Willkommen in Manus Zeitforum
Markus124
Beiträge: 2, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und bin überrascht, über die vielen Zeitexperten, die hier fleißig Posts schreiben.

Da ich mich selbst für dieses Themengebiet sehr stark interessiere und gerne die Zeitthematik in einer Forschungsarbeit untersuchen möchte, würde ich mir gerne mal anhören, was die Community hier so für Ideen hat.

Ich interessiere mich insbesondere für den Bereich der subjektiven Zeitempfindung und der Messbarkeit der subjektiven Zeit. Was sind den so eure Erfahrungen in diesem Themengebiet? Hat jemand vielleicht wertvolle Links, Videos, Artikel oder Studien über die Messbarkeit des subjektiven Zeitempfindens? Oder hat jemand vielleicht Vorschläge, anhand welchen Kriterien (auch Persönlichkeitsmerkmale etc.) man das subjektive Zeitempfinden untersuchen könnte?

Dabei beziehe ich mich vor allem auf die Zeitwahrnehmung größerer Zeitintervalle, z.B. 3 Monate, ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr. Ihr wisst schon... in etwa um die Frage beantworten zu können, wie lange einer Person das Vergehen eines Jahres vorkommt (egal ob man sich gerade in diesem Zeitintervall befindet oder ob man dies rückblickend betrachten würde).

Bin schon sehr gespannt was ihr dazu meint.

Gruß,

Markus
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Real
Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Markus, sei willkommen.

Zeitwahrnehmung entsteht erst durch kognitive Vorgänge (Denken)

Die grundlegenden Informationen über eine Zeitlichkeit werden über die Sinne gewonnen.
Deshalb bildet die Zeitwahrnehmung mMn. eine echte Form der Wahrnehmung.
Beim Menschen kann man zwischen Wahrnehmung der zeitlichen Folge (Sequenz) und Wahrnehmung von Zeitintervallen unterscheiden.

Diese werden laufend mit den als Teil der inneren Vorstellungswelt gespeicherten Konstrukten oder Schemata abgeglichen.

Organisationsprinzipien von Sinneswahrnehmungen lassen sich evtl. dort nachweisen, wo das objektiv gegebene und der subjektiv empfundene oder wahrgenommene Sachverhalt nicht übereinstimmen.

Dabei wird dann deutlich, dass sowohl die Wahrnehmung, als auch ihre stete Adaption von sich ändernden Reizverhältnissen, beim Menschen nicht durch Abbildungen, sondern durch einen konstruktiven, kognitiven Verarbeitungsprozess stattfindet (Denken).
Der Kontext kann außerdem die Größenwahrnehmung, wie auch die Bedeutung, oder die Funktion des Wahrgenommen verändern.
Die Menge der Interval- bzw. Sequenz-Daten verändert unser Zeitempfinden dadurch entscheidend.

Ich will damit sagen, dass empfundene Zeitlichkeit durch die Menge und die Intensität anderer Sinnesreize komprimiert wird, oder bei ihrem Fehlen gedehnt wird.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Real am 07.04.2010 um 21:45 Uhr.
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Claus
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Markus124,

vielleicht hilft dir die Lektüre der folgenden Threads:
Zeitempfindung Zeitgefühl "Vergeht die Zeit immer schneller?" ab Beitrag-Nr. 1042-43
Zeitempfinden von Lebewesen ab Beitrag-Nr. 1507-1

Hier noch in Kürze meine Meinung:

Ich glaube, das subjetive Zeitempfinden ist der Menge aufgenommener, gespeicherter und wieder abgerufener Information proportional. Wir nehmen selektiv wahr. Ein bereits x-mal wiederholter Prozess wird bspw. nur noch in geringem Maße gespeichert und abgerufen. So kann z.B. Routine zu vermindertem Zeitempfinden führen. Aber auch organische Ursachen, die das Speichern und Abrufen von Informationen behindern (ich stelle mir so etwas wie Alzheimer oder Altersdemenz vor) können dasselbe bewirken.
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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Markus, sei gegrüßt.
Auch von mir ein herzliches Willkommen in Manus Zeitforum.
Ob Dir was ich zu "sagen" habe bei empirischen Untersuchungen behilflich sein kann bezweifele ich.
Aber vielleicht ist der eine oder andere Denkanstoß dabei.

Wenn ich mich recht erinnere war es früher unheimlich als Kind. Die letzten Wochen vor den Ferien zogen sich unendlich in die Länge und wollten überhaupt nicht vorbei gehen, und wenn die Ferien endlich angefangen hatten waren sie auch schon wieder vorrüber. Dasselbe mit Weihnachten oder dem Geburtstag. Unendlich die Wartezeit bis es endlich soweit war, bis man das Ziel seiner Erwartungen erreicht hatte und schon war die schöne Zeit schon wieder verflogen. Ich weiß nicht wie es euch ergangen ist, aber habt ihr nicht ein ähnliches Bild "von der Zeit" vor Augen. Die "drei Wochen bis zum Zahnarzttermin" vergingen wie im Flug, aber die "drei Wochen bis zum Schulausflug" waren zäh wie alter Teer.

Heute als "großer" Erwachsener führe ich das auf den Erwartungsfaktor zurück.
Das "übele" und "unangenehme" stürmte in jedem Fall schneller auf einen zu als einem lieb war.
Und das angenehme zerronn' einem quasi zwischen den Fingern.
Wie gesagt... das war mein Eindruck vom "Fluss der Zeit" in meinen sehr frühen Jahren. ;-)

Heute habe ich das jedenfalls hinter mir. Aus meinem Wochenende mache ich eine Woche "erleben", und aus vierzehn Tagen Nordsee-Urlaub wird mindestens ein gefühlter Monat purer Erholung. In der Umkehrung schrumpfen weniger angenehme Zeiträume zu Augenblicken zusammen. Dabei passiert es zwar, das man sich den Neid der Kollegen zuzieht, aber damit kann ich gut leben. Auch die Nachbarn können nicht nachvollziehen warum man stets gut gelaunt ist und fröhlich "aus der Wäsche kuckt" ganz gleich zu welcher "Zeit" sie einem begegnen, oder bei welchem Wetter. All das spielt absolut keine Rolle weil es "meine Zeit" ist, die da entweder vor sich hintröpfelt, oder mir fix einen weniger angenehmen Zeitraum verkürzt.

Das A und O dabei ist, wie bewusst man in der Lage ist, die Zeit mit Gehalt zu füllen. Da hat mir damals die "Erwartungshaltung" ALS KIND einen großen Streich gespielt. Heute weiß ich das alle Diskrepanz im Leben, aus der Differenz zwischen der selben Erwartungshaltung, und der Realität hervorgeht. Wer dort ansetzt gewinnt den "Wettlauf mit der Zeit" und muss sich nicht mehr von ihr terrorisieren lassen. ;-)

Mit den besten Wünschen für eine "gute Zeit" in 2010
und ebensolchen Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Real
Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
@ Ernst

Deine Kindheitserinnerungen haben statistischen Hintergrund:

kindliche Wahrnehmung der Zeit

* Im 1. Lebensjahr lebt ein Kind ausnahmslos in der Gegenwart.
* Mit etwa zwei Jahren kann es „zukünftiges“ Geschehen zumindest sprachlich fassen z.B. „Morgen kommt Oma.“
* Die Vergangenheit begreift es schließlich erst mit drei Jahren, z.B. „Gestern waren wir im Zoo.“
* Mit etwa 5 Jahren kennt das Kind Wochentage, mit 7 Jahren die Monate und Jahreszeiten.
* In der späten Kindheit erst, mit etwa 10 bis 12 Jahren, kann es die Begriffe nahe und ferne Vergangenheit und nahe und ferne Zukunft unterscheiden ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmung#Die_Entwic...

Je länger man lebt, um so kleiner ist ein Zeitraum (zB. Tag) im Verhältnis zum Gesamten Lebenszeitraum.

Beim Abgleich mit gespeicherten Schemata wird die Schätzung tendenziell genauer durch die längere Übung im Alter.

Und du hast natürlich Recht, dass ein bewusstes und genussvolles Erleben der Geschehnisse den Sinn machen.

Doch ohne Erinnerung, Empfindung bzw. Erwartung gibt es kein zeitliches Erfahren. Sinnesreize allein können kein Zeitgefühl erzeugen.

Real
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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Real schrieb in Beitrag Nr. 1617-5:
(...)
Doch ohne Erinnerung, Empfindung bzw. Erwartung gibt es kein zeitliches Erfahren. Sinnesreize allein können kein Zeitgefühl erzeugen.

Real
Hallo Real, sei gegrüßt.
Du hast selbstverständlich völlig Recht.
Habe ich denn den Eindruck erweckt das wäre nicht so?
Dann aber nur ohne es zu wissen.
Immer diese (ich) elendigen Pragmatiker! ;-)

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Quante
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Guten Morgen Markus

Mir ergeht es ähnlich wie E.E.II, wobei ich noch ergänzend hinzufügen möchte, dass das „Zeitempfinden“ einer Person zu einer Zeit sehr „unterschiedlich“ ausgeprägt sein kann, denn Zeit ist immer nur an einen Prozeß oder eben auch an eine Vielzahl von Prozessen gebunden.
Und in dieser Vielzahl von Prozessen hast du auch eine „unterschiedliche Zeitempfindung“, (immer bezogen auf den jeweiligen Prozeß) bei eiligen Sachen rennt dir die Zeit weg, bei anderen dagegen kannst du dir Zeit lassen, denn es ist keine Eile von Nöten.

Ich denke, das subjektive Zeitempfinden als solches ist nicht messbar, zumindest nicht in Zeiteinheiten und auch ganz bestimmt nicht von Persönlichkeitsmerkmalen abhängig. Für jemand der 20 Minuten auf dem Zahnarztstuhl sitzt, kann diese Zeit wie eine Ewigkeit vorkommen, für einen anderen, gefühlt nur 5 Minuten. Dies ist Ausdruck für ein rein mentales, sehr subjektives Zeitempfinden und daher weder messbar noch vergleichbar. Und sollte beim nächsten Zahnarztbesuch der Arzt mit dem Bohrer an einen Nerv kommen, so werden aus diesen gefühlten 5 Minuten auf einmal 15 Minuten oder aber eben auch bedeutend mehr.

Zu den größeren Zeitintervallen kurz soviel, als junges Kind (6-9 Jahre) waren für mich die Sommer gefühlt sehr lang, ebenso der Winter. Monate an sich hatten keine Bedeutung es sei denn Geburtstag, Weihnachten…die Wahrnehmung der Zeit als solche war noch gar nicht ausgeprägt, es galt mehr der Tag an sich!

Mit zunehmenden Alter verliert der einzelne Tag an Bedeutung und Zeitintervalle wie Sommer oder Winter gewinnen, wobei mein subjektiver Eindruck, dass diese Jahreszeiten immer schneller vergehen, wobei ich mir auch sehr bewusst bin, dass sie einen gleichlangen Zeitabschnitt beinhalten.
Aber dies Zeitempfinden ist nicht real messbar, wie auch, mit welchem Gerät und welcher (vergleichbare) Maßstab soll hier angelegt werden?? Zeitempfinden ist m.E. immer nur an eine Person gebunden.
Einen schönen Tag noch..
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Hans-m
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ich weiß von einem Experiment, das vor einigen Jahren mit Freiwilligen gemacht wurde.

Diese Freiwilligen ließen sich, ähnlich wie bei Big Brother, für mehrere Tage in einen Raum oder Wohnung einsperren.
Jedoch jeweils nur eine Person.
Diese Person durfte Viidos anschauen, Schallplatten/Kassette hören (CD gabs da noch nicht.)
Sie konnten Essen, Schlafen, sich beschäftigen, wann und wie sie wollten.
Jedoch hatten sie keinerlei Zugang zu Medien, über die man Zeitinformationen erhalten könnte.(Rado, TV, Telefon)
Der Raum hatte kein Tageslicht. Das Betreuungspersonal durfte mit den "Eingesperrten" über alles reden, nur nicht über die Zeit.

Die Probanden hatten nur ihre innere Uhr als Zeitmaß, und wurden in bestimmten unregelmäßigen Zeitintervallen nach der (empfundenen) Uhrzeit befragt.

Man stellte fest, daß die Innere Uhr, im Verhältnis zur "Normalzeit", leicht nachgeht. Ich glaube das waren nur einige Minuten pro Tag.

Soviel zum Thema relatives Zeitempfinden
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Markus124
Beiträge: 2, Mitglied seit 13 Jahren
Wow,

ich muss mich erstmal bedanken für die vielen konstruktiven Antworten... die muss ich mir nochmal in Ruhe durchlesen.

Gruß
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DEVA8
Beiträge: 40, Mitglied seit 15 Jahren
Hallöle

Ich habe mal von einem Experiment gelesen, dass ich sehr erstaunlich fand.
Ein Forscher wollte festellen, ob in Schocksituationen oder im Angesicht des Todes die Zeit still zu stehen
scheint.

Er stürzte Freiwillige unter seinen Studenten rund 50 Meter von einem Gittermast in die Tiefe in ein Fangnetz. Der Psychologe wollte unter kontrollierten Bedingungen testen, ob Menschen in extremen Stresssituationen und in Panik die Zeit tatsächlich als fast stillstehend erleben.

Anschließend berichteten die Probanden, dass sie teilweise Todesängste ausgestanden hätten. Noch wichtiger aber war das Ergebnis, dass alle Versuchsteilnehmer die Sekunden, während der sie sich im freien Fall befanden, doppelt so lang einschätzen, wie sie wirklich waren. Für sie verging die Zeit also gedehnt langsam.
Ältere Menschen empfinden die Zeit als immer schneller werdend. Das war glaube ich eine Forscherin die meinte dazu:
Die biologische Innere Uhr des Menschen laufe mit zunehmendem Alter langsamer, deshalb werde die physikalische Zeit als schneller empfunden. Hinzu kommen die Effekte der sogenannten Ereigniszeit, also Zeiträume, in denen viel passiert. Folgen viele Ereignisse schnell aufeinander, dann wird die dabei vergehende Zeit als kurz empfunden. Physikalisch gleich lange, ereignislose Zeiträume, die mit Routinearbeiten oder Warten gefüllt sind, werden dagegen als lang wahrgenommen.

Deshalb denke ich auch, daß das subjektive Empfinden des Vergehens der Zeit, etwas ganz individuelles darstellt.

Würdest Du jeden einzelnen Probanden befragen, was er meinen würde, wieviel Sekunden gerade vergangen seien, also quasi in einer Ausnahmesituation, würden die Aussagen der Menschen über das Vergehen der Zeit, sprich-die Sekunden oder Minutenschätzungen garantiert ziemlich variieren.

Liebe Grüße und ein herzliches Willkommeen

von DEVA8..Hab eine feine Woche

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Imagination erzeugt Wirklichkeit...Der Mensch besteht ganz und gar aus Imagination
Beitrag zuletzt bearbeitet von DEVA8 am 15.04.2010 um 20:52 Uhr.
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Hans-m
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Die Zeitdehnung bei Gefahr stelle ich mir folgendermaßen vor.

Unser Gehirn arbeitet im Multitasking, ähnlich einem Windows Programm

Viele verschiede Aufgaben werden fast gleichzeitig abgearbeitet.
Auch unsere Innere Uhr ist ein Teil dieser Aufgaben

In Gefahr verläßt das Gehirn diesen Multitaskingmodus und konzentriert sich zu fast 100 % auf die Gefahrensituation.
Auch die Bereiche im Gehirn, die für das Zeitempfinden verantwortlich sind, werden vernachlässigt.

Somit kommt es zu einer Fehleinschätzung des Zeitempfindens für diesen Zeitraum.
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Jahaki
Beiträge: 1, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo, ich meine, daß Makro- und Mikrokosmos, so wie von uns wahrnehmbar, Zeit sowie Raum als Illusion vermitteln.
Über diese Illusion hinaus oder in Ergänzung dazu definieren wir für uns eine kommunikative "geregelte" und "sozial vermittelbare" Zeit.
In den historisch, d.h. ereignisbezogenen Übermittlungen wie Gilgamesch, Bibel, Mahabharata u.a. vermitteln wir dann Zeitinhalte. Das wird zB deutlich, wenn wir in Generationen denken oder sprechen. Also 3 Generationen als 100 Jahre annehmen und dann zB bis zum Jahre 0 Zurückrechnen. Das würde ca 60 Generationen ausmachen. Soetwas können wir nicht mehr unmittelbar wahrnehmen, sondern nur mehr über Referenzen, d.h. andere Personen, welche uns ihre Überlieferung erzählen bzw. über Hilfsmittel wie Bücher u.a. Medien diese uns vermitteln.
Was wir direkt Wahrnehmen umspannt 3 Generationen oder vielleicht bis zu 100 Jahre. Und snn sind wir meist schon an Kommentare zB der 4. oder 5. und 6. Generation nach einem Ereignis gebunden. Da gibt es dann auch den Filter der jeweiligen Persönlichkeit und Gesellschaft bzw. Kommunikationsstil.
Als, ich meine in uns ist Ewigkeit, verpackt in sinnliche Wahrnehmung, d.h. in zeit-räumliche Codierung. Wenn wir unsere Empfindung von Jetzt immer mehr reduzieren, wie in der Meditation, und die Atmung immer ruhiger wird, Schaukel Sympathikus - Parasympatikus, dann nehmen wir beim Gelingen des Experiments "unsere Zeit immer länger wahr". 5 Minuten können zur Ewigkeit werden...in unserer Selbstwahrnehmung.
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Horst
Beiträge: 762, Mitglied seit 17 Jahren
Jahaki schrieb im Beitrag-Nr. 1617-12:

Zitat:
Wenn wir unsere Empfindung von Jetzt immer mehr reduzieren, wie in der Meditation, und die Atmung immer ruhiger wird, Schaukel Sympathikus - Parasympatikus, dann nehmen wir beim Gelingen des Experiments "unsere Zeit immer länger wahr". 5 Minuten können zur Ewigkeit werden...in unserer Selbstwahrnehmung.

Wir nehmen doch nicht "die Zeit" als immer länger wahr, Zeit als abstrakter Begriff hat keine Dimensionen, das würde ja bedeuten, daß sich auch alle wahrgenommenen Bewegungsabläufe verlangsamen müßten, da ja das was wir Zeit nennen von Bewegung abgeleitet wird.

Es ist doch völlig irreal, welche subjektiv unterschiedlichen Wahnvorstellungen ein durch Meditation behinderte Gehirn empfindet und welche Bedeutung wir dem beimessen.

Wie sollte denn da, dem Threadtitel nach, eine subjektive Zeitmessung funktionieren, vor allem mit was und wie soll da gemessen werden?
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