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Großer Streit um die Zeit

Thema erstellt von Bauhof 
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Hallo Leute,

ein großes Dankeschön für die richtig guten Antworten!!!

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2085-260:
ich denke, deine Frage ist einen neuen Thread wert.

Dem stimme ich zu. Habe eben alle Antworten überflogen (auch deine im neuen Thread, Eugen, - vielen Dank für die super Grundlage/Zusammenfassung), und habe gleich bei Claus´ Antwort gemerkt, dem Thema muss ich etwas mehr Zeit opfern - was sich aber lohnen dürfte. Ich denke, hier kann ich auch folgen - es scheint also nicht so wie z.B. bei der ART zu sein, wo ich mich heute noch frage, was sich ein Herr Einstein da wohl gedacht hat :smiley29:.

Im Moment habe ich wieder lange Schichten, so dass ich erst ab Mitte nächster Woche dazu komme, mich mit diesem Thema genauer zu befassen.

Bis dahin lasst es euch wohlergehen!

Beste Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 26.10.2013 um 20:50 Uhr.
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Um wieder zur Zeit zurückzukommen: Wenn Raum und Zeit nur Gedankengebilde sind, um unsere Umwelt zu beschreiben - was ist dann RaumZeit?
Die RaumZeit läßt sich verbiegen und zusammenstauchen. Das kann man experimentell an Einsteinringen und unserer Sonne nachweisen, wenn bei einer Sonnenfinsternis ein Stern am Sonnenrand sichtbar wird, der sich tatsächlich aber hinter dem Sonnenrand befindet.

RaumZeit ist eine irreführende Bezeichnung. Schade, daß es nicht Quark-Gel oder sonstwie genannt wurde. RaumZeit ist eventuell nichts anderes als ein Brei aus Higgs-Teilchen, Gravitonen, Dunkler Materie, Dunkler Energie, Äther... oder wie auch immer man es schon bezeichnet hat. Mir scheint es, daß all diese Namen für ein und dasselbe stehen.
Ich stelle mir vor, daß Higgs-Teilchen an Materie kleben bleiben. Je mehr Higgs, desto mehr Trägheit und mehr Gravitation. Die freien Higgs-Teilchen schwirren wie Atome eines heißen Gases durch den Raum. Wie die heißen Gase in der Düse eines Raketentriebwerks richtet sich ihr Druck nach allen Seiten und sorgt für die Expansion der RaumZeit. Die darin eingeschlossenen Materieklumpen schwimmen zwangsläufig mit dieser Expansionsbewegung mit.
Wie bei einem schnellen Schlag auf eine Wasseroberfläche oder dem schnellen Lauf über eine Quarkmasse wird dem auftreffenden Objekt ein Widerstand entgegengesetzt. Wenn man langsam die Hand ins Wasser taucht oder auf dem Quark ruhig stehenbleibt, sinkt man mit geringerem Widerstand ein.
Die kompakt an Materie klebenden Higgs-Teilchen sind das Objekt, das in die frei umherschwirrenden Higgs-Teilchen eindringt. Es entsteht erst mal ein Anfangswiderstand (Trägheit). Danach gleitet die Materie mit dem Mantel aus Higgs-Teilchen (wie ein Hai im Wasser) fast widerstandslos weiter.
Die Höchstgeschwindigkeit in diesem Higgs-Medium ist die Lichtgeschwindigkeit. An Photonen kleben keine- oder nur wenige Higgs-Teilchen fest.
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-262:
Um wieder zur Zeit zurückzukommen: Wenn Raum und Zeit nur Gedankengebilde sind, um unsere Umwelt zu beschreiben - was ist dann RaumZeit?
Die RaumZeit läßt sich verbiegen und zusammenstauchen. Das kann man experimentell an Einsteinringen und unserer Sonne nachweisen, wenn bei einer Sonnenfinsternis ein Stern am Sonnenrand sichtbar wird, der sich tatsächlich aber hinter dem Sonnenrand befindet.

RaumZeit ist eine irreführende Bezeichnung. Schade, daß es nicht Quark-Gel oder sonstwie genannt wurde. RaumZeit ist eventuell nichts anderes als ein Brei aus Higgs-Teilchen, Gravitonen, Dunkler Materie, Dunkler Energie, Äther... oder wie auch immer man es schon bezeichnet hat. Mir scheint es, daß all diese Namen für ein und dasselbe stehen.

Langsam, Bernhard!
Zunächst ist "Raumzeit" nichts anderes als ein math. Modell, genauer ein Vektorraum mit Skalarprodukt. Und das ist angesiedelt in dem einen "Teil" der Physik - Relativitätstheorie. Teilchen & Co. gehören in den anderen Teil - Quantentheorie (wie du weißt, ist es bisher nicht gelungen, beides sinnvoll zusammenzubringen).

Und: du schreibst "Wenn Raum und Zeit nur Gedankengebilde sind...". Mit diesem Ansatz kommst du nicht weit und wirst dich immer tiefer in Unklarheiten begeben.

Lass uns mal voraussetzen, dass der Mensch Wahrnehmung besitzt und damit Widerspiegeln kann. Damit ist es einfach möglich, dieser Widerspiegelung den Namen MODELL zugeben und dieses Modell ins Verhältnis zur Wahrnehmung zu setzen. Das ist eigentlich alles, was passiert.
Nun zu streiten, ob dies REAL ist (oder surreal oder blau oder salzig...), kann man machen, bringt aber nicht wirklich viel. Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.
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Warum gibt es ETWAS und nicht NICHTS? (GL)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hilbert Raum am 04.11.2013 um 08:42 Uhr.
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Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
 
Lass uns mal voraussetzen, dass der Mensch Wahrnehmung besitzt und damit widerspiegeln kann. Damit ist es einfach möglich, dieser Widerspiegelung den Namen MODELL zugeben und dieses Modell ins Verhältnis zur Wahrnehmung zu setzen. Das ist eigentlich alles, was passiert.

Nun zu streiten, ob dies REAL ist (oder surreal oder blau oder salzig...), kann man machen, bringt aber nicht wirklich viel. Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.


Das scheint mir schön und recht treffend ausgedrückt ...

 
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Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Lass uns mal voraussetzen, dass der Mensch Wahrnehmung besitzt und damit Widerspiegeln kann. Damit ist es einfach möglich, dieser Widerspiegelung den Namen MODELL zugeben und dieses Modell ins Verhältnis zur Wahrnehmung zu setzen. Das ist eigentlich alles, was passiert.


So einfach ist das !!!!

Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Nun zu streiten, ob dies REAL ist (oder surreal oder blau oder salzig...), kann man machen, bringt aber nicht wirklich viel. Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.

Und das ist einfach nur Phenomenal! Du weißt wirklich was bringt, und was nicht.


Wenn du sowieso alles überblickt hast lass uns doch auch mal , an das ganze Konzept, teilhaben.



mfg
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Hallo

ist es nicht aber trotzdem sinnvoll (zweckmäßig) zwischen dem was sinnlich wahrnehmbar ist und dem was (nur) gedanklich vorstellbar ist zu unterscheiden. Ich nehme an, dass Ersteres von den meisten Menschen mit dem Begriff "Realität" asoziiert wird, während das Zweite gedanklich Vorstellbares, z.B. grüne Männchen auf einem fernen Planeten, Produkte/Konstrukte unserer Phantasie sind.
Ich meine, den Begriff "Realität" im hier genannten Sinn aufzulösen, wie ihr es bei Euren Überlegungen macht, ist nicht zweckmäßig.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-266:
Hallo

ist es nicht aber trotzdem sinnvoll (zweckmäßig) zwischen dem, was sinnlich wahrnehmbar ist, und dem, was (nur) gedanklich vorstellbar ist, zu unterscheiden.

Ich nehme an, dass Ersteres von den meisten Menschen mit dem Begriff "Realität" assoziiert wird, während das Zweite gedanklich Vorstellbares, z.B. grüne Männchen auf einem fernen Planeten, Produkte/Konstrukte unserer Phantasie sind.


Hallo Harti,

all das, was nur gedanklicher Natur ist, ordnet sich zwei völlig verschiedenen Klassen zu:
  • die eine ist die Klasse alle reinen Phantasieprodukte (grüne Männchen auf einem fernen Planeten, ein wirrer Traum, aber z.B. auch viel von dem, was wir als Kunst bezeichnen)
  • die andere aber ist die der mathematischen und logischen Gesetzmäßigkeiten, denen selbst noch die Natur ausnahmslos gehorcht.

Gruß, grtgrt
 
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Hallo Hilbert Raum,

Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Zunächst ist "Raumzeit" nichts anderes als ein math. Modell, genauer ein Vektorraum mit Skalarprodukt. Und das ist angesiedelt in dem einen "Teil" der Physik - Relativitätstheorie. Teilchen & Co. gehören in den anderen Teil - Quantentheorie (wie du weißt, ist es bisher nicht gelungen, beides sinnvoll zusammenzubringen).

Ja, zunächst.
Mir ist dies jedoch zu wenig. Ich denke, dass beide Teile Aspekte der Realität versuchen, zu beschreiben. So ist für mich persönlich die Raumzeit nicht ein mathematisches Modell, sondern Realität, die mit eben jenem Begriff und den RT`s beschrieben wird.

Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Lass uns mal voraussetzen, dass der Mensch Wahrnehmung besitzt und damit Widerspiegeln kann. Damit ist es einfach möglich, dieser Widerspiegelung den Namen MODELL zugeben und dieses Modell ins Verhältnis zur Wahrnehmung zu setzen. Das ist eigentlich alles, was passiert.

Auch das ist mir zu wenig:

Deine Sätze implizieren, dass wir mit unserer Wahrnehmung und deren Verarbeitung immer nur ein Abbild schaffen können, welches mit der Realität nicht viel gemein hat. Für Sinne und Sinneseindrücke mag das zutreffen - das scheint auf den ersten Blick auch leicht beweisbar zu sein: Die Farbe Rot existiert nur in unseren Köpfen. Die Natur an sich kennt dagegen nur unterschiedliche Wellenlängen.
Unsere Wahrnehmung ist auch begrenzt: Wir können z.B. nur ein bestimmtes Spektrum elektromagnetischer Wellen erfassen und verarbeiten. Mit diesem Abblid arbeiten wir dann.
Jedoch:

Wir sind die Natur. In ihrer Entwicklung.
Wir sind aus dem gleichen Stoff wie der Rest des Universums gemacht - ohne jede Ausnahme.
Wir gehorchen den gleichen Regeln wie der Rest des Universums - auch ohne jede Ausnahme.

Deshalb ist es vielleicht sogar absurd, unsere Wahrnehmung von der Realität zu trennen. Wir sind ja diese Realität. Und so ist zwar unsere Wahrnehmung begrenzt und lässt sich täuschen. Aber ob sie die Realität bis zur Unkenntlichkeit verarbeitet, wage ich zu bezweifeln - meines Erachtens dürfte das evolutionstechnisch nicht gerade Vorteile bringen. Unsere kognitiven Fähigkeiten entwickeln sich - und so sind zwar unsere Modelle immer noch unvollständig und fehlerhaft. Dass sie aber nie dicht an die Realität heranreichen können - also bis in alle Ewigkeit - auch das wage ich zu bezweifeln. Allerdings müssen wir als Menschheit wohl noch eine Weile durchhalten :smiley15:.

Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Nun zu streiten, ob dies REAL ist (oder surreal oder blau oder salzig...), kann man machen, bringt aber nicht wirklich viel. Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.

Genau das trifft auch auf den Rest des Universums zu, meine ich - dort heißt das ganze Spiel in unserer Sprache dann Wechselwirkung.

Beste Grüße
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2085-268:
 
... ist es vielleicht sogar absurd, unsere Wahrnehmung von der Realität zu trennen. Wir sind ja diese Realität.


Hallo Stueps,

mir scheint, Du wirfst hier zwei völlig verschiedene — aber gleich reale — Dinge in einen Topf:
  • einmal das, was wahrgenommen wird (von dir "Realität" genannt)
  • und zweitens das, was als Folge solchen Wahrnehmens im Kopf des Wahrnehmenden entsteht (von dir "Wahrnehmung" genannt).

Man darf beides nicht als ein und dasselbe sehen, und deswegen beantworte ich Hartis Frage

Harti schrieb in Beitrag Nr. 2085-266:
Hallo

ist es nicht ... sinnvoll (zweckmäßig) zwischen dem, was sinnlich wahrnehmbar ist, und dem, was (nur) gedanklich vorstellbar ist, zu unterscheiden?

kurz und bündig mit einem klaren JA.


Um mit deinen Begriffen zu sprechen:

Die Wahrnehmung ist ein Teil von uns (falls wir der Wahrnehmende sind),
aber i.A. ist die Schnittmenge zwischen uns und dem, was wir beobachten, leer.

Allein schon dadurch ist bewiesen, dass man das, was du die "Wahrnehmung" nennst, nicht mit dem gleichsetzen kann, was du die "Realität" nennst.



Verwirrend an der ganzen Situation ist nur, dass es Ausnahmen von dieser Regel gibt: z.B. mathematische Gesetzmäßigkeiten. Sie nämlich existieren unabhängig von uns, werden aber dadurch, dass wir sie entdecken, zu einem Teil unseres Wissens, unser Wissen aber ist ein Teil von uns.

Die einzig mögliche Schlussfolgerung daraus scheint zu sein, dass wir in diesem Fall etwas entdeckt haben, was schon immer Teil unserer selbst war. Die Beobachtung hat es uns lediglich bewusst gemacht (aber i.A. ohne dass uns dabei gleichzeitig bewusst wurde,  d a s s  dem so ist).

Gruß, grtgrt
 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 05.11.2013 um 08:56 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-269:
Hallo Stueps,

mir scheint, Du wirfst hier zwei völlig verschiedene —aber gleich reale — Dinge in einen Topf: [...]

Hallo Gebhard, genau das wollte ich mit voller Absicht. Mir gefällt diese absolute Trennung nicht:

Vielleicht ist unsere Interpretation der Wirklichkeit gar nicht so weit von ihr weg. Wir und unser Denken sind ja die Wirklichkeit.

Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 05.11.2013 um 00:25 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2085-268:
Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Zunächst ist "Raumzeit" nichts anderes als ein math. Modell, genauer ein Vektorraum mit Skalarprodukt. Und das ist angesiedelt in dem einen "Teil" der Physik - Relativitätstheorie. Teilchen & Co. gehören in den anderen Teil - Quantentheorie (wie du weißt, ist es bisher nicht gelungen, beides sinnvoll zusammenzubringen).

Ja, zunächst.
Mir ist dies jedoch zu wenig. Ich denke, dass beide Teile Aspekte der Realität versuchen, zu beschreiben. So ist für mich persönlich die Raumzeit nicht ein mathematisches Modell, sondern Realität, die mit eben jenem Begriff und den RT`s beschrieben wird.
Ich halte "RaumZeit" auch für ein reales Objekt. Dagegen sind "Raum" und "Zeit" nur Gedankenmodelle. Das wollte ich im Beitrag Nr. 2085-262 ausdrücken.
Die Wahrnehmung der Umwelt ist wieder eine andere Sache.
Das Problem bei der "RaumZeit" besteht darin, daß man sie nur indirekt nachweisen kann und man deshalb auch keine genaue Vorstellung von diesem Medium hat.
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Nachtrag
Damit nicht wieder lang über real und unreal debattiert wird.

Als imaginäre Gedankengebilde oder Phantasieprodukte (siehe: Beitrag Nr. 2085-267 ) bezeichne ich persönlich solche Dinge, die nicht materiell oder als Strahlung direkt wahrnehmbar sind und nicht wechselwirken können (Raum, Zeit, Mathematik, Liebe, Götter,...)

Die "RaumZeit" :clock: dagegen ist direkt erfahrbar (Gravitation) und wechselwirkt mit Materie und Strahlung. (Beitrag Nr. 2085-262 )
Deshalb stufe ich sie auch als "materiell" ein.
Das Problem bei Diskussionen ist, daß diese materielle "RaumZeit" :clock: , allein schon wegen des Namens mit imaginärem "Raum" und imaginärer "Zeit" verwechselt wird.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bernhard Kletzenbauer am 05.11.2013 um 02:44 Uhr.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-272:
Nachtrag
Damit nicht wieder lang über real und unreal debattiert wird.

Als imaginäre Gedankengebilde oder Phantasieprodukte (siehe: Beitrag Nr. 2085-267 ) bezeichne ich persönlich solche Dinge, die nicht materiell ... wahrnehmbar sind und nicht wechselwirken können (Raum, Zeit, Mathematik, Liebe, Götter,...)

Die "RaumZeit" dagegen ist direkt erfahrbar (Gravitation) und wechselwirkt mit Materie und Strahlung. (Beitrag Nr. 2085-262 )
Deshalb stufe ich sie auch als "materiell" ein.

Das Problem bei Diskussionen ist, daß diese materielle "RaumZeit", allein schon wegen des Namens mit imaginärem "Raum" und imaginärer "Zeit" verwechselt wird.


Ja, da gebe ich Bernhard völlig recht:

Man muss das Modell (sei es gedanklich oder nicht nur gedanklich) vom modellierten Gegenstand unterscheiden — was nicht tut, wer immer nur ein und dasselbe Wort für beide verwendet.

Die Frage aber, ob der modellierte Gegenstand tatsächlich existiert, ist damit noch lange nicht beantwortet.

Die Experimentalphysik hat ja schließlich noch nirgendwo ein Stück absolut leere Raumzeit nachweisen können — ganz im Gegenteil: Sie hat überall dort, wo nichts Konkreteres zu finden war, wenigstens Vakuum nachgewiesen — brodelnde Energie also.


 
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2085-270:
 
Vielleicht ist unsere Interpretation der Wirklichkeit gar nicht so weit von ihr weg. Wir und unser Denken sind ja die Wirklichkeit.


In einigen Fällen — aber eben auch  n u r  in einigen — ist das ja auch durchaus richtig ( siehe mein Beispiel am Ende von Beitrag 2085-269 ).

 
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Hallo,

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-273:
Die Frage aber, ob der modellierte Gegenstand tatsächlich existiert, ist damit noch lange nicht beantwortet.

Richtig, grtgrt.

Jetzt kommt die Relativität im Spiel. Die Realität ist auch relativ von Beobachter abhängig und unterliegt in ein System, dessen Eigenschaften. Was für den einen die Realität ist, könnte für den anderen nur eine dargestellte Simulation sein.
Damit ist die Realität auch dehnbar und unterliegt, wie die Komponente der Raumzeit, eine gewisse Dilatation und Kontraktion.
Die Grenze dazwischen könnte eine verschmierte Quantenwelt sein.

mfg
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Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 2085-275:
 
Was für den einen die Realität ist, könnte für den anderen nur eine dargestellte Simulation sein.

Das ist richtig, es ist halt dann eine nur durch Wahrnehmung erzeugte Realität (einem Bild vergleichbar).

 
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2085-272:
Damit nicht wieder lang über real und unreal debattiert wird.

Hallo Bernhard, da stimme ich zu.
Da ich mich bestimmt auch missverständlich ausgedrückt habe:

Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2085-273:
Man muss das Modell (sei es gedanklich oder nicht nur gedanklich) vom modellierten Gegenstand unterscheiden

Ja klar.
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass wir mit unseren Möglichkeiten vielleicht doch (eines Tages) ein Abbild der Realität schaffen können - eben auch mit Hilfe von gedanklichen Modellen - welches der Realität sehr nahe kommt. Vielleicht können wir eben doch eines Tages die Realität in ihrem Wesen erkennen. Wir sind ja Teil der Realität.

Ich stimme ja Hilbert Raum mit seinem Beitrag Nr. 2085-263 in allen Punkten zu - ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass mir das Ganze dort nicht konsequent zu Ende gedacht schien.

Beste Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 05.11.2013 um 11:38 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2085-277:
Vielleicht können wir eben doch eines Tages die Realität in ihrem Wesen erkennen. Wir sind ja Teil der Realität.

Hallo Stueps,

gerade darum, weil wir Teil der Realität sind, können wir nie die Realität in ihrem Wesen erkennen. Unsere Realität ganz zu überblicken, könnte nur ein Wesen, das außerhalb unserer Realität steht.

Das ist eine Folgerung aus der Quantentheorie. Deshalb ist es auch so schwer, eine quantenmechanische Wellenfunktion für das ganze Universum zu definieren. Kennst du das sog. “Inhaltsrätsel“? Ich habe es jetzt nicht im Wortlaut parat, aber es geht in etwa so:

Ein Kosmologe stellt sich das Universum vor, in dem ein Kosmologe ist, der sich das Universum vorstellt, in dem ein Kosmologe ist, ... usw. Wo ist der Kosmologe?

M.f.G. Eugen Bauhof
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der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2085-278:
 
Gerade darum, weil wir Teil der Realität sind, können wir nie die Realität in ihrem Wesen erkennen. ...

Deshalb ist es auch so schwer, eine quantenmechanische Wellenfunktion für das ganze Universum zu definieren.


Na, wenn das mal nicht das Understatement des Jahres ist!

 
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2085-278:
Hallo Stueps,

gerade darum, weil wir Teil der Realität sind, können wir nie die Realität in ihrem Wesen erkennen. Unsere Realität ganz zu überblicken, könnte nur ein Wesen, das außerhalb unserer Realität steht.

Hallo Eugen,

gutes Argument!

Es scheint also ein Problem des Standpunktes des Betrachters zu sein.
Um es klarzustellen:

Mir geht es um die Annäherung an die Realität. Hilbert Raum schrieb es ja meiner Meinung nach schon sehr treffend:

Hilbert Raum schrieb in Beitrag Nr. 2085-263:
Denn für den Menschen besteht die einzige Interaktion in Wahrnehmung und Widerspiegelung.

Dies scheint unsere Erkenntnisfähigkeit auf absolute Weise (für alle Zeiten) einzuschränken.
Genau das gefällt mir in mehrerer Hinsicht nicht:

Durch unsere kognitiven Fähigkeiten können wir unseren Standpunkt wenigstens im Modell ändern. Wir können uns eben einen Beobachter außerhalb des Universums vorstellen, und darüber spekulieren. Überprüfen des Standpunktes wird in dieser Hinsicht natürlich schwer ;-).
Desweiteren führe ich hierhingehend schon seit Jahren immer ein anderes Argument an:

Wenn wir über das Universum nachdenken, denkt das Universum schließlich über sich selbst nach.
Denn wir sind Teil des Universums, aus dem gleichen Stoff gemacht, den gleichen Regeln folgend. Meines Erachtens haben nicht wir uns zu dem entwickelt, was wir sind, sondern das Universum hat sich zu uns entwickelt.

So gesehen versucht letztlich das Universum selbst, sich wahrzunehmen und sich zu reflektieren. Sich und sein Wesen zu erkennen.

Vielleicht ist diese Denkweise unorthodox und falsch. Aber im Moment stehe ich zu ihr.

Grüße
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