Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Zeitreise bis zum Urknall?

Thema erstellt von Xigon 
Beiträge: 530, Mitglied seit 11 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1209-40:
Bojowalds Buch werde ich erst noch lesen müssen — bis dahin kenne ich seine Theorie nur aus einem 2-seitigen Papier, das ich noch nicht mal wiederfinde, aus dem ich aber den Eindruck mitnahm, dass es sich dabei um eine kleine Verfeinerung von Einstein Gleichungen der ART handelt, die sich ergab als Bojowald — so etwa 2002 — mit Einsteins Gleichungen herumgespielt hat.

Bojowalds Ergebnis scheint ein wichtiger Beitrag im Bemühen, eine Theorie der Quantengravitation zu schaffen.
Er scheint dabei eng mit Ashtekar zusammengearbeitet zu haben (beide forschen und lehren an der Penn University).

Sollte ich jemals mehr dazu erfahren, werde ich nicht vergessen, das hier im Forum kund zu tun.

Beste Grüße,
grtgrt


PS: Siehe auch meinen Beitrag 2030-2 und eine Notiz aus 2005, die sagt: » Freed from the singularity, Bojowald can now look back to a time "before" the Big Bang. He finds an inverted universe on the other side — a mirror-image of ours — expanding outwards as time runs backwards. «

Bojowald eigene Zusammenfassung seiner Theorie (Update 2008) ist mir zu mathematisch — ich verstehe praktisch nichts davon.


Hallo grtgrt,

Prof. Bojowald will mit seiner Theorie, die Urknall Singularität umgehen in dem er annimmt dass die Einsteins kontinuierliche Raumzeit aus einer Art Raum-Atome aufgebaut ist.
Mein Hinweis auf die Arbeiten von Prof. Bojowald an die Loop- Theorie, sollte vorerst nur ersichtlich machen was ich mit den „Wurzeln“ in eine anderem Energiefeld(Dimension) gemeint habe.
Zum Aufbau des Universums kann ich noch vermuten dass die Dunkle Materie( Äste) als Rückgrat der Barrionische Materie(Blätter) gesehen werden kann, und dieses auch überdauert.
Es ist selbstverständlich, dass das ganze „Baum- Theorie“ nur als Prinzip verstanden werden kann.
Vergleiche dienen nur zum leichteren Darstellung.

Falls die andere auch auf mich einprügeln wollen, dann macht dass. Danke


mfg
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 1209-41:
 
Bojowald will mit seiner Theorie, die Urknall Singularität umgehen in dem er annimmt dass die Einsteins kontinuierliche Raumzeit aus einer Art Raum-Atome aufgebaut ist.

Leider habe ich nicht kapiert,  w i e  er denn eigentlich zu solch diskreten Raum-Zeit-Atomen kommt.

 
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1209-42:
 
Haronimo schrieb in Beitrag Nr. 1209-41:
 
Bojowald will mit seiner Theorie, die Urknall Singularität umgehen in dem er annimmt dass die Einsteins kontinuierliche Raumzeit aus einer Art Raum-Atome aufgebaut ist.

Leider habe ich nicht kapiert,  w i e  er denn eigentlich zu solch diskreten Raum-Zeit-Atomen kommt.

 

Gebhard,

das ergibt sich doch aus der Problematik, die ART mit der Quantenmechanik verbinden zu wollen. Jeder, der eine Theorie "von Allem" formulieren will, wird nicht an diesen beiden Theorien vorbeikommen. Und der einzig mögliche Weg scheint für die Mehrheit der Wissenschaftler zu sein, die Raumzeit zu quantifizieren, schließlich ist das das Konzept der Quantenmechanik, die unbestritten äußerst gute, experimentell bestätigte Aussagen macht. Und die ART ist ähnlich gut bestätigt. Was ist möglich? Aus einer kontinuierlich angenommenen Raumzeit eine Raumzeit zu machen, die aus Quanten besteht - oder eine aufs Beste bestätigte Quantenmechanik kontinuierlich zu machen?

Wie Bojowald zu seinen Raum-Zeit-Atomen kommt? Er nimmt sie einfach an. Außerdem: Die Idee stammt also gar nicht von ihm.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-43:
 
Wie Bojowald zu seinen Raum-Zeit-Atomen kommt? Er nimmt sie einfach an. Außerdem: Die Idee stammt also gar nicht von ihm.


Hallo Henry,

woher nimmst Du diese — mir ganz und gar nicht offensichtliche — Aussage (oder Vermutung)?

 
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1209-44:
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-43:
 
Wie Bojowald zu seinen Raum-Zeit-Atomen kommt? Er nimmt sie einfach an. Außerdem: Die Idee stammt also gar nicht von ihm.


Hallo Henry,

woher nimmst Du diese — mir ganz und gar nicht offensichtliche — Aussage (oder Vermutung)?

 

Hi, Gebhard!

Wie ich darauf komme? DAS ist einfach eine logische Schlussfolgerung aus dem Wissensstand der Physik, es gibt keinen, nicht den geringsten Hinweis oder ein vorgeschlagenes oder durchgeführtes Experiment oder gar Nachweis darüber, woraus die Raumzeit besteht oder ob sie überhaupt physikalisch real ist. Sollte die Raumzeit real sein, ist es aber unabdingbar, genau das zu wissen: Ist sie nach der ART kontinuierlich oder ist sie gequantelt? Warum aber ist noch kein MATHEMATISCHES Modell zufriedenstellend zum Abschluss gebracht? Eben weil es bislang keine Möglichkeit gab, den experimentellen Nachweis über die Struktur der Raumzeit zu führen -falls sie eine Struktur hat. Wenn es anders wäre, wäre die gesamte Diskussion über die Vereinigung von ART und Quantenmechanik oder eine andere Theorie entschieden - ist aber nicht so.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-43:
 
Wie Bojowald zu seinen Raum-Zeit-Atomen kommt? Er nimmt sie einfach an.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-45:
 
Wie ich darauf komme? DAS ist einfach eine logische Schlussfolgerung aus dem Wissensstand der Physik, es gibt keinen, nicht den geringsten Hinweis oder ein vorgeschlagenes oder durchgeführtes Experiment oder gar Nachweis darüber, woraus die Raumzeit besteht oder ob sie überhaupt physikalisch real ist. Sollte die Raumzeit real sein, ist es aber unabdingbar, genau das zu wissen: Ist sie nach der ART kontinuierlich oder ist sie gequantelt? Warum aber ist noch kein MATHEMATISCHES Modell zufriedenstellend zum Abschluss gebracht? Eben weil es bislang keine Möglichkeit gab, den experimentellen Nachweis über die Struktur der Raumzeit zu führen -falls sie eine Struktur hat. Wenn es anders wäre, wäre die gesamte Diskussion über die Vereinigung von ART und Quantenmechanik oder eine andere Theorie entschieden - ist aber nicht so.


Hallo Henry,

was Du im zweiten Zitat sagst, sehe ich ebenso.

Dass er sie einfach annimmt, glaube ich aber nicht, denn dann könnte er ja rein gar nichts zu ihren Eigenschaften sagen.
Das aber ist nicht der Fall, denn seine Gleichungen bestimmen gewisse Eigenschaften jener Atome.

Setzt man also die Gültigkeit seiner Gleichungen voraus, fällt die Existenz jener Raum-Zeit-Atome wohl nicht einfach vom Himmel.

Gruß, grtgrt

 
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1209-46:


Hallo Henry,

was Du im zweiten Zitat sagst, sehe ich ebenso.

Dass er sie einfach annimmt, glaube ich aber nicht, denn dann könnte er ja rein gar nichts zu ihren Eigenschaften sagen.
Das aber ist nicht der Fall, denn seine Gleichungen bestimmen gewisse Eigenschaften jener Atome.

Setzt man also die Gültigkeit seiner Gleichungen voraus, fällt die Existenz jener Raum-Zeit-Atome wohl nicht einfach vom Himmel.

Gruß, grtgrt

 

Gebhard,

was du oder ich glauben ist leider vollkommen irrelevant. Fakt ist, das JEDES Modell der Rauzeit, des Raumes, der Zeit nur ein mathematische Modell ist. Natürlich fallen die Gleichungen nicht vom Himmel, das ändert aber nichts daran, dass sie die Wirklichkeit nur zu beschreiben versuchen und nicht sind. Es gibt zur Zeit - und wahrscheinlich für sehr, sehr lange Zeit - keine wie immer geartete Möglichkeit, nachzuweisen, WAS Raum und Zeit oder auch die Raumzeit SIND. Falls sie eine Struktur aufweisen, liegt diese wenigstens zwanzig Größenordnungen unterhalb der Nachweisbarkeit, zehn hoch minus zweiunddreißig oder so. Und selbstverständlich KANN er nichts zu ihren Eigenschaften sagen, soweit sie tatsächlich real sind, das kann auch z. B. die Strintheorie über ihre Strings nicht, sie kann nur etwas über die mathematischen Schlussfolgerungen sagen, wenn man bestimmte Strukturen annimmt. Die Theorien sind vielleicht logisch schlüssig, aber bis zum physikalischen Beweis durch das Experiment eben das - Theorien.
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren
 
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1209-47:
Gebhard,

was du oder ich glauben ist leider vollkommen irrelevant. Fakt ist, das JEDES Modell der Raumzeit, des Raumes, der Zeit nur ein mathematische Modell ist.

Natürlich fallen die Gleichungen nicht vom Himmel, das ändert aber nichts daran, dass sie die Wirklichkeit nur zu beschreiben versuchen und nicht sind. Es gibt zur Zeit und – wahrscheinlich für sehr, sehr lange Zeit – keine wie immer geartete Möglichkeit, nachzuweisen, WAS Raum und Zeit oder auch die Raumzeit SIND. Falls sie eine Struktur aufweisen, liegt diese wenigstens zwanzig Größenordnungen unterhalb der Nachweisbarkeit, zehn hoch minus zweiunddreißig oder so. Und selbstverständlich KANN er nichts zu ihren Eigenschaften sagen, soweit sie tatsächlich real sind, das kann auch z. B. die Stringtheorie über ihre Strings nicht, sie kann nur etwas über die mathematischen Schlussfolgerungen sagen, wenn man bestimmte Strukturen annimmt. Die Theorien sind vielleicht logisch schlüssig, aber bis zum physikalischen Beweis durch das Experiment eben das – Theorien.


Hallo Henry,

meine Feststellung war lediglich:
  • Bojowald hat gewisse Gleichungen, eine Theorie also.
  • Dieser Theorie entsprechend gibt es Raum-Zeit-Atome mit gewissen Eigenschaften.

Aber nätürlich hast Du recht, dass Experimentalphysik sie vielleicht nie wird nachweisen können.

Man muss deswegen versuchen, seine Theorie auf andere Weise zu widerlegen.
Hoffen wir also, dass sie falsifizierbar ist (d.h. widerlegbar oder zutreffend).

Ich behaupte natürlich  n i c h t  zu wissen — oder auch nur begründet zu vermuten — welche der beiden Möglichkeiten die tatsächlich zutreffende ist oder ob nicht gar die dritte zutrifft, die da wäre, dass seine Theorie weder als zutreffend noch als falsch nachgewiesen werden kann.


Genauer: Soweit ich sehen kann enthält die Theoretische Physik kein Argument, welches für eine dieser 3 Möglichkeiten mehr spricht als für die jeweils anderen beiden.

Da ich den Eindruck habe, dass, wer mit Einsteins Gleichungen gut umgehen kann, Bojowalds Theorie in weit kürzerer Zeit ebenso gut verstehen könnte wie er Stringtheorie verstehen könnte, wüsste ich schon, worin ich arbeiten würde, wenn ich die Absicht hätte, in Theoretischer Physik zu promovieren.

Beste Grüße,
grtgrt

 
Beitrag zuletzt bearbeitet von Grtgrt am 15.09.2013 um 07:35 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben