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Paradies auf Erden

Thema erstellt von Peter 
Peter
Kann der Mensch jemals ein Paradies auf Erden erschaffen ?
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Beiträge: 60, Mitglied seit 18 Jahren
Ich denke schon, das passiert sogar des oefteren. Es ist die Frage, wieviel du von der Welt erkennst, weil ein Erschaffen als Akt auch nur ein Begriff ist. Oft sagen Leute, es war eine Menge Arbeit, aber ich habs doch noch gebacken gekriegt, wenn man irgendwas grossartiges gemacht hat. Oder man sagt, die Umwelt hat dieses und jenes bedingt, wenn was daneben gelaufen ist, sie hat es nicht zugelassen oder so. Im Endeffekt aber sind das nur Erscheinungen, was passiert, ist Erscheinung und dein Bier, ob du sagst, es ginge dem eine Arbeit vorraus oder es sei ein gutes Ergebnis, alles definitionssache; wie also definierst du das Paradies? Oder siehst du das ganz anders?
Signatur:
Ehe lebensspendende Wesen redewendende Esel knebeln, fehlen nebenstehende Gesetze erhebende Regelpfleger jenen.
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Roman
hmmm... ich glaube der Mensch ist so ein Dödel, dass er sobald er sich im Paradies befinden würde sich denken würde: Och gar nich so doll, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich such mir n'anderes! :)

Aber ist es nicht der Versuch des Menschen sich dieses Paradies zu erschaffen, bzw. zurückzukehren, was ihn am Leben hält?

Erst durch die Vertreibung aus dem Paradies, begannen wir ja zu leben.

Vielleicht leben wir ja auch schon im paradies, aber wie schon gesagt wir wollen ein paradieserisches paradies! :)

aber wie boris schon sagt, ist immer definitionssache.
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Beiträge: 32, Mitglied seit 16 Jahren
Ist es nicht so, dass viele meinen, dass sie viel besitzen müssen um das Paradies zu erschaffen.
Je mehr wir uns bemühen desto weiter entfernen wir uns.
Die einzigen Menschen, die je im Paradies waren, haben nichts besessen und haben sich nicht bemüht.
Vielleicht ist das unser Fehler.
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Sellout
Milan Kundera spricht in einem seiner Bücher davon, dass das Paradies nur in der Unendlichkeit existiert. Wir Menschen suchen immer nach Neuerungen etc. und können den Hals einfach nicht voll kriegen. Doch was wäre wenn die Menschen so leben könnten wie die Tiere? einfach nur in den Tag hinein existieren. Ist das nicht auch die Vorstellung die wir vom Paradies haben? Schwere existiert nur in der unendlichen Wiederholung, also leben wir in der Leichtigkeit und Ungewissheit. Kundera bezeichnet die Tiere auch als die letzte Verbindung zum verloren gegangenen Paradies, weil es sie nicht stört, tagtäglöich dasselbe zu erleben und weil sie kein so ausgeprägtes Langzeitgedächtnis haben wie der Mensch.
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Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren
hmmmm.....
hallo

das paradies.. was ich als solches bezeichnen würde, wäre DAS problemfreie leben..
das bedeutet :
- eine standardisierung von lebensmittel, konsumgüter und bildung auf höchstem niveau praktisch von der wiege bis zur bahre, naja so eine art von " lebenskredit " , so dass keiner sich gedanken machen müsste zb. " wie ernähre ich meine familie "..
jeder , der mehr als diesen " standart " möchte , sollte eine gegenleistung in form von arbeit erbringen...welche auch immer, weil geld eben nicht mehr existiert..

wie er seine " ZEIT " verbringt , bleibt jedem selbst überlassen..

der geist ist sozusagen frei von existenzängsten... also kann er sich der kunst oder der forschung widmen... oder dem " nichts tun "..

DAS wäre das paradies.
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Tommy
Ja, so ähnlich sehe ich das auch.
Vielleicht die Notwendigkeit schlecht hin abzuschaffen.
Alles können, dürfen - aber nichts müssen oder sollen.
Ich glaube absolut wird man das wohl nie erreichen, aber man kann sich diesem Ideal immer weiter annähern. Wird man sicher auch.
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Beiträge: 1, Mitglied seit 17 Jahren
Wir könnten uns ein Paradies schaffen - aber nur gemeinsam - wenn wir also alle an einem Strag ziehen und wenn wir alle uns dafür entscheiden mitzumachen. Ein Alleingang ist zum scheitern verurteilt.
Das Paradies kann nur ohne Geld geschaffen werden und es kann auch nur ohne Geld existieren.
Wir müssen lernen, dass wir nicht nur an uns denken, sondern an die gesamte Menschheit. Wir sind alle Menschen und sollten deshalb auch alle zusammen halten und uns gegenseitig unterstützen.
Um das Paradies zu schaffen bekommt jeder genau das, was er braucht:
Nahrung
Kleidung
Dach übern Kopf
Auto
Reise
was für das Hobby
und so weiter.

Da das Brot nicht auf dem Feld wächst, die Hose nicht an der Kuh klebt, das Auto nicht aus dem Berg gehauen wird und die Wohnung sich nicht selbst baut, müssen wir arbeiten.
Jeder macht das, was er am besten kann und alles wird allen zur Verfügung gestellt, ohne wenn und aber!
Das ist der Preis!
Problem: Der Mensch möchte belohnt werden, für das was er tut. Jemand der mehr gearbeitet hat wie sein Nachbar, möchte auch mehr belohnt werden. Solange dieses in den Köpfen der Menschen ist, bleibt mein Traum ein Traum!
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Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren
hallo..

marwig schreibt :
Zitat:
Da das Brot nicht auf dem Feld wächst, die Hose nicht an der Kuh klebt, das Auto nicht aus dem Berg gehauen wird und die Wohnung sich nicht selbst baut, müssen wir arbeiten.
Jeder macht das, was er am besten kann und alles wird allen zur Verfügung gestellt, ohne wenn und aber!
Das ist der Preis!
Problem: Der Mensch möchte belohnt werden, für das was er tut. Jemand der mehr gearbeitet hat wie sein Nachbar, möchte auch mehr belohnt werden. Solange dieses in den Köpfen der Menschen ist, bleibt mein Traum ein Traum!

durch das Automatisieren von produktionsprozessen werden schon heute viele arbeiten erledigt, die für menschen nicht mehr durchführbar sind.. weil zu gefährlich..oder der mensch zu " langsam ".

hauptsächlich in der landwirtschafft werden z.b. "erntemaschinen " eingesetzt.

was mich bei der landwirtschafft stört, sind die NORMEN und QUOTEN , die hier in europa von brüssel vorgeschrieben werden..
bedingt dadurch werden tonnenweise lebensmittel verschwendet... oder werden auf den feldern faulen gelassen, weil sie nicht irgendeiner größe entsprechen oder weil die "erntequote" überschritten wird.

übrigens, wer gemüse oder obst , welches auf den felden übrigbleibt, aufhebt zum eigenen gebrauch oder sogar verschenkt, macht sich STRAFBAR....!!!!

DAS, finde ich , ist eine Schande..

kleine kartoffeln sind auch kartoffeln und krumme möhren sind auch möhren.. sie sie schmecken haargenau gleich..

solange eine solche resourcenverschwendung von oben gesteuert wird, wird es weltweit hunger un wirtschafftsnot geben.
vom traum eines paradieses sind wir weit entfernt.
.
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Tomm
Das Paradies auf Erden kann nur der erleben, der der Welt so, wie sie ist, vollständig zustimmt. Das Paradies ist also nicht da draußen und schon gar nicht die heile Welt. Das ist ein Absage an jene kindliche Vorstellung, dass wir erst einmal die Welt verbessern müssten, damit sie zum Paradies wird. Das ist Anmaßung und Größenwahn und führte im Übrigen immer in die Katastrophe: Nationalsozialismus, Satlinismus, Maoismus. Das Paradies auf Erden ist nichts weiter als eine Geisteshaltung, die auf die Fiktion, es könnte alles besser sein, verzichtet.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 11.10.2006 um 11:06 Uhr.
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Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren
@ tom

diese sichtweise wird auch fatalismus genannt... ;-)

ok..man kann sich die welt nicht buntfärben oder so tun als ob man es könnte..aber eine portion gesunden menschenverstand gepaart mit freundlichkeit und neidlosigkeit ist ja schon mal eine basis, worauf man aufbauen kann..
wir alle wissen...wenn es irgendwo ein fiesling gibt , der einem die tour versauen kann, dann tut er es auch.. so weltfremd ist hier wohl keiner..es wäre trotzdem schön , wenn es weniger von denen gäbe und man sich auf das wesentliche konzentrieren könnte..
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Tomm
@Branworld
Weit gefehlt, mit Fatalismus hat das nichts zu tun, denn diese Geisteshaltung muss man sich hart erarbeiten, und sie impliziert ja eine willentliche Veränderung der Sichtweise, und das ist ja Handeln, Eingreifen, klein bloßes Hinnehmen. Nur dass man es bei sich selbst tut, statt seine Weltverbesserungsfantasien der Welt aufzuzwingen. Es ist auch ein bewusster Verzicht, der Verzicht aufs Urteilen, insbesondere Verurteilen. Also, dass mir diese Geisteshaltung schon gelänge, kann ich nicht bestätigen. Vielleicht ist sie ja auch eine Nummer zu groß für mich.
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