich, dass du genau das auch schon geschrieben hast. Na dann steht es jetzt doppelt da.

Die Disskussion um Basics der Relativitätstheorien bitte in den Thread zum Blockuniversum auslagern. Ist zuviel für diesen Thread.

Lichtschnelle Grüße sendet
zara.t.
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Zitat von Zara.t.:
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-348:
Die Disskussion um Basics der Relativitätstheorien bitte in den Thread zum Blockuniversum auslagern

Wohl keiner hier im Forum stellt die Erkenntnisse der SRT und ART in Frage. Es sollte aber doch Jedem eigentlich auch verständlich sein, dass diese Erkenntnisse allein die für unser Bewusstsein spürbare Realität nicht beschrieben können.

Ich habe hier an anderer Stelle schon vermutet, dass es bei dem Versuch einer realistischen Betrachtung allerdings auch keinen wirklich gewichtigen Unterschied zur Quantenmechanik geben kann, und habe hierzu, bisher widerspruchslos, ein sicher unvollständiges und mathematikloses Weltmodell aufgezeigt. Dieses beschreibt aber vor allem noch nicht die bio- chemischen Vorgänge der Natur. Ich erkenne hierfür allerdings einen Rahmen für Alles aus den von mir in meinem Thread dargestellten Zeitvorstellungen, denen ein bestimmtes Strukturprinzip der Selbstähnlichkeit folgt, wie es zumindest meinem Bewusstsein zu entspringen scheint. Das /ein Metagesetz?

Dabei ist sicher alles das, was wir nicht mit unseren Sinnen begründen könnten, eher übergriffig, wie besonders auch Aussagen zur Struktur des Weltalls, dessen Anfang und Ende uns wohl tatsächlich stets ebenso verborgen bleiben wird, wie, auch dem Selbstähnlichkeitsprinzip entsprechend, unsere eigene Geburt und unser Tod. Ich behaupte aber, dass wir vom Großen auf das Kleinste und vom Kleinsten auf das Große selbstähnliche Schlussfolgerungen durchaus ableiten können.

Wie ein Hochdruckgebiet noch im Oktober Sonne und trockene Wärme aus Südosten zu uns leiten kann, werden bei selbstähnlicher Wetterstruktur im November die gleichen Winde eher Hochnebel oder Nebel produzieren und im Dezember schon einen Hauch Kälte bringen, die sich entsprechend im Januar und Februar intensivieren würde, aber Ende März spürbar den Frühling herbeiführt:

Gleiche Wetterstruktur ungleiche Wirkungen: keine Kausalität (Und dies nicht nur beim launischen Wetter!).


Kirsche
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Harti
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Zara.t.
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-348:
Die Disskussion um Basics der Relativitätstheorien bitte in den Thread zum Blockuniversum auslagern. Ist zuviel für diesen Thread.
Halte ich auch für sinnvoll.
MfG
Harti
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Zara.t.,

ich hatte zuvor bereits alle deine Fragen in Beitrag Nr. 2306-304 mit „nein“ beantwortet.

Neuer Versuch: Ich komme aber auch nach nochmaligem Hineindenken trotz deiner Klarstellung zum Blockuniversum zu keinem anderen Ergebnis, denn m.E. kann es allgemein gar keine Raumzeitpunkte geben. Vielmehr wird es sich bei dem Gemeinten wohl eher um völlig raumlose Punkte auf einer evtl. Kugeloberfläche handeln, die erst dann an jedem einzelnen dieser Punkte wirksam werden, wenn sich 2 oder mehr dieser Flächen nähern, also an solchen Punkten in Kontakt kommen. Diese Punkte wiederum befinden sich in einem bestimmten Abstand von einem raumgebenden Materiekörper, der auch als Licht bzw. Energie zu verstehen ist. Die Distanz eines dieser Punkte von den Materiekörpern bestimmt die Intensität, die als Gravitation bezeichnet wird.

Die letzten beiden Punkte deiner Aufzählung kommen insoweit meiner Vorstellung immerhin nahe. Andererseits macht es m.E. wenig Sinn, Raumzeitpunkte in der Materie selbst zu suchen, weil es aus meiner Sicht keinerlei Punktteilchen geben kann. In Versuchen mag es Sinn machen, Aufprall- und Abprallwinkel an solchen Punkten zu untersuchen. Ob darüber hinaus Kenntnisse zu gewinnen sind, entzieht sich meiner Kenntnis, dürfte jedoch möglichweise in Teilchenbeschleunigern eine Rolle spielen.

Zwecks unserer Diskussion: Was ist deine Ansicht bzw. der Grund, weshalb du diese Fragen zitierst? Wie denkst du selbst darüber? Wie kann uns dieses näher bringen? Wohin? Bei mir löst der Gedanke an einen Raumzeitpunkt jedenfalls einstweilen nur die zitierten Gedanken aus.

PS: Ich verabschiede mich schon mal in familiäre Aktivitäten, wünsche allen im Forum fröhliche, besinnliche, stressfreie, geruhsame Weihnachten und auch schon mal einen guten Rutsch in das Neue Jahr!

Kirsche
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Haben wir (ich?) die Idee von Zara.t., von der Quantenphysik zu unserem Bewusstsein zu gelangen, nun missbraucht, weil wir doch eigentlich umgekehrt versucht haben, mit unserem Bewusstsein die Quantenphysik besser zu verstehen? Vielleicht ist uns dies ja tatsächlich mit unserer vielleicht sogar neuen Interpretation der Doppelspaltexperimente gelungen? Vielleicht ist dieser Weg, unser Bewusstsein ganz konkret in unsere Betrachtungen einzubeziehen, auch der einzig geeignete, unsere Welt umfassender als bisher zu betrachten und Vorgänge einzubeziehen, die jedenfalls derzeit mathematisch nicht erklärt werden können?

Und hierzu zählt sicherlich wohl auch die Evolution. Es fällt mir schwer, alles zu lesen, was hier zu diesem Thema schon geschrieben wurde. Es gibt sogar einen eigenen Thread zu diesem Thema, auf das ich aber nicht eingehen möchte, sondern hier die Kombination mit dem Bewusstsein und möglichen quantenmechanischen und ggf. biochemischen Vorgängen bevorzuge:

Timeout, auf den hier in diesem Thread von Claus schon hingewiesen wurde, schrieb in Beitrag Nr. 310-16:


"Evolution beruht immer auf zugrundeliegenden Gesetzen. Evolution kann nicht "aus sich heraus" existieren, sondern braucht eine unveränderte Basis: Die Gesetze, die es erlauben, Information zu speichern, zu kopieren und zu verändern. Evolution ist ein Informations-Phänomen, und ist als solches auf die Existenz und hinreichende Stabilität von Information angewiesen, und damit auf stabile Gesetze, die diese Existenz und Stabilität der Information gewährleisten.

Evolution ist niemals eine Grundlagentheorie, sondern immer eine aufbauende Theorie (wie z.B. auch die Thermodynamik).“


Was könnten das für Informationen sein, die in unser Bewusstsein dringen, sofern wir sie entdecken oder nach ihnen suchen?

Ich hatte in meinem Beitrag Nr. 2264-829 bereits auf diesen Link

Grenzen für Evolution

aufmerksam gemacht. Danach scheint Evolution nicht dem Zufall zu folgen, sondern sich eng an den Wahrscheinlichkeiten zu orientieren, die sich durch die äußeren Bedingungen ergeben. Diese scheinen Informationen zu liefern, die die Entfaltungsmöglichkeiten auch begrenzen.

Wer sich auch das beigefügte, etwas zu lang geratene Video ansieht, wird sogar bemerken, dass die äußeren Bedingungen die Evolution sogar aktiv zu steuern scheinen. Oder anders herum ist es möglicherweise kein aus internen Vorgängen gesteuertes evolutionäres Ausleseverfahren aus einer großen Zahl, wodurch sich das Geeignetste durchsetzt, sondern die Anpassung erfolgt in nur sehr wenigen Monaten durch die Aufprägung der sich für die Örtlichkeit bietenden Vorteile.

Wie können von außen einwirkende Mechanismen außerordentlich kurzzeitig, also sich nicht über Jahrhunderte erstreckend, sich offenbar unmittelbar steuernd auf einen internen Prozess einer ganz bestimmten Art auswirken?

Vielleich können wir diesen Thread hier so fortsetzen? Oder Zara.t., durchkreuze ich damit deine noch folgenden Ansätze?

Kirsche
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-349:
Wohl keiner hier im Forum stellt die Erkenntnisse der SRT und ART in Frage. Es sollte aber doch Jedem eigentlich auch verständlich sein, dass diese Erkenntnisse allein die für unser Bewusstsein spürbare Realität nicht beschrieben können.

Ich habe hier an anderer Stelle schon vermutet, dass es bei dem Versuch einer realistischen Betrachtung allerdings auch keinen wirklich gewichtigen Unterschied zur Quantenmechanik geben kann, ...

Gleiche Wetterstruktur ungleiche Wirkungen: keine Kausalität (Und dies nicht nur beim launischen Wetter!).

Konkurrierend könnte man auch fragen, ob der Marx'sche Materialismus oder der Kapitalismus als dessen Ausprägung einen Beitrag zur Qualität Bewusstsein leisten. Und die Bilanz nach weiteren 10km Theorien-Analyse-Text ist eher nüchtern.

Für menschliches Bewusstsein postuliere ich ganz natürlich die Fähigkeit zur Selbstreflektion, die Fahigkeit das Selbst zu identifizieren,
es von aussen und innen zu betrachten. Sämtliche genannten Theorien leisten das nicht. Sie sind tot.

LG
Thomas
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Richtig Thomas,

es ist zwar ausgeschlossen, Leben mit unserem Bewusstsein überhaupt erfassen zu wollen, es gibt aber wohl Empfindungen unseres Bewusstseins, die uns Fortschritte ermöglichen könnten. Wenn unser Bewusstsein, wohin es seine Blicke auch richtet, Werden und Vergehen in der Natur erkennt und zwischen diesen beiden Polen ein deutlicher Unterschied besteht, dann muss das mathematische Ziel, eine Symmetrie darin erkennen zu wollen, schon vom Ansatz zumindest dann kritisch gesehen werden, wenn man damit die Welt vollständig erklären will.

Ales Gute im Neuen Jahr!

Kirsche
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-355:
es ist zwar ausgeschlossen, Leben mit unserem Bewusstsein überhaupt erfassen zu wollen, ...

Ales Gute im Neuen Jahr!

Kirsche

Frohes Neues Jahr, Kirsche!

... was machen wir dann hier?
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Das ist die Frage aller Fragen, Thomas! Sie zu ergründen bleibt wohl ohne eine reale Offenbarung irgendeines Ergebnisses in unserem eigenen Leben. Eines glaube ich zu wissen: Bewusstsein ist ohne Leben nicht möglich, aber Bewusstsein ist nicht das Leben. Was also ist Leben? Wollen wir Manu mal fragen, wie es mit einem neuen Forum unter „WasistLebenpointde“ wäre? Schon über die Frage, was Zeit sei, sind wir uns aber doch noch gar nicht einig!


Kirsche
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Manu
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
"Leben" mag viele Definitionen haben, fast wie der Begriff "Zeit". Ebenso wie Zeit Veränderung ist, trifft dies auch auf das Leben zu. Der Unterschied: Leben bedingt einen Organismus. Bewusstsein ist nicht zwingend für das Leben erforderlich, obwohl Bewusstsein sehr wohl dafür verantwortlich ist, was das Leben für uns ausmacht.

Zitat:
Wollen wir Manu mal fragen, wie es mit einem neuen Forum unter „WasistLebenpointde“ wäre
"wasistleben.de" gibt es schon. Über 15 Jahre besaß ich die Domains "wasisttod.de" und "wasistdertod.de". Es war eine Art "Mini-Forum" im Gästebuch-Stil, in dem jeder seine Meinungen zu dem Thema schildern konnte. Vor ein paar Jahren habe ich die Domains wieder gekündigt. Der Aufwand, eine Website am Leben zu erhalten und die damit verbundenen Rechtsvorschriften zu erfüllen ist im laufe der Zeit sehr gestiegen. So, jetzt aber genug "off-topic" ...

Grüße

Manu
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Manu,

freut mich, dir hier für das Neue Jahr ebenfalls persönlich alles Gute wünschen zu können. Danke auch, dass wir uns hier austoben können. Wäre schön, wenn du dich, wie früher, wieder häufiger beteiligen könntest!

Ich habe meine hier 2002 zuerst geäußerten Gedanken jedenfalls zwischenzeitlich weiter präzisieren können…. Ich glaube, dass Zeit sogar mehr ist als Veränderung lediglich nebenbei bemerkt am Zeitpfeil, Zeit ist wohl das Prinzip der Veränderung selbst, denn diese Veränderung vollzieht sich stets ähnlich. Ob etwas lebt oder nur nicht lebendig zu sein scheint, alles scheint mindestens dem einheitlichen Prinzip „Werden und Vergehen“ zu gehorchen……?

Kirsche
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 07.01.2019 um 14:58 Uhr.
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Zara.t.,

habe Görnitzens Buch zu einem Drittel geschafft, und mein Wohlwollen schwindet rapide dahin.
Mein sehr persönliches und vernichtendes Urteil bis hierhin:

Görnitz liebt seine Frau ohne Ende (so soll es sein!), und erfindet ihr zuliebe oder unter ihrem Druck) eine geistige, alles bestimmende UR-Überebene, die der Grund und die Wirkung alles Seins sein soll.
Er behauptet dann, es in Mathematik zu verpacken (nicht Physik, die kleine süße Tochter der Mathematik), undurchsichtig, willkürlich und bestimmend, und ohne Ansatz von Logik oder gar Formeln, einzig durch Behauptung): Qbit

Natürlich steht in diesem populärwissenschaftlichen Buch nicht die einfachste Formel.

Schwafeln tut er auf den ersten dreihundert Seiten davon, getreu dem Motto: Oft genug wiederholen, dann wird es wahr.

Es gibt eine nichtmaterielle Ebene, die grundlegend ist, und unsere materielle Welt bestimmt.

Hallelulia oder so!

Hey Zara.t.,

Tegmark war schneller, präziser und in allen Punkten überzeugender. Weil immer nachvollziebar. Immer. Jede Behauptung nachrechenbar.

Görnitz: Qubit ... erklär ich nicht, weil, erklärt alles. Ist halt das, was alles erklärt. Weil, das erklärt halt alles.

Aber da ich Görnitz´ Buch gekauft habe, werde ich es auch zu Ende lesen.

Beste Grüße
Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 15.02.2019 um 11:38 Uhr.
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Kirsche
Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Stueps,

könnte es nicht so sein, dass sich die chaotisch erscheinende Vorgänge der von dir hoch gehalten Erklärbarkeit der Welt allein durch Mathematik vollständig entziehen? Ich glaube selbst, dass Chaos der lediglich noch unverstandene Zustand einer höheren Ebene ist, die ich versuche, deshalb meine Beteiligung in diesem Forum, nicht durch Mathematik sondern gerade in einem anderen Verständnis von Zeit zu erklären; übrigens ebenso wie Lee Smolin, der aber einen anderen Weg anbietet, dem sich hier Otto nähert und vielleicht einmal seine (mathematisch fundierten) Ergebnisse präsentieren wird. Dass du auch Smolin nicht magst, hast du hier ebenso schon mehrfach dokumentiert.

Dabei führen doch, wie es so schön heißt und eigentlich klar sein sollte, viele Wege nach Rom. Dieses Ziel aber ist in weiterer Ferne, als du denkst. Nur einer davon wird sich als der Beste herausstellen. Einer davon ist mit Sicherheit auch der über die QBits. Warum soll man denn nicht Alles als Information in seine Bestandteile sezieren und analysieren können sowie ggf. auch versuchen, sie neu zusammenzusetzen? Nichts anderes macht doch auch die Mathematik. Nur glaube ich nicht mehr an Dinge wie Gleichungen, Symmetrie oder Konstanz, wenn ich meinen hier skizzierten Weg betrachte.

Alles dies hat einen entscheidenden Fehler: Es ist technokratisch, also eher tot als lebendig. Wenn aber alles lebendig ist, auch Proton, Sonne, Planeten und Universum, nur von uns so nicht wahrgenommen wird, dann bleiben eben mögliche Erkenntnisse auf der Strecke. Ein Teil dieser Strecke wird m.E. zunächst wieder mittels Philosophie (oder vielleicht auch Religion) zurückzulegen sein, bis Mathematik und Physik wieder hinterherkommen.

Wer glaubt, der Weg in die Zukunft sei bereits klar abgesteckt, der irrt!

Kirsche
Signatur:
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