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Beitrag Nr. 2103-1
05.12.2013 15:41
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Zitat von Giulini:
Wird die Frage » Gibt es Überlichtgeschwindigkeiten? « in dieser Allgemeinheit gestellt, so muss sie mit einem klaren JA beantwortet werden:
Nur bestimmten Ausbreitungsphänomenen setzt die SRT den Wert c als Grenze. Dies betrifft ... allgemein alle Prozesse, die zumindest im Prinzip einer Signalübertragung dienen können, wobei man hier allerdings eine sorgfältige Definition von » Signal « anfügen müsste. Auf jeden Fall würde eine Signalausbreitung mit Überlichtgeschwindigkeit innerhalb der SRT zu Widersprüchen in Kausalitätsverhältnissen führen.
Zitat von Giulini:Heute kennt man in der Astronomie zahlreiche Beispiel für diesen Effekt [ beobachteter Überlichtgeschwindigkeit ].
Ein besonders eindrucksvolles liefert die Galaxie M87, die sich in einer Entfernung von 60 Mio Lichtjahren von uns im Virgohaufen befindet. Aus ihrem Zentrum werden Gasströme entlang sog. Jets auf einer Länge von 5000 Lichtjahren ins All geschleudert, deren gemessene visuelle Geschwindigkeit v(B) die 6-fache Lichtgeschwindigkeit erreichen!.
Getrieben werden diese Jets wahrscheinlich durch ein im Zentrum der Galaxie vorhandenes supermassives Schwarzes Loch. Man schätzt die eigentliche Geschwindigkeit v der Gasströmung [ die also, die sie als Signal hat ] auf höchstens 98% der Lichtgeschwindigkeit.
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Beitrag Nr. 2103-2
06.12.2013 18:12
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Beitrag Nr. 2103-3
08.12.2013 11:17
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2103-2:
Auch ich kann mir Überlichtgeschwindigkeiten vorstellen, der keine "echte" Bewegung zugrunde liegt.
Beispiel: Der Lichtkegel einer sich um die eigene Achse drehenden Lichtquelle erscheint auf einem hinreichend großen Radius als überlichtschnell bewegt.
Zitat:
Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen. Das Wort führt über den französischen Begriff virtuel (fähig zu wirken, möglich).
Virtualität spezifiziert also eine gedachte oder über ihre Eigenschaften konkretisierte Entität, die zwar nicht physisch, aber doch in ihrer Funktionalität oder Wirkung vorhanden ist.
Somit ist "virtuell" nicht das Gegenteil von "real" – obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird – sondern von "physisch".
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Beitrag Nr. 2103-4
08.12.2013 12:40
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Zitat von Giolini (nicht ganz wörtlich):Inhalt wurde gelöscht.
"nicht ganz wörtliche Zitate" sind keine Zitate!
Das öffnet Manipulationen Tor und Tür.
okotombrok
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Beitrag Nr. 2103-5
10.12.2013 22:45
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Beitrag Nr. 2103-6
11.12.2013 00:24
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-5:
Auch von mir eine Klarstellung: Es gibt im Vakuum keine Überlichtgeschwindigkeit, Phasen- und Gruppengeschwindigkeit sowie damit die Signalgeschwindigkeit sind im Vakuum identisch.
Die von dir angeführten Überlichtgeschwindigkeiten beziehen sich auf die Bewegung des Lichts in einem Medium.
Zitat von Henry:
Dort [ wo n < 1 ist ], und nur dort, kann die Phasengeschwindigkeit die Gruppengeschwindigkeit übertreffen. Aber diese Geschwindigkeit ist niemals größer als die Geschwindigkeit des Lichtes im Vakuum.
Zitat von Henry:
Die Beobachtung von Überlichtgeschwindigkeiten bei galaktischen Jets ist ein Trugschluss, weil die Beobachtung mathematisch nicht korrekt interpretiert wird. Wenn man die tatsächlichen physikalischen Gegebenheit berücksichtigt (wenn man zeigt, wie sich Jet und Beobachter zueinander bewegen) zeigt sich, dass es auch hier keine Überlichtgeschwindigkeit gibt.
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Beitrag Nr. 2103-7
11.12.2013 07:39
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Beitrag Nr. 2103-8
11.12.2013 11:35
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-7:
Sorry, jetzt nur kurz: ich meine natürlich die Signalgeschwindigkeit, die c nicht überschreiten kann, mein Fehler!
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-7:
Geschwindigkeiten werden nicht beobachtet, sondern gemessen. Und das muss man richtig machen.
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Beitrag Nr. 2103-9
15.12.2013 17:32
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-8:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-7:
Sorry, jetzt nur kurz: ich meine natürlich die Signalgeschwindigkeit, die c nicht überschreiten kann, mein Fehler!
Welchen Satz genau aus deinem Beitrag 2103-5 soll diese Bemerkung korrigieren?
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-7:
Geschwindigkeiten werden nicht beobachtet, sondern gemessen. Und das muss man richtig machen.
Meiner Ansicht nach verhält es sich so: Die Astronomen machen durch Zahlen quantifizierbare Beobachtungen, die sie mit Hilfe gewisser Gesetze umrechnen in etwas, das sie dann » durch Astronomen beobachtete Geschwindigkeit « nennen.
Die sollte — von unvermeidbarer Messungenauigkeit mal abgesehen —übereinstimmen mit dem, was die ART unter der » durch den Beobachter wahrgenommenen « Geschwindigkeit versteht (wenn man annimmt, der Beobachter sitze dort, wo auch der Astronom saß, als er seine Beobachtung machte).
Was die SRT für die » durch den Beobachter wahrgenommene « Geschwindigkeit vorhersagt, wird i.A. sehr gute Approximation dessen sein, was die ART hierfür liefert.
Gruß, grtgrt
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Beitrag Nr. 2103-10
15.12.2013 19:57
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-9:
ES GIBT KEINE JETS, DIE SICH MIT ÜBERLICHTGESCHWINDIGKEIT BEWEGEN!
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Beitrag Nr. 2103-11
15.12.2013 22:54
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-10:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-9:
ES GIBT KEINE JETS, DIE SICH MIT ÜBERLICHTGESCHWINDIGKEIT BEWEGEN!
Ja, Henry, ganz so sehe ich das auch.
Wie Giulini aber schreibt — ich erinnere an seine beiden in 2103-1 genannten Beispiele — gibt es durchaus Situationen, in denen die SRT zeigt, dass ein Beobachter Überlichtgeschwindigkeit w a h r n i m m t (also beobachtet). Und genau das bestätigt mich ja in meiner Aussage, dass nach der SRT vom Beobachter wahrgenommene Geschwindigkeiten Scheingeschwindigkeiten sind.
Die r e a l e Geschwindigkeit ist stets die, die ein Objekt » aus seiner eigenen Sicht heraus « hat.
Nur diese Geschwindigkeit ist stets kleiner als die des Lichts.
Besonders deutlich kann man das sehen am Beispiel von Myonen (bitte lies, was uns Marcus Chown in einer Situation und Peter Schmüser in einer anderen erklären).
Gruß, grtgrt
Okotombrok (Moderator)
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Beitrag Nr. 2103-12
15.12.2013 23:36
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-10:Die r e a l e Geschwindigkeit ist stets die, die ein Objekt » aus seiner eigenen Sicht heraus « hat.
Nur diese Geschwindigkeit ist stets kleiner als die des Lichts.
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Beitrag Nr. 2103-13
16.12.2013 08:45
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2103-12:Ruhe und gleichförmige Bewegung sind äquivalent – wissen wir schon seit Galileo.
Aus der Sicht eines Beobachters ruht dieser, wenn er nicht beschleunigt.
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Beitrag Nr. 2103-14
16.12.2013 11:32
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2103-12:
Gegen mangelndes Verständnis ist nichts einzuwenden, wenn du uns aber mit Klarstellungen und Besserwisserei kommst, und schlimmer noch, Newbies, die um ein Verständnis der SRT bemüht sind mit deinen Irrtümern überhäufst, dann finde ich das unerträglich.
Reihe dich da ein, wo du nach deinem Kenntnisstand hingehörst: bei den Fragestellern und nicht bei den Oberlehrern.
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Beitrag Nr. 2103-15
16.12.2013 12:05
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-11:
Du schreibst aber in Bezug auf die Jets, dass sich ihre GESCHWINDIGKEIT für einen Beobachter hier anders darstellt als für einen Beobachter dort.
Es werden aber in der SRT nicht Geschwindigkeiten verglichen, sondern Zeiten und Längen. Um es noch einmal zu wiederholen: Die Überlichteschwindigkeiten, die für Jets hier "gemessen" werden, sind nicht wegen irgendeiner "Sicht" anders, sondern sie sind einfach Resultat falscher Berechnungen. Ich bin nicht fit in Mathe, kann das hier also nicht darlegen, im Prinzip geht es darum, dass die Laufzeit des LICHTES zu uns falsch angenommen wird.
Siehe einfach hier: Wikipedia
Zitat:Scheinbar überlichtschnelle Objekte in der Astronomie:
Jets, die etwa von Quasaren ausgesandt werden, scheinen sich aufgrund eines Beobachtungseffekts superluminar zu bewegen. Das geschieht allgemein genau dann, wenn sich ein Objekt einem Beobachter nähert und eine Geschwindigkeit von wenigstens 70,7 % der Lichtgeschwindigkeit besitzt. Beispielsweise bewegte sich ein zwischen 1977 und 1980 beobachteter Jet des Quasars 3C 273 mit scheinbar elffacher Lichtgeschwindigkeit.
Die Erklärung dieser scheinbaren Überlichtgeschwindigkeitsphänomene gab schon 1966 Martin Rees[2] und einige Jahre darauf (1970) wurde das Phänomen auch mit Radioteleskopen gefunden.
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Beitrag Nr. 2103-16
16.12.2013 20:08
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(siehe dort)Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-15:
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Beitrag Nr. 2103-17
16.12.2013 22:17
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-16:
Die Behaupteng, die SRT würde sich mit scheinbaren Beobachtungen befassen ...
Zitat von Giulini:Heute kennt man in der Astronomie zahlreiche Beispiel für diesen Effekt.
Ein besonders eindrucksvolles liefert die Galaxie M87, die sich in einer Entfernung von 60 Mio Lichtjahren von uns im Virgohaufen befindet. Aus ihrem Zentrum werden Gasströme entlang sog. Jets auf einer Länge von 5000 Lichtjahren ins All geschleudert, deren gemessene visuelle Geschwindigkeit v(B) die 6-fache Lichtgeschwindigkeit erreichen!.
Getrieben werden diese Jets wahrscheinlich durch ein im Zentrum der Galaxie vorhandenes supermassives Schwarzes Loch. Man schätzt die eigentliche Geschwindigkeit v der Gasströmung [ die also, die sie als Signal hat ] auf höchstens 98% der Lichtgeschwindigkeit.
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Beitrag Nr. 2103-18
16.12.2013 22:46
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-17:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-16:
Die Behaupteng, die SRT würde sich mit scheinbaren Beobachtungen befassen — ...
Hi Henry,
wie man sieht, missinterpretierst Du mich, denn:
Ich habe nirgendwo von "scheinbaren Beobachtungen" gesprochen, sondern stets nur davon, dass w i r k l i c h e Beobachtung ein Scheinergebnis zeitigt.
Und dass dem tatsächlich so ist, folgt ja allein schon aus der Tatsache, dass verschiedene Beobachter — falls sie relativ zu einander bewegt sind — bei Beobachtung der Bewegung ein und desselben Objekts zu unterschiedlichen (Beobachtungs-) Ergebnissen kommen.
Und die SRT sagt diese Unterschiedlichkeit in den Beobachtungsergebnissen ja sogar voraus.
Der Fall ist vergleichbar mit verschiedenen Personen, die — aus jeweils verschiedener Perspektive — ein und dasselbe Ereignis beobachten: Selbst Photos, die sie machen, werden auf keinen Fall exakt dasselbe Bild ergeben!
Ich erinnere nochmals an das, was Giolini schreibt:
Zitat von Giulini:Heute kennt man in der Astronomie zahlreiche Beispiel für diesen Effekt.
Ein besonders eindrucksvolles liefert die Galaxie M87, die sich in einer Entfernung von 60 Mio Lichtjahren von uns im Virgohaufen befindet. Aus ihrem Zentrum werden Gasströme entlang sog. Jets auf einer Länge von 5000 Lichtjahren ins All geschleudert, deren gemessene visuelle Geschwindigkeit v(B) die 6-fache Lichtgeschwindigkeit erreichen!.
Getrieben werden diese Jets wahrscheinlich durch ein im Zentrum der Galaxie vorhandenes supermassives Schwarzes Loch. Man schätzt die eigentliche Geschwindigkeit v der Gasströmung [ die also, die sie als Signal hat ] auf höchstens 98% der Lichtgeschwindigkeit.
Wenn man die eigentliche Geschwindigkeit der Gasströmung auf höchstens 98% der Lichtgeschwindigkeit schätzt, aber dennoch 6-fache Lichtgeschwindigkeit beobachtet, dann muss das Beobachtungsergebnis doch wohl ein Scheinergebnis sein.
Gruß, grtgrt
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Beitrag Nr. 2103-19
16.12.2013 22:55
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-18:
Ja, Mann Gottes, es ist ein SCHEINERGEBNIS und hat nichts, aber auch gar nichts mit Aussagen der SRT zu tun!
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Beitrag Nr. 2103-20
16.12.2013 23:13
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2103-19:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2103-18:
Ja, Mann Gottes, es ist ein SCHEINERGEBNIS und hat nichts, aber auch gar nichts mit Aussagen der SRT zu tun!
Dass solche SCHEINERGEBNISSE eben doch auch Aussage der SRT sind, rechnet Giolini uns vor (siehe Beispiel 1 aus Beitrag 2103-1).
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.