Skyslave
Beiträge: 26, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-1
18.02.2008 18:01
|
Harti
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-2
19.02.2008 11:20
|
Skyslave
Beiträge: 26, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-3
19.02.2008 14:39
|
Horst H.
Beiträge: 99, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-4
19.02.2008 19:00
|
Harti schrieb in Beitrag Nr. 1142-2:Hallo skyslave,
auch ich habe über die von Dir gestellte Frage nachgedacht und bin für mich zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Es gibt zwei Möglichkeiten (Weltbilder), mit denen wir Raum und Zeit betrachten können.
1) Das alte, uns vertraute Newton`sche Weltbild.
Darin gibt es einen absoluten dreidimensionalen Raum und eine
davon grundsätzlich unabhängige absolute Zeit. Dieses Weltbild hat nur ein Inertialsystem, nämlich das
gesamte Universum. Bewegungen einzelner Objekte in diesem System werden betrachtet, indem ein Objekt
(z.B. Erde) als ruhend im dreidimensionalen Raum fingiert wird und die Bewegung eines anderen Objektes
(z.B. Rakete) im Verhältnis zum ruhenden Objekt betrachtet (gemessen) wird. Man könnte auch sagen, um
Bewegungen in diesem System feststellen zu können, wird ein Objekt (z.B.Erde) mit dem einzigen
Inertialsystem identifiziert.
Als Beleg dafür, daß diese Sicht nicht abwegig ist, mag ein Zitat aus einem wissenschaftlichen Aufsatz
dienen, dessen Richtigkeit ich allerings nicht überprüfen kann: "Der Foucault-Effekt tritt auf, weil nicht
die erdfeste Orientierung, sondern die feste Orientierung gegenüber dem Fixsternhimmel inertial ist."
(im Internet gefunden: Das Foucaultpendel und seine ideengeschichtliche Einordnung/Der Foucault-Effekt und
die Grundlagen der klassischen Mechanik)
Parad0x
Beiträge: 200, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-5
19.02.2008 19:42
|
Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1142-1:ich habe nur eine kurze Verstaendnisfrage die mich die letzten Tage verfolgt hat. Ich war der Meinung, die SRT funktioniert lediglich in Inertialsystemen und sonst nicht. Das ist aber wohl falsch, richtig? Kann man sagen, die SRT gilt immer nur ist der vorhergesagte Effekt anders, da wir uns nicht in Inertialsystemen befinden? Ich bin verwirrt.
Skyslave
Beiträge: 26, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-6
19.02.2008 23:20
|
Zitat:Ich war der Meinung, die SRT funktioniert lediglich in Inertialsystemen und sonst nicht.
Zitat:Diese Bezugssysteme sind Inertialsysteme, da in ihnen keine Kräfte auftreten (die eine Beschleunigung, d.h. eine nicht-gleichförmige Bewegung hervorrufen würden - so wie das z.B. für die Gravitation oder für Rotationen der Fall ist). Im allgemeinen befinden wir uns aber nicht in einem kräftefreien Raum, sondern in einem Gravitationsfeld.
Parad0x
Beiträge: 200, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-7
19.02.2008 23:44
|
Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1142-6:Diese Bezugssysteme sind Inertialsysteme, da in ihnen keine Kräfte auftreten [...] Im allgemeinen befinden wir uns aber nicht in einem kräftefreien Raum, sondern in einem Gravitationsfeld.
Also kann die SRT nie stimmen, da sie ein Inertialsystem benoetigt?! WIr koennen uns ans Ende des Universums stellen und die SRT wuerde niemals nie funktionieren, richtig? Wohl aber approximativ (Wenn wir die ART nicht benutzen wuerden)?
Harti
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-8
21.02.2008 15:36
|
Harti
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-10
23.02.2008 12:24
|
Horst H.
Beiträge: 99, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-11
23.02.2008 19:46
|
Zitat:Hallo Horst,
Mit der Aussage, der Foucaulteffekt beweise die Drehung der Erde um ihre Achse, werde die Bedeutung des Foucaulteffekts total verfehlt.
Für mich deutet deshalb der Foucaulteffekt darauf hin, daß der Fixsternhimmel ( das Universum als Ganzes) das grundlegende Bezugssystem der klassischen Mechanik darstellt ..... weil es (fälschlich) als statisch und damit absolut ruhend angenommen wird.
Zitat:Hallo Horst,
ich möchte nocheinmal darauf hinweisen, daß die Deutung des Foucault-Effekts, die Du als Unsinn bezeichnest, nicht von mir, sondern von Physikern der Universität Osnabrück stammt. Ich kann Dir nur empfehlen dies nachzulesen. Du findest es am schnellsten über "Google" : "Der Foucault-Effekt und die Grundlagen der klassischen Mechanik".
Zitat:Der Foucault-Effekt und die Grundlagen der klassischen Mechanik:"Wir wollen eine Drehung der Pendelebene Foucault-Effekt nennen, wenn sie dadurch verursacht ist, daß sich das Bezugssystem gegenüber einem Inertialsystem dreht. Pendel, an denen der Foucault-Effekt zu beobachten ist, heißen Foucault-Pendel."
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-12
24.02.2008 17:50
|
Ein weit verbreiteter Irrtum. Mit der SRT kann man auch beschleunigte Systeme beschreiben. In unbeschleunigten Systemen ist die Weltlinie eines Körpers in der Raumzeit eine Gerade. Eine beschleunigte Bewegung wird im Raumzeit-Diagramm als Kurve dargestellt. Alle Kurven in der Minkowski-Raumzeit, ob gerade oder nicht, sind Gegenstand der SRT. Nur bei gravitativen Systemen muss die SRT durch die ART, der Einsteinschen Gravitationstheorie ergänzt werden.Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1142-1:Ich war der Meinung, die SRT funktioniert lediglich in Inertialsystemen und sonst nicht.
Parad0x
Beiträge: 200, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-13
24.02.2008 20:59
|
Skyslave schrieb in Beitrag Nr. 1142-1:Ich war der Meinung, die SRT funktioniert lediglich in Inertialsystemen und sonst nicht.
Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1142-12:
Ein weit verbreiteter Irrtum. Mit der SRT kann man auch beschleunigte Systeme beschreiben. In unbeschleunigten Systemen ist die Weltlinie eines Körpers in der Raumzeit eine Gerade. Eine beschleunigte Bewegung wird im Raumzeit-Diagramm als Kurve dargestellt. Alle Kurven in der Minkowski-Raumzeit, ob gerade oder nicht, sind Gegenstand der SRT.
Das würde nach Deiner Argumentation bedeuten, Beschleunigung und Gravitation wären grundsätzlich verschiedene Konzepte - aber gerade die ART erklärt die Gravitation anhand der Beschleunigung und umgekehrt. Das ist gerade der Kerngedanke der ART.Zitat:Nur bei gravitativen Systemen muss die SRT durch die ART, der Einsteinschen Gravitationstheorie ergänzt werden.
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-14
25.02.2008 11:05
|
hier meine Quellen, dass die spezielle Relativitätstheorie auch zur Behandlung beschleunigter Bewegungen geeignet ist. Erste Quelle: A. P. French schreibt auf Seite 155 seines Buches [1] zu diesem Thema folgendes, Zitat:Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1142-13:Die Invarianz der Lorentz-Transformation ist für beschleunigt zueinander bewegte Bezugssysteme jedoch nicht mehr gegeben
Thomas der Große
Beiträge: 1.726, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-15
26.02.2008 00:57
|
Zitat:Falls jemand sich für die Lorentz-Transformationen von beschleunigten Systemen interessiert, kann ich diese auch mitteilen.
Zitat:Aber das ist ein ziemlich komplizierter Formelapparat.
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-16
26.02.2008 11:08
|
hier der gewünschte Formelapparat zur Berechnung der Beschleunigung in der SRT als PDF:Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1142-15:...weil ich bin mir ziemlich sicher, dass Du von Parad0x' Ansicht nur in der Begrifflichkeit abweichst.
Thomas der Große
Beiträge: 1.726, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-17
27.02.2008 00:29
|
Parad0x
Beiträge: 200, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-19
28.02.2008 02:56
|
Bauhof
Beiträge: 1.375, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-20
29.02.2008 15:51
|
Ich formuliere es etwas anders. Einstein leitete die SRT aus den folgenden zwei Postulaten ab:Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1142-19:Oder um es nochmal anders zu formulieren:
die SRT postuliert die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen Inertial-Systemen. Daraus schließt sie die Transformationsregeln (Lorentz-Transformation) - damit eben genau dieses Postulat tautologisch ist (d.h. für alle Inertial-Systeme zueinander eben immer gilt). Wendet sie (die SRT) daraufhin diese Regeln (also die Lorentz-Transformation) sogar darüber hinaus an - also ebenso auf z.B. beschleunigte, d.h. Nicht-Inertial-Systeme - so beschreibt sie diese natürlich ebenfalls. Nur ist eben durch das Beschreiben selbst erstmal noch absolut nichts über deren Gültigkeit gesagt...
Die Gleichungen der SRT sind die Aussagen der SRT. Und alle Gleichungen (und somit alle Aussagen) der SRT sind ausschließlich aus den vorgenannten Postulaten herleitbar. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem "was die SRT selbst aussagt" und ihren Aussagen, die durch die SRT-Gleichungen dargestellt werden.Und aus den SRT-Gleichungen sind eben auch die Gleichungen für die beschleunigten Beobachter herleitbar. Ray d'Inverno hat es dargelegt.Zitat:Die Gleichungen der SRT beschreiben auch beschleunigte Bezugssysteme. - Die SRT selbst trifft aber nur Aussagen über gleichförmig zueinander bewegte Bezugssysteme, da sie diese Gleichungen erst über diese Bezugssysteme herleitet.
In der ART wird Beschleunigung und Gravitation nicht "gleichgesetzt". Einstein leitete seine Gravitationstheorie (ART) aus dem Äquivalenzprinzip her. Das Äquivalenzprinzip besagt: Lokal ist die Wirkung eines Gravitations- und eines Beschleunigungsfeldes nicht unterscheidbar. Die Betonung liegt auf "lokal". Einstein illustrierte das mit seinem Aufzugsexperiment. Ein Beobachter innerhalb des Aufzuges kann nicht entscheiden, ob zwei Gegenstände wegen einer Aufzugsbeschleunigung oder wegen eines Gravitationsfeldes zu Boden fallen.Zitat:Du hast noch immer nicht folgenden Widerspruch erklärt: -> wenn die SRT ebenso beschleunigte Bezugssysteme beschreibt, für gravitative Bezugssysteme jedoch die ART notwendig ist - diese aber (die ART) dennoch wiederum Beschleunigung und Gravitation gleichsetzt - so ist das paradox...
Parad0x
Beiträge: 200, Mitglied seit 15 Jahren
|
Beitrag Nr. 1142-21
29.02.2008 18:24
|
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.