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Sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander bewegende Systeme

Thema erstellt von Grtgrt 
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 

Sich mit Lichtgeschwindigkeit zueinander durch die Zeit bewegende Systeme:


Wir betrachten 3 Bezugssysteme S, V, Z, deren Ursprung sich zeitlich, aber nicht örtlich zueinander bewegt. Genauer:
  • Der Ursprung uS von S hat in S die Koordinaten (0,0,0,0).
  • Der Ursprung uV von V habe in S zum Zeitpunkt tS die Koordinaten (0,0,0,–tS)
  • Der Ursprung uZ von Z habe in S zum Zeitpunkt tS die Koordinaten (0,0,0,tS)

Wie sich aus der Definition der Minkowski-Metrik ergibt, bewegt sich jedes örtlich ruhende Objekt mit Lichtgeschwindigkeit durch die Zeit.
Daraus folgt:

Aus Sicht von S bewegen sich uV und uZ mit Lichtgeschwindigkeit in genau entgegengesetzte Richtung.

Wie lässt sich nun rechnerisch zeigen, dass
  • uV und uZ sich dennoch nur mit Lichtgeschwindigkeit auseinander bewegen (und das aus eigener Sicht ebenso wie aus der Sicht von S)
  • und dass von uV ausgesandtes Licht die zeitlich variablen Raumzeitstellen uS und uZ (aus Sicht von V) deswegen gleichzeitig erreichen sollte — sie in Wirklichkeit aber gar nicht erreicht?

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 18.04.2013 um 12:17 Uhr.
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Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.476, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Grtgrt,

der Ursprung eines Inertialsystems muss an irgendetwas "festgemacht" werden, von dem aus beobachtet werden kann.
Zwei Inertialsysteme, die sich mit LG voneinander entfernen, würde bedeuten, zwei Beobachter entfernen sich mit LG voneinander.
Das macht keinen Sinn weil geht nicht.

mfg okotombrok
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Hallo Grtgrt und Okotombrok,

ich stell mir die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit so vor, dass elektromagnetische Wellen sich im Verhältnis zu jedem anderen Objekt, egal ob dieses Objekt in alltäglicher, nicht relativistischer Sicht, als ruhend oder bewegt vorgestellt wird, immer mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Da elektromagnetische Wellen nicht ruhend vorgestellt werden können, ist in Anwendung des Relativitätsprinzips die Differenzgeschwindigkeit zwischen jedem (herkömmlich ruhend oder bewegt vorgestellten) Objekt und elektromagnetischen Wellen die Lichtgeschwindigkeit.
Die Differenzgeschwindigkeit zwischen zwei Objekten kann nicht die Lichtgeschwindigkeit sein, weil sonst elektromagnetische Wellen im Verhältnis zu einem der Objekte ruhen müssten.

Ist das zu kompliziert oder nachvollziehbar und richtig oder falsch ?

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harti am 19.04.2013 um 08:43 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2035-3:
Hallo Grtgrt und Okotombrok,

ich stell mir die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit so vor, dass elektromagnetische Wellen sich im Verhältnis zu jedem anderen Objekt, egal ob dieses Objekt in alltäglicher, nicht relativistischer Sicht, als ruhend oder bewegt vorgestellt wird, immer mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Da elektromagnetische Wellen nicht ruhend vorgestellt werden können, ist in Anwendung des Relativitätsprinzips die Differenzgeschwindigkeit zwischen jedem (herkömmlich ruhend oder bewegt vorgestellten) Objekt und elektromagnetischen Wellen die Lichtgeschwindigkeit.
Die Differenzgeschwindigkeit zwischen zwei Objekten kann nicht die Lichtgeschwindigkeit sein, weil sonst elektromagnetische Wellen im Verhältnis zu einem der Objekte ruhen müssten.

Ist das zu kompliziert oder nachvollziehbar und richtig oder falsch ?

MfG
Harti

Hi, Harti!

Es gibt sehr wohl Bezugssyteme, die sich mit Lichtgeschwindigkeiten bewegen : Zum einen jedes masselose Teilchen, also z. B. Photonen. Zum anderen alle Objekte (Galaxien), die sich jenseits des Ereingnishorizontes des Kosmos befinden, die sich also sogar mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen (Achtung, Expansion des Raumes selbst!). Für all diese Objekte gilt ganz einfach, dass sie keine Information austauschen können, weil das Licht sie nicht erreicht - zwei Lichtstrahlen werden sich niemals überholen, aber du musst nur eine Taschenlampe wiederholt ein- und ausschalten, dann weißt du, was gemeint ist. Die Übertragung per Licht hat den Effekt, dass sich die Wellenlängen verändern, wenn wir uns einem Objekt nähern (Blauverschiebung) bzw. uns entfernen (Rotverschiebung). Das Licht der Andromeda ist z. B. blauverschoben, wir nähern uns an. Für Photonen gilt, wenn sie sich nähern, sie sind sofort beieinander, es vergeht keine Zeit - aus Sicht der Photonen - für die Annäherung, wenn sie sich entfernen, "wissen" sie nicht, dass es andere Photonen gibt, die Wellenlänge ist ins Unendliche ausgedehnt.
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-4:
Es gibt sehr wohl Bezugssyteme, die sich mit Lichtgeschwindigkeiten bewegen : Zum einen jedes masselose Teilchen, also z. B. Photonen.

Hallo Henry,

die masselosen Teilchen bewegen sich zwar mit Lichtgeschwindigkeit, aber man kann diesen Teilchen dennoch kein Bezugssystem zusprechen. Warum? Weil z.B. ein Photon in so einem ihm fiktiv zugeordneten Bezugssystem per Definition in Ruhe wäre. Aber das Photon kann nicht zur Ruhe kann.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-5:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-4:
Es gibt sehr wohl Bezugssyteme, die sich mit Lichtgeschwindigkeiten bewegen : Zum einen jedes masselose Teilchen, also z. B. Photonen.

Hallo Henry,

die masselosen Teilchen bewegen sich zwar mit Lichtgeschwindigkeit, aber man kann diesen Teilchen dennoch kein Bezugssystem zusprechen. Warum? Weil z.B. ein Photon in so einem ihm fiktiv zugeordneten Bezugssystem per Definition in Ruhe wäre. Aber das Photon kann nicht zur Ruhe kann.

M.f.G. Eugen Bauhof

Eugen,

das Photon IST das Bezugssystem, in Bezug auf sich selbst ist es in Ruhe! (Ich ahne, woher das Missverständnis kommt, es liegt an der Gleichsetzung von "Koordinatensystemen" mit "Bezugssystemen")
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2035-2:
Hallo Grtgrt,

der Ursprung eines Inertialsystems muss an irgendetwas "festgemacht" werden, von dem aus beobachtet werden kann.
Zwei Inertialsysteme, die sich mit LG voneinander entfernen, würde bedeuten, zwei Beobachter entfernen sich mit LG voneinander.
Das macht keinen Sinn weil geht nicht.

mfg okotombrok


Nun, Okotombrok, es geht doch:

wie Henry ganz richtig bemerkt, kann es Sterne geben (und gibt sie wohl auch), die sich — der Expansion des Universums wegen — mit einer Geschwindigkeit auseinander bewegen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist.

Nun kann man ja ganz sicher jeden dieser beiden Sterne als Ursprung eines Bezugssystems sehen. Da der Begriff "Inertialsystem" offenbar ein SRT-spezifischer ist, wird man diese beiden Systeme nicht Inertialsysteme nennen können. Das aber zeigt ja nur, dass eine allgemeinere Theorie her muss.

FRAGE also: Gibt es eine Theorie, die selbst im Beispiel dieser zwei Sterne noch Aussagen machen kann?


Nebenbei: Auf Einstein online wird definiert:

Zitat:
 
Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem, in dem  das Trägheitsgesetz der Mechanik  gilt:

Körper, auf die keine Kräfte wirken, befinden sich in Ruhe oder laufen mit konstanter Geschwindigkeit auf geraden Bahnen.

 


Nach dieser Definition müssten selbst meine zwei Sterne im Beispiel oben noch ein Inertialsystem begründen. Dass die SRT auf sie nicht anwendbar ist, liegt wohl einfach daran, dass die davon ausgeht, dass sich kein Körper relativ zu einem anderem mit einer Geschwindigkeit höher als c bewegen kann.

Nun: Auch die ART geht davon aus. Warum aber sagen ihre Gleichungen uns dann, dass der Raum sich sehr wohl mit höherer Geschwindigkeit ausdehnen kann?


Bin sehr gespannt auf Deine Antworten,
Gruß, grtgrt

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 19.04.2013 um 15:05 Uhr.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-7:
 
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2035-2:
Hallo Grtgrt,

der Ursprung eines Inertialsystems muss an irgendetwas "festgemacht" werden, von dem aus beobachtet werden kann.
Zwei Inertialsysteme, die sich mit LG voneinander entfernen, würde bedeuten, zwei Beobachter entfernen sich mit LG voneinander.
Das macht keinen Sinn weil geht nicht.

mfg okotombrok


Nun, Okotombrok, es geht doch:

wie Henry ganz richtig bemerkt, kann es Sterne geben (und gibt sie wohl auch), die sich — der Expansion des Universums wegen — mit einer Geschwindigkeit auseinander bewegen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist.

Nun kann man ja ganz sicher jeden dieser beiden Sterne als Ursprung eines Bezugssystems sehen. Da der Begriff "Inertialsystem" offenbar ein SRT-spezifischer ist, wird man diese beiden Systeme nicht Inertialsysteme nennen können. Das aber zeigt ja nur, dass eine allgemeinere Theorie her muss.

FRAGE also: Gibt es eine Theorie, die selbst im Beispiel dieser zwei Sterne noch Aussagen machen kann?


Nebenbei: Auf Einstein online wird definiert:

Zitat:
 
Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem, in dem  das Trägheitsgesetz der Mechanik  gilt:

Körper, auf die keine Kräfte wirken, befinden sich in Ruhe oder laufen mit konstanter Geschwindigkeit auf geraden Bahnen.

 


Nach dieser Definition müssten selbst meine zwei Sterne im Beispiel oben noch ein Inertialsystem begründen. Dass die SRT auf sie nicht anwendbar ist, liegt wohl einfach daran, dass die davon ausgeht, dass sich kein Körper relativ zu einem anderem mit einer Geschwindigkeit höher als c bewegen kann.

Nun: Auch die ART geht davon aus. Warum aber sagen ihre Gleichungen uns dann, dass der Raum sich sehr wohl mit höherer Geschwindigkeit ausdehnen kann?


Bin sehr gespannt auf Deine Antworten,
Gruß, grtgrt

 

Nach der SRT kann JEDER gleichförmig bewegte Körper sich selbst als in Ruhe befindlich betrachten. JEDES gleichförmig bewegte System ist danach ein Inertialsystem.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-8:
 
Nach der SRT kann JEDER gleichförmig bewegte Körper sich selbst als in Ruhe befindlich betrachten. JEDES gleichförmig bewegte System ist danach ein Inertialsystem.


Völlig richtig, Henry,

aber das beantwortet keine meiner 2 Fragen (denn die zielen ja darauf ab, in welchem Umfang — und auf Basis welcher Theorie — man zwei Bezugssysteme, die sich schneller als das Licht auseinanderbewegen, zueinander in Beziehung setzen kann).

 
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Okotombrok (Moderator)
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-7:
Dass die SRT auf sie nicht anwendbar ist, liegt wohl einfach daran, dass die davon ausgeht, dass sich kein Körper relativ zu einem anderem mit einer Geschwindigkeit höher als c bewegen kann.

Nun: Auch die ART geht davon aus. Warum aber sagen ihre Gleichungen uns dann, dass der Raum sich sehr wohl mit höherer Geschwindigkeit ausdehnen kann?

Hallo Grtgrt,

die ART sagt aus, dass der Raum sich beschleunigt ausdehnt und wir somit höhere Geschwindigkeiten als c ermitteln.
Nicht aber die Sterne bewegen sich mit Überlichtgeschwindigkeit voneinander fort, und schon gar nicht beschleunigt.
Dann müsste ja auch unsere Sonne beschleunigt werden und dann würde es wohl anders aussehen in unserem Planetensystem.

Zitat:
Körper, auf die keine Kräfte wirken, befinden sich in Ruhe oder laufen mit konstanter Geschwindigkeit auf geraden Bahnen.

mit Körper sind hier massebehaftete Körper gemeint und wohl ein ganzes Ensemble von Teilchen.
Elementarteilchen bewegen sich nicht auf Bahnen durch den Raum, das kannst du bei Görnitz und Zeilinger, die du so oft schon zitierst hast, nachlesen. Photonen sind schon gar nicht als solches zu verstehen.

mfg okotombrok
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-7:
... wie Henry ganz richtig bemerkt, kann es Sterne geben (und gibt sie wohl auch), die sich — der Expansion des Universums wegen — mit einer Geschwindigkeit auseinander bewegen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist.

Hallo Grtgrt,

das ist ein Trugschluss, dass sich wegen der Expansion des Universums die Sterne mit einer Geschwindigkeit auseinander bewegen, die größer als die Lichtgeschwindigkeit ist. Die Sterne bewegen sich nicht im Raum voneinander weg, sondern nur der Raum dazwischen dehnt sich durch die Expansion des Universums aus. Dies darf nicht als Geschwindigkeit zwischen den Sternen interpretiert werden. Und damit gibt es auch in der Kosmologie keine Geschwindigkeit mit v>c.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Hallo Eugen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-11:
Die Sterne bewegen sich nicht im Raum voneinander weg, sondern nur der Raum dazwischen dehnt sich durch die Expansion des Universums aus.

Das ist richtig.
Jedoch: Die Sterne sind in diesem Raum eingebettet.

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-11:
Dies darf nicht als Geschwindigkeit zwischen den Sternen interpretiert werden. Und damit gibt es auch in der Kosmologie keine Geschwindigkeit mit v>c.

Das ist m.E. so nicht ganz richtig. Sterne, genügend weit voneinander entfernt, und in einem beschleunigt expandierenden Raum eingebettet, können sich meines Wissens nach eben doch mit v>c voneinander fortbewegen, ohne die Rt´s zu verletzen. Eben weil der Raum, in dem die Sterne eingebettet sind, sich mit v>c auf genügend großen Skalen ausdehnt. Jedoch kann ein Stern vom anderen nichts erfahren, eben weil die Informationssignale, die maximal mit c stattfinden können, nun zu langsam sind. Ein von einem Stern ausgesendetes Signal entfernt sich demnach immer noch vom anderen Stern, obwohl es direkt in seine Richtung ausgesandt wurde.

Also: Informationsübertragung kann nie schneller als c sein, und Bewegung im Raum kann auch nie schneller als c sein. Jedoch gibt es durchaus in der Kosmologie Geschwindigkeiten von Objekten größer c.

Hilfreich vielleicht dies hier. (siehe insbesondere der Abschnitt "Rotverschiebung")

Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 19.04.2013 um 18:15 Uhr.
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2035-9:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2035-8:
 
Nach der SRT kann JEDER gleichförmig bewegte Körper sich selbst als in Ruhe befindlich betrachten. JEDES gleichförmig bewegte System ist danach ein Inertialsystem.


Völlig richtig, Henry,

aber das beantwortet keine meiner 2 Fragen (denn die zielen ja darauf ab, in welchem Umfang — und auf Basis welcher Theorie — man zwei Bezugssysteme, die sich schneller als das Licht auseinanderbewegen, zueinander in Beziehung setzen kann).

 

Doch, Gebhard, die SRT beantwortet diese Frage sehr wohl. Denn was fast immer übersehen wird: Die SRT verbietet nur die Lichtgeschwindigkeit für massebehaftete Objekte, nicht aber Überlichtgeschwindigkeit. Schau dir entsprechende Darstellungen im Koordinatensystem an, die Gerade für die Lichtgeschwindigkeit ist die Winkelhalbierende, der Bereich zur t-Achse wird zeitartig, der Bereich zur s-Achse hin raumartig genannt. Die Vorstellung von Tachyonen (überlichtschnelle, aber vermutlich rein theoretische Teilchen) entspricht vollkommen einer zulässigen Lösung von Einsteins Gleichungen.
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Gilt die Maximal Geschwindigkeit nur örtlich zwischen Objekt und Raum.
Ist damit die Regel nicht gültig bei weit von einander entfernten Räumen und dessen Inhalt?
Der Raum kann nach der Inflationstheorie schneller als das Licht sein!
Bei rund 4000Megaparsek Abstand und der Hubblekonstanten ist die Geschwindigkeitsdifferenz 1c. Wie bei 8000 Megaparsek Abstand?
Und im Hintergrund läuft Neil Young mit Helpless.
Signatur:
1=(h/s³)*(h/t) und 1/cc>0
Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 19.04.2013 um 20:35 Uhr.
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2035-12:
Sterne, genügend weit voneinander entfernt, und in einem beschleunigt expandierenden Raum eingebettet, können sich meines Wissens nach eben doch mit v>c voneinander fortbewegen, ohne die Rt´s zu verletzen.

Hallo Stueps,

ich denke, du meinst das Richtige.
Aber ich würde in diesem Zusammenhang das Wort “fortbewegen“ vermeiden. Beim Gebrauch des Wortes “Bewegung“ ist in der SRT immer eine Relativbewegung gemeint. Ich würde es wie folgt formulieren:

“Der Abstand zwischen Sternen, die genügend weit voneinander entfernt und in einem beschleunigt expandierenden Raum eingebettet sind, vergrößert sich der Raum mit einer so großen Rate, dass sich die Sterne scheinbar mit v>c voneinander wegbewegen.“

Die SRT wird deshalb nicht ausgehebelt, weil diese "Relativgeschwindigkeit" zwischen den Sternen eben nur scheinbar oder fiktiv ist.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 20.04.2013 um 11:07 Uhr.
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Hallo Bauhof,

eigentlich wollte ich hier nur etwas mitlesen, habe aber eine wichtige Anmerkung.
Du schriebst:
“Der Abstand zwischen Sternen, die genügend weit voneinander entfernt und in einem beschleunigt expandierenden Raum eingebettet sind, vergrößert sich der Raum mit einer so großen Rate, dass sich die Sterne scheinbar mit v>c voneinander wegbewegen.“

Bei Quasaren werden Jets beobachtet, welche mit hoher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung emittiert werden. Die Teilchen entfernen sich tatsächlich mit Überlchtgeschwindigkeit voneinander. Wir beobachten sie allerdings mit Licht und dabei gilt alles aus der SRT.
Auch bei zwei Taschenlampen, welche wir in entgegengesetzte Richtung halten, entfernt sich das Licht voneinander mit doppelter Lichtgeschwindigkeit, nur können wir davon nichts beobachten. Selbst das Auftreffen, beispielsweise auf dem Mond, kann ja nur mit Signalen beobachtet werden, welche uns (und auch jeden anderen Beobachter) mit Lichtgeschwindigkeit erreicht und exakt der SRT gehorcht.

Deshalb braucht man nicht das Wort "scheinbar" zu verwenden.

Viele Grüße
Lothar W.
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Erklären kleine diskrete Objekte die Grundlagen der Standardphysik?
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2035-16:
Bei Quasaren werden Jets beobachtet, welche mit hoher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung emittiert werden. Die Teilchen entfernen sich tatsächlich mit Überlchtgeschwindigkeit voneinander. Wir beobachten sie allerdings mit Licht und dabei gilt alles aus der SRT.

Hallo Struktron,

genau deshalb, weil wir die ("Überlicht")-Geschwindigkeit der sich voneinander entfernenden Teilchen nicht beobachten können, verwende ich das Wort "scheinbar"

M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 20.04.2013 um 13:41 Uhr.
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Hallo Eugen,
Du schriebst:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-17:
genau deshalb, weil wir die ("Überlicht")-Geschwindigkeit der sich voneinander entfernenden Teilchen nicht beobachten können, verwende ich das Wort "scheinbar"
Bei dem Quasar oder auch beim Widerhall von Sternexplosionen auf weit entfernten Staubwolken, beobachten wir aber in ungefähr gleich weiter Entfernung Ereignisse, deren Ursache wir teilweise auch kennen, weil uns das Signal auf geradem Weg früher erreichte. Die Rechnungen gehen exakt nach der SRT. Quer zu unserer Beobachtung bewegen sich die Signale, bei Licht mit c, bei Jets teilweise mit 0.8 c, in entgegen gesetzter Richtung von der Quelle weg. Da gilt die normale Geschwindigkeitsaddition für die sich in Gegenrichtung bewegenden Signale. Die Entfernung voneinander erfolgt mit Geschwindigkeiten größer als c und wir beobachten diese auch. Nur wenn zwischen solchen Objekten eine Kommunikation stattfinden würde, wäre deren Übertragungsgeschwindigkeit mit der SRT zu berechnen, also = c. Das Wort "scheinbar" verwirrt unnötigerweise. Deine Auffassung wird übrigens oft so dargestellt, ist aber trotzdem unzweckmäßig.
MfG
Lothar W.
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Struktron schrieb in Beitrag Nr. 2035-18:
Die Rechnungen gehen exakt nach der SRT. Quer zu unserer Beobachtung bewegen sich die Signale, bei Licht mit c, bei Jets teilweise mit 0.8 c, in entgegen gesetzter Richtung von der Quelle weg. Da gilt die normale Geschwindigkeitsaddition für die sich in Gegenrichtung bewegenden Signale.

Hallo Strukton,

ok, dann rechne bitte an einem konkreten Beispiel vor, wie das mit der normalen Geschwindigkeitsaddition zu bewerkstelligen ist. Ich bin gerne bereit, dazu zu lernen. Du kannst hier in diesem Forum hoch- und tiefgestellte Indizes verwenden.

M.f.G. Eugen Bauhof
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Hallo Eugen,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 2035-15:
Ich würde es wie folgt formulieren:

“Der Abstand zwischen Sternen, die genügend weit voneinander entfernt und in einem beschleunigt expandierenden Raum eingebettet sind, vergrößert sich der Raum mit einer so großen Rate, dass sich die Sterne scheinbar mit v>c voneinander wegbewegen.“

jetzt ist bei mir der Groschen gefallen. Ich hielt eben dieses "scheinbar" für falsch, weil die beschleunigte Entfernungszunahme ja echt ist. Aber die Sterne/Objekte bewegen sich natürlich nicht im Raum, sondern der Raum selbst ist es, der beschleunigt expandiert. So hast du natürlich recht mit dem "scheinbar". Ich merke, wie schwierig hier eine Formulierung ist, ohne dass sie missverständlich wird.
Fakt ist, dass wir beide das selbe meinen, insofern kann ich persönlich mich auch mit deiner Formulierung anfreunden.

Beste Grüße
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