Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Zeitempfindung Zeitgefühl "Vergeht die Zeit immer schneller?"

Thema erstellt von AndyInMunich 
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo an Alle,

ich habe meine 1. Version meiner Homepage fertig.
Ist noch nicht so toll aber immerhin kann man damit meine Theorie etwas besser finden, und anwählen.
Hier der Link (wie schon auch in meinem Profil zu sehen ist:)

http://freenet-homepage.de/andreas-weitl/index.htm

Bitte schickt mir Anregungen und was Ihr davon haltet. Natürlich auch zur genannten Theorie.

@Irena: Bin gespannt was Du dazu sagst.

Viele Grüße und viel Spaß beim Durchschauen.

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Andy...,

aus erstem Durchschauen kann ich nicht mehr zufügen zu dem, was ich hatte zur deinen ersten Fassung bemangelt. Leider bin ich zur Zeit zu beschäftigt etwas tiefer dieser Thema angehen.

Ich werde mich zurückmelden, wenn ich mit meinen eigenen Angelegenheiten fertig werde.

Gruß
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe mich schon nicht erste Mal ertappt beim Autofahren, dass ich weiss nicht wie ich die Strecke gefahren bin. Ich war abwesend. Ich hoffe, dass es gibt ein Mechanismus, das würde mich augenblicklich zurückholen, wenn etwas Aussergewöhnliches auf der Strecke passieren würde. Sonst bin ich eine Gefahr für den Verkehr.
Ich bin sicher, vieler von euch haben Ähnliches erlebt. Man ist weit mit Gedanken weg und wenn man wird zurückgeholt - es scheint keine Zeit vergangen. Nur aus der Änderungen des Umwelt können wir nachvollziehen, dass die Zeit ist vergangen, innerlich haben wir nicht die Gespür dafür.

Mit dem Alter wir kehren immer mehr nach Innen, immer öfter übergehen in zeitlose Dimension der Gedanken. Wir haben genug Erinnerungen, Erfahrungen, Wissen, dass wir sind relativ unabhängig von der Umwelt. Die Erinnerungen, das Wissen ist das Stoff, das speist unsere Gedanken. Wenn man jung ist, wegen fehlende "Speise" innen ist man sehr stark an Umwelt angewiesen, von aussen notwendige Reize für das Denken zu bekommen. Nur dann erlebt man eine Zeitempfindung - mit Kontakt mit dem Umwelt. Mit der Alter sinkt diese Abhängigkeit, man kann sich öfter von der Umwelt und Zeit sich ablösen. Dann aber erlebt man Zeit nur durch die erlebte in der Wahrnehmung der Umwelt. Es bedeutet, dass mein gesamtes Jahrrechnung umfasst nur die Zeit, wann ich voll dabei war - also bewusst die Umwelt wahrgenommen hatte. Weil ich aber öfter in Gedanken versinke und ausfalle aus dem real Geschehenem, dann mein Jahr erscheint mir immer mit dem Altern kürzer. Dieses Ausfallen ist nicht nur mein o.g. "Fahrerlebnis". Jeder auf der Arbeit kennt dieses Ausfall durch die höhste Konzentration. Wenn man sehr konzentriert arbeitet, dann wundert er sich immer wieder, wie schnell der Tag vergangen ist. Es ist dann, wann man mit eigenen Gedanken abwesend ist, wenn er
auf der Aufgabe konzentriert ist und seiner unmittelbaren Umwelt nimmt nicht wahr.

In unseren Gedanken leben wir in einer zeitraumlosen Dimension.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 18.07.2007 um 14:30 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo alle zusammen.

Ich habe jetzt einen Eintrag in Wikipedia gemacht, und dort dieses Forum verlinkt.

Schaut Euch doch mal unter Wikipedia folgende Themen an:

- Zeitwahrnehmung: ---- http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitwahrnehmung
- Zeitgefühl: --------------- http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgef%C3%BChl

Viel Spaß beim Lesen.


Grüße

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 19, Mitglied seit 17 Jahren
Guten Tag alle zusammen,

beim Querlesen der Beiträge ist mir aufgefallen, dass bei der persönlichen Wahrnehmung der Geschwindigkeit der Zeit vom Alter ausgegangen wird. Hat jemand auch an den Faktor der Lebenserwartung gedacht?

Wie würdet Ihr die Geschwindigkeit empfinden, wenn sich eure Lebenserwartung auf 2 Jahre verringern würde?
Wie würdet Ihr die Geschwindigkeit empfinden, wenn sich eure Lebenserwartung um 100 Jahre erhöhen würde?

;o)

Gruß Hawk-Eye
Signatur:
Die Gegenwart existiert nur als Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
@ Hawk-Eye:

Das ist auch ein interessanter Beitrag. Aber ehrlicherweise kann ich mir diesen Zusammenhang schwer vorstellen.
Ich denke nicht, dass die Lebenserwartung einen Einfluss hat, weil sonst ein gesunder Mensch mit gutem Lebenswandel ein anderes Zeitgefühl haben müsste, wie einer der recht krank ist.
Ich glaube, dass es eher mit dem tatsächlich erlebten Zeitraum zusammenhängt, und das ist einfach das Alter.

Dennoch wären Versuche dies bezüglich auch interessant. Vielleicht fällt Dir ja ein Versuch diesbezüglich ein.

Viele Grüße

Andy

P.S: Der Eintrag in Wikipedia
Zeitwahrnehmung: ---- http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitwahrnehmung

wurde leider gelöscht, weil in Wikipedia keine Theorien aufgeführt werden dürfen. Hier soll nur gesichertes Wissen hinterlegt sein. Weis jemand, ob es ähnliche Wissensseiten gibt, die Theorien erlauben?
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Das ist auch ein interessanter Beitrag. Aber ehrlicherweise kann ich mir diesen Zusammenhang schwer vorstellen.
Ich denke nicht, dass die Lebenserwartung einen Einfluss hat, weil sonst ein gesunder Mensch mit gutem Lebenswandel ein anderes Zeitgefühl haben müsste, wie einer der recht krank ist.


Weiß nicht wie es den "lebenslang Kranken" geht, aber wenn man vorübergehend krank ist, vergeht die Zeit deutlich langsamer, je schwerer die Krankheit desto langsamer.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 23.10.2007 um 12:48 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 19, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Andy

AndyInMunich schrieb in Beitrag Nr. 1042-48:
@ Hawk-Eye:

Das ist auch ein interessanter Beitrag. Aber ehrlicherweise kann ich mir diesen Zusammenhang schwer vorstellen.
Ich denke nicht, dass die Lebenserwartung einen Einfluss hat, weil sonst ein gesunder Mensch mit gutem Lebenswandel ein anderes Zeitgefühl haben müsste, wie einer der recht krank ist.
Ich glaube, dass es eher mit dem tatsächlich erlebten Zeitraum zusammenhängt, und das ist einfach das Alter.
Na dann ...

1. Ich habe relativ gesund gelebt. Bis vor 5 Jahren bin ich jeden Tag ca. 25 km (einfache Wegstrecke) mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurück gefahren. Im Sommer habe ich am Abend auf dem Rückweg einen Umweg über das Freibad gemacht und bin einige Bahnen geschwommen. Danach wieder aufs Rad und weiter nach Hause. Dort gab es einen "Jogging-Pfad". Dort habe ich (nicht immer) ca. 3 km "strong-walking" gemacht.

2. Nachdem ich eine "Venen-Thrombose" 13 Tage und Nächte ignoriert hatte (ich habe mir sogar das Bein am Oberschenkel mit einem Gürtel abgebunden und das Bein hochgelegt!), weil ich unbedingt eine Computer-Animation für eine Messe fertigstellen "musste", knallten eines Nachts die Sicherungen durch und ich bekam eine Lungenembolie auf beiden(!) Lungenflügeln. Die linke Seite war um 23:00 Uhr betroffen, die Rechte um 4:00 Uhr. Das merkt man gar nicht mal, weil der Sauerstoffbedarf ziemlich gering ist. Es fühlt sich zuerst an, wie wenn man sich die Rippen gestaucht hätte. Im Bett? Als ich um 7:00 Uhr ins Badezimmer ging, um mir das Gesicht abzukühlen (ich fühlte mich, wie im Fieber), bekam ich einen Hustenanfall. Anschließend waren die Armaturen des Waschbeckens und das Waschbecken selbst, rot. Blutrot. "ohauera*, hab ich mir gedacht, da ist etwas nicht in Ordnung und ich rief eine Freundin in der Nähe an und bat sie, mich im laufe des Vormittags in ein Krankenhaus zu bringen. Sie kam 10 Minuten später. In der Notaufnahme bin ich um 7:45 Uhr zusammengebrochen. Um 16:00 Uhr war ich wieder "online" ... ;-)

3. Dieser Vorfall hat mich 70% meiner Lungenfunktion gekostet und wie wenn es nicht schon genug wäre, kam eine weitere Diagnose hinzu: Es fehlt mir ein Anti-Trypsin (genetisch bedingt). Lass' mich das erklären:

In unserem Magen haben wir Trypsine, die für die Zersetzung und Verdauung von Nahrung verantwortlich sind. Die Magenschleimhaut ist resistent gegen dieses Trypsin. Ich finde diese Einrichtung gut. Da gibt es aber noch die Lunge. Normalerweise produziert der Körper ein Anti-Trypsin (für die Lunge). Huch?
Auch dieses von der Natur gestellte Tool hat seinen Sinn. Wäre es nicht vorhanden, würde sich die Lunge selbst verdauen. Und genau das ist mein "Zeit-Problem".

Ich halte mich für "relativ gesund", was mein Hirn betrifft. Wenn ich aber die Androhung der Experten höre (Prognose, Lebenserwartung etc.), klinke ich mich aus. Ich habe ein klares Bild von meinem "fade away", kann aber den Zeitpunkt nicht präzisieren. Das interessiert mich auch nicht weiter, weil ich "hier und heute" sagen kann: Ich habe nichts verpasst. Ich bin dankbar für meine Neugier und dass ich viele Antworten bekam. Ich bin dankbar dafür, dass ich viele Fragen gestellt habe/stellen konnte, deren Antworten mich interessierten. Ich bin dankbar dafür, dass Manuel diese Seite ins Netz gestellt hat, weil er mit dem Namen seiner Domain eine geniale Frage stellt: "Was ist Zeit?"

Ich hoffe, dass meine Antwort einige Dinge klären konnte. :o)

Hawk-Eye
Signatur:
Die Gegenwart existiert nur als Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hawk-Eye

Entschuldigung dass ich erst jetzt antworte. Weihnachten kommt man immer zu nichts mehr. Aber jetzt geht' s wieder.

Das ist eine wirklich bewegende Geschichte. Da bin ich erstmal platt...

Mich würde natürlich interessieren, wie sich die Zeitempfindung bei Ihnen (Dir) geändert hat. Das stellt sich tatsächlich die Frage, was ist Zeit. Sterben tun wir alle mal. Keiner weiß ganz genau wann. Interessant ist nur, wenn Ärzte Prognosen über einen etwas früheren Tod machen, tendieren viele sich nur noch um dieses Thema zu kümmern. Gratulation dass Sie (Du) damit besser umgehen können (kannst).

Ich glaube dass die veränderte Zeitempfindung dennoch Situationsbedingt ist. Natürlich ist dies eine extreme Situationsänderung. Seit der Diagnose wird sich die Zeitempfindung situationsbedingt geändert haben. Ich denke dass die Zeit intensiver und wieder länger wahrgenommen wird.
Dennoch seit dieser Diagnose, wird die Zeit wieder schneller empfunden oder bleibt es jetzt konstant?
Ich meine, dass nach der vorgestellten Theorie die Zeit trotzdem als immer schneller vergehend wahrgenommen wird, weil die verglichene Zeit (das Alter) ja weiterhin zunimmt. Wichtig ist dabei, dass man das Zeitgefühl nach ca. 1 Monat nach der Diagnose mit jetzt vergleicht, nicht vor der Diagnose, weil die Situation eine andere war.

Würde mich freuen, bald wieder von Ihnen (Dir) zu hören.
(Ich weiß nicht, ob ich Du verwenden kann, aber es wird allgemein im Forum benutzt und möchte es Ihnen gerne anbieten.)

Viele liebe Grüße und noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2008

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Ich glaube nicht, daß die Zeit des Bewußtseins, also unsere erlebte Zeit, identisch mit der von uns konstruierten physikalischen Zeit ist. Die Zeit des materiellen Körpers hingegen ist die physikalische. Ein Maß für die Zeit des Bewußtseins könnte die Menge an verarbeiteter Information sein, genauer gesagt an pragmatischer Information.
Pragmatische Information kann als Produkt aus Erstmaligkeit und Bestätigung dargestellt werden. (nach Ernst von Weizsäcker) In der Erstmaligkeit sehe ich den für unser Zeitempfinden maßgeblichen Faktor.
Für einen jungen Menschen ist fast alles was er erlebt neu. Er erlebt viel Zeit. Die großen Ferien schienen endlos lang zu sein. Je älter er aber wird umso seltener wird er wirklich neues erleben. Alles was er erlebt bestätigt nur noch seine Vorurteile. Er erlebt nur noch wenig Zeit. Die Zeit scheint zu fliegen, was jetzt Monate sind waren früher Jahre.


Aber die Welt ist jeden Augenblick vollkommen neu. Man muß es nur sehen. Dann ändert sich auch das Zeiterleben dramatisch.

zara.t.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 28.12.2007 um 00:22 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 1042-52:
Für einen jungen Menschen ist fast alles was er erlebt neu. Er erlebt viel Zeit. Die großen Ferien schienen endlos lang zu sein. Je älter er aber wird umso seltener wird er wirklich neues erleben. Alles was er erlebt bestätigt nur noch seine Vorurteile. Er erlebt nur noch wenig Zeit. Die Zeit scheint zu fliegen, was jetzt Monate sind waren früher Jahre.
Aber die Welt ist jeden Augenblick vollkommen neu. Man muß es nur sehen. Dann ändert sich auch das Zeiterleben dramatisch.
zara.t.
Hallo Zara.T. ich grüße Dich.
Du hast geschrieben "die großen Ferien schienen endlos lang zu sein".
Wenn ich mich recht erinnere war es eher umgekehrt. Die letzten Wochen vor den Ferien zogen sich unendlich in die Länge und wollten überhaupt nicht vorbei gehen, und wenn die Ferien endlich angefangen hatten waren sie auch schon wieder vorrüber. Dasselbe mit Weihnachten oder dem Geburtstag. Unendlich die Wartezeit bis es endlich soweit war, bis man das Ziel seiner Erwartungen erreicht hatte und schon war die schöne Zeit schon wieder verflogen. Ich weiß nicht wie es euch ergangen ist, aber habt ihr nicht ein ähnliches Bild "von der Zeit" vor Augen. Die "drei Wochen bis zum Zahnarzttermin" vergingen wie im Flug, aber die "drei Wochen bis zum Schulausflug" waren zäh wie alter Teer.

Heute als "großer" Erwachsener führe ich das auf den Erwartungsfaktor zurück.
Das "übele" und "unangenehme" stürmte in jedem Fall schneller auf einen zu als einem lieb war.
Und das angenehme zerronn' einem quasi zwischen den Fingern.
Wie gesagt... das war mein Eindruck vom "Fluss der Zeit" in meinen frühen Jahren.

Heute habe ich das jedenfalls hinter mir. Aus meinem Wochenende mache ich eine Woche, und aus vierzehn Tagen Nordsee-Urlaub werden zwei Monate. In der Umkehrung schrumpfen weniger angenehme Zeiträume zu Augenblicken zusammen. Dabei passiert es zwar, das man sich den Neid der Kollegen zuzieht, aber damit kann ich gut leben. Auch die Nachbarn können nicht nachvollziehen warum man stets gut gelaunt ist und fröhlich "aus der Wäsche kuckt" ganz gleich zu welcher "Zeit" sie einem begegnen, oder bei welchem Wetter. All das spielt absolut keine Rolle weil es "meine Zeit" ist, die da entweder vor sich hintröpfelt, oder mir fix einen weniger angenehmen Zeitraum verkürzt.

Das A und O dabei ist, wie bewusst man in der Lage ist, die Zeit mit Gehalt zu füllen. Da hat mir damals die "Erwartungshaltung" als Kind einen großen Streich gespielt. Heute weiß ich das alle Diskrepanz im Leben, aus der Differenz zwischen der selben Erwartungshaltung, und der Realität hervorgeht. Wer dort ansetzt gewinnt den "Wettlauf mit der Zeit" und muss sich nicht mehr von ihr terrorisieren lassen. ;-)

Mit den besten Wünschen für eine "gute Zeit" in 2008
und ebensolchen Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
@Zara.t.

Hallo Zara.t.

diese Ansätze sind der Inhalt der Theorie von F. Thomas Bruss und Ludger Rüschendorf.
Den Inhalt kann man auf meiner Homepage nachlesen, wenn man meine Theorie runterlädt.
Auf Seite 10 unter "6. Bereits bekannte Erkenntnisse in diesem Bereich" wird diese Theorie auch kurz beschrieben.
Genau nach dieser Vorstellung wurde auch schon ein mathematisches Modell aufgestellt. Der Verlauf des Zeitgefühls mit dem Alter ist dabei recht ähnlich mit meiner Theorie. Allerdings ist auch diese Theorie nicht verifiziert.

Was ich bei diesem Modell nach "neu erlebten" ehrlich gesagt nicht glaube, ist die Vorstellung, dass bei einem Umzug das Zeitgefühl wieder zurückgesetzt wird, weil sich in der neuen Situation wieder mehr neue Ereignisse ergeben.

Ich glaube, und das ist auch der Inhalt meiner Theorie, dass das Zeitgefühl eine Summe von verschiedenen Faktoren ist.
Ein Grundfaktor ist das Alter, das nur ansteigen kann, und damit zu einem tendenziellen abstumpfen der Zeitempfindung führt. Natürlich können andere Faktoren diesen Grundfaktor übertrumpfen. Gerade wenn es so dramatische Situationsänderungen sind, wie Hawk-Eye beschrieben hat. Dennoch bleibt die Tendenz gleich und die Zeitempfindung sollte weiter abnehmen. So denke ich, dass bei einem Arbeitsplatzwechsel bzw. Umzug kurzfristig die Zeit intensiver erlebt wird, aber nach einer gewöhnlichen Einlebungszeit (sagen wir 1 Jahr) die Zeitempfindung wieder auf dem Niveau ist, wie es vor dem Umzug/Wechsel war + das erhöhte Alter.


@Ernst Ellert II
Hallo Ernst Ellert II,

Eine wirklich beneidenswerte Lebenssituation, Gratulation!
Was die Theorie zur Zeitempfindung betrifft, denke ich auch hier, dass die Situationsbedingte Zeitempfindung mit dem Grundfaktor verwechselt wird.
Selbstverständlich wird die Zeit anders empfunden, wenn man auf etwas wartet, bzw. wenn man es möglichst lange auskosten will (wie z.B. den Urlaub).
Das sind die situationsbedingten Faktoren, die zum Grundfaktor immer noch dazu kommen, und diesen auch überwiegen können.
Dennoch meine ich, dass bei ähnlichen Situationen (sagen wir z.B. mal das Warten auf den Urlaub bzw. die Ferien in der Kindheit) dennoch verschieden empfunden werden.
Ich denke dass das Warten auf die Ferien in der Kindheit subjektiv, um ein vielfaches länger gedauert hat, als jetzt als Erwachsener. Umgekehrt vergeht der Urlaub jetzt noch schneller, als in der Kindheit, weshalb Sie ja auch gleich zwei Monate machen, was genau meiner Theorie entspricht.
Ich denke, dass dieser Grundfaktor unweigerlich ansteigt. Die Zeitempfindung kann dennoch anders sein, wenn Situationsbedingt, bzw. auch mental durch bewusstes erleben der Zeit die Zeitempfindung verändert wird. Dennoch kann sich keiner dieser absinkenden Tendenz der Zeitempfindung wehren und kann sie bestenfalls durch andere Faktoren ausgleichen. Diese Tendenz ist übrigens nach meiner Theorie nicht bei allen Menschen gleich. Vielleicht lesen Sie mal die Theorie durch. Würde mich freuen dazu weitere Kommentare zu finden.

Viele Grüße

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo nochmal,

kann mal bitte jemand probieren, ob meine Theorie tatsächlich von meiner Homepage lesbar ist.
Ich hab es gerade probiert, es hat aber tatsächlich erstmal nicht geklappt. Nach ca. 10 Versuchen ging es dann aber plötzlich. Bitte probiert es, und lasst es mich wissen, wenn es Probleme dabei gibt.

Viele Grüße und einen Guten Rutsch ins Jahr 2008.

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Andy,

habe Dein Dokument lesbar gefunden:
http://freenet-homepage.de/andreas-weitl/zeitEmpf/S...

Brillante Thesen!
Sehr schöne Durchführung!

Habe ich Deine Theorie richtig aufgefasst?
Die subjektive Zeitdauer eines Ereignisses bezieht sich auf die Gesamtheit der (gleichartigen) Ereignisse, die im Bewusstsein verfügbar sind.

Wenn ja, fehlt mir noch die Brücke zum Begriff der Erwartung, den Ernst Ellert II angesprochen hat.
Erwartung hat etwas mit Information zu tun, die Beziehung ist logarithmisch.
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns, d.h. speziell die Fähigkeit neuronaler Netze, ein Ereignis zuzuornden, nimmt mit der Zeit exponentiell zu. Entsprechend würde ich die Wahrscheinlichkeit des Fortbestehens einer Erinnerung als exponentiell abklingend annehmen.
Eventuell ist das in Deinen Formeln alles enthalten und ich habe es nur nicht erkannt,
... weil das war jetzt ins Blaue gedacht, nach groben Überflug Deiner Ausarbeitung.

Danke für den sehr gelungenen Ansatz, die subjektive Zeit in greifbare Formen zu fassen!

Gruss und Guten Rutsch
Thomas
Signatur:
Ich bin begeistert!
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Andy, ich grüße Dich.
Vorab ist zu bemerken das der Link zu Deiner "Fleißarbeit" ordentlich funktioniert.
Mein Kompliment, für die dort niedergeschriebenen Ausführungen.
Aber Formeln zeigen in diesem Zusammenhang ganz deutlich Ihr Manko auf.
Sie sind starr, unflexibel und in keinster Weise anpassungsfähig.

In Deinem Punkt vier in Kapitel acht schreibst Du völlig zutreffend:
Zitat:
Es ist anzunehmen, dass es noch andere Faktoren gibt, die das Zeitempfinden beeinflussen.
Obwohl sich diese Theorie mit den situationsbedingten Faktoren nicht beschäftigt, können diese Faktoren die Verifikation erschweren.
Beispiele dieser Faktoren sind Laune, Lust, gesundheitlicher Zustand, Erwartungshaltung.
Bei den Studien können die Ergebnisse dadurch verfälscht werden.
Unter 3.3 Beispiele führst Du Mustersituationen aus dem Leben an. Ein durchaus löblicher Versuch. Aber genau da beginnen die schwierigkeiten deines Unterfangens.
Du schreibst: Auch dem 30-jährigen Mann wird gesagt, er solle 10 Minuten ruhig sitzenbleiben.

Was nun, wenn der Versuch mit hundert dreißigjährigen Männern stattfindet?
Dann wirst Du feststellen das in den zehn Minuten einhundert verschieden lange Zeiträume "gefühlt werden".
Wobei die Probanden sich wahrscheinlich nicht einmal bewusst sind was hier um sie herrum und in ihnen vorgeht.

Die "Zeitempfindung" also die "gefühlte Zeit" in Ihrer Gesamtheit, ist eine Wahrnehmung die über alles messbare hinausgeht. Diese Empfindung nimmt erst im Umfeld unseres Bewusstseins Gestalt an. Um dort eine "Messung" oder den Eingriff von einer Formel "passend zu machen" müssten alle "Umgebungsparameter" bekannt sein. Und diese Parameter sind dann die von Dir aufgeführten "Stimmungen" wie Lust und Laune, der gegenwärtige Gemütszustand, die körperliche Verfassung und nicht zuletzt, die persönliche Erwartungshaltung.

Wenn Du Interesse daran hast werde ich das gern mal an Hand von greifbaren Beispielen demonstrieren.
Ansonsten sollte es bis hierher ersteinmal genügen.

Mögen Deine (und all Eure) Wünsche in Erfüllung gehen für 2008.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
In der Zeit erschien folgender Artikel: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/02/Zeit

Daraus ein Zitat:"Doch selbst dann hat die Sache noch einen chronopsychologischen Nachteil: Im Nachhinein, so ergaben Versuche, erscheint uns langweilige Zeit nämlich viel kürzer als Zeit, die mit aufregenden Tätigkeiten vollgestopft ist. Denn das Gehirn beurteilt die Zeit in der Rückschau anhand dessen, was in diesem Intervall geschehen ist. Wer in kurzer Zeit viel erlebt, für den verfliegt sie im Moment des Erlebens, im Nachhinein aber erscheint sie länger. "

zara.t.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 14, Mitglied seit 16 Jahren
Ich lese hier einige interessante Sachen, aber einiges ist mir zu kompliziert gedacht. Mir geht es ja auch so das ich das Gefühl habe die Zeit rennt immer schneller. Es ist dann auch egal ob man mal paar Wochen krank war am Ende des Jahres fragt man sich "huii, schon wieder Weihnachten, wo ist die Zeit geblieben?". Übrigends zählt das sowohl für den Workaholic, als auch den HartzIV-Empfänger(soll nur ein Gleichnis sein). Dieses Zeitempfinden entwickelt sich erst mit einem bestimmten Alter, etwa 25 Jahre und wird dann immer stärker. Kinder haben dieses Empfinden eher in die andere Richtung. Ich weiß noch das bei mir die Zeit in der Schule unendlich schien. Man man, hat dat gedauert bis Ferien waren, oder ich endlich aus der Schule war.
Nun frage ich mich warum dieses Zeitempfinden etwa dann einsetzt, wenn unsere Körper anfangen biologisch abzubauen? Gibt es da einen Zusammenhang? Ich vermute schon und bin ein wenig erstaunt wie sich hier Themen mitunter überschneiden. Es gab mal ein Thema über "Angst vorm Tod" und ich denke das passt genau dort rein. Je dichter man bewußt dem Tod kommt, umso schneller vergeht die Zeit.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Zeit und Dauer ist meiner Meinung nach eine Bewustseinsfrage, einen wirklichen Zeitraum kann man erleben,
aber ein Zeitstrahl ist nichts reelles und es ist immer Jetzt ... ausnahmslos.

Ich denke, es dreht sich hier um Schätzung und Gefühl, Ersteres läßt sich gut in Zahlen oder Formeln ausdrücken, Letzters bekannter Maßen eher schlecht.
Signatur:
All sind alle
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Thomas der Große!


endlich finde ich wieder Zeit um zu antworten. Also hier:

Zitat:

Die subjektive Zeitdauer eines Ereignisses bezieht sich auf die Gesamtheit der (gleichartigen) Ereignisse, die im Bewusstsein verfügbar sind.

Meine Theorie befasst sich nicht mit gleichartigen Ereignissen. Ich nehme nur Bezug auf eine solche Theorie. Meine Theorie nimmt an, dass im Schnitt immer gleich viel % des Erlebten im Langzeitgedächtnis hängen bleibt. Aber alleine damit komme ich auf einen logarithmischen Verlauf. Nimmt man an, dass im Alter weniger im Langzeitgedächtnis hängen bleibt würde die Kurve noch etwas langsamer steigen. Dies wäre eine weitere Verfeinerung der Formeln, die durchaus im Einklang der Theorie selbst steht. Allerdings habe ich mir hierfür noch nicht zu viele Gedanken gemacht. Deine Erwägungen machen aber durchaus Sinn.
Würdest Du auch eine Formel hierfür finden? Wäre sehr interessant beides zu verbinden.

Vielen Dank für die Komplimente und bis bald.

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 22, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Ernst Ellert II

vielen Dank für die Komplemente und Kommentare.
Ich versuche auf die angesprochenen Punkte einzugehen:


Zitat:
Unter 3.3 Beispiele führst Du Mustersituationen aus dem Leben an. Ein durchaus löblicher Versuch. Aber genau da beginnen die schwierigkeiten deines Unterfangens.
Du schreibst: Auch dem 30-jährigen Mann wird gesagt, er solle 10 Minuten ruhig sitzenbleiben.

Was nun, wenn der Versuch mit hundert dreißigjährigen Männern stattfindet?
Dann wirst Du feststellen das in den zehn Minuten einhundert verschieden lange Zeiträume "gefühlt werden".
Wobei die Probanden sich wahrscheinlich nicht einmal bewusst sind was hier um sie herrum und in ihnen vorgeht.
Was ich mit meiner Theorie aussagen will ist nur ein Grundfaktor. Ich versuche explizit die situationsbedingten Effekte auszuklammern, weil dies meiner Meinung nach, andere Theorien sind und getrennt behandelt werden können. Allerdings kann ich mich hier auch irren.
Im obigen Versuch würde ich halt mitteln und die Mittelwerte vergleichen. Nach meiner Theorie müsste sich es im Mittel wieder aufheben, weshalb ich auch eine größere Probantenzahl brauche. Einen Faktor habe ich bereits in der Formel, der die Ergebnisse ebenfalls unterschiedlich ausfallen lässt. Dies ist der Faktor der angibt, wie viel Erlebtes ins Langzeitgedächtnis geht. Dies müsste in einem Vorversuch analysiert werden.

Zitat:
Die "Zeitempfindung" also die "gefühlte Zeit" in Ihrer Gesamtheit, ist eine Wahrnehmung die über alles messbare hinausgeht. Diese Empfindung nimmt erst im Umfeld unseres Bewusstseins Gestalt an. Um dort eine "Messung" oder den Eingriff von einer Formel "passend zu machen" müssten alle "Umgebungsparameter" bekannt sein. Und diese Parameter sind dann die von Dir aufgeführten "Stimmungen" wie Lust und Laune, der gegenwärtige Gemütszustand, die körperliche Verfassung und nicht zuletzt, die persönliche Erwartungshaltung.

Wenn Du Interesse daran hast werde ich das gern mal an Hand von greifbaren Beispielen demonstrieren.
Ansonsten sollte es bis hierher ersteinmal genügen.
Da stimme ich Dir durchaus zu. Man müsste beide Theorien vereinen können und die Summe aus meiner Formel + der Formel aus der situationsbedingten Zeitempfindung sollte die gerade aktuelle Zeitempfindung einer Person wiedergeben.
Aber selbstverständlich habe ich Interesse an den greifbaren Beispielen immer raus damit. Lässt sich dies auch irgendwie mathematisch greifen? Dann könnte man die Formel weiter verbessern.

Viele Grüße

Andy
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben