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Der deutsche Ethikrat-eine Mogelpackung?

Thema erstellt von Ernst Ellert II 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Babyklappen und anonyme Geburt
Beide Einrichtungen sollen Müttern in Bedrängnis und Not helfen
ihren Nachwuchs trotz aller Widernisse gesund auf den Weg in die Welt zu bringen.
Mit der Sicherheit das dem Säugling fachgerecht geholfen wird,
und eine Adoption in eine Familie schnellstmöglichst in die Wege geleitet wird.

Der deutsche Ethikrat(bis Februar 2008 Nationaler Ethikrat)
Kostet den Steuerzahler im Jahr 1,695 Mio. €.
Der Deutsche Ethikrat besteht aus 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftliche, medizinische, theologische,
philosophische, ethische, soziale, ökonomische und rechtliche Belange in besonderer Weise repräsentieren.
Das am 1. August 2007 in Kraft getretene Ethikratgesetz bildet die Grundlage für seine Tätigkeit.
Der Deutsche Ethikrat erstattet dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung einmal jährlich Bericht
über seine Aktivitäten und den Sachstand der gesellschaftlichen Debatte.

Und eben dieser deutsche Ethikrat hat jetzt gefordert man müsse die Babyklappen und anonymen Geburten abschaffen.

Begründung: Die Babyklappen und anonymen Geburten verletzen das Recht des Kindes, seine Herkunft zu kennen.

Meine Meinung:
Ein anonym geborenes Kind hat wenigstens die Chance nach zu forschen, wer die Eltern waren oder sind.
Ein totes Baby wird das nicht mehr können. :-(

Wie seht Ihr das?

MfG Ernst Ellert II.

(EDIT: "todes" korrigiert zu "totes")

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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Ernst Ellert II am 30.11.2009 um 13:02 Uhr.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1529-1:
Ein anonym geborenes Kind hat wenigstens die Chance nach zu forschen, wer die Eltern waren oder sind.
Ein todes Baby wird das nicht mehr können. :-(

Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht

Außerdem hat die Mutter damit die Gelegenheit, ihre Handlung zu überdenken, und sich im Nachhinein zum Kind zu bekennen.

Nicht nur, daß es ohne Babyklappe mehr Kindestötungen geben würde. Zwangsläufig gäbe es auch wieder zahreiche Mütter und Väter, die sich wegen Mordes schuldig machen würden. Mit dieser Schuld müßten Sie für den Rest ihres Lebens klarkommen, die rechtlichen Konsequenzen noch nicht mit eingerechnet.

Außerdem sollte man bedenken, unter welchen Qualen, wie etwa verhungern, verdursten, totprügeln, Aussetzen im Wald, etc diese Kinder meist zu Tode kommen.

Nimmt man noch die Anzahl der ausländischen Mütter hinzu, die als vermeintliche Jungfrau in die Ehe gehen müssen, aber zuvor bereits ein Kind zur Welt bringen.
Viele dieser Frauen können, durch die Babyklappe, ihr eigenes Leben retten, weil sie ansonsten, in den Augen der Angehörigen, die Familienehre besudeln und möglicher weise selbst getötet würden.

Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 30.11.2009 um 12:59 Uhr.
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Der deutsche Ethikrat eine Mogelpackung, auf jeden Fall nicht: der Weisheit letzter Schluß!
Was ich an dessen Stellungnahme kritisiere, die URSACHEN des Problems wurden scheinbar nicht genügend analysiert, sie (die Stellungnahme) ist lediglich eine Beschreibung des Ist-Zustandes, wobei in aller erster Linie die Rechtsproblematiken abgearbeitet werden, die Konfliktsituationen, insbesondere DEREN Ursachen allerdings mit keinem Wort erwähnt. Es wird sich auf den historischen Abriß beschränkt.

Das hier im Forum viel zitierte Kausalitätsprinzip wird negiert, es wird sich lediglich an der Wirkung der Babyklappen und deren (rechtlichen) Auswirkungen abgearbeitet. Daher bin ich der Meinung das zunächst die Ursachen des Problems viel tiefer erforsch werden müssen bevor….
Erst wenn ich dessen bewusst bin, bin ich auch in der Lage die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Aber das liegt wohl nicht in der Absicht dieses Ethikrates sich mit eventuell un(ehren)werten Erkenntnissen zu befassen.
Dessen schienen sich die Autoren auch durchaus bewußt (geworden) und deshalb wohl bleiben sie an diesem Punkt in ihrer Stellungnahme einfach stehen welches sich wie folgt ließt: „Deshalb erscheint uns ihre Duldung trotz der aufgezeigten ethischen und rechtlichen Bedenken weiterhin vertretbar:..kann diese Möglichkeit als Ultima Ratio auch ohne rechtliche Grundlage toleriert werden. Die Behörden sollten eine Schließung der betreffenden Einrichtungen nur dann anordnen, wenn ein konkreter Verdacht auf Kinderhandel oder anderweitigen Missbrauch besteht.“
Der Ethikrat geht also einen Schritt in eine bestimmte Richtung und kommt dann irgendwann zu der Meinung wir kommen hier nicht weiter, also beratschlagen sie „einfach“: zurück zum Anfang! (später vielleicht einmal)



Lieber Ernst Ellert II., die Entscheidung des Ethikrates ist, in meinen Augen, ein rückwärts gewandter Schritt. In ihrer Begründung gegen die Babyklappen wird wie folgt argumentiert:“ Die Angebote anonymer Kindesabgabe sollen vor allem verhindern, dass Neugeborene getötet oder ausgesetzt werden. Sie sind allerdings ethisch und rechtlich sehr problematisch.“
Ich sehe es ihnen ähnlich, das vorhandensein dieser „Klappen“ ist derzeit gewichtiger als deren ethischen und rechtlichen Probleme damit, ein totes Kind kann nicht nachforschen…
Der Problematik und Dramatik dieses Problems wird versucht mit rechtlichen Mittel Einhalt zu gebieten, hier wird dem Problem mit Paragraphen-Moral „begegnet“. Für mich ein untauglicher Versuch.
Rechtlich ist die Lage derzeit nicht eindeutig geregelt, na und, da gibt es noch viele andere Sachen die einer Regelung bedürfen. (Das Leben verändert sich, in der Zeit – so auch das Recht)
Und ethisch bleibt es so lange ein Problem wie der Grundstandpunkt „voreingenommen“ auf das Thema.
Eins wurde bisher nicht ausreichend gemacht, die (sozial-ökonom-psycho…) Ursachen der Kindstötung erforscht, die Konflikte aus denen die Mütter in diese Situation geraten…...

Ein großes „unbearbeitetes“ ethisches Problem ist und bleibt die Kindstötung.

Als solches hat sich das rechtliche Problem dem lediglich vorerst unterzuordnen und ausgehend von der Ursachenforschung sollten in Erkenntnis Maßnahmen ergriffen werden die den Ursachen entgegen wirken, dann ist auch das rechtliche Problem als solches gelöst. Da wo es keine Babyklappen mehr geben muss, gibt es auch rechtlich nichts zu „berech(tfer)tigen“.
Wie sag/frag ich gelegentlich: „Ja ist es denn nicht opportun Opportunist zu sein!?“ dies, so mein Eindruck, gilt auch für den Ethikrat, in seiner Haltung zu benannter Problematik!
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Quante, ich grüße Sie.
Vielen Dank für Ihre ausführliche Stellungnahme.
Gekonnt aufgeschlüsselt und detailliert.
Sie haben dabei unter anderem geschrieben....
Zitat:
Ein großes „unbearbeitetes“ ethisches Problem ist und bleibt die Kindstötung.
Da sehe ich leider mittel und langfristig keine großen Fortschritte.
Nachweislich gehört das Leben eines Kindes hier bei uns nicht zu den Favoriten.
Ein totes Kind z.B. ist der "beliebteste" Personenschaden bei den KFZ-Versicherern.
Keine Folgeschäden, die vielleicht bis zum Rentenalter versorgt werden müssten.
Keine Verdienstausfälle wie sie sonst, bei Familienernährern zum Beispiel, aufgebracht werden müssten.
Also keine abhängigen Familienmitglieder die von der verunfallten Person zu unterhalten gewesen wären.
Und letztlich keine "Schmerzensgelder" wie sie sonst bei verunglückten Lebenspartnern fällig werden.

Leider zeigt auch die Rechtsprechung hier bei uns nicht unbedingt einen Trend dem zu entnehmen wäre das der Schutz des Kindes ganz oben an stehen würde.

Diese Umstände zwar bedauernd...aber
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: vielleicht könnten Sie sich doch noch zu einem achtungvollen Du als Anrede durchringen,
das würde das schreiben ein bißchen weniger kompliziert gestalten, da hier bei uns das "Sie" die absolute Ausnahme darstellt.
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