Willkommen in Manus Zeitforum
Henry
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-38:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2041-32:
1. Ruhemasse kann nicht reduziert werden. Wenn sich ein Teilchen mit seinem Antiteilchen vollständig vernichtet, ist das keine Reduktion, sondern eine vollständige Umwandlung beider Teilchen in Strahlung. Reduktion bedeutet „verringern, zurückführen“ und nicht „vernichten“.

in dem Zusammenhang hätte ich folgende Frage:
Wenn sich Teilchen und Antiteilchen gegenseitig treffen und auslöschen, wie hoch ist der Energieanteil?

Lege ich die Formel E=m*c² zugrunde, welche Masse muss ich hier annehmen? Die Masse des Teilchens, oder die Summer der Massen von Teilchen und Antiteilchen, denn das Antiteilchen hat, nach Wikipedia, die gleiche Masse wie das Teilchen.

Wikipedia: Antiteilchen
Zitat von Wikipedia:
Elementarteilchen existieren in zwei Formen, als normales Teilchen und als Antiteilchen. Die beiden Teilchen haben entgegengesetzte elektrische Ladungen und entgegengesetzte Parität. Ihre Masse, ihr Spin und ihr magnetisches Moment sind identisch

Sie vernichten sich VOLLSTÄNDIG, also zu 100% in Energie. Wie die Formel im Einzelnen hier anzuwenden ist, müsste ich auch erst erkunden. Um mit ihr zu arbeiten, muss man sie schon sozusagen "auseinander" nehmen. m steht doch z. B. für die Masse, aber dahinter steckt wieder eine Formel. Man kann E=mc² nicht einfach so einsetzen. Aber ich könnte mir vorstellen, das man die Massen addiert, denn die Gesamtenergie muss ja gleich der Massen beider Teilchen sein.Als Ergebnis sollte so etwas wie E(vorher1) plus E(vorher2) herauskommen. Vielleicht ist ja sogar E=mc²(1)+mc²(2) richtig?

sieh mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Antiteilchen

Man sollte sich öfter auf den neuesten Stand bringen! Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Annihilation, offensichtlich zerstrahlen nicht alle Teilchen-Antiteilchen vollständig.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 23.05.2013 um 13:36 Uhr.
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Otto
Beiträge: 1.233, Mitglied seit 10 Jahren
Mein Dank an alle Teilnehmer der Forums für ihre Beiträge.
Ich habe viel Neues erfahren, besonders aus den konträren Diskussionen.
Ich hatte nicht geahnt, was ich mit meiner einfach scheinenden Frage hervorrufen würde.
Besonderen Dank an Stuebs für seine aufmunternden Worte.
Kein Angst, ich habe noch einige Fragen in petto, aber die sind noch nicht reif für eine Formulierung.
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Traue nie Deinen Sinnen.
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Wrentzsch
Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Weil ich antimaterie als ulk empfinde, kann ich auch nach dem Antiphoton fragen.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 23.05.2013 um 19:35 Uhr.
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Thomas der Große
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

mir fehlt noch der Einstieg zum Thema:
Wieso soll die kinetische Energie etwas mit der absoluten Energie der Ruhemasse zu tun haben?
Gibt es ein Indiz dafür, dass das Zerstrahlen von Materie und deren Beschleunigung auf Lichtgeschwindigkeit
einen Zusammenhang haben?
Kann man einen Grenzprozess konstruieren, d.h. eine Folge beschleunigter Bewegungen,
bei dem sich asymptotisch die Äquivalenz von absoluter Energie und kinetischer Energie ergibt?

lg
Thomas
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Ich bin begeistert!
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Claus
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hans-m,

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-38:
welche Masse muss ich hier annehmen? Die Masse des Teilchens, oder die Summer der Massen von Teilchen und Antiteilchen,

Wenn ein Elektron und ein Positron vollständig zerstrahlen so muss - weil beide Teilchen ja dieselbe Ruhmasse haben - folgendes gelten:

E = 2 me * c2
dabei ist me die Masse des Elektrons bzw. des Positrons

Bei der Zerstrahlung entsteht nun ein einziges Photon, welches wegen des Energierehaltungssatzes dieselbe Energie, wie die beiden Teilchen aufweisen muss. Für die Energie elektromagnetischer Strahlung gilt ja:

E = h * f

Durch Gleichsetzen kann man die Frequenz des entstehenden Photons wie folgt berechnen:

f = 2 me * c2/ h

in Zahlen: f = 2 * 9,1E-31 kg * 9E16 m2/s2 / 6,6E-34 Js = 2,5E20 Hz

Über den Zusammenhang Wellenlänge * Frequenz = Lichtgeschwindigkeit
kann man nun die Wellenlänge des Photons ermitteln:

Lambda = 3E8 m/s / 2,5E20 Hz = 1,2E-12 m

Das entstehende Photon hat also eine Wellenlänge von ca. 1,2 Picometern. Elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen unter 5 pm bezeichnet man als 'Gammastrahlung'. Bei der Zerstrahlung eines Elektron/Positron-Paars entsteht deshalb ein Gammaquant, welches dieselbe Energie besitzt, die zuvor in der Masse beider Teilchen (Elektron und Positron) repräsentiert war.

P.S.: Wenn (was meistens der Fall ist) sich die beiden Teilchen zuvor im Raum bewegen, so besitzen die Teilchen zusätzliche kinetische Energie, die man in die obige Rechnung mit einbeziehen muss. Hier gilt dann: je schneller die Teilchen unterwegs waren, umso kurzwelliger der entstehende Gammaquant.
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,

schön, wieder was von dir zu lesen!

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-45:
Bei der Zerstrahlung entsteht nun ein einziges Photon

hast du eine gute Quelle hierfür?

Ich bezog mich auf den Wikipedia-Artikel, in dem es heißt:

Zitat:
Befindet sich dieses im Parapositronium-Zustand, so tritt seine Zerstrahlung mit einer Halbwertszeit der Größenordnung 1 Nanosekunde ein und ergibt zwei Photonen, die in entgegensetzte Richtungen emittiert werden. Die Annihilation ist jedoch auch „direkt“ ohne Bildung eines gebundenen Positroniumzustands möglich.
Sind Impuls und kinetische Energie des Positroniumatoms vernachlässigbar klein, ist der Winkel zwischen den Emissionsrichtungen der beiden Photonen genau 180° und die Energie jedes Photons 511 keV, die Ruheenergie von Elektron oder Positron.

Sind diese Infos falsch?

Beste Grüße
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2041-44:
Hallo zusammen,

mir fehlt noch der Einstieg zum Thema:
Wieso soll die kinetische Energie etwas mit der absoluten Energie der Ruhemasse zu tun haben?

Hallo Thomas,

Otto stellte die Frage warum sich die Formel für die Ermittlung der kinetischen Energie und die der Energie-Masseäquivalenz unterscheiden. Dann haben wir uns die Herleitung von E=mc2 angeschaut.

Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2041-44:
Gibt es ein Indiz dafür, dass das Zerstrahlen von Materie und deren Beschleunigung auf Lichtgeschwindigkeit
einen Zusammenhang haben?

Das verstehe ich wieder nicht, da bin ick zu doof für, sorry! Und mit deinen letzten Fragen wäre ich dann mal wieder überfordert.

Grüße
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2041-42:
Ich hatte nicht geahnt, was ich mit meiner einfach scheinenden Frage hervorrufen würde.

Hallo Otto,

alles halb so schlimm, wir kriegen uns alle wieder ein. Ab und zu passiert das mal.

Grüße
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Wrentzsch
Beiträge: 1.128, Mitglied seit 13 Jahren
Ich glaube nicht an nur ein Photon, es müssen Zwei sein für den außerordentlich kurzen Abstand und da das Wirkungsquantum immer gleich groß ist.
Außerdem wie soll die Wellenlänge deffiniert sein ohne das zweite Photon.
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1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 24.05.2013 um 02:45 Uhr.
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Henry
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-45:
Hallo Hans-m,

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-38:
welche Masse muss ich hier annehmen? Die Masse des Teilchens, oder die Summer der Massen von Teilchen und Antiteilchen,

Wenn ein Elektron und ein Positron vollständig zerstrahlen so muss - weil beide Teilchen ja dieselbe Ruhmasse haben - folgendes gelten:

E = 2 me * c2
dabei ist me die Masse des Elektrons bzw. des Positrons

Bei der Zerstrahlung entsteht nun ein einziges Photon, welches wegen des Energierehaltungssatzes dieselbe Energie, wie die beiden Teilchen aufweisen muss. Für die Energie elektromagnetischer Strahlung gilt ja:

E = h * f

Durch Gleichsetzen kann man die Frequenz des entstehenden Photons wie folgt berechnen:

f = 2 me * c2/ h

in Zahlen: f = 2 * 9,1E-31 kg * 9E16 m2/s2 / 6,6E-34 Js = 2,5E20 Hz

Über den Zusammenhang Wellenlänge * Frequenz = Lichtgeschwindigkeit
kann man nun die Wellenlänge des Photons ermitteln:

Lambda = 3E8 m/s / 2,5E20 Hz = 1,2E-12 m

Das entstehende Photon hat also eine Wellenlänge von ca. 1,2 Picometern. Elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen unter 5 pm bezeichnet man als 'Gammastrahlung'. Bei der Zerstrahlung eines Elektron/Positron-Paars entsteht deshalb ein Gammaquant, welches dieselbe Energie besitzt, die zuvor in der Masse beider Teilchen (Elektron und Positron) repräsentiert war.

P.S.: Wenn (was meistens der Fall ist) sich die beiden Teilchen zuvor im Raum bewegen, so besitzen die Teilchen zusätzliche kinetische Energie, die man in die obige Rechnung mit einbeziehen muss. Hier gilt dann: je schneller die Teilchen unterwegs waren, umso kurzwelliger der entstehende Gammaquant.

Hi, Claus!

Wie es aussieht, müssen wenigstens zwei Photonen entstehen, aus Gründen der Impulserhaltung. Sind Elektron und Positron anfangs in Ruhe, haben sie den Impuls 0, ein Photon allein kann aber nicht den Impuls 0 haben.
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Hans-m
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2041-40:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-38:
in dem Zusammenhang hätte ich folgende Frage:
Wenn sich Teilchen und Antiteilchen gegenseitig treffen und auslöschen, wie hoch ist der Energieanteil?

Hallo Hans,

der Energieanteil entspricht mindestens genau der Ruhemasse.

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-38:
Lege ich die Formel E=m*c² zugrunde, welche Masse muss ich hier annehmen? Die Masse des Teilchens, oder die Summer der Massen von Teilchen und Antiteilchen, denn das Antiteilchen hat, nach Wikipedia, die gleiche Masse wie das Teilchen.

Nehmen wir den einfachsten Fall Elektron-Positronpaar. Die Ruhemasse beider Teilchen beträgt je ca. 511 kev (Kiloelektronenvolt, 511 000 ev oder Elektronenvolt) geteilt durch c2. Zusammen also ca 1022 kev. Dies entspricht einer Masse von je ca. 9,1 * 10-31 Kilogramm.

Vernichten sie sich (und man kann kinetische Energie vernachlässigen), enstehen zwei Photonen mit einer Energie von je 511 kev.

Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Grüße

demnach wäre die Berechnungsformel:E=(mTeilchen+mAntiteilchen)*c²
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2041-51:
demnach wäre die Berechnungsformel:E=(mTeilchen+mAntiteilchen)*c²

Hallo Hans,
ja, so habe ich es verstanden.

Grüße
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Claus
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Stueps, hallo Henry,

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2041-46:
Ich bezog mich auf den Wikipedia-Artikel, Sind diese Infos falsch?

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2041-50:
Wie es aussieht, müssen wenigstens zwei Photonen entstehen, aus Gründen der Impulserhaltung. Sind Elektron und Positron anfangs in Ruhe, haben sie den Impuls 0, ein Photon allein kann aber nicht den Impuls 0 haben.

Ihr habt recht. Wegen der Impulserhaltung müssen normalerweise 2 Photonen entstehen.
Ich war hier vom gegensätzlichen Prozess, der "Paarbildung" ausgegangen. Dabei entstehen üblicherweise ein Elektron und ein Positron aus einem Photon. Ich dachte, das müsse umgekehrt auch gehen - allerdings habe ich nicht berücksichtigt, dass man im Falle der Paarbildung noch einen Atomkern hat, der den Impuls des Photons aufnimmt. Ohne diesen - also im freien Raum - müssen wohl tatsächlich 2 oder mehrere Photonen entstehen.

Anlass für meinen Beitrag war aber eigentlich die Anwendung der beiden Formeln E = mc2 und E = hf, mit denen ich die Wellenlänge des (bzw. jetzt: der beiden) Photonen berechnen wollte. Unter 511 keV geteilt durch c2, lieber Stueps, konnte ich mir nämlich zunächst nicht so recht was vorstellen. Dank Wiki weiß ich aber nun, das 1 eV = 1,6E-19 Joule sind und letzteres ist doch mal richtig was Handfestes... ;-)

Immerhin hat das Stuepssche 511er Elektron/Positron die halbe Frequenz des von mir fälschlich postulierten: 511 000 * 1,6E-19 / 6,6E-34 = 1,24E20 Hz, entsprechend einer Wellenlänge von 2,4 Picometern.

Fazit: Asche über mein Haupt. 2 x 2,4 pm anstatt 1 x 1,2 pm.
Aber Glück gehabt: :] immer noch "Gamma".
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Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-53:
Anlass für meinen Beitrag war aber eigentlich die Anwendung der beiden Formeln E = mc2 und E = hf, mit denen ich die Wellenlänge des (bzw. jetzt: der beiden) Photonen berechnen wollte. Unter 511 keV geteilt durch c2, lieber Stueps, konnte ich mir nämlich zunächst nicht so recht was vorstellen. Dank Wiki weiß ich aber nun, das 1 eV = 1,6E-19 Joule sind und letzteres ist doch mal richtig was Handfestes... ;-)

Hallo Claus,
hallo zusammen,

vor langer Zeit stellte ich mir eine Liste der physikalischen Konstanten aus verschiedenen Quellen zusammen. Es enthält eine Gegenüberstellung des SI-Systems und des Gaußschen Zentimeter-Gramm-Sekunden-Systems (CGS-System). Besser rechnen kann man mit dem CGS-System. Weil man da viel leichter eine Dimensionsprüfung machen kann.

Wen es interessiert, der kann es sich hier als PDF herunterladen: Physikalische Konstanten im SI-System und CGS-System.

M.f.G. Eugen Bauhof
Signatur:
Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-53:
Aber Glück gehabt: :] immer noch "Gamma".

Puh, das war knapp! :D
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Henry
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Doch noch mal zu meinem Beitrag Nr. 2041-10

Ekin =0.5*m*v^2 lautet vollständig :

Ekin =0.5a*m*a*v^2 bzw. sinnvoller Ekin=m*a*v^2 /2a. Das Ekin wird gewöhnlich als W (für "work") gesetzt, also: W=m*a*v^2 /2a.
Das "a" für Beschleunigung wird gekürzt, deshalb bleibt Ekin=m*v^2 /2 oder eben Ekin=0.5*m*v^2

Der Term "v^2 /2a" in der Formel steht für den Weg, der zurückgelegt wurde, um die bestimmte Beschleunigung zu diesem Zeitpunkt zu erreichen, also s=v^2 /2a. Das ist auch logisch, denn um kinetische Energie auf ein Objekt zu übertragen, muss dieses Objekt beschleunigt werden.

Es war meine Unsicherheit bzgl. mathematischer Formeln, die mich zu schnell hat aufgeben lassen, denn mit der "Herkunft" des Faktors "o,5" in der Formel hatte ich Recht, sie hat nichts mit E=mc^2 zu tun, auch wenn ich dummerweise eingeknickt bin und auch eine falsche Interpretation für "v^2" gegeben hatte. Um die Herleitung dafür mag sich jeder selbst kümmern, kurz googeln bzgl. "Beschleunigung" wird wohl reichen.
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Herr Oberlehrer

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 24.05.2013 um 20:47 Uhr.
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Claus
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2041-44:
Wieso soll die kinetische Energie etwas mit der absoluten Energie der Ruhemasse zu tun haben?
Gibt es ein Indiz dafür, dass das Zerstrahlen von Materie und deren Beschleunigung auf Lichtgeschwindigkeit
einen Zusammenhang haben?
Kann man einen Grenzprozess konstruieren, d.h. eine Folge beschleunigter Bewegungen,
bei dem sich asymptotisch die Äquivalenz von absoluter Energie und kinetischer Energie ergibt?

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2041-47:
Das verstehe ich wieder nicht, da bin ick zu doof für, sorry! Und mit deinen letzten Fragen wäre ich dann mal wieder überfordert.

Hallo Thomas, hallo Stueps,

zu doof sein hilft ja nicht. In Ruhe lesen und ggf. rückfragen könnte vielleicht mehr Licht in Thomas´ Fragen bringen.

Ich denke nicht, dass kinetische Energie und Energie der Ruhmasse eine Verbindung haben, weil die kinetische Energie über alle Maßen wachsen kann, während die Energie der Ruhmasse eine definierten Wert hat.

Das mit dem Grenzprozess verstehe ich so: Ich beschleunige ein Teilchen, z.B. ein Elektron, und irgendwann entspricht dessen kinetische Energie derjenigen seiner Ruhmasse. Ein Aha-Effekt wäre nun gegeben, wenn das Elektron dann (asymptotisch?) Lichtgeschwindigkeit hätte... Aber wir wissen, dass es so ja nicht ist. v=c kann nie erreicht werden. Und die Energie des Teilchens wächst - wie gesagt - bei Annäherung an v=c über alle Maßen.

Auch schon allein, weil die kinetische Energie eines Teilchens vom (relativen) Beobachtungsstandpunkt abhängt, glaube ich, hat die Energiezunahme bei "konventioneller" Beschleunigung eines Teilchens nichts mit der freigesetzten Energie bei einer "Zerstrahlung" desselben Teilchens gemein.
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-57:
Hallo Thomas, hallo Stueps,

zu doof sein hilft ja nicht. In Ruhe lesen und ggf. rückfragen könnte vielleicht mehr Licht in Thomas´ Fragen bringen.

Oder ein gewisser Claus lässt sich hier mal öfter blicken - die Vergangenheit zeigt deutlich, dass auch dies mehr Licht ins Dunkel vieler Fragen bringt ;-).

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-57:
Auch schon allein, weil die kinetische Energie eines Teilchens vom (relativen) Beobachtungsstandpunkt abhängt

Hier habe ich mal zwei neue Fragen:

1. (Nebenbei gefragt) Wieso vertragen sich Elektron und Positron eigentlich nicht? Was ist der Grund, dass Materie und Antimaterie so heftig miteinander reagieren?

2. Elektron und Positron werden auf (sehr) nahe c beschleunigt und zur Kollision gebracht. Es entstehen viele neue Teilchen.
Claus steht dicht am Kollisionsort und kann alle neuen Teilchen beobachten. Er rechnet alle Energien zusammen, und kommt zu dem Ergebnis, dass die Gesamtenergie (also auch die kinetische) der neuen Teilchen mit der Gesamt-Ausgangsenergie des Elektron-Positronpaares exakt übereinstimmt.
Stüps entfernt sich aber gerade mit einem erheblichen Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit vom Kollisionsort.
Hat nun das ursprüngliche, kollidierende Elektron-Positronpaar aus Stüps´ Sicht eine andere Gesamtenergie als aus Claus´ Sicht? Beobachtet Stüps (so er das kann) also weniger neu entstandene Teilchen als Claus?
Wenn ja, fände ich das nämlich ziemlich erstaunlich! Das ergäbe m.E. vielleicht auch Konsequenzen für ganz andere Dinge in unserer Welt. Da muss ich aber erst noch drüber nachdenken.

Grüße

Oh, ich ahne schon meinen Denkfehler in Frage 2. Aber ich warte trotzdem lieber auf eine Antwort.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 24.05.2013 um 23:08 Uhr.
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Claus
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Guten Morgen, Stueps,

Stuepsens harte Nüsse, die nie aufhören, von ihm hinterfragt zu werden... :confused:
zunächst versuche ich mal Frage 2, die scheint mir einfacher...

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2041-58:
Hat nun das ursprüngliche, kollidierende Elektron-Positronpaar aus Stüps´ Sicht eine andere Gesamtenergie als aus Claus´ Sicht?

Irgendwie schon - denn wenn sich der Stueps als ruhend betrachtet, bewegen sich die kollidierenden Teilchen ja nun mit zusätzlicher Geschwindigkeit zu ihm. Allerdings bewegen sie sich von ihm weg, so dass die von Stueps "gesehene" Energie wegen des Doppler-Effekts sinkt und nicht zunimmt.

Stueps könnte z.B. irgendwo im All eine grünleuchtende Taschenlampe sehen. Er könnte sich dann mit einem Raumschiff auf die Taschenlampe zubewegen und solange beschleunigen, bis ihm das Grün der Lampe als Gammastrahlung von 1,2 pm Wellenlänge erscheint. Wenn er dann aus seinem Raumschiff (in geeignetem Winkel?) ein zweites Photon dieser Wellenlänge auf die Taschenlampe zuschickt, könnte er - Kawumm - die Entstehung eines Elektron/Positron Paars beobachten...

Stueps könnte andersherum auch die Zerstrahlung eines Elektron/Positron Paars beobachten, sich dann von diesem Ort (an dem sagen wir einmal weitere solche Paare ständig anihilieren sollen) rasch entfernen und bei ausreichender Relativgeschwindigkeit zum ursprünglichen Ort feststellen, dass die ursprünglichen 1,2 pm-Gammaquanten zu gewöhnlichem grünen Licht mutiert sind. Den jetzt "grünen Gammaquant" kann er dann in seiner neuen Umgebung, so wie jedes andere grüne Licht auch, z.B. von der Elektronenhülle eines Bariumatoms absorbieren lassen (etwas, was mit einem Gammaquant nie und nimmer funktionieren würde...)

Entscheidend ist immer der Ort des Geschehens. Dort muss die Energie passen.

Zitat von Stueps:
Wieso vertragen sich Elektron und Positron eigentlich nicht? Was ist der Grund, dass Materie und Antimaterie so heftig miteinander reagieren?

Für diese Frage bin ich zu doof. Aber das hilft ja nicht, daher muss ich jetzt spekulieren:

Vielleicht trifft hier ja ein Elektron nicht auf ein "Positron", sondern auf ein in der Zeit rückwärts laufendes Elektron (vgl. Beitrag Nr. 1860-39). Um kausale Widersprüche bei einem "Treffen" dieser Art zu vermeiden, könnte es ja so eine Art "kosmische Zensur" geben, die ein solches Treffen verbietet, und statt dessen jedwede, sich solch eine Ungeheurlichkeit anmaßenden Individuen, - Puff - in Luft (oder besser: in Gammaquanten) auflöst. ;-)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 25.05.2013 um 08:55 Uhr.
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Henry
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2041-59:
Zitat von Stueps:
Wieso vertragen sich Elektron und Positron eigentlich nicht? Was ist der Grund, dass Materie und Antimaterie so heftig miteinander reagieren?

Für diese Frage bin ich zu doof. Aber das hilft ja nicht, daher muss ich jetzt spekulieren:

Vielleicht trifft hier ja ein Elektron nicht auf ein "Positron", sondern auf ein in der Zeit rückwärts laufendes Elektron (vgl. Beitrag Nr. 1860-39). Um kausale Widersprüche bei einem "Treffen" dieser Art zu vermeiden, könnte es ja so eine Art "kosmische Zensur" geben, die ein solches Treffen verbietet, und statt dessen jedwede, sich solch eine Ungeheurlichkeit anmaßenden Individuen, - Puff - in Luft (oder besser: in Gammaquanten) auflöst. ;-)

Guten Morgen!

Auch von mir mal eine Spekulation: Vielleicht ist es eine Frage der Sichtweise, und Elektron und Positron "vernichten" sich gar nicht, sondern "vereinigen" sich zu einem "Urzustand". Wenn ich das richtig sehe, sind es immer Ladungen, durch die sich Teilchen und Anti-Teilchen unterscheiden. Elektron z. B. e- und Positron e+, elektrische Ladung. Wenn sie sich vereinigen, gehen sie in den Zustand zurück der Energie zurück, in dem sie sich befindet, bevor sie zur Materie "auskristllisiert". Irgendwie "wollen" die Teilchen Anti-Teilchen das auch, sie ziehen sich unausweichlich an, eben wegen der verschiedenen Ladungen. Gut, ja, das ist jetzt mehr spekulativ als wirklich physikalisch, aber warum mal nicht so?
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 25.05.2013 um 11:10 Uhr.
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