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Rassen, Rassismus & Co.

Thema erstellt von Irena 
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
In einem anderem Thread schrieb ich:
Zitat:
Ich erinnere mich jetzt nach den Vorschlag, den ich vor ein Paar Tagen in Nachrichten in Bezug auf Rassen gehört habe. Der Vorschlag war, den Begriff Rasse für ungültig zu erklären. Na ja, die Ursache liegt wohl in Geschehen in USA. Ich war eigentlich sprachlos. Ist ja schön, streichen wir aus unserem Sprachgebrauch. Gleich auch den Rassismus und Antirassismus. Kann doch keinen geben, wenn Rassen nicht gibt. Also verbieten wir den Begriff und das Problem werden gleich los, oder?!

Warum unterscheide ich ein asiatischen, afrikanischen etc. Typus der Menschen? Ich habe keine Vorurteile, dennoch kategorisiere ich sie in Gruppen. Automatisch. In Europa unterscheidbar sind Blonden Nordbewohner und dunkle von Süden. Diese Gruppen stellen keine abgrenzbare Menge, die Übergangunschärfe ist groß und wird in Zukunft durch Vermischung der Gene noch größer. Dennoch gibt jetzt und heute, und noch in absehbarer Zeit geben wird die Gruppen, wie gibt es die Männer und Frauen, obwohl gibt es auch die, der biologischen Regeln nicht beugen wollen bzw. können. Keiner bestreitet, dass diese Kategorien gibt, die unsere Wahrnehmung unabhängig von unserem bewussten Denken rausfiltert.

Kategorisierung ist vielleicht das wichtigste, was wir lernen in unseren Kindesalter. Es schreitet aber ungebrochen weiter. Die Entwicklung der Wissenschaft ist begründet auf eine Kategorisierung: finden etwas, was etwas gemeinsames hat und sich von anderen unterscheidet.
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2342-631:
Was ich für gefährlich halte, ist eine Diskussion über die Unterschiede der Menschen bzgl. der DNA. Gefährlich deshalb, weil es ja durchaus Unterschiede gibt. So kann man anhand der DNA feststellen, ob ein Mensch „europäischen“, „asiatischen“ oder auch „afrikanischen“ Typs ist. Sich auf diese Diskussion einlassen heißt : Was ist es, dass den Menschen zum Menschen jenseits von Haut- oder Augenfarbe oder sonstigen körperlichen Eigenschaften macht? Das Problem liegt nach m. A. darin, aus körperlichen Merkmalen auf ein anders geartetes Verhalten zu schließen (z. B. : Schwarze Menschen können gut tanzen oder sind per se nich zu einem geordneten Leben fähig).

Natürlich gibt es auch charakterunterschiede, aber die gibt es eben und haben nichts mit „Rasse“ zu tun.

Meine Kritik richtet sich gegen der Idee, dass Sprache regelt unseres Denken, wirkt auf unseres Denken aus. Ich möchte hier nicht verneinen, dass es solche Wirkung gibt. Nur eben weit nicht in dem Masse, wie die PC-Anhänger, die Feministen und andere Kämpfer für ethisches Verhalten vermuten. Man vergisst, dass jedem Begriff eine Bedeutung zugrunde liegt. Daher kann in dem Kampf um gesellschaftlichen Misslagen die Worte verbieten oder eben diesen Worten eine andere Bedeutung zuweisen. Nach meine Beobachtung dominiert in Praxis die erste. Wobei gibt es Beispiele auch von zweiten (kann ich jetzt leider kein beispiel erinnern), wann man z.B. beleidigenden Wort auf Fahnen geschrieben hat und den Respekt für diesen Begriff erkämpft.
Ich habe gelesen, wie in der letzten Jahrzehnten versuchte man mehrmals die Einrichtung "Sonderschule" umzubenennen. Nach dem Motto, geben wir anderen namen, dann verschwindet der negative Assoziation dieser Einrichtung. Es half nicht. Die Bedeutung wanderte in den neuen Begriff und würde ebenfalls negativ assoziiert.

Was passiert, wenn ein Begriff aus der Sprache verschwindet. Ich würde diesen nicht vermissen. Zur Beschreibung eines Menschen würde mir genügen den mit asiatische bzw. afrikanische Herkunft zu bezeichnen. Fraglich wird es eben nur, wenn man die Menschengruppen miteinander zu vergleichen will und tiefere Unterschiede suchen als die, die visuell zu erfassen sind. Okey, würde der Wort Rasse zensiert, würden die Ideologen des Rassismus andere Lautsequenz erfinden, um ihr eine bestimmte Bedeutung zu zuweisen. Wenn man ggbfs. mit einem Rassisten eine Auseinandersetzung haben wird, wird dann wohl eben diese neue von ihm kreierte begriff nutzen müssen. Wir - Atheisten - streichen doch nicht das Wort: Gott aus der Sprache, wenn auch glauben nicht an seine Existenz.

Doch möchte ich mich nachträglich revidieren. In meinem ersten Beitrag habe ich angedeutet, dass den Begriff auch wir nützen können, um die Menschentypen zu unterscheiden. Nein, es ist eher wie mit Got. Wir sprechen über ein Phänomen, dem anderen glauben. In unserem Leben hat er keinen Platz. Daher, wenn über Rassen gesprochen wird, wird es immer im Zusammenhang der rassistischen Ideologie verstanden.
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