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Beitrag Nr. 1209-1
21.07.2008 23:24
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Beitrag Nr. 1209-2
07.09.2013 22:15
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Beitrag Nr. 1209-3
07.09.2013 23:01
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-2:Nein, würden wir nicht.
Damals war das Universum über 3000 Grad heiß und undurchsichtig. Die Elektronen kreisen bei solchen Temperaturen nicht mehr um die Atomkerne, sondern schwirren fei umher. Alle Lichtstrahlen stoßen nach kurzem Weg irgendwo an und breiten sich nicht geradlinig aus. Es ist wie in Nebel mit Null Sichtweite.
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Beitrag Nr. 1209-4
08.09.2013 01:31
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Beitrag Nr. 1209-5
08.09.2013 07:20
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-4:Die Frage ist wortwörtlich falsch gestellt, aber ich habe sinngemäß geantwortet.
Selbst wenn man ein Teleskop so weit weg "beamen" könnte, daß es das erste Licht nach dem sogenannten "Urknall" auffängt, würde das nichts nutzen. Denn zu dieser Zeit war das Universum von einer heißen Wasserstoffwolke ausgefüllt, die undurchsichtig wie dicker Nebel war.
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Beitrag Nr. 1209-6
08.09.2013 08:10
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In einem begrenzten Universum ist diese Aussage falsch. Das Licht, das ein Teleskop in 10 Mrd. Lj. Entfernung von der Erde auffängt, ist dann erst 3,7 Mrd. Jahre alt (mal die Undurchsichtigkeitsphase und die kosmische Expansion außer acht lassend). Denn vom Zeitpunkt "Urknall" ist es ja erst 3,7 Mrd. Jahre unterwegs. Das gilt für den Fall, daß das Ur-Licht niemals erlosch.Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-5:Du hast meinen Einwand nicht verstanden. Es ist völlig gleichgültig, wie weit du dein Teleskop in den Raum "beamst", du wirst dem ersten Licht nach dem Urknall nicht näher kommen, denn auch das Licht in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung ist vor 13.7 Milliarden Jahren ausgesandt worden und folglich auch in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung schon 13.7 Milliarden Jahre "alt"
Wir?Zitat:(wir reden ja davon, dass du "jetzt" sofort "dort" bist, ...
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Beitrag Nr. 1209-7
08.09.2013 10:50
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-6:In einem begrenzten Universum ist diese Aussage falsch. Das Licht, das ein Teleskop in 10 Mrd. Lj. Entfernung von der Erde auffängt, ist dann erst 3,7 Mrd. Jahre alt (mal die Undurchsichtigkeitsphase und die kosmische Expansion außer acht lassend). Denn vom Zeitpunkt "Urknall" ist es ja erst 3,7 Mrd. Jahre unterwegs. Das gilt für den Fall, daß das Ur-Licht niemals erlosch.Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-5:Du hast meinen Einwand nicht verstanden. Es ist völlig gleichgültig, wie weit du dein Teleskop in den Raum "beamst", du wirst dem ersten Licht nach dem Urknall nicht näher kommen, denn auch das Licht in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung ist vor 13.7 Milliarden Jahren ausgesandt worden und folglich auch in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung schon 13.7 Milliarden Jahre "alt"
Aber da die Ur-Materie unter 3000K abkühlte und noch weiter abkühlte, ist es auch aus anderer Sicht falsch. Da war ja nach der hellen Plasmaphase keine heiße Materie mehr, die Licht abstrahlte. Und das Ur-Licht ist jetzt schon längst am Standort des dort "hingebeamten" Teleskops vorbeigeflogen.
Deine Aussage ist aber in einem unendlichen Universum richtig.
Das Ur-Licht der heißen Plasmaphase ist von jedem Ort in alle Richtungen gestrahlt worden. An jedem Ort im Universum ist das älteste empfangene Licht somit 13,7 Mrd. Jahre alt.
Wir?Zitat:(wir reden ja davon, dass du "jetzt" sofort "dort" bist, ...
Ich habe nur ein Space-Teleskop hin- und zurück beamen wollen.
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Beitrag Nr. 1209-8
08.09.2013 10:55
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-6:
Ich habe nur ein Space-Teleskop hin- und zurück beamen wollen.
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Beitrag Nr. 1209-9
08.09.2013 12:27
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-6:In einem begrenzten Universum ist diese Aussage falsch. Das Licht, das ein Teleskop in 10 Mrd. Lj. Entfernung von der Erde auffängt, ist dann erst 3,7 Mrd. Jahre alt (mal die Undurchsichtigkeitsphase und die kosmische Expansion außer acht lassend). Denn vom Zeitpunkt "Urknall" ist es ja erst 3,7 Mrd. Jahre unterwegs. Das gilt für den Fall, daß das Ur-Licht niemals erlosch. .
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Beitrag Nr. 1209-10
08.09.2013 13:24
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Beiträge: 1.375, Mitglied seit 15 Jahren |
Beitrag Nr. 1209-11
08.09.2013 13:57
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1209-9:Krümmungsuhr heißt, die Größe des globalen Krümmungsradius R(t) ist ein Maß für die verflossene Zeit t von Urknall bis heute. Ganz gleich, wo man auch das Teleskop “hinbeamt“, dem Urknall kommt man nicht näher. Der Urknall fand an jeder Stelle des Universums gleichzeitig statt.
Zitat:Früher oder später aber wird es sogar für Atome und Nukleonen – und für überhaupt alles aus Materie – zu heiß. Was aber verstehen wir unter Zeit, wenn nichts mehr übriggeblieben ist, um sie zu messen?
Nun, vielleicht gibt es eine universale Uhr, die nicht die Eigenzeit misst. Eine solche Uhr müsste mit etwas verbunden sein, was immer da ist, auch zum Zeitpunkt der Singularität. Der einzige Kandidat, der dafür in Frage käme, dürfte wohl die Krümmung des Raums beziehungsweise die Materiedichte sein. Eine solche Uhr könnte jedermann im Weltall benutzen. In dem Augenblick aber, in dem wir die Krümmungsuhr zum Chronometer der wirklichen Zeit erklären, müssen wir einige recht ungewöhnliche Konsequenzen gewärtigen.
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Beitrag Nr. 1209-12
08.09.2013 14:27
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-10:@Henry und Grtgrt,
wie ich sehe, habt ihr meine Ausführungen verstanden.
(...Deine Aussage ist aber in einem unendlichen Universum richtig.
Das Ur-Licht der heißen Plasmaphase ist von jedem Ort in alle Richtungen gestrahlt worden. An jedem Ort im Universum ist das älteste empfangene Licht somit 13,7 Mrd. Jahre alt... )
In die "Vergangenheit" kann man nichts schicken. Da die Geschwindigkeit von elektromagnetischer Strahlung aber nicht unbegrenzt ist, kann man an geeigneter Stelle Strahlung auffangen, die schon seit langer Zeit abgestrahlt wurde.
Ich könnte zwar das Effelsberg-Radioteleskop zu Alpha Centauri "beamen" und dort die Radio- und Fernsehsendungen aus dem Jahr 2009 empfangen - aber um die allererste Strahlung vom Zeitpunkt "Urknall" aufzufangen, muß ich noch lange Zeit warten.:clock:![]()
Denn bei dieser Strahlung ist nicht nur der Weg und die begrenzte Geschwindigkeit zu berücksichtigen, sondern auch die Ausdehnung des Universums.
@Bauhof
Bei meiner Formulierung "In einem begrenzten Universum ist diese Aussage falsch." meinte ich kein Ballonmodell.
Es gibt Leute, die behaupten, daß nach 13,7 Mrd. Lj. Entfernung von der Erde das Universum zu Ende ist.:rofl:![]()
Wenn ich 3,7 Mrd. Lj. an dieses "Ende" (10 Mrd. Lj. von der Erde im Zentrum) ein Spaceteleskop "hinbeame", dort fotografiere, und das Teleskop "zurückbeame", habe ich Strahlung aufgenommen, die vom "Rand" 3,7 Mrd. Jahre bis zum Teleskop brauchte (unter der Voraussetzung, daß das erste Licht nicht ausging).
Da das Universum aber so nicht aufgebaut ist, können wir diese Variante zu den Akten legen.
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Beitrag Nr. 1209-13
08.09.2013 16:40
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Beitrag Nr. 1209-14
08.09.2013 17:12
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Branworld1 schrieb in Beitrag Nr. 1209-13:Hallo...
Nur so nebenbei hypothetisch gefragt...
Wissend, dass 99 % eines Atoms aus leerem Raum bestehen.. wir das Universum zusammenschrumpfen lassen bis zur homogenen Symetrie ( ich weigere mich den Begriff Singularität zu verwenden ).. Würde dieses " Gebilde " dann nicht eher die Größe eines Magnetars besitzen.. ( inklusive dunkler Materie ) oder die Größe unseres Sonnensystems
( dunkle Enerige mit eingebunden)..???
Ok... Ich weiss auch , dass man es niemals "sehen" könnte weil wir ja "mittendrin" sind. . Abgesehen von dem leidigem Problem der "Strahlungs- und Expansionsphase ".
Ich möchte mal bei der " Urknallvariante " bleiben, weil Theorien wie das Randall-Sundram-modell nicht in dieses Thread passen..
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Beitrag Nr. 1209-15
08.09.2013 18:47
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Wieso "Strahlung von der Zeit nach der Rekombination"? Da steht doch "Radio- und Fernsehsendungen aus dem Jahr 2009".Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-12:Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-10:Was die Annahme angeht, man müsse auf Alpha Centauri "lange Zeit warten", um Strahlung von der Zeit nach der Rekombination erhalten, also von der Zeit, als das Universum "durchsichtig" wurde, liegst du falsch.
Wieso Ballonmodell und Eugens Graphik?Zitat:Außerdem fürchte ich, du hast das Konzept des "Ballonmodells" nicht verstanden. Auf die Graphik in Eugens Beitrag Nr. 1209-9 bezogen: Es ist allein der blaue Kreis, auf den es ankommt, er steht für das Universum. Der Ursprung (Urknall) wird sozusagen "mitgenommen" und liegt NICHT im Zentrum der Graphik.
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Beitrag Nr. 1209-16
08.09.2013 18:55
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1209-11:
zum Thema "Krümmungsuhr“ möchte ich noch etwas nachtragen, weil das m.E. interessanter ist als das fiktive “hinbeamen“ eines Teleskops. John D. Barrow schreibt zum Thema "Krümmungsuhr“ auf Seite 238 seines Buches [1] folgendes:
Zitat:... In dem Augenblick aber, in dem wir die Krümmungsuhr zum Chronometer der wirklichen Zeit erklären, müssen wir einige recht ungewöhnliche Konsequenzen gewärtigen.
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Beitrag Nr. 1209-17
08.09.2013 19:06
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Eben!Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-15:Wieso "Strahlung von der Zeit nach der Rekombination"? Da steht doch "Radio- und Fernsehsendungen aus dem Jahr 2009".Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-12:
Wieso Ballonmodell und Eugens Graphik?Zitat:Außerdem fürchte ich, du hast das Konzept des "Ballonmodells" nicht verstanden. Auf die Graphik in Eugens Beitrag Nr. 1209-9 bezogen: Es ist allein der blaue Kreis, auf den es ankommt, er steht für das Universum. Der Ursprung (Urknall) wird sozusagen "mitgenommen" und liegt NICHT im Zentrum der Graphik.
Da steht doch "...meinte ich kein Ballonmodell."
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Beitrag Nr. 1209-18
08.09.2013 19:09
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1209-16:
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1209-11:
zum Thema "Krümmungsuhr“ möchte ich noch etwas nachtragen, weil das m.E. interessanter ist als das fiktive “hinbeamen“ eines Teleskops. John D. Barrow schreibt zum Thema "Krümmungsuhr“ auf Seite 238 seines Buches [1] folgendes:
Hallo Eugen,
welche "ungewöhnlichen Konsequenzen" sind es denn, von denen das Buch dann spricht?
Mfg, grtgrt
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Beitrag Nr. 1209-19
08.09.2013 19:54
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 1209-10:@Henry und Grtgrt,
wie ich sehe, habt ihr meine Ausführungen verstanden.
(...Deine Aussage ist aber in einem unendlichen Universum richtig.
Das Ur-Licht der heißen Plasmaphase ist von jedem Ort in alle Richtungen gestrahlt worden. An jedem Ort im Universum ist das älteste empfangene Licht somit 13,7 Mrd. Jahre alt... )
In die "Vergangenheit" kann man nichts schicken. Da die Geschwindigkeit von elektromagnetischer Strahlung aber nicht unbegrenzt ist, kann man an geeigneter Stelle Strahlung auffangen, die schon seit langer Zeit abgestrahlt wurde.
Ich könnte zwar das Effelsberg-Radioteleskop zu Alpha Centauri "beamen" und dort die Radio- und Fernsehsendungen aus dem Jahr 2009 empfangen - aber um die allererste Strahlung vom Zeitpunkt "Urknall" aufzufangen, muß ich noch lange Zeit warten.:clock:![]()
Denn bei dieser Strahlung ist nicht nur der Weg und die begrenzte Geschwindigkeit zu berücksichtigen, sondern auch die Ausdehnung des Universums.
@Bauhof
Bei meiner Formulierung "In einem begrenzten Universum ist diese Aussage falsch." meinte ich kein Ballonmodell.
Es gibt Leute, die behaupten, daß nach 13,7 Mrd. Lj. Entfernung von der Erde das Universum zu Ende ist.:rofl:![]()
Wenn ich 3,7 Mrd. Lj. an dieses "Ende" (10 Mrd. Lj. von der Erde im Zentrum) ein Spaceteleskop "hinbeame", dort fotografiere, und das Teleskop "zurückbeame", habe ich Strahlung aufgenommen, die vom "Rand" 3,7 Mrd. Jahre bis zum Teleskop brauchte (unter der Voraussetzung, daß das erste Licht nicht ausging).
Da das Universum aber so nicht aufgebaut ist, können wir diese Variante zu den Akten legen.
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Beitrag Nr. 1209-20
08.09.2013 20:54
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Okay, ich gebe zu, daß es ungünstig angeordnet steht.Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-17:Wenn ich dich zitieren darf: "- aber um die allererste Strahlung vom Zeitpunkt "Urknall" aufzufangen, muß ich noch lange Zeit warten.:clock:"
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.