Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-1
03.07.2008 10:58
|
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-2
03.07.2008 17:46
|
Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-1:Ein Astronaut, 30 Jahre alt, startet von einem fernen Planeten und fliegt mit hoher Geschwindigkeit zu mir auf die Erde. Für ihn vergehen auf seiner Uhr währen des Fluges 10 Jahre. Für mich vergehen auf seiner Uhr (Zeitdilatation) nur 5 Jahre. Für mich ist er bei seiner Ankunft 35 Jahre (langsamer gealtert), er ist aus seiner Sicht 40 Jahre (normal gealtert). Gibt es damit zwei Wirklichkeiten, meine und seine? Oder gibt es eine dritte Wirklichkeit ? Und wie alt ist er in dieser ?
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-3
03.07.2008 18:22
|
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1198-2:Betrachte doch besser das Einsteinsche Zwillingsexperiment und stelle dann die entsprechenden Fragen. Zum Beispiel: Die auf der Erde lebenden Zwillinge A und B sind 30 Jahre alt. Zwilling B startet zu einem fernen Planeten. Vor dem Start werden die Uhren der Zwillinge synchronisiert. Der Zwilling A verbleibt auf der Erde. Nach der Rückkehr von Zwilling B werden die Uhren verglichen. Laut der Uhr des Zwillings A sind zwischen Start und Rückkehr 20 Jahre vergangen. Laut der Uhr des Zwillings B sind zwischen Start und Rückkehr 12 Jahre vergangen. Bei der Rückkehr ist der reisende Zwillings 42 Jahre alt, während sein auf der Erde verbliebene Bruder bei der Rückkehr nun 50 Jahre alt ist. Nun könnte man ausrechnen, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit B gereist ist.
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-4
04.07.2008 11:47
|
Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-3:... es stellen sich für mich beim Zwillingsexperiment dieselben Fragen.
Für A ist B bei der Rückkehr 42 Jahre alt, weil die Uhr des B aus Sicht von A der Zeitdilatation unterlag. Für B ist B (er selbst) 50 Jahre alt, da seine Uhr (aus seiner Sicht) keiner Zeitdilatation unterlag. Gibt es nun zwei Wirklichkeiten die des A, in der B 42 Jahre alt ist, und die des B, in der er 50 Jahre alt ist ? Oder müssen wir nach einer dritten Wirklichkeit suchen, in der dieser Widerspruch aufgelöst wird und sich für A und B dasselbe Alter für B ergibt ?
RuhemasseNull
Beiträge: 19, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-5
04.07.2008 12:11
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-1:Hallo Zeitgenossen und Experten,
auf die Gefahr hin, Euch ein wenig auf die Nerven zu gehen, möchte ich ein Beispiel bilden und dann meine Frage stellen.
Ein Astronaut, 30 Jahre alt, startet von einem fernen Planeten und fliegt mit hoher Geschwindigkeit zu mir auf die Erde. Für ihn vergehen auf seiner Uhr währen des Fluges 10 Jahre. Für mich vergehen auf seiner Uhr (Zeitdilatation) nur 5 Jahre.
Gibt es damit zwei Wirklichkeiten, meine und seine? Oder gibt es eine dritte Wirklichkeit ? Und wie alt ist er in dieser ?
MfG
Harti
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-6
04.07.2008 13:19
|
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-7
04.07.2008 18:45
|
Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-6:Das von mir gewählte Beispiel stellt noch keine Erklärung des eigentlichen Zwillingsparadoxons dar; denn dort erfolgt kein Wechsel des Bezugssystems, man bleibt im System "A ruht und B bewegt sich"...
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-8
05.07.2008 08:47
|
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1198-7:doch, im Einsteinschen Zwillingsexperiment findet ein Bezugssystemwechsel statt! Der ruhende Zwilling A befindet sich immer im gleichen System, hingegen der Zwilling B wechselt das System spätestens dann, wenn er am Ziel wendet. Bei diesem Ereignis findet auf jeden Fall ein Systemwechsel statt.
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-9
05.07.2008 18:41
|
Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-8:... dies mag so sein, ist aber für die Betrachtung des Zwillingsparadoxons nicht erheblich. Sowohl beim Hinflug wie beim Rückflug repräsentiert A das ruhende System und B das bewegte System. Der Richtungswechsel von B ändert daran nichts. Es mag sein, daß man zwischen den Inertialsystemen Hinflug und Rückflug wegen des Richtungswechels unterscheiden kann oder muß. Sie sind jedoch auf jeden Fall im Verhältnis zum ruhenden System A die bewegten Systeme. Anders läßt sich auch nicht verstehen, daß die aus dem System A beobachtete Uhr des B während der gesamten Reise der Zeitdilatation unterliegt mit der Folge, daß B 42 Jahre alt ist, während die Uhr des A während der gesamten Reise keiner Zeitdilatation unterliegt mit dem Ergebnis, daß A 50 Jahre alt ist. Das Verhältnis "System A ruhend, System B (oder 2 Systeme B) bewegt" bleibt m. E. während der gesamten Reise erhalten.
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-10
06.07.2008 13:58
|
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1198-9:[1] Nur die so genannten "Einstein-Widerleger" bezweifeln die Ausführungen von Franz Embacher, sonst niemand auf der Welt.
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-11
06.07.2008 15:56
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-10:Also ich finde, da ist mir doch was ganz Tolles eingefallen, und ich würde mich freuen, wenn nicht nur Eugen Bauhof sondern auch andere mir erklären könnten, ob meine Überlegungen nachvollziehbar sind oder was daran falsch ist.
RuhemasseNull
Beiträge: 19, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-12
06.07.2008 16:06
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-10:Die Konsequenzen dieser Erklärung sind:
2) Die Zeitdilatation ist ein Effekt, der nur bei Uhren auftritt, deren Meßsystem auf periodischen Bewegungen
beruht, also nicht z.B. bei einer Sanduhr. Dies bedeutet, die Geschehensabläufe in einem bewegten System
sind, auch aus Sicht des ruhenen Systems, nicht verlangsamt. Die Zwillinge sind folglich beim
Zusammentreffen gleichalt; dabei darf ich ihr Alter allerdings nicht mit Uhren messen/ betrachten, deren
System auf periodischen Bewegungen beruht.
Also ich finde, da ist mir doch was ganz Tolles eingefallen, und ich würde mich freuen, wenn nicht nur Eugen Bauhof sondern auch andere mir erklären könnten, ob meine Überlegungen nachvollziehbar sind oder was daran falsch ist.
Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-13
06.07.2008 16:19
|
Claus
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-14
06.07.2008 16:40
|
Es gibt noch viel mehr als zwei Wirklichkeiten. Es gibt so viele Wirklichkeiten, wie es Beobachter gibt. Jedes Inertialsystem hat seine eigene Zeit.Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-1:Gibt es damit zwei Wirklichkeiten, meine und seine? Oder gibt es eine dritte Wirklichkeit ?
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-15
08.07.2008 15:45
|
RuhemasseNull schrieb in Beitrag Nr. 1198-12:Der Raumfahrer würde langsamer gehen sprechen atmen selbst das Herz schlägt langsamer, alles wird langsamer.
Ist B denn nun tot oder lebt er ? Daß der an Jahren jüngere B bei seiner Rückkehr schon gestorben sein soll, stellt einen Widerspruch dar.Zitat:Das sog. Zwillingsparadox ist natürlich kein Paradox.
Das sehe ich auch so und habe lediglich versucht, eine Erklärung für diesen Effekt zu finden. Der Unterschied zur herrschenden Theorie besteht wohl nur darin, daß der Effekt nach meiner Erklärung nur bei "echten" Uhren auftritt, das sind solche, deren Rhythmus durch eine Schwingung oder Rotation mit räumlicher Veränderung von "0" nach Durchlaufen einer Periode bestimmt wird. Dazu gehören m.E. auch Atomuhren und Quarzuhren; denn deren Taktgeber sind auch Schwingungen.Zitat:Die Zeitdilatation ist ein relativer Effekt.
Wie sich die Sache in der vierdimensionalen Raumzeit darstellt, überblicke ich nicht.Zitat:Eigenzeit ist eine absolute Größe. Sie ist nur von der Länge der Weltlinie der jeweiligen Uhr abhängig.
In der Wirklichkeit von A ist B dann tot und in seiner eigenen Wirklichkeit lebt er ganz normal. Dieser Widerspruch entsteht durch den Wechsel des Bezugssystems, indem man einmal annimmt A ruht-B bewegt sich und dann annimmt B ruht - A bewegt sich. Ich meine wir müssen uns schon festlegen, aus welcher Sicht wir die Welt betrachten wollen. Die Aussage: Alles ist relativ reicht nicht, man muß nämlich weiter fragen, bezogen worauf ? Sonst können wir die Welt mit unserem Denken, das auf Vergleichen basiert, nicht erfassen.Zitat:Es gibt soviele Wirklichkeiten , wie es Beobachter gibt.
RuhemasseNull
Beiträge: 19, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-16
08.07.2008 16:19
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-15:Hallo Zeitgenossen,
bei Erreichen einer betimmten (kritischen) Geschwindigkeit würde das Herz des Raumfahrers(B) aus Sicht von A so langsam schlagen, daß B stirbt.
Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-17
08.07.2008 18:44
|
Okotombrok
Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-18
09.07.2008 00:04
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1198-15:bei Erreichen einer betimmten (kritischen) Geschwindigkeit würde das Herz des Raumfahrers(B) aus Sicht von A so langsam schlagen, daß B stirbt. Bei seiner Rückkehr wäre er folglich für A tot. Obwohl B jünger ist als A, da seine Uhr langsamer ging, ist er schon gestorben. Hier zeigt sich der Widerspruch noch deutlicher als beim bloßen Altersunterschied. ( Die Betrachtung aus der Sicht von B lasse ich bewußt weg, weil dies einen unzulässigen Wechsel des Bezugssystems beinhalten würde).
Zara.t.
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-19
09.07.2008 09:27
|
Harti
Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1198-20
09.07.2008 10:58
|
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.