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Evolution ohne Selektion

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Irena Beitrag Nr. 2162-60 NEU
Heute, 11:04 Uhr

Nö, eigentlich liegen wir mit unseren Ansichten ganz nah beieinander. Sieh nur meinen Beitrag Nr. 2162-46 .

Ich denke nur, dass ein Beispiel wie das Auslöschen ganzer Arten im Sinne von einem (beinahe) völlig isolierten Teil des Lebens auf der Erde kein gutes Beispiel ist, weil sich sehr schwer nachvollziehen lässt, wo die Zusammenhänge zum Rest des Planeten liegen.

Auch ich sehe die Evolution als Gesamtheit des Lebens, aber dazu gehört nunmal auch das Aussterben von Arten, und ich denke, dass ist eben keine Frage irgendeiner Wertung, sonder das "ist einfach so".

Fatal wird es nur dann, wenn wir Menschen glauben eingreifen zu müssen. Dann kann es zu einer Folge von ständigen Korrekturen kommen, die die Natur letztlich nicht mehr ausgleichen kann. Die Natur sehe ich als eingespieltes System, das sich ständig selbst korrigiert - das ist eben Evolution.

Schönes Wochenende noch!
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Das Leben ist zu ernst, um es nur ernst zu nehmen.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 11.07.2015 um 13:40 Uhr.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-61:
... aber dazu gehört nunmal auch das Aussterben von Arten...!
hm-m, ich denke wir bewegen hier uns auf dünnen Eis. DAs Sterben allgemein gehört zum Leben. Ich meine - Individuen. Wer geboren wird, wird auch gestorben. Der Einzeller, der sich teilt kennt kein Geburt und auch kein - natürliches - Tod. Wie du schon selbst bemerkt hast, die Räube-Beute Entwicklung fängt die Expansion des Lebens auf und führt sie in innere Kreisläufe - s. z. natürliche Recyclings-Prozess. Dennoch Aussterben von Arten - nach meiner Beobachtung - wird nur extern verursacht. Im "normalen" Fall hat Evolution genügend Platz, dass die Neuerungen in einer Art, bringen zu "dem Antwort" in der anderen, die in Beziehung mit ihr stehen. So wirkt die evolutive Spirale der Neuerungen.

So ist zu unterscheiden, wenn ein Organismus aus seinen Inneren Kräften - Selbstorganisation - sich entwickelt (hie z.B. genetische Erbgut in Fall eines Lebewesens). Oder wenn er durch externe Einflüsse seine Gestaltung einnimmt (z.B. einem wird Fuß amputiert). Leben ist das "Organismus", dass sowohl durch innere als äußere Einflusse sich entwickelt. "Natürlich" würde ich nennen aber nur die innere Einflusse, Mechanismen. Die externe Einflüsse gehören nicht zum Leben. Sie bilden aber gestaltende Umwelt.

Na ja, wo ist dünner Eis?! Zu welchen Faktoren zählen wir Menschen? Inneren oder äußeren? Nach mir, sehe ich die Menschen von Leben längst emanzipiert. keine andere Art hat solche Wirkung auf das Leben im Ganzen ausgeübt wie ein Mensch. Keine andere Art hat so viel Arten zunichte gemacht. Aber auch keine andere die neue Variationen kreiert, die allerdings gedeihen nur unter der Aufsicht des Menschen, seinem "zivilisatorischen Warmhaus".

Ich denke, Mensch hat sehr wohl eine Verantwortung von der Natur, weil wir haben sehr viel vernichtet, sehr tief in das Leben eingedrungen, so dass die Stabilität des Ganzen ist bedroht.

Zitat:
Fatal wird es nur dann, wenn wir Menschen glauben eingreifen zu müssen. Dann kann es zu einer Folge von ständigen Korrekturen kommen, die die Natur letztlich nicht mehr ausgleichen kann. Die Natur sehe ich als eingespieltes System, das sich ständig selbst korrigiert - das ist eben Evolution.
Menschen glauben nicht eingreifen zu müssen. Sie denken über etwas anedres, wenn sie ihren eigenen kulturellen Umwelt gestalten. Dabei aber zerstören die Natur. Insofern müssen Menschen eingreifen, wenn sie stabilen Fundament der Natur unter ihrer eigenen aufgebauten Kultur haben wollen. Natur kann schon längst nicht die zivilisatorischen Schäden ausgleichen. Der Mensch trägt die Verantwortung. Allein aus eigenen Überlebenswunsch!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.07.2015 um 11:51 Uhr.
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ohne selektion, ist das züchtung von unsterblichen?
Die lebensform überlebt alles?
wie schnell ist der planet voll und dann wird gestapelt durchs universum.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 12.07.2015 um 17:27 Uhr.
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Irena,

nach meiner Ansicht ist Leben nicht von seiner Umwelt zu trennen, es gibt kein Inneres und Äußeres. Wenn die Vermutungen richtig sind, stammt das irdische Leben aus dem All. Allerdings ist der Einfluss des Kosmos auf das irdische Leben ziemlich einseitig, jedenfalls bislang. Alles hängt von der Sonne ab, und zumindest einmal wurde ganz kräftig von "oben" eingegriffen, als die Dinos so gut wie ausgerottet wurden. Das hat aber der Evolution eine unerwartete Richtung gegeben, um es muss sich noch zeigen, ob erfolgreich.

Aber um auf der Erde zu bleiben - nach allgemeiner Ansicht der Leute, die es wissen sollten, sind im Laufe der Zeit, seit es Leben auf unserem Planeten gibt, an die neunundneunzig Prozent der Arten ausgestorben, einfach, weil sich die Bedienungen geändert haben, weil sie sich nicht gegen andere Arten durchsetzen konnten, weil ihnen im falschem Moment ein Komet auf den Kopf fiel, weil sie einer neuen Krankheit zum Opfer fielen , Sie ihre eigene nähere Umgebung leergefuttert haben, weil, weil, weil...

Wenn du schreibst, sie - die Menschen - zerstören ihre Umwelt, weil sie - manchmal, und manchmal unbeabsichtigt - etwas kulturell Wichtiges tun und sie deshalb Verantwortung trügen, nehme ich lieber den kürzeren Weg. Sie verändern ihre Umwelt, ohne sich um die Zusammenhänge zu kümmern, weil sie die Zusammenhänge nicht kennen, und weil ihnen die Zusammenhänge egal sind. Die Verantwortung, von der du sprichst, ist ein romantisches Märchen und - was dich betrifft - wahrscheinlich der permanenten sozialistischen Revolution geschuldet (das war jetzt ein Scherz!).

Die Menschen verändern ihre Welt, Punkt. Wenn sie das wirklich in Verantwortung für die Welt und als kulturelle Leistung tun würden, würden sie die Natur erst fragen und dann handeln. So aber geht es mit Hurra in den eigenen Untergang. Der einzige Trost ist, dass es dem "Leben an sich" egal ist, das wird bestehen bleiben. Auch dann, wenn wir es fertig brächten, die Erde wieder "wüst und leer" zu machen. Der Kosmos und das Leben sind groß genug.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 12.07.2015 um 17:57 Uhr.
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Wenn der Mensch alle Krankheiten heilen könnte und Niemand mehr stirbt, wird der Herzfehler repariert aber bleibt in der genetischen Linie, sodass bei jeder nachfolgenden Generation dieser Fehler repariert werden muss.
Wenn wegen einer Katastrophe das Gesundheitssystem aussetzt, kommt es zur natürlichen Auswahl.(Selektion)
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 13.07.2015 um 10:55 Uhr.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-64:
Wenn du schreibst, sie - die Menschen - zerstören ihre Umwelt, weil sie - manchmal, und manchmal unbeabsichtigt - etwas kulturell Wichtiges tun und sie deshalb Verantwortung trügen, nehme ich lieber den kürzeren Weg. Sie verändern ihre Umwelt, ohne sich um die Zusammenhänge zu kümmern, weil sie die Zusammenhänge nicht kennen, und weil ihnen die Zusammenhänge egal sind.
Der Mensch ist wahrscheinlich das erste und einzige Lebewesen, das sich überhaupt Gedanken über die Zusammenhänge macht, und versucht sie zu ergründen, wenn er sie nicht versteht.

Den Hasen interessiert nicht, ob er morgen noch Nahrung findet, wenn er heute den Rasen kahlfrisst.
Die Biene interessiert nicht, wenn sie Honig sammelt, dass sie damit auch die Blüten bestäubt und somit das Überleben der Pflanzen sichert und somit letzendes auch ihr eignes Überleben.

Was ist der Unterschied zwischen dem Hasen und dem Menschen, der seine Ressourcen plündert.

Mensch, Biene und Hase sowie alle anderen Spezies sind Ergebnisse der Evolution.
Jede Spezies hat Eigenschaften geerbt, die sie für das Überleben der Art nutzt.
Weder Hase, Biene noch Mensch tragen Schuld daran, dass sie so sind, wie sie sind.
Hase und Biene handeln so, wie es von der Natur vorgegeben wurde, da gibt es keine Schuld, kein richtig oder falsch. Richtig oder falsch ist eine Definition, die erst der Mensch „erfunden“ hat.
Aber auch die Fähigkeit solche und andere Gesetze zu formulieren sind Ergebnisse der Evolution.
Da trifft den Menschen, als „Produkt“ der Evolution keine Schuld.

Die Fähigkeit Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen ist auch Ergebnis der Evolution.
Auch das Gewissen ist Ergebnis der Evolution und erst die zukünftige Menschheitsgeschichte wird zeigen, ob dieser Evolutionsschritt für den Erhalt des Menschen von Nutzen oder von Nachteil ist.

Kurzum, den Menschen trifft, aus rein biologischer Sicht, keine Schuld daran, dass er so ist, wie er ist.

Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-64:
Die Menschen verändern ihre Welt, Punkt. Wenn sie das wirklich in Verantwortung für die Welt und als kulturelle Leistung tun würden, würden sie die Natur erst fragen und dann handeln.

Welches Lebewesen fragt schon die Natur, ob es brechtigt ist, dieses oder jenes zu tun. Da ist der Mensch nunmal keine Ausnahme.

Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2162-63:
ohne selektion, ist das züchtung von unsterblichen?
Die lebensform überlebt alles?
wie schnell ist der planet voll und dann wird gestapelt durchs universum.

Unsterblich wäre weder die Art, noch das Individuum.
Spätestens, wenn die Nahrungvorräte knapp werden, ist schluss mit der grenzenlosen Vermehrung.
Die Individuun würden verhungern und damit möglicherweise auch die gesamte Art.
Man muss nur unterscheiden zwischen aktiver Selektion, also als Beutetier zu enden, und passiver Selektion, wie etwa verhungern, unfruchtbar werden, etc.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 14.07.2015 um 15:36 Uhr.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-64:
Die Menschen verändern ihre Welt, Punkt. Wenn sie das wirklich in Verantwortung für die Welt und als kulturelle Leistung tun würden, würden sie die Natur erst fragen und dann handeln.
Hm-m, es scheint dir die gesellschaftliche Tendenz, die ihre Verantwortung vor der Natur ( und vor Gesellschaft selbst, die in diese Natur eingebettet ist) sieht, entgehen.
Und ja, sicher sind es Gedanken, die erst die Zukunft der Gesellschaft, unsrer Kinder, in Auge haben, die Natur nur sekundär. Stichwort Ökologie, Klimaänderung, Artensicherung etc. So ist in Politik die Nachhaltigkeit auf die ersten Positionen gerückt.

Fakt ist, dass es nicht immer so war. Daher "die Menschen verändern die Welt" ist trivial, wenn die wichtige Tendenzen in der Veränderung der Umwelt, in der Selbstwahrnehmung der Menschheit und der Wahrnehmung ihrer Stelle in der Welt, nicht aufgefasst werden.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 20.07.2015 um 11:43 Uhr.
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Hi, Irena! Zu deinem Beitrag Nr. 2162-67

Nein, mir entgehen die „gesellschaftlichen Tendenzen“ nicht. Ich bin aber zu der Ansicht gekommen, die Romantik, von der ich sprach, liegt darin, dass diese „gesellschaftlichen Tendenzen“ aus unserer Überflussgesellschaft erwachsen.

Denn: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, um Brecht zu zitieren.

Wenn man sich anschaut, wie viele von den Menschen z. B. in Deutschland sich tatsächlich „nachhaltig“ verhalten, kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass es in der Hauptsache ein gebildete Minderheit ist. Und wir können uns diese Minderheit leisten. Falls sich die desinteressierte Mehrheit tatsächlich plötzlich eines Besseren besinnen sollte, würde unser gesamtes Wirtschaftssystem zusammenbrechen. An eine weltweite Einsicht ist gar nicht zu denken, aber WENN diese Einsicht kommen sollte, würden uns die Finanzmärkte und die weltweit agierenden Konzerne schon zeigen, wo der Hammer hängt – bzw. der Panzer steht. Die Menschen in div. Diktaturen wissen es ja bereits.

Aber dergleichen ist nicht zu befürchten. Lasst uns mal erst die Absatzmärkte abgrasen, das schafft schließlich Arbeitsplätze, sagt man – und Dividende, weiß man.

Und die Armen und Geknechteten auf dieser Welt? Sollten sie nicht wenigstens Brot bekommen, wenn wir ihnen schon den Kuchen nicht gönnen?

Aber nein, es sind derer zu viele. Und vielleicht denkt so mancher: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“ Das hat Marie Antoinette zwar nie gesagt, aber der Sinn ist klar.

Wie sollen wir die Welt füttern, wenn es uns an die Torte geht? So ersaufen sie also im Mittelmeer, und bei manchen elenden Lebensumständen mag man die Toten sogar beneiden.

Dass wir als Art die Welt verändern ist sicherlich trivial, wenn es einfach um unser Tun geht. Aber wir verändern sie wissentlich zum Schlechten, und wenn dabei unser Untergang herauskommt, ist das sicher nicht mehr trivial. Oder vielleicht doch, aus Sicht des „Lebens an sich“ betrachtet.

Ja, jede Menge Zynismus, aber Zynismus ist nun mal das Brot der Hoffnungslosen, der am eigenen Anspruch Verzweifelten.
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Was hat eine bloße Überlegung mit Moral zu tun, wenn es um die eigene bzw. deiner Kinder Zukunft geht? Es ist ganz rationale Überlegung.


Übrigens um die Welt zu füttern, finde ich auch - ganz falsche Einsatz. Man muss nicht anderen hindern, ihren Futter selbst zu schaffen. Es ist nämlich das Problem. Der Bewusstsein für diese Art Nachhaltigkeit muss sich noch entwickeln.

Auch nicht jeder macht Kuchen :-)
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Du schreibst: "Was hat eine bloße Überlegung mit Moral zu tun, wenn es um die eigene bzw. deiner Kinder Zukunft geht? Es ist ganz rationale Überlegung."

Rationale Überlegungen haben nichts mit Moral zu tun?! Ja, das Argument kenne ich, so argumentieren die Wirtschaftsbosse mit Vorliebe, die Ergebnisse sind weltweit zu bewundern. Nach meiner Überzeugung sollten moralische Kriterien die Basis für rationale Entscheidungen sein, und nicht umgekehrt. Wie es so schön in der Bibel heißt: Das größte aber ist die Liebe. Manchmal hat das Alte Buch noch was zu bieten.

Es kann aber sein, dass du unter Moral etwas anderes verstehst als ich,.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 20.07.2015 um 19:02 Uhr.
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O´key, da ich muss mich korrigieren. Moral ist aus rationalen Überlegungen entstanden, um die gesellschaftlichen Frieden zu sichern. Diese Regeln haben wir verinnerlicht und fühlen uns schlecht, wenn aus welche auch Gründen, diese Regeln verletzen. Stichwort:Gewissen, Scham.

Die Verantwortung, über welche ich rede, betrifft - eine rationale Überlegung, die zunehmend zu unsren Regeln wird, wird s. z. in Arsenals der Moral eingenommen. Ja man könnte sagen, wir erweitern unsere Moral. Es ist eben eine Tendenz, die nur in letzte Zeit sich entfaltet. Es wundert mich, dass du dem so energisch widersprichst. Für mich ist eben eine Tatsache, die ich beobachte. Wenn es dir entgeht, zeigt, dass unsere Wahrnehmungen für die Welt ist sehr unterschiedlich.

jetzt es einfach mit Hand abwischen und sagen, dass es gibt keine Moral, weil wir klauen, verraten, seitenspünge machen etc., es ist nicht der Kern der Sache eingehen, sondern das Gegenteil - abweichen. Auch für genannte Verstöße gibt es genug Erklärungen, sowohl biologische als soziale-kulturelle Natur.

Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-68:
Nein, mir entgehen die „gesellschaftlichen Tendenzen“ nicht. Ich bin aber zu der Ansicht gekommen, die Romantik, von der ich sprach, liegt darin, dass diese „gesellschaftlichen Tendenzen“ aus unserer Überflussgesellschaft erwachsen.
Mag sein bzw. es ist sicher, dass sie aus Überfluss erwachsen. Es ändert aber nicht an der Tatsache, dass sie sind "erwachsen". Es ist auch klar, dass gerade diese Überflussgesellschaft beginnt die Folgen des Überflusses zu begreifen...
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 21.07.2015 um 15:11 Uhr.
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ist es nicht vielmehr die angst vor der rechnung, wenn wir unseren lebensraum zumüllen oder uns selbst vergiften.
Ich zum Beispiel habe Krebs weil ich um mir die arbeit zu erleichtern die chemische keule verwendet habe.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 23.07.2015 um 11:15 Uhr.
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Hi, Irena! Dein Beitrag Nr. 2162-71

Wie ich sehe, sind wir vollkommen anderer Ansicht bzgl. des Begriffes „Moral“. Aber ich sehe auch, dass du mich missverstehst.

Um von hinten anzufangen: Ich behaupte nicht, dass es keine Moral gäbe, sondern ich behaupte im Gegenteil, dass die Menschen in ihrer Mehrheit ständig gegen die Moral verstoßen. Das können sie ja nur, wenn es Moral gibt.

Was die Entwicklung der Moral angeht, so denke ich, wir sollten zwischen der Moral selbst und den Theorien darüber unterscheiden. Du schreibst, es wären rationale Überlegungen, die auf der Sicherung des Friedens innerhalb einer Gesellschaft zur Moral geführt hätten. Ich halte aber diese rationalen Überlegungen für nachgeordnet, sie sind entstanden, um das Entstehen von Moral eben rational zu begründen (das ist quasi ein Zirkelschluss). Außerdem gibt es doch moralische Überlegungen, die den Frieden in einer Gesellschaft stören und nicht fördern.

Nach meiner Ansicht hat sich Moral sicher auch unter dem Aspekt der Friedenssicherung entwickelt, aber nicht im Sinne von rationalen Überlegungen. Eine Gesellschaft (eine Gruppe von Individuen innerhalb einer Art) hatte einfach einen selektiven Vorteil, wenn sich ihre Mitglieder gegenseitig unterstützten. Solch ein „moralisches“ Verhalten kann man auch bei anderen Arten beobachten (wobei ich davon ausgehe, dass „rationale Überlegungen“ dem Menschen vorbehalten sind, ich glaube nicht, dass ein Schimpanse so denken kann).

Sicher sollte man auch unterscheiden, ob ein „moralisches“ Verhalten ganz direkt und offensichtlich dem Überleben der Art dient – wir alle halten es sicher für moralisch, unsere Kinder zu schützen, das macht aber eine Antilopenmutter ebenfalls, und sie macht es ebenso sicher nicht aus rationaler Überlegung, es „liegt ihr im Blut“, es liegt in ihren Genen.

Nicht direkt und offensichtlich ist das Verhalten aber, wenn der Löwe den Nachwuchs eines Konkurrenten tötet, um seine eigenen Erbanlagen weiterzugeben. Nach unserem Dafürhalten ist das ganz sicher kein „moralisches“ Verhalten, dient aber der Arterhaltung, und die „Friedenssicherung“ liegt darin, dass der schwächere Konkurrent dem stärkeren weichen musst – vielleicht hat der stärkere ihn auch umgebracht. Falls wir ein solches Verhalten auf den Menschen übertragen wollten – und es gibt ganz sicher nicht wenige, die sofort zustimmen würden – hätten wir auch Frieden in einer Gesellschaft.
Eher würde man es aber als Friedhofsruhe bezeichnen.

Du schreibst, dass du nicht verstehst, wie ich gewisse Tendenzen in der Gesellschaft nicht sehen könne. Nun, ich sehe diese Tendenzen, aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es keine Tendenzen sind, die die Menschheit in ihrer Gesamtheit noch rechtzeitig auf einen verantwortungsbewussten Weg bringen. Es sind in Anbetracht der Gesamtzahl der Menschen auf diesem Planeten und in Anbetracht der Unvernunft des Großteils bzw. des Unwissens eines anderen großen Teils der Menschen Tendenzen, die uns dem Abgrund näher bringen.
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Ich stelle fest, dass in den letzten Beiträgen wieder der Mensch zu sehr in den Vordergrund rückt.

Es fallen Worte wie „Moral“
Die Evolution (Ursprungsthema) bedarf keiner Moral, im Gegenteil, sie steht ihr sogar im Wege.
Millionen Jahre funktionierte die Evolution hervorragend, weil es keine Spezies gab, die nach Moral fragte.
Arten kamen und Arten gingen, da bildet der Mensch keine Ausnahme.
Erst der Mensch hat den Begriff Moral "ins Rennen" gebracht und damit eine neue Eigenschaft geschaffen, die nun als artspezifische Eigenschaft zu seinem Überleben oder Untergehen beiträgt, Alle Eigenschaften, di eine Art ausmachen, sind letztendlich Ergebnisse der Evolution, spricht durch Mutation, Selektion Anpassung bestimmt.
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-67:
Hm-m, es scheint dir die gesellschaftliche Tendenz, die ihre Verantwortung vor der Natur ( und vor Gesellschaft selbst, die in diese Natur eingebettet ist) sieht, entgehen.

Und ja, sicher sind es Gedanken, die erst die Zukunft der Gesellschaft, unsrer Kinder, in Auge haben, die Natur nur sekundär. Stichwort Ökologie, Klimaänderung, Artensicherung etc. So ist in Politik die Nachhaltigkeit auf die ersten Positionen gerückt.

Fakt ist, dass es nicht immer so war. Daher "die Menschen verändern die Welt" ist trivial, wenn die wichtige Tendenzen in der Veränderung der Umwelt, in der Selbstwahrnehmung der Menschheit und der Wahrnehmung ihrer Stelle in der Welt, nicht aufgefasst werden.

Ist nicht der Mensch die erste Spezies, die sich über Verantwortung für die Umwelt Gedanken macht?

Welche Löwe, Hase, Elefant etc. . ist sich seiner Verantwortung bewusst. Welche andere Spezies macht sich überhaupt Gedanken, welchen Einfluss sie auf die Umwelt hat.
Verändert nicht jede Termite die Umwelt indem sie ihre Bauten errichtet.
Jeder Biber verändert regional begrenzt die Umwelt durch den Bau von Dämmen, Auswirkungen, die mitunter noch viele Kilometer Flussabwärts auf das Ökosystem Einfluss haben.

Der Mensch, als erste Spezies, die denken kann, die sich ihres Handelns bewusst ist und eine Moral entwickelt, macht sich selbst ein schlechtes Gewissen darüber, was sie für einen schlechten Einfluss auf die Umwelt haben könnte. (gerechtfertigt oder nicht sei mal dahingestellt)

Der Mensch ist nicht besser oder schlechter als andere Spezies, eben genau wie alle anderen ein Produkt der Evolution mit all seinen Eigenschaften, positiv wie negativ.


Und wie ich bereits sagte: Arten kamen und Arten gingen.
Dinosaurier beherrschten die Welt für Millionen Jahre und hielten andere Lebewesen „im Zaum"
erst ihr Verschwinden zeigte was für einen „negativen“ Einfluss sie auf die Entwicklung anderer Spezies, wie etwa die Säugetiere hatten.
Der Mensch ist der Dinosaurier von heute, der heute die Welt beherrscht und sie im „Zaum hält“ bis auch er eines Tages womöglich verschwindet und anderen Spezies eine freie Entwicklung ermöglicht.

Der Löwe frisst die Antilope, der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester und das Virus „killt“ ganze Tierstämme. Tragen sie Schuld daran, was sie tun.
Würde man dem Löwen ein Bewusstsein, eine Moral, einpflanzen, würde er dann zum Vegetarier? Würde er nur noch Aas fressen.
Würde der Kuckuck seine Eier selbst ausbrüten, wenn er „denken“ könnte?
Wir Menschen sind genau so wenig daran schuld, dass die Evolution uns so werden ließ, wie wir nun mal sind, wie auch der Löwe, der Kuckuck und das Virus.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 11.08.2015 um 15:12 Uhr.
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